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Red Flags beim Online Dating

S
Zitat von PizzaPeperoni:
Mir sind auch schon das ein oder andere Mal Damen begegnet, die mir ständig nach dem Mund geplappert haben, um zu gefallen. Man merkt auch schnell den unterschied, ob man wirklich oft einer Meinung ist, oder ob’s nur vorgegeben ist. Nun, das erste ist nicht sehr anziehend. Ich bevorzuge auch authentische Menschen und mit denen muss ich auch nicht immer einer Meinung sein und mag sie trotzdem, wenn’s zwischenmenschlich passt.

Kann dem nichts weiter hinzufügen, weil ich dem zustimme.
Ich finde es grundsätzlich wichtig, dass Mann und Frau in die selbe Richtung schaut in Form von Werten, Lebenszielelen und Eistellungen etc... aber ein Schoßhündchen möchte auch ich nicht.
Da entsteht ja überhaupt keine Anziehung...

Gestern 23:23 • x 1 #901


PizzaPeperoni
@Blind-Meg Sehe ich anders, auch wenn ich verstehe, was du sagen willst.

Für mich gibt’s aber einen Unterschied zwischen Bedürfnisse haben und bedürftig sein.

Beispiel: Ich habe für mich das Bedürfnis, eine tolle Partnerin in meinem Leben zu haben. Dieses Bedürfnis kann erfüllt werden, ohne bedürftig zu sein, indem ich authentisch bleibe und mich nicht abhängig mache. Dazu muss ich nicht Obercool und abgeklärt sein. Ich kann sie kennenlernen, so wie ich bin, ihr mein Interesse und meine Aufmerksamkeit schenken, weil ich es möchte, nicht weil ich auf Biegen und Brechen etwas brauche, was sie erfüllen soll. Und wenn sie mich dann mag, so wie ich bin, super.
Wenn wir uns dann verliebt haben, dann können wir auch kuscheln oder sonstiges. Ja, weil es mir auch ein Bedürfnis ist, mit meiner Herzdame zu kuscheln, aber nicht weil ich bedürftig bin. Ich kann dann auch Herzblut in diesen Menschen investieren, ohne dabei bedürftig zu sein. Weil ich diesen Menschen will. Nicht weil ich ihn brauche, um meine Bedürfnisse zu erfüllen.

Und das ist eben der Unterschied für mich. Bedürfnisse sind normal, ja. Sich aufgrund von Bedürftigkeit verstellen, oder seine Partnerin dafür verantwortlich machen, die Bedürfnisse zu erfüllen, meiner Meinung nach, nicht.

Jemanden wollen, nicht brauchen. Dinge wollen, nicht brauchen oder sich verstellen, um sie zu erzwingen. Authentisch sein, sich nicht verleugnen.

Gestern 23:33 • x 7 #902


A


Red Flags beim Online Dating

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S
Zitat von alleswirdbesser:
Aus Bedürftigkeit gehen die Menschen aber Verbindungen oder Arrangements ein, die sie sonst nicht eingehen würden. Ich verstehe darunter nicht irgendein Bedürfnis, sondern einen Zustand, den man bedient haben möchte.

Eben nicht.
Bedürfnisse und Bedürftigkeit ist ein Unterschied.
a) Bedürftig: Könnte ich schon längst in einer Partnerschaft sein...Wäre ein Leichtes.
b) Bedürfnisse: Wünsche und wählerisch sein. Es muss passen.

Das ist der Unterschied...

Heute 00:10 • x 1 #903


alleswirdbesser
Zitat von StrahlendeSonne:
Eben nicht. Bedürfnisse und Bedürftigkeit ist ein Unterschied. a) Bedürftig: Könnte ich schon längst in einer Partnerschaft sein...Wäre ein ...

Ich meinte es ähnlich wie du oder Pizza, habe ich mich unverständlich ausgedrückt?

Heute 06:35 • x 1 #904


Blind-Meg
Zitat von alleswirdbesser:
Was nützt es, wenn das Gegenüber irgendwann die Phase überwindet und merkt „Hoppla, doch nicht!“

Das kann ja sowieso immer passieren.

Zitat von PizzaPeperoni:
Jemanden wollen, nicht brauchen.

Ja natürlich. Das ist doch wohl Grundvoraussetzung für eine gesunde Partnerschaft. Mit jemand Abhängigem kann man doch eh keine ordentliche Beziehung führen.

Wenn aber mit bedürftig eigentlich abhängig gemeint ist, warum sagt man dann nicht gleich das richtige Wort?

Ich meine wirklich diese Menschen, die auf Krampf so tun, als bräuchten sie das alles nicht, nur um ja nicht bedürftig rüberzukommen. Das widerspricht sich ja auch, denn wenn ich das alles nicht brauche und den Eisklotz gebe, kann ich ja gar keine Beziehung suchen, brauche ich ja schließlich nicht.
Wenn jemand sich so gibt, so krampfhaft bedürfnislos und abgeklärt, erinnert mich das an eine Zeile aus einem Song: Früher wollte ich immer, dass alle denken, dass mir egal ist, was alle denken. Aber das ist es dann wohl, was ihr mit unauthentisch meint. Wobei bedürftig/abhängig natürlich nicht das Gegenteil von authentisch ist.

Zitat von alleswirdbesser:
Ich verstehe darunter nicht irgendein Bedürfnis, sondern einen Zustand, den man bedient haben möchte.

Ja nun, ein Bedürfnis IST aber ein Zustand, den man bedient haben möchte. Man kann ohne leben, ja, sonst wäre es ein Bedarf oder eine Notwendigkeit. Aber ein Befürfnis möchte man (bedient) haben.
Ach, ich mag Wortklauberei

Heute 06:47 • x 1 #905


alleswirdbesser
Und ich meine damit tatsächlich den Zustand, zum Beispiel frisch nach der Trennung. Wenn man meint den Partner unbedingt zurück haben zu wollen, weil man meint er wäre der Einzige, der einen wieder glücklich machen kann. Man klammert sich an einen Menschen, der einen gar nicht mehr will. Ist man nicht bedürftig, hat man kein Bedürfnis so einen Menschen als Partner zu wollen, dann verhält man sich auch im Fall der Trennung ganz anders, weil man weiß, was einem gut tut und was nicht. Und nicht weil man die Coolness in Person ist.

Oder man meldet sich sofort beim OD an und sucht nach jemand anderen, zum Beispiel weil man nicht allein bleiben möchte. Dieser Zustand muss weg, mit wem ist fast egal, man redet sich den anderen Bedürftigen schön und schon hat man eine Seelenverwandtschaft.

Heute 07:13 • x 2 #906


btlwe.
Ich machs mal ganz einfac:h OD ist die Redflag, wenn ich beginne ein Mensch wie ein verfügbares Produkt mir wählen zu wollen, dann ist dies einfach nur von purer Opportunität und Egoismus getrieben. Wenn ich dort suchen würde vermittele ich automatisch, nicht nur vor anderen, sondern speziell vor mir selbst, bedürftig zu sein und dies deutet meiner Meinung eher darauf hin, dass ich potenziell nicht mit mir allein sein könnte. Alleinsein zu können Bedarf einer gewissen Selbstgenügsamkeit, Eigenständigkeit und Selbstliebe. Und nur so läuft meinem Empfinden nach irgendwann der richtige Mensch potenziell übern Weg. OD ist ein Produkt der popkulturell verhunzten Romantikerzählung, welche in meinem Kompass tendenziell übergriffig, toxisch und materiell entleert ist. Von daher betrachte ich OD exakt als das was es ist: komplett unbrauchbar. Es ist eine neoliberales Konstrukt, möglichst wenig Aufwand und maximal Rendite. Und für richtige Bindung muss man erstmal auch etwas einbringen können und dies ist authentische Zuneigung, aber wenn ich mich mit 5 potenziellen Partnern im Monat an einen Tisch setzen würde, hätte ich garnicht die Kapazitäten mich wirklich auf eine Person authentisch einlassen zu können und daher überlebt heute ja kaum eine Beziehung heute die Kennlernphase.

Heute 07:21 • #907


Birkai
Zitat von Blind-Meg:
Man kann ohne leben, ja, sonst wäre es ein Bedarf oder eine Notwendigkeit. Aber ein Befürfnis möchte man (bedient) haben.

Und genau an der Stelle kippt es. Bedürftig ist man, wenn aus dem Bedürfnis ein Muss wird.

Ein klassisches Beispiel: Ich brauche eine Partnerschaft, um glücklich zu sein. Dann ist es kein Bedürfnis mehr sofern eine Voraussetzung fürs eigene Wohlbefinden. Es führt zu bedürftigen Verhalten und das ist wahnsinnig unattraktiv.

Heute 07:39 • x 3 #908


alleswirdbesser
Zitat von btlwe.:
Ich machs mal ganz einfac:h OD ist die Redflag, wenn ich beginne ein Mensch wie ein verfügbares Produkt mir wählen zu wollen, dann ist dies einfach ...

OD ist für mich immer noch die Möglichkeit einfach an Kontakte zu kommen, was im realen Leben sich oft anders gestaltet, obwohl ein zufälliges Kennenlernen von zwei, die zusammen passen, natürlich der Idealfall wäre. Was man mit den Kontakten macht und wie man insgesamt vorgeht ist individuell und die Sache jedes einzelnen. Diejenigen, die weder Single sind, noch an einer seriösen Partnerschaft interessiert sind, machen halt mit falsche Angaben und Lügen viel kaputt.

Dass man sein Leben lang allein bleiben sollte, weil man meint es zu müssen, da alles andere bedürftig wäre oder wie auch immer, halte ich für Unfug. Außer man ist wirklich jemand, der darauf Wert legt. Und das sind die Minderheiten.

Ich habe gelernt allein zu leben, heißt aber nicht, dass ich auf eine Partnerschaft verzichten möchte und stolz darauf wäre allein zu bleiben. Warum? Eine Beziehung ist was Schönes und es ist ein natürliches Bedürfnis. Und OD könnte ein Weg sein, es ist keine Red Flag. Der Wunsch nach einer Beziehung ist nicht immer gleichzusetzen mit bedürftig zu sein.

Würde ich jemanden kennenlernen, der stolz darauf ist jahrelang keine Partnerschaft geführt zu haben, würde ich ihm dieses Leben weiter überlassen, denn was soll ich mit ihm anfangen als Beziehungsmensch?

Heute 08:02 • x 6 #909


Blind-Meg
Zitat von Birkai:
Ich brauche eine Partnerschaft, um glücklich zu sein.

Zitat von alleswirdbesser:
Wenn man meint den Partner unbedingt zurück haben zu wollen, weil man meint er wäre der Einzige, der einen wieder glücklich machen kann.


Zitat von alleswirdbesser:
weil man nicht allein bleiben möchte. Dieser Zustand muss weg, mit wem ist fast egal

Das alles sind aber Beispiele für Abhängigkeit.

Kann mir jemand den Unterschied zwischen Abhängigkeit und Bedürftigkeit (not the good kind) erklären, bitte?
Ich hab den Eindruck, das wird hier synonym verwendet.

Zitat von btlwe.:
dass ich potenziell nicht mit mir allein sein könnte

Wenn jemand lieber mit einem (passenden) Partner als alleine wäre, bedeutet das doch noch lange nicht, dass man nicht alleine mit sich sein kann?!

Zitat von btlwe.:
möglichst wenig Aufwand und maximal Rendite.

So muss man das ja nicht sehen. Als ich OD gemacht habe, habe ich weder eine Kosten-Nutzen-Rechnung verfolgt, noch alle guten weggewischt weil ja gleich noch ein viel besserer auftauchen wird, noch Menschen wie Ware im Katalog ausgesucht noch wahllos 5 Personen gleichzeitig getroffen, eine Checkliste abgefragt und ökonomisch geprüft, wer mir davon nun das beste Outcome liefert.
Für mich ist (war) OD einfach nur eine Möglichkeit, in Kontakt zu kommen mit Menschen, die sich, wie ich, vorstellen konnten, wieder eine Beziehung einzugehen oder einfach nur erstmal Leute kennenlernen wollten. Und wo man praktischerweise schon per Profil angeben könnte, was man sucht und was nicht. Nicht mehr und nicht weniger.
Mir gefiel der Satz OD ist das, was man draus macht.

Für meine Beschreibung dieser krampfhaft-abgeklärten Menschen, die auf keinen Fall sich irgendwas wünschen dürfen, ist übrigens @btlwe. ein wirklich gutes Beispiel. Sowas finde ich viel mehr Red Flag als jemand, der vielleicht schon lange sucht und große Sehnsucht in sich trägt, der aber deshalb nicht seine Wünsche oder Ansprüche über Bord wirft. Genau so jemand ist mein Partner. Und wo habe ich den gefunden? 3x dürft ihr raten

Heute 08:55 • x 2 #910


Wurstmopped
Zitat von alleswirdbesser:
denn was soll ich mit ihm anfangen als Beziehungsmensch?

Was ist denn ein Beziehungsmensch?
Ich kategorisiere hier nicht, ich habe Frauen kennengelernt, die von sich behauptet haben sie sein der Beziehungsmensch schlecht hin und so unkompliziert, aber genau das Gegenteil war die Realität.
Selbstwahrnehmung ist halt ein weites Feld und wohl nicht ganz so einfach.

Ob der potentielle Partner wirklich für eine längere Beziehung taugt, das stellt sich doch erst nach vielen Monaten heraus und manchmal erst nach Jahren.

Mein Rat, Anforderungen und Ansprüche mal mit dem was man selbst bieten kann, gegenchecken und dann mal ehrlich bzu sich sein.

Heute 09:24 • x 1 #911


PizzaPeperoni
Zitat von Blind-Meg:
Das alles sind aber Beispiele für Abhängigkeit.

Wenn ich bedürftig bin, dann habe ich einen Bedarf, den andere erfüllen sollen, zb mir grenzenlose Aufmerksamkeit schenken. Wenn ich bedürftig bin, dann mache ich Dinge, die mir nicht gut tun, zb in einer Beziehung verharren, die Mist ist, aus der Angst heraus, niemand anderen mehr finden zu können. Bedürftigkeit ist nicht direkt Abhängigkeit als Wort, steht aber eng miteinander in Verbindung. Denn wer bedürftig ist, macht sich eben auch gern abhängig, da er eben den Gegenpart braucht.

Wenn ich ein Bedürfnis habe, dann habe ich erstmal nur ein Bedürfnis und bin nicht gleich bedürftig.

Wenn ich in die Stadt gehe und mir essen kaufe, dann aus einem Bedürfnis heraus. Ich bin aber nicht bedürftig, weil ich mich nicht auf jemand anders verlassen muss, der das für mich übernehmen soll.

Wenn ich arm bin, dann habe ich auch Bedürfnisse, dann bin ich aber bedürftig und setze mich auf die Straße, damit mir jemand anders Geld in meine Schale wirft, weil ich das brauche.

Heute 11:26 • x 1 #912


Wurstmopped
Bedürftigkeit - nicht aus eigener Kraft genügend Selbstbewusstsein schöpfen zu können, sich durch die Liebe des Partners definieren und somit Abhängigkeit von dem was einen der Partner an Aufmerksamkeit, Körperliche Nähe und Zuwendung zukommen lässt.
Jegliche Kompromisse eingeht um geliebt zu werden.

Bedürfnisse - menschliche Bedürfnisse wie, essen, trinken, schlaf, seine S. Bedürfnisse befriedigen, ggf. das Bedürfnis nach Zweisamkeit, sein Leben und das Glück zu teilen, gemeinsam zu erleben

Heute 11:35 • x 3 #913


N
Zitat von Wurstmopped:
Mein Rat, Anforderungen und Ansprüche mal mit dem was man selbst bieten kann, gegenchecken und dann mal ehrlich bzu sich sein.

Das klingt auch transaktional.

Beziehungsmensch bedeutet auch nicht: Sie will eine Beziehung so sehr, dass sie es dem Partner besonders leicht macht, aka. unkompliziert ist.

Hier mal zum Abgleich dessen, was man bieten kann etwas für Englischsprachige:

Deshalb sehen viele Männer erst, was sie hatten, wenn es weg ist.
Und tut dieser Verlust von weiblichem Beziehungsbeitrag sehr weh, bleibt ja immer noch die Entwertung.

Wer war das noch mal, der Desinteresse an Politik als Red Flag ansah? Schau mal in den Thread von NineNinchen rein. Deren Ex kümmert sich noch ein halbes Müh um Kind, schwangere Frau, Umzug und Papierkram, nachdem er die Paarbeziehung aufgrund fehlender Gefühle aufgekündigt hat. Und da Verantwortungslosigkeit viel Freizeit bedeutet, sitzt er jetzt abends im Ortsverein seiner Partei und theoretisiert über die Weltrettung.
Man könnte das also auch umgekehrt sehen: Familienväter, die Zeit für Politik haben, sind eine Red Flag?

Außerdem hat eine Frau, die nicht bei jeder aufgeworfenen politischen These ihre eigene Meinung einbringt, nicht notwendigerweise keine Meinung und kein Interesse. Viele haben einfach nur keine Lust auf Streit über Dinge, die sie nicht direkt in der Hand haben. Und behalten daher ihre Meinung für sich.

Heute 11:36 • x 2 #914


Wurstmopped
Zitat von Nalf:
Man könnte das also auch umgekehrt sehen: Familienväter, die Zeit für Politik haben, sind eine Red Flag?

Ach Kinder konstruiert hier nicht was, was ich in einem anderen Kontext gesagt habe, es ging darum, dass zu viel off Topic über Politik getrascht würde, sich beschwert würde, ich die flapsig ironische Kurve hin zum Topic gemacht gemacht habe, nicht mehr nicht weniger.

Klar könntest du das sagen, machst du es auch?
Was ist dir lieber, ein Partner mit einer gewissen Bildung oder Allgemeinbildung oder der desinteressierte, ich sage jetzt mal flapsig Ignorant.
Menschen die ihre Karriere an erster Stelle stehen haben, wären für mich auch kein potentieller Partner, andere wiederum wollen genau so jemanden...so what.
Also jeder definiert hier seine eigenen Redflags, zurück zum Kontext, wenn ich selbst Karriereorientiert bin, sollte ich nicht zwingend die Frau suchen die brav die Kinder hütet und umgekehrt....

Heute 11:46 • x 2 #915


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