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Reflexive Bewältigung einer narzisstischen Beziehung

E
Ich weiß, es ist nicht schön zu hören. Aber die Wahrheit ist nicht immer angenehm. Allerdings erlangen Sie nur durch die Wahrheit die Freiheit Ihre Entscheidungen zu treffen.

Welche Wahrheit bitte?

09.07.2018 19:08 • x 2 #46


E
Zitat von E-Claire:
Da er ja mein Vater ist, würde ich es schon schön finden, wenn wir eine Verständigungsebene aufbauen könnten. Mittlerweile, bin erwachsen, hab mich gekümmert, wäre das ja auch völlig ok, daß es nicht in der klassischen Vater-Tochter, ich bin stolz auf Dich Beziehung landet, sondern eher so dahin wabert. Nur: nicht nur, daß er total unzufrieden ist, daß ich ihn nicht bewundere; er ist insgesamt total unzufrieden mit mir, weil ich nicht liefere, was ich liefern sollte.

Bevor wir uns in der Frage ergehen, ob das gerechtfertigt ist, schwimme ich noch immer total bei der Frage, was dies denn sei?

Vorschläge?


Was sagt er denn, wenn er unzufrieden mit dir ist, erweitert: womit ist er bei sich unzufrieden?

09.07.2018 19:11 • x 1 #47


A


Reflexive Bewältigung einer narzisstischen Beziehung

x 3


N
Zitat von Vidi:
Verändert man aber seinen Fokus und nimmt die wirklich positiven Eigenschaften, meist ist es ja das, was man selbst nicht so ausgeprägt hat, am Narzissten wahr, bekommt dieser zu seiner eigenen permanenten Erhöhung, aufgrund seines immensen Minderwertigkeitskomplexes, wirkliche Wertschätzung, was zwangsläufig zu innerer Bewegung führt

Dazu braucht man aber Zeit und auch die Möglichkeit


Zitat von Ex-Mitglied:
Welche Wahrheit bitte?

-dass der Bindungsunfähige davon ausgeht, dass Beziehung nicht geht?
-dass man nur ein Objekt und kein Subjekt ist?
-dass man austauschbar ist?
- etc. etc.

09.07.2018 19:19 • x 2 #48


E
der Bindungsunfähige gibt es aber leider nicht. Das Spektrum ist viel zu breit gefächert.

Ex-Mitglied

09.07.2018 19:28 • x 1 #49


N
Zitat von Ex-Mitglied:
der Bindungsunfähige gibt es aber leider nicht. Das Spektrum ist viel zu breit gefächert.

mir war so, als wäre jeder, der eine ausgeprägte PS hat bindungsunfähig

09.07.2018 19:34 • x 1 #50


L
Mein Vater ist Narzisst, sogar diagnostiziert im Rahmen einer bipolaren Erkrankung.

Trotzdem hatten wir immer ein gutes Verhältnis im Gegensatz zu meinen Geschwistern, die konsequent den Kontakt zu ihm abgebrochen haben im Erwachsenenalter.

Und ich frage mich bis heute, woran das liegt, weil ich eigentlich nie die hohen Erwartungen, die er an mich setzte irgendwie erfüllt habe oder erfüllen wollte.
Bekomme das auch immer wieder unter die Nase gerieben, aber es tangiert mich einfach nicht.

So diese ganze Großartigkeit, die ihm unglaublich wichtig war - Leistung, Erfolg im Job, Ehrungen, berühmte Leute kennen etc. war mir einfach Banane, das wurde mir ganz früh klar - das das nicht glücklich machen kann. Ich sah es ja an ihm - Kohle, Partyleben, schöne Frauen... aber wirklich zufrieden - habe ich so gut wie nie bei ihm gesehen.

Trotz allem konnte ich aber auf ihn zählen, wenn es bei mir mal nicht so glatt lief - auch wenn er sicherlich nicht der einfühlsamste war. Aber das hat für mich gereicht.

Es gibt zig Horrorgeschichten über ihn, aber als Vater habe ich ihn trotzdem oft in guter Erinnerung.

Wahrscheinlich habe ich aus Instinkt einfach gewusst inwieweit ich mich auf ihn einlassen kann und wo ich mich besser rausnehme. Und später dann über die Auswirkungen von bipolaren Erkrankungen informiert.

Bei Gelddingen oder in seine Firma einsteigen etc. habe ich komplett dicht gemacht, weil ich einfach wusste, welch Schlitzohr er ist unter Umständen auch vor der Familie nicht halt macht. Aber auch das steht mit Einschränkungen im Zusammenhang mit seinem Krankheitsbild.

Geht glaube ich schon - je nach Schwere - mit solchen Menschen klarzukommen - aber eben nur, wenn man sich nicht zu sehr auf sie einlässt. Dann können auch bestimmte Aspekte ihrer Persönlichkeit bereichernd sein.

Aber so jemanden als Partner zu haben, ... Extrem schwierig.

09.07.2018 19:45 • x 6 #51


E
Zitat von NotSure:
mir war so, als wäre jeder, der eine ausgeprägte PS hat bindungsunfähig


Nein! Nicht alle und es kommt auf sowohl die Störungsursache, als auch auf die Ausprägung an.

Ganz entscheidend ist aber, ob der Betroffene sich einer Kritik und Selbsterkenntnis überhaupt öffnen möchte und daran scheitert es zumindest bei einer Vielzahl der NPSlern.

Ich habe beides erlebt. Ein aggressiv und gewalttätiges Exemplar mit einem Alk. Problem und ein passiver Mann mit dafür umso mehr Abwehrmechanismen wie z.B. Kränkung.

Ich bin mit meinem Mann der NPSler ist inzwischen glücklich. Das sagt aber eben nur aus, dass es in diesem Fall gepasst hat.

@Vidi war so nett meinen Beitrag aus dem anderen Narzzfaden zu schicken, danke dafür.

Dies sind meine Strategien - aber die müssen nicht für andere passen. Was jedoch schon überwiegend zutrifft, ist die Unfähigkeit eine Sekundärbeziehung eingehen zu können und die emotionale Retardierung.

Fähig zu fühlen und zur Empathie sind sie jedoch alle.

Hier also der Text:

Ex-Mitglied Zitat von:
Ich versuche zu beschreiben, wie ich aus dem Dilemma aussteigen konnte und diese Destruktivität, dieses unerträgliche Gefühl von Sinnlosigkeit loswerden konnte.

Diejenigen die Kinder haben, können vielleicht ganz gut nachvollziehen, worauf ich hinaus möchte:

Die Liebe' zu der ein Narzisst fähig ist, ist eine instinktive, infantile und unreflektierte Liebe. Ein Bedürfnis im Rohzustand und ungeformt. Nämlich genau wie ein Kind. Ein Kind hat dieses Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung, nach Austausch, Zärtlichkeit etc.pp. Auch die Mutter liebt das Kind, aber auch dies ist eine völlig andere Bindung, als beispielsweise zu einem Mann. Ich habe für mich zum Verständnis immer von Bedürfnis-Liebe (Fortpflanzungstrieb) und Fürsorge-Liebe (Arterhaltungstrieb) gesprochen.

Zwei Beispiele:

1. Ich sitze im Wohnzimmer mit meiner 4 -jährigen Tochter. Sie spielt mit Lego. Ich gehe zu ihr und bitte sie das Spiel zu unterbrechen, weil wir uns anziehen müssen um das Haus zu verlassen (einkaufen). Wie wird das Kind reagieren? Wir alle wissen, es kommt auf die jeweilige Situation an, die wiederum vollständig abhängig ist von dem Bedürfnis des Kindes. War es ohnehin gerade gelangweilt, hat es wahrscheinlich kein Problem damit aufzuhören. Ist es gerade beigeistert, könnte es hingegen im Extremfall zu einem Wutanfall mit Schreien und Tränen kommen. Wir gehen von letzterem aus. Ich erkenne im Idealfall dass meine Tochter sich nicht lösen will, weil sie gerade ein Bedürfnis bedient - spielen. Ich versuche also behutsam sie dabei zu unterstützen, diesem Trieb nicht weiter nachzugehen. Tròste sie, versichere ihr, dass ihre Spielsachen noch da sein werden wenn wir zurück kommen und sie dann weiter spielen kann. Gleichzeitig erkläre ich mein Verhalten und sage dass die Milch leer ist und wenn wir nicht jetzt einkaufen fahren, sie morgen früh kein Glas Milch trinken kann. Das ist ihr aber fein egal. Sie fängt an zu schreien und macht ein Theater, liegt auf dem Boden und strampelt vor Wut. Ich bleibe gelassen und fordere sie auf das zu lassen und erkenne ihr Bedürfnis und ihre Frustration an. Ich sage ihr, dass ich gut verstehen kann, dass sie keine Lust hat weil ihr spielen gerade Spass macht. Sie schreit weiter und brüllt ich will nicht einkaufen, ich stehe nicht auf. Ich nehme sie an der Hand und ziehe sanft. Sie schreit nein, lass mich los. Du bist doof Mama, geh weg. Ich nehme sie sanft auf den Arm und tröste sie oh nein, so schlimm? Na dann muss ich wohl die Tränchen wegküssen oder? Sie schluchzt und klammert sich an mich. Sei nicht traurig Schatz, es ist nicht für lang und wir werden Spass haben, versprochen. Du weisst doch, da gibt es Kiwis im Supermarkt, die magst du so gern. Sollen wir ein paar Kiwis zum Trost kaufen? Plötzlich ruft sie jaaaa Mami, Kiwis kaufen, springt von meinem Arm und rennt wie der Wind in den Flur zum Anziehen. Von Wut und Verzeiflung keine Spur mehr. Ich bin froh dass sie sich beruhigt hat, gehe hinterher und muss lächeln.

Fragen:

Wie habe ich mich gefühlt bei dem Satz Du bist doof Mama, geh weg? War ich zutiefst verletzt, weil man soetwas doch gar nicht sagt?
Habe ich daraufhin mein Verhalten geändert und angefangen zu weinen? Habe ich das Kind aufgefordert mir zu erklären, warum es das gesagt hat und ob ihm bewusst ist, wie sehr mich das verletzt? Habe ich eine Konsequenz gezogen und beispielsweise die Wohnung verlassen um mich bei einer Freundin auszuheulen und eventuell noch Zweifel an meinem Kind angesprochen, weil ich mir tatsächlich darüber Gedanken mache, ob mein Kind mich liebt? Dies mag jeder für sich selbst beantworten.

Wie nutze ich diesen Vorfall nun um meinem Kind etwas mit auf den Weg zu geben? Es könnte z.B. so ablaufen: wir kaufen ein, und im Auto frage ich meine Tochter, ob sie sich auch freut die Kiwis gleich zu essen. Jaaa, Kiwis essen. Ich antworte ich freue mich auch darauf. Zu Hause essen wir die Kiwis und ich lächele sie an und sage mehrmals, wie lecker das schmeckt. Als wir aufgegessen haben sage ich meine Güte, das war toll. Wie gut dass wir einkaufen waren und dass Du einverstanden warst, das Lego dafür wegzulegen. Das hast Du prima gemacht Schatz. Meine Tochter ist stolz wie Oskar und fällt mir um den Hals ich hab dich lieb Mama. Dann lässt sie mich stehen und rennt ins Wohnzimmer Lego spielen.

Fragen:

Werde ich gekränkt hinterher rufen wie, ist das alles? Du sagst einfach ich hab Dich lieb und dann lässt Du mich stehen und gehst spielen? Ich finde Du machst es Dir ganz schön einfach. Dann sitze ich allein in der Küche und weine?

Ihr merkt sicher, worauf ich hinaus möchte. Ich denke dass wir uns einig sind, dass ich im Noralfall diese Beschimpfung zwar wahrgenommen habe, jedoch der emotionalen Überforderung meiner Tochter zuschreibe, weil sie aufhören soll zu spielen. Es tut natürlich auch nicht weh oder kränkt mich gar. Ich lese Not aus dem Verhalten meiner Tochter und gebe Halt. Ich komme nicht auf den Gedanken ihre Liebe zu mir in Frage zu stellen geschweige denn, unsere Beziehung zu einander und deren Sinn. Ich handele nämlich nicht aus der Bedürfnis-Liebe, sondern aus der Fürsorge-Liebe.


Jetzt setzen mir mal vorraus, wir leben mit einem Narzissten zusammen. Er sitzt im Wohnzimmer und schaut seine Lieblingssendung. Ich erinnere ihn daran, dass wir bei seinem Chef zum essen eingeladen sind den er nicht leiden kann. Er reagiert nicht obwohl er mich gehört hat. Ich widerhole meine Äusserung und füge hinzu jetzt komm bitte, wir kommen sonst zu spät (er hasst Unpünktlichkeit). Daraufhin springt er wutentbrannt auf, schaltet den Fernseher aus und brüllt ich habs gehört verdammte Sch...also geh mir nicht auf die Nerven klar?

Nun habe ich die Wahl. Entweder ich halte dagegen und kritisiere sein Verhalten, oder ich schweige und lasse ihn in Ruhe. Gekränkt bin ich auf jeden Fall und frage mich, warum er das macht. Liegt es an mir? Oder liebt er mich in Wahrheit nicht, respektiert mich nicht? Ist ihm klar, dass mich das verletzt?

Gehe ich aber davon aus, dass er 5 Jahre alt ist dann lasse ich diesen Mechanismen keinen Raum. Ich antworte lass uns versuchen diesen Mist ganz schnell hinter uns zu bringen, ich habe echt keine Lust auf ein Abendessen bei Deinem Chef. Aber es ist ja für einen guten Zweck richtig? Er kommt und zieht sich um. Was für ein Zweck soll das sein? Ich nehme ihn in den Arm und sage nun Du gehst mit mir zu diesem Essen und wie immer werden mich alle Single-Frauen beneiden, weil sie gern an meiner Stelle wären und das geniesse ich sehr, denn ich kann nur zu gut verstehen, dass sie Dich anziehend finden. ....

Das ist nur ein Beispiel. Bei meinem Mann ist das ein sehr zuverlässiges Mittel um ihm zu helfen auszusteigen und neu einzusteigen. Inzwischen ist er auch so weit, dass er solchen Impulsen nur noch sehr selten nachgibt und ausfällig wird. Kommt es dennoch vor, entschuldigt er sich sofort und sagt auch, dass das kindisch war, ohne sich dabei wertlos zu fühlen und wir lachen darüber.

Wir haben noch Baustellen aber nur noch wenige und die hat fast jede Partnerschaft irgendwann einmal. Ich hoffe ich konnte in etwa beschreiben, was ich verändern musste und das ist nicht einfach. Der Partner soll ja nicht wie ein Kind behandelt werden, das wäre fatal. Aber sein Verhalten kann anders verstanden werden. Denn in solchen Situationen ist er gar nicht wirklich present und agiert auf Augenhöhe, sondern er reagiert auf die emotionale Überforderung sein Bedürfnis zurück zu stellen impulsiv mit Wut. Das ist aber für den Reifestand der Emotionalität in ihm vollkommen normal.

Ich wünsche mir, dass jemand damit noch etwas anfangen kann und für sich positiven Nutzen daraus ziehen kann. Mir hat es unglaublich geholfen und ich konnte wieder atmen und habe meinen Mann nicht mehr in Situationen gebracht, mit denen er vollkommen überfordert war und entweder mit Vernichtung oder Flucht reagiert.

LG
Ex-Mitglied

09.07.2018 19:52 • x 1 #52


E
Zitat von NotSure:
Dazu braucht man aber Zeit und auch die Möglichkeit


Notsure, da bin ich mir nicht sicher
Bei mir läuft das parallel, ich bin aber auch selbst sehr hartnäckig. Ich weiß icht, ob das unbedingt immer richtig ist.

Zitat von NotSure:

-dass der Bindungsunfähige davon ausgeht, dass Beziehung nicht geht?
-dass man nur ein Objekt und kein Subjekt ist?
-dass man austauschbar ist?
- etc. etc.


Das ist das, was nach außen zur Schau gestellt und glaubhaft vorgetragen wird. Schutzmauern!

- der Bindungsunfähige wünscht sich nichts sehnlicher als eine funktionierende Beziehung
- er wünscht sich, dass er für jemanden selbst ein wertvolles Subjekt wird, um sein Gegenüber auch
als Subjekt wahrnehmen zu können
- auch beim letzten Punkt: er wünscht sich endlich jemanden der nicht austauschbar ist, denn er will
selbst für niemanden austauschbar sein

Man unterschätzt bei aller nach Außen zur Schau gestellten Härte, Unabhängigkeit und Rationalität das innere Leid, das hinter diesen meterhohen Mauern liegt.

Alles was ein Narzisst sagt, ist eine Mischung aus gewünschten Idealen, Hoffnungen, entgegengesetztem Selbstwahrnehmungen etc.

LG Vidi

09.07.2018 19:55 • x 2 #53


N
Zitat von Ex-Mitglied:
Fähig zu fühlen und zur Empathie sind sie jedoch alle

Hm, mein Ex sagte, er liebe über den Kopf und das war schon immer so. Hat sich selbst online auf die Suche begeben, was mit ihm nicht stimmen könnte und ist bei Alexithymie gelandet. Fragte mich Anfang des Jahres, wieviele Jahre ich denn warten wolle, bis er seine Gefühle gefunden habe

09.07.2018 20:00 • x 1 #54


E
Zitat von NotSure:
Hm, mein Ex sagte, er liebe über den Kopf und das war schon immer so. Hat sich selbst online auf die Suche begeben, was mit ihm nicht stimmen könnte und ist bei Alexithymie gelandet. Fragte mich Anfang des Jahres, wieviele Jahre ich denn warten wolle, bis er seine Gefühle gefunden habe


Der Kommentar dir Gegenüber passt ins abwertende Schema. Dass er sich selbst auf die Suche nach dem macht, was mit ihm nicht stimmt, zeigt, dass er Antworten und Lösungen für sein Andersein sucht. Da steht der Wille sich zu entwickeln dahinter. Wenn´s mir gut geht, muss ich so etwas nicht machen.

09.07.2018 20:06 • x 2 #55


N
Zitat von Vidi:
Dazu braucht man aber Zeit und auch die Möglichkeit

Wenn Mann immer Schluss macht, weil es nicht nach seiner Nase läuft, läuft dir die Zeit davon ( und auf Eierschalen laufen). Ich war nicht die einzige, die mit Schweigen bestraft wurde. Mit seinem Bruder hat er jahrelang nicht geredet. Sein Freund (kennen sich seit ca.35 Jahren) leidet da jetzt auch drunter, wird einfach ignoriert, bzw finden nur noch oberflächliche Gespräche statt

09.07.2018 20:07 • x 1 #56


E
Zitat von NotSure:
Hm, mein Ex sagte, er liebe über den Kopf und das war schon immer so. Hat sich selbst online auf die Suche begeben, was mit ihm nicht stimmen könnte und ist bei Alexithymie gelandet. Fragte mich Anfang des Jahres, wieviele Jahre ich denn warten wolle, bis er seine Gefühle gefunden habe


War bei meinem Mann ähnlich. Ist die Emotionalität einmal abgespalten, muss man den Zugang erst wieder herstellen.

Dies wiederum ist ein fast suicidales Szenario für den N. denn er müsste sich eingestehen, dass der Mensch, der er glaubt zu sein - nie existiert hat. Bei meinem Mann hatte das einen kompletten Zusammenbruch zur Folge weil er erkannt hat, dass nicht einmal seine Erinnerungen authentisch waren. Schreckliche Sache.

Ich suche noch einen Text - Sekunde

Ex-Mitglied

09.07.2018 20:08 • x 2 #57


N
Zitat von Vidi:
Dass er sich selbst auf die Suche nach dem macht, was mit ihm nicht stimmt, zeigt, dass er Antworten und Lösungen für sein Andersein sucht. Da steht der Wille sich zu entwickeln dahinter. Wenn´s mir gut geht, muss ich so etwas nicht machen.

Das dachte ich auch. Nach ein paar Monaten meinte er, das hätte er nur so gemacht....
Hatte das Buch Jein bei ihm, haben wir zusammen drin gelesen/vorgelesen. Hinterher meinte er, das hätte er nur mir zuliebe gemacht. Er hat sich ständig alles hingedreht, wie es ihm am besten gepasst hat. Und alles war immer glaubwürdig. Ein Mann mit 2 Gesichtern und beide autenthisch, schlimm

09.07.2018 20:13 • x 1 #58


E
Zitat von NotSure:
Wenn Mann immer Schluss macht, weil es nicht nach seiner Nase läuft, läuft dir die Zeit davon ( und auf Eierschalen laufen). Ich war nicht die einzige, die mit Schweigen bestraft wurde. Mit seinem Bruder hat er jahrelang nicht geredet. Sein Freund (kennen sich seit ca.35 Jahren) leidet da jetzt auch drunter, wird einfach ignoriert, bzw finden nur noch oberflächliche Gespräche statt


Es ist ein Eiertanz und mit dem Schlussmachen, dass kenne ich, das Schweigen und Ignorieren, aber ich glaub wirklich an seine Fähigkeit zu langsamen Veränderung. Das sage ich ihm auch so und ich denke es hilft ihm, zu wissen, dass jemand an ihn glaubt.

09.07.2018 20:16 • x 2 #59


L
Zitat von Ex-Mitglied:
War bei meinem Mann ähnlich. Ist die Emotionalität einmal abgespalten, muss man den Zugang erst wieder herstellen.

Dies wiederum ist ein fast suicidales Szenario für den N. denn er müsste sich eingestehen, dass der Mensch, der er glaubt zu sein - nie existiert hat. Bei meinem Mann hatte das einen kompletten Zusammenbruch zur Folge weil er erkannt hat, dass nicht einmal seine Erinnerungen authentisch waren. Schreckliche Sache.


Ich finde das echt krass, was ihr so berichtet.
Das ist ja Beziehungsarbeit am totalen Limit und muss dermaßen kräfteraubend sein.
Wenn der Partner schon soweit ist, dass er selbst bereit ist sich zu reflektieren etc., wäre es dann nicht besser diese Arbeit in professionnelle Hände abzugeben, zB im Rahmen einer stationären Therapie?

Das kann doch nicht mehr gesund sein...

Zitat:
Es ist ein Eiertanz und mit dem Schlussmachen, dass kenne ich, das Schweigen und Ignorieren, aber ich glaub wirklich an seine Fähigkeit zu langsamen Veränderung. Das sage ich ihm auch so und ich denke es hilft ihm, zu wissen, dass jemand an ihn glaubt.


Inwieweit ist denn dein Partner in Behandlung? Hat er eine Diagnose?
Das ist ja schon hart in einer Partnerschaft so pathologisiert zu werden, selbst wenn berechtigt.

09.07.2018 20:20 • x 4 #60


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