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Reflexive Bewältigung einer narzisstischen Beziehung

N
Zitat von Vidi:
aber ich glaub wirklich an seine Fähigkeit zu langsamen Veränderung. Das sage ich ihm auch so und ich denke es hilft ihm, zu wissen, dass jemand an ihn glaubt.

Das hatte ich ihm auch gesagt, seine Antwort: Du bist schon 10-15 Jahre weiter, das schaff ich nicht mehr. Seit 4 Monaten ist Schluss, 0 Kontakt. Das Ende war ziemlich bitter, begleitet von den Worten: Verschwinde aus meinem Leben!
Nun ist es zu spät.

09.07.2018 20:23 • x 2 #61


G
Zitat von E-Claire:
Nur, ich kann nicht beurteilen, wie es dir dabei geht, noch wie Du diesen Konflikt meisterst, aber als Kind liebt man seine Eltern, anders als bei partnerschaftlicher Liebe sind daher die Werkzeuge für Nähe und Distanz, wie eben die Erwartungshaltungen und die Verletzungen andere.
Es gibt schlicht kein Entkommen.


Das stimmt schon. Ich hatte Muster entwickelt / anerlernt, wodurch ich dann auch in Partnerschaften in Resonanz ging, sprich förmlich wie das Licht die Motten Narzissten anzog. So toxische Beziehungen wie in der Vergangenheit möchte ich definitiv nicht mehr eingehen, schon lange nicht mehr.
Der Weg führte über mich selber. Bewußtwerdung meiner Muster, wo und wie diese entstanden sind, wie es in Resonanz geht. Dadurch habe ich für mich bereits eine ganze Menge verändern können.
Ab und an erwischen mich noch Reste dieser Muster. das zeigt mir dann sehr deutlich auf, was noch meine Baustellen sind.

Wenn man schon den Eltern als Kind nicht entkommen kann, so hat man wenigstens im erwachsenen Alter trotz aller Konditionierungen die Wahl und die Chance etwas grundlegend zu verändern in Partnerschaften und Partnerwahl.

09.07.2018 20:24 • x 5 #62


A


Reflexive Bewältigung einer narzisstischen Beziehung

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E
Zitat von NotSure:
Das dachte ich auch. Nach ein paar Monaten meinte er, das hätte er nur so gemacht.
Hatte das Buch Jein bei ihm, haben wir zusammen drin gelesen/vorgelesen. Hinterher meinte er, das hätte er nur mir zuliebe gemacht. Er hat sich ständig alles hingedreht, wie es ihm am besten gepasst hat. Und alles war immer glaubwürdig. Ein Mann mit 2 Gesichtern und beide autenthisch, schlimm


Das klingt danach, als wäre er in einer Situation durch dich unter Druck gesetzt gewesen. Für mich ist es immer wie Kommunikation auf verschiedenen teils völlig konträren Ebenen, wo verschiedene Gefühlszustände dahinter stehen, die ich nach und nach erst kennenlerne.

LG Vidi

09.07.2018 20:24 • x 2 #63


E
So habs gefunden:

Jeder kennt diese Zeitgenossen: Sie kreisen meistens nur um sich selbst, andere Menschen interessieren sie kaum. Und noch weniger beschäftigt es sie, was andere von ihnen denken. Narzissten haben ein einseitiges Verständnis von sich und der Welt. Was nicht unmittelbar ihr Denken und Fühlen betrifft, ist ihnen gleichgültig, Mitgefühl Fehlanzeige. Umso überraschender sind die Erkenntnisse von britischen Psychologen, die sie im Personality and Social Psychology Bulletin vom heutigen Samstag veröffentlichen (Bd. 40, S. 8, 2014). Demnach können Narzissten durchaus einfühlsam sein und Empathie empfinden - wenn man ihnen ein wenig auf die Sprünge hilft.
Zunächst erfuhren die Narzissten anschaulich vom Ende einer Beziehung. Doch egal, wie dramatisch die Partnerschaft auseinanderging, die Narzissten konnten keinerlei Empathie empfinden. Das änderte sich auch dann nicht, wenn die Verlassenen in eine Depression verfielen und extrem litten.

In einem weiteren Versuch bekamen Frauen ein zehnminütiges Video zu sehen, in dem eine Frau Opfer häuslicher Gewalt wurde. Nachdem die narzisstischen Teilnehmerinnen aufgefordert wurden, sich vorzustellen, wie sich die misshandelte Frau fühlt, empfanden sie durchaus Mitgefühl. Narzisstinnen, die nicht dazu angeregt wurden, sich in die Perspektive des Opfers zu versetzen, verharrten jedoch weiterhin gleichgültig vor dem Bildschirm.
Wenn wir Narzissten dazu ermutigen, die Situation aus der Sicht ihrer Kollegen oder Freunde zu betrachten, reagieren sie oft angemessen und sogar sympathisch auf das Leid anderer, sagt Hepper.
Erst vor Kurzem haben die niederländischen Neuroforscher Christian Keysers und Valeria Gazzola gezeigt, dass sogar Psychopathen Mitgefühl beigebracht werden kann ( Trends in Cognitive Sciences, Bd. 18, S.4, 2014). Die Hirnzentren, in denen Mitgefühl und Mitleid verarbeitet werden, sind bei ihnen kaum aktiv, wenn sie Menschen sehen, denen es schlecht geht. Wurden sie jedoch aufgefordert, empathisch zu sein (Versuchen Sie, zu fühlen, wie es dem Anderen geht), zeigten sie nicht nur mehr Einfühlung, sondern die entsprechenden Hirnareale wiesen auch die dafür typischen Erregungsmuster auf.
Die Fähigkeit zum Mitgefühl ist nicht in Stein gemeißelt, sagt Peter Henningsen, Chef der Klinik für Psychosomatik an der Technischen Universität München. Empathie ist auch abhängig davon, ob die Bereitschaft dafür gegeben ist. Das ist eine Frage der Motivation. Vielleicht ist es für eine Gemeinschaft daher sinnvoll, den Selbstsüchtigen und Dissozialen Mitgefühl nahezubringen.

2.

tiefgreifende Störung der Persönlichkeit, die durch mangelndes Selbstwertgefühl, einer ausgeprägten Empfindlichkeit gegenüber Kritik und einem geringen Einfühlungsvermögen in andere Menschen besteht. Sie kann das Leben der Betroffenen stark dominieren, Stress sowie sehr negative Emotionen verursachen und es können sich psychische Folgeerkrankungen entwickeln. Die krankhafte Ausprägung einer narzisstische Persönlichkeitsstörung zeichnet sich durch ein brüchiges Selbstwertgefühl aus, dass Betroffene durch ein Selbstbild von eigener Großartigkeit, Überlegenheit und Verachtung gegenüber anderen Menschen zu kompensieren versuchen. Viele sind von starken Phantasien eingenommen, die sich um Macht, grenzenlosen Erfolg, Glanz, Schönheit oder auch ideale Liebe drehen. Sie neigen dazu, zu konstruieren und sich nach außen hin als großartig zu präsentieren, überschätzen dabei jedoch oft ihre eigenen Fähigkeiten. Manche glauben, besonders und in vielerlei Hinsicht einzigartig zu sein und nur von anderen «besonderen» Personen oder erlesenen Kreisen verstanden zu werden, berichtet Prof. Dr. med. Peter Falkai von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) mit Sitz in Berlin.

Es liegt in der Natur der Störung, dass sich Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung nur selten Hilfe holen. Viele Betroffene verschließen sich vehement vor Kritik an ihren Persönlichkeitszügen. Suchen sie Hilfe auf, geschieht dies oft vor dem Hintergrund, das andere Probleme mit ihnen haben, die behoben werden müssen - nicht aber, dass sie ein Problem bei sich selber sehen. Häufig führen erst Folgeerkrankungen wie eine Depression oder eine Suchterkrankung zu professioneller Hilfe. [b]Bei den therapeutische Maßnahmen steht im Vordergrund, dass die Störung in erster Linie in einem zwischenmenschlichen Interaktionsproblem besteht, das auf Empathie-Mangel, Schüchternheit und Angst vor negativer Bewertung besteht. Das Empathie-Vermögen kann dann beispielsweise durch Rollenspiele erarbeitet werden. Empathie ist wiederum die Voraussetzung, um mit dem Feedback und der Kritik durch andere besser umgehen zu können, [/b]illustriert der DGPPN-Experte. Patienten werden auch darin unterstützt, Veränderungen in ihren Alltagsbeziehungen vorzunehmen, wodurch sie letztlich selbst ihr Alltagsverhalten verändern müssen.

LG
Ex-Mitglied

09.07.2018 20:27 • x 3 #64


E
@ Notsure

ging es dabei um Sachen, die er für sich selbst sehr wünscht oder um beziehungsrelevante Sachen, die euch betrafen?

09.07.2018 20:29 • x 1 #65


E
Stationär muss man dafür nicht gehen.

Ja ist diagnostiziert. Im Nachhinein.

Als er den Zusammenbruch hatte, wusste ich noch nicht was los ist.

Ex-Mitglied

09.07.2018 20:32 • x 2 #66


E-Claire
Zitat von GiuliettaV:
Wenn man schon den Eltern als Kind nicht entkommen kann, so hat man wenigstens im erwachsenen Alter trotz aller Konditionierungen die Wahl und die Chance etwas grundlegend zu verändern in Partnerschaften und Partnerwahl.


Abgekürzt, dieser Weg ist ein abgekürzter: aber JA.

Entweder die gewinnen, oder die gewinnen,
Es sei denn: Nö seh ich anders. Weg? welcher? hey, seh ich anders.

Ach so, das kostet, Ach so das ist mit Stress oder Aufwand verbunden.
Joah, eh.

Wenn ich keinen Weg des Umgangs finde (also nicht des Verzeihen) haben die gewonnen.
Ich würde so gern sagen Sie hätten Recht. Oder auch nicht...

Meine Zielvorgabe ist eine andere, Recht haben? mir egal, ich wäre gern glücklich.

Damit scheinen allerdings , trozt gegenteiliger Beteuerung Narzissten so gar nichts anfangen zu können. But who knows.

09.07.2018 20:35 • x 4 #67


G
@Ex-Mitglied
Anerlernte Empathie beim Narzissten ist bekannt, wird sogar als Mittel zum Zweck genutzt und genau da liegt die Problematik. Für eine grundlegende Veränderung braucht es Bereitschaft und Fähigkeit, die dadurch blockiert ist, sich den eigenen Persönlichkeitsmerkmalen nicht stellen zu wollen / zu können.

09.07.2018 20:37 • x 8 #68


N
Zitat von Vidi:
ging es dabei um Sachen, die er für sich selbst sehr wünscht oder um beziehungsrelevante Sachen, die euch betrafen?

Wenn ich das wüsste, vielleicht beides? Er meinte mal, er müsse sich das erst aneignen mir seine Liebe zu zeigen

Auf den Vorschlag, mal zum Psychologen zu gehen kam die Antwort: Dafür geb ich kein Geld aus und Zeit hab ich dafür auch nicht. Wollte sich allerdings jeden Abend eine Stunde Zeit nehmen, sich zu belesen. Hin und her

09.07.2018 20:39 • x 2 #69


E
Zitat von GiuliettaV:
@Ex-Mitglied
Anerlernte Empathie beim Narzissten ist bekannt, wird sogar als Mittel zum Zweck genutzt und genau da liegt die Problematik. Für eine grundlegende Veränderung braucht es Bereitschaft und Fähigkeit, die dadurch blockiert ist, sich den eigenen Persönlichkeitsmerkmalen nicht stellen zu wollen / zu können.


Anerlernt ist die nicht. Die Emathiefähigkeit ist vollkommen intakt. Man kann sich nur dem stellen was man kennt/sieht/weiß.

Ein N. passt jedoch alles an das Konstrukt an und (muss) daher diese Realität als gegeben ansehen. Sonst wüsste er, dass es ein Konstrukt ist und wäre ergo nicht krank.

Ex-Mitglied

09.07.2018 20:45 • x 3 #70


N
Zitat von Ex-Mitglied:
Anerlernt ist die nicht. Die Emathiefähigkeit ist vollkommen intakt.

Ich dachte, es geht dann um kognitive Empathie

09.07.2018 20:49 • x 1 #71


L
Finde das Thema zwar super interessant bekomme aber inzwischen echt Kopfschmerzen...

Hut ab, wenn ihr so sehr um einen Menschen kämpft, dass ihr euch das antut.

Aber so Leichtigkeit im Leben, das ist doch viel wert.

09.07.2018 20:51 • x 7 #72


G
Zitat von leilani1801:
Geht glaube ich schon - je nach Schwere - mit solchen Menschen klarzukommen - aber eben nur, wenn man sich nicht zu sehr auf sie einlässt. Dann können auch bestimmte Aspekte ihrer Persönlichkeit bereichernd sein.


Ich stimme Dir zu, es bedarf einer gewissen innerlichen Abgrenzung und auch Grenzen im Außen bei Bedarf setzen zu können.

Schwierig wird es dann, wenn bei einem selber gewisse Muster sehr ausgeprägt vorhanden sind wie zum Beispiel ausgeprägte Empathie, Harmoniesucht oder Helfersyndrom.

Wie entsteht besonders ausgeprägte Empathie ? Im Grunde durch Umstände, wo ein Kind die Umwelt besonders aufmerksam beobachten lernt um sich entsprechend im Verhalten anzupassen zum Eigenschutz.

09.07.2018 20:53 • x 6 #73


E
Guten Abend!
Heute habe ich erstmal nur Leilani gelesen. Ausdruck mal wieder eine 1!

Eigenliebe stirbt nie. Sie ist Instrument unserer Selbsterhaltung. Sie ähnelt der Vorkehrung für die Beständigkeit der Menschheit. Sie ist erforderlich, sie ist uns teuer, sie bereitet uns Freude, und wir müssen sie verbergen. Voltaire


https://umgang-mit-narzissten.de/narzis . -menschen/

narzissmus-in-jedem-menschen/


Gute Nacht wünscht Narz-Tempi.

09.07.2018 20:54 • x 2 #74


E
Zitat von leilani1801:
Finde das Thema zwar super interessant bekomme aber inzwischen echt Kopfschmerzen...

Hut ab, wenn ihr so sehr um einen Menschen kämpft, dass ihr euch das antut.

Aber so Leichtigkeit im Leben, das ist doch viel wert.


Du bei uns herrscbt Leichtigkeit

Hat gedauert aber ist angekommen.

Gegenfrage: dein Mann erkrankt an einem Hirntumor. Sind oft noch viel schlimmere Auswirkungen, was Schimpfwörter, Beleidigungen, Kränkungen, Stimmungsextreme angeht.

Koffer packen?

LG
Ex-Mitglied

09.07.2018 21:14 • x 1 #75


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