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Redeangst, was hat euch geholfen?

GoldMarie30
Hallo liebe Forumsmitglieder,
heute wende ich mich mal mit einem Thema an euch, welches nichts mit Liebeskummer zu tun hat. Aber vielleicht kann mir hier ja trotzdem geholfen werden.
Ich leide schon ewig an Redeangst. Schon zu meiner Schulzeit waren Referate etc. ein Graus für mich. Das geht über schwitzige Hände, Tunnelblick, Herzrasen, Zittern bishin zu richtigen Black Outs.
Auch jetzt in meinem Berufsleben mache ich mir im Vorfeld schon wochenlang Gedanken, wenn ich weiß, dass ein Termin ansteht, an dem ich vor vielen Leuten frei reden muss. Teilweise bekomme ich bei dem Gedanken schon richtig Panik.
Nun ist es so, dass ich übernächste Woche einen Termin habe, wo ich einen Abend lang vor vielen mir unbekannten Politikern reden muss. Aaaargh. Seit Dezember mache ich mir schon Gedanken darum. Ich bin schon am Überlegen, ob ich mir Beruhigungspillen oder ähnliches besorge. Das Thema, um dass es geht, ist mir absolut vertraut und vor Freunden könnte ich zb stundenlang drüber reden. Aber vor mir Unbekannten. Ich habe einfach Angst, kein einziges Wort rauszubekommen.
Wer kennt es noch? Wer hat Tipps für mich?
Liebe Grüße

14.01.2024 21:24 • x 1 #1


Sick85
Zitat von GoldMarie30:
Hallo liebe Forumsmitglieder, heute wende ich mich mal mit einem Thema an euch, welches nichts mit Liebeskummer zu tun hat. Aber vielleicht kann mir ...

Hallo GoldMarie30
Ist für mich genauso unangenehm vor vielen Menschen sprechen zu müssen,wie bei dir schon seit der Schulzeit so geblieben leider.
Zum Glück kommt es bei mir nicht mehr unbedingt vor dass ich es muss,aber würde mit Sicherheit für mich peinlich enden wenn ich es sollte.
Vielleicht gibt es für so etwas sowas ähnliches wie en Kurs,Training oder sogar ne Art Therapie gegen diese Art Hemmungen die fast schon eine Panikattacke auslösen?!

14.01.2024 21:31 • #2


A


Redeangst, was hat euch geholfen?

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ElGatoRojo
Zitat von GoldMarie30:
Das Thema, um dass es geht, ist mir absolut vertraut und vor Freunden könnte ich zb stundenlang drüber reden.

Das ist doch schon mal die halbe Miete, von dem wirklich Ahnung zu haben, über das man redet. Dann kannst du doch eigentlich relativ ruhig vor dein Publikum treten. Ganz grundsätzlich = Sprich nicht zu leise!

Welche stellen sich die Zuhörer alle in Unterhosen vor, damit die nicht so bedeutend bedrückend erscheinen. Andere reden ihren Text vor dem Spiegel als Training um ein gutes Zeitmanagement bei ihrerm Vortrag zu haben

Es gibt natürlich auch professionelle Rhetorik-Seminare. Vielleicht könnte dein Arbeitgeber o.ä. für dich mal so einen Wochenkurs arrangieren. Hilft dir zwar jetzt aktuell nicht, aber eben grundsätzlich.

14.01.2024 21:35 • x 4 #3


Sick85
Und mit den Pillen keine Ahnung ob es nicht auch passieren könnte daß du zwar ruhig bist,aber evtl dein Thema nicht mehr richtig auf die Reihe bekommen würdest im schlimmsten Fall jeh nach Pille

14.01.2024 21:36 • #4


H
Amerikaner lernen das mit drei, nennt sich Show and Tell. Schau dir das auch von kids und Teenager in the US an, mach es nach.

14.01.2024 21:48 • #5


K
Zitat von GoldMarie30:
Hallo liebe Forumsmitglieder, heute wende ich mich mal mit einem Thema an euch, welches nichts mit Liebeskummer zu tun hat. Aber vielleicht kann mir ...

Üben üben üben. Ich hatte das selbe Problem in leichter Form. Referate waren ein Horror für mich.
Jetzt rede ich täglich vor 100
Menschen.

Es ist eine Angst, die verlernbar ist.
Sich dem aussetzen und sehen, dass man es doch kann. Sich vorstellen, die Leute im Publikum seien diese Freunde.

Und ja, eine Minidosis Beruhigungstabletten (zb 1/8 einer Tablette) beim ersten Mal kann auch helfen. Falls teilen vom Arzt und Beipackzettel erlaubt. Sonst lassen..und dann ohne weitermachen! Sonst wird man davon psychisch abhängig. Aber zuvor testen. Denn das macht sonst sehr müde.
.
Und: es aushalten. Es macht nur darum einen Unterschied, weil man sich hier ja bewertet fühlt. Bei Freunden nicht. Es ist eine erlernte Angst, die (zb durch positives Feedback) verlernt werden kann

Du weißt doch, du bist kompetent.
Übe die Rede vor einem Spiegel.
Und manchmal hilft es, sich Nervosität einzugestehen und zuzugestehen. Und Humor. Über sich selbst lachen können, gerade wenn man nen Fehler macht.
.

14.01.2024 21:58 • x 5 #6


Scheol
Zitat von GoldMarie30:
Nun ist es so, dass ich übernächste Woche einen Termin habe, wo ich einen Abend lang vor vielen mir unbekannten Politikern reden muss. Aaaargh. Seit Dezember mache ich mir schon Gedanken darum. Ich bin schon am Überlegen, ob ich mir Beruhigungspillen oder ähnliches besorge. Das Thema, um dass es geht, ist mir absolut vertraut und vor Freunden könnte ich zb stundenlang drüber reden. Aber vor mir Unbekannten. Ich habe einfach Angst, kein einziges Wort rauszubekommen.
Wer kennt es noch? Wer hat Tipps für mich?

Das Thema, um dass es geht, ist mir absolut vertraut und vor Freunden könnte ich zb stundenlang drüber reden.
Aber vor mir Unbekannten.
Was könnten Unbekannte tun das du unsicher wirst ? Was wäre der Super gau ?


Ich habe einfach Angst, kein einziges Wort rauszubekommen.
Wieviele Zuhörer sind das ?

Wer kennt es noch? Wer hat Tipps für mich?
Sprichst du über Lautsprecher, oder mit der normalen Lautstärke der Stimme ?

14.01.2024 21:58 • x 1 #7


Ayaka
Zitat von GoldMarie30:
Das Thema, um dass es geht, ist mir absolut vertraut und vor Freunden könnte ich zb stundenlang drüber reden.


von Pillen oder Entspannungsgläschen würde ich dir abraten - du willst ja im Kopf fit sein

zieh Sicherheit aus den Fakten - es geht ja um Dein Fachthema. Lass dir nix aufdrängen, was nicht deinem Stil entspricht. Je authentischer du bist umso einfacher ist es - es bringt nix Scherze zu machen, wenn dir das nicht liegt und du eher Inhalte transportieren willst.

Wenn ich vor vielen Leuten spreche stimme ich mich ins Thema ein, will ich unterhalten, welche 1-2 Kernbotschaften sind die wichtigsten, wie viel Raum möchte ich für Diskussion lassen und wann. Und dann führ ich mir vor Augen, wie das alle super finden . Es will dir ja keiner da drin was böses und auch die größten Politiker haben mal klein angefangen. Kleien Unsicherheiten sehen dir die schon nach - überzeug fachlich.

Neben der Präsentation an sich kannst du ja dann noch so ein bisschen die möglichen Dialoge durchspielen, vielleicht helfen dir auch Freunde damit noch mal die Themen zu diskutieren, damit du dann Antworten schneller griffbereit hast und noch mal Feedback dazu kriegst wie es beim Publikum ankommt.

Und auch Politiker üben - aber leg dich nicht zu direkt mit denen an, meistens sind das echt harte rhetorische Kaliber

14.01.2024 22:01 • x 2 #8


Deceived_m
@GoldMarie30 Guten Abend GoldMarie, du hast den ersten Schritt gemacht und sagst dass du Hemmungen bei der freien Rede hast.
Das ist völlig normal - hilft dir jetzt aber nichts, ich weiß
Thematisch bist du sattelfest, das ist sehr gut, äußerst gut sogar.
Herausforderung sind also die Zuhörer. Du führst durch diesen Vortrag, du hast deine Zeit, deine Sprechgeschwindigkeit und ich bin sicher - einen spannenden Vortrag vorbereitet.

Wenn du unsicher bist suche dir Anker im Raum, siehe z. B. nicht direkt in die Gesichter, sondern rede mit der Wand dahinter, blicke nach rechts und links, dann wirkt es als würdest du ins Publikum sehen.
Studiere ein paar Gesten mit deinen Händen ein. du wirst sofort selbstbewusster wirken wenn du mal den Zeigefinger hebst um ein Thema zu verschärfen.
Wenn du im Vortrag hängst, bau dir eine Powerpoint oder ein Skript und zieh dich daran durch.
Übe den Vortrag vorher mit einem Kollegen wenn du willst. Verzichte auf bemühte Witze, wenn die dann nicht zünden bis du sofort verunsichert. Lerne es nicht auswendig, sei du, mach deinen Stil. Laß auch mal Verstärker fallen wie diesen Punkt finde ich persönlich gut, da er xyz Vorteile bietet. Bring eine Note rein hierzu haben xyz bereits eine gute Erfahrung gemacht z. .B. wurde beim Projekt abc durch diese Verschlankung das Budget um x% unterschritten.
Mach Beispiele, das lockert auf. Mach es greifbar.

Mach es einfach!

14.01.2024 22:03 • x 3 #9


G
Liebe TE,

Kennst du den Ort, an dem du sprechen sollst? Wenn ja, ist das schon mal gut. Wenn nicht, schau ihn dir vorher an.

Wie frei sollst du denn dort sprechen? Kannst du dir gegen die Blackouts Notizen mitnehmen?

Ganz wichtig - und das sage ich die aus eigener Erfahrung - ist, dass du dich und deinen Körper/Sprechapparat lockerst. Wenn der Termin um 19.30 Uhr beginnt, erwärmst du dich ab 18.00 Uhr. Machst Atemübungen, ein paar Sprechübungen und bewegst deinen Körper mit leichten Bewegungen.

Wenn die Aufregung ganz schlimm wird, kannst du Rescue Tropfen nehmen. Ich kann die von DM empfehlen

14.01.2024 22:06 • x 2 #10


M
Ich würde das vorher mit 2-3 Freunden/Familienmitgliedern/Nachbarn (egal) simulieren und zwar von der Begrüßung, über Deine Rede bis zur Verabschiedung.
Mehrmals.
Außerdem würde ich es mir in keinster Weise nehmen lassen,
mit Notizen in Form von Stichpunkten, den Vortrag zu halten, auch einfach um nichts Wichtiges zu vergessen, sowie um bei möglichen Hängern, einen Anhaltspunkt zu haben und sofort zum Thema zurückzufinden.
Natürlich könnte man irgendwelche Mittel einnehmen, aber abhängig zu werden ist ein zu hoher Preis! -Stattdessen würde ich mich im Zweifel eher krank melden.

14.01.2024 22:25 • #11


S
Liebe TE,
ja, das kenne ich auch. Was mich beruhigt, ist die schlimmsten Szenarien durchzuspielen und die möglichen Konsequenzen zu überlegen. Und dabei den Blick zu weiten auf die WIRKLICH wichtigen Dinge und zu überlegen, ob die davon betroffen sind.

Stell dir vor, das Allerschlimmste trifft ein: du bist total aufgeregt, bekommst keinen Ton heraus. Der Vortrag oder was auch immer du vorsprechen musst, geht total in die Hose. Und nun? Was wäre daran so schlimm? Wertet dich das als Menschen ab? Bist du deswegen ein schlechterer Mensch? Werden dich Freunde und Familie deswegen verurteilen?

Vielleicht würde es ein paar Menschen im Publikum geben, die sich darüber lustig machen oder lästern würden. Na und? Das würde mehr über sie selbst aussagen, wenn sie es nötig hätten sich auf deine Kosten zu erhöhen. Säße ich im Publikum, würde ich an solch einer Stelle emphatisch mit dem Redner mitfühlen, wahrscheinlich sogar Sympathie entwickeln, weil es einfach menschlich ist.

Selbst beim Worst Case Szenario kann nichts wirklich Schlimmes passieren. Und das dieses eintritt, ist sehr unwahrscheinlich.

Mir hilft das Durchspielen solcher Gedanken. Ich hoffe, dir auch. Es kann dir absolut nichts passieren, also bereite dich so vor, dass du inhaltlich fit bist - übertreib es aber auch nicht. Und dann lass die Angst los...

Alles Gute!

14.01.2024 22:27 • x 1 #12


Teardrop_ine
Hallo Goldmarie,
ich kann dich super gut verstehen!
Trotz sämtlichen Ausbildungen (Trainer/Rhetorik) habe ich es nie gemocht vorne zu stehen.
Teilweise zwangen mich Arbeitgeber in unterrichtende und moderierende Rollen.
Teilweise habe gar nicht geschlafen wenn mehrere solche Veranstaltungen in einer Woche anstanden.
Hast du die Möglichkeit, dass eine vertraute Person mit kommt an diesem Tag?
Das war das einzige, was mir etwas geholfen hat.
Kann evtl jemand im Publikum sitzen und dein Bezugspunkt sein oder ist das ausgeschlossen?

Im Übrigen nimmt man selbst sein eigenes Auftreten oft ganz anders wahr als es tatsächlich ist.
Oft kommt man nicht halb so unsicher rüber wie man befürchtet.

14.01.2024 22:41 • x 5 #13


Deceived_m
Zitat von Teardrop_ine:
Hallo Goldmarie, ich kann dich super gut verstehen! Trotz sämtlichen Ausbildungen (Trainer/Rhetorik) habe ich es nie gemocht vorne zu stehen. Teilweise zwangen mich Arbeitgeber in unterrichtende und moderierende Rollen. Teilweise habe gar nicht geschlafen wenn mehrere solche Veranstaltungen in einer Woche anstanden. ...

Das ist ein guter Vorschlag. Jemand im Publikum der immer wieder mal ein zustimmendes Nicken abgibt, kann sehr hilfreich sein.

14.01.2024 22:43 • x 1 #14


Stillermitleswr
Mir hat am besten dabei geholfen. Augen zu machen und immer wieder hinstehen und reden.

Danach reflektieren was gut war, auch andere dazu hören und üben und ausbessern.
Mit der zeit und Regelmäßigkeit wurde es besser.

14.01.2024 23:07 • #15


A


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