Realitätsabgleich bitte!

C
Hallo Liebes Forum.....

ich habe schon viel und lange hier gelesen und hoffe nun auf Euren weisen Rat.
Ich bin in einer Beziehung die noch kein Jahr alt ist und wir sind beide Anfang 40, haben beide Kinder, haben von Anfang an ein intensives Miteinander gelebt, uns vor Familie und Freunden zueinander bekannt. Wollen demnächst das Projekt gemeinsam Wohnen angehen.

Problematik:
....jetzt wird es schwierig denn mir schwirrt der Kopf...wir haben uns beide darauf geeinigt Probleme sofort anzusprechen und nicht gären zu lassen, dies hat am Anfang gut funktioniert doch in letzter Zeit beobachte ich folgendes Verhalten,ich versuche meine Wünsche, Anregungen aber auch Kritik immer in Ich-Fühle -Mich Form oder bei mir kommt an das... Aussagen zu verpacken, achte auf den Ton etc. meist geht er auf das gesagte nicht ein sondern Antwortet: Du verstehst mich nicht, Du mußt Geduld haben, Du weißt doch das dies oder jenes mein Problem ist, Es geht mir gerade nicht so gut, ich bin heute zeimlich durch mit dem Tag....

Das hat bei mir zunehmend die folge das ich mich unverstanden und mit meinem Problem nicht ernst genommen fühle....denn auf diese Aussagen folgt in den Regel nichts mehr...

Situation:
(früher haben wir Abends oft lange und intensiv geschmußt, hatten lange Augenkontakt und in der Regel längeren sehr zärtlichen S. - schon zu Beginn unserer Beziehung sagte er mir das ihm zärtlicher S. sehr wichtig ist) Wir liegen Abends im Bett, ich sage mit zärtlicher Stimme: Ich würde mir wünschen wir hätten wieder mehr zeit für zärtliche intensive stunden am Abend, das fehlt mir sehr. - Keine Reaktion- Nach einer weile frage ich, fehlt Dir das denn gar nicht. Nein mir fehlt das nicht - sagt er - kalt und streng. Ich bin kurz sprachlos und natürlich auch ein bisschen verletzt...sage: Schade da kann man wohl nichts machen....das verletzt mich schon ein bisschen - Darauf er: Darüber solltest Du Dich nicht wunder, Du stellst die falschen Fragen. Und vielleicht hast Du auch die falschen Ansprüche.
Dann hat er geschlafen.

Was habe ich in dieser Situation falsch gemacht?

Mittlerweile frage ich mich tatsächlich ob ich zu hohe Ansprüch habe, da dies eine seiner Standartantworten ist. Ob ich das falsche erwarte wenn ich ein Problem mit ihm bespreche.

Wie seht Ihr das von Außen?
Danke Cosima

21.05.2013 14:22 • #1


K
Hallo Cosima,

was ich da lese kommt mir so bekannt vor und ich bin gerade am lernen das wir nichts falsch machen, aber vielleicht mehr erhoffen was der andere geben kann.
Wie du selbst sicher auch weißt zieht man in einer Beziehung die rosarote Brille auch erst nach einer gewissen Zeit aus und sieht dann erst was passt und nicht.
Mir passiert es auch immer noch zuviel zuverstehen das Männer auch anders denken und anderes erwarten als wir Frauen.
Was Du für Dich feststellen solltest kannst du mit der art Deines Freundes Leben, das heißt ihn akzeptieren wie er ist.

Eine sehr schwere Sache wie ich auch immer wieder feststelle.
Und abwarten bis das von mir erlernte endlich Früchte trägt (wie in Ich form reden)

Ok die Antworten Deines Freundes würden für mich auch verletzend wirken, aber von außen gesehn glaube ich nicht das er Dich verletzen will sondern dir vielleicht wirklich nicht den Wunsch erfüllen kann.

Gruss Katjana

21.05.2013 14:49 • #2


A


Realitätsabgleich bitte!

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M
Hallo Cosima,

Zitat von Cosima9999:
Was habe ich in dieser Situation falsch gemacht?


Ich glaube nicht, daß Du was falsch gemacht hast. Eure Beziehung ist, aus welchem Grund auch immer, in eine Ungleichheit geraten. Mir scheint, Du liebst Deinen Partner noch mehr als umgekehrt, und das verstärkt sich. Du versuchst es mit mehr Liebe, er zieht sich als Reaktion darauf mehr zurück worauf Du es mit mehr Liebe versuchst und er... Das Ungleichgewicht kannst Du nur durchbrechen, indem Du Dich zurückziehst und ihn mehr kommen läßt...

Ich wünsche Dir viel Kraft.
Manfredus

21.05.2013 15:56 • #3


C
Puhhh,

Danke für die Antworten, ich dachte ja auch das ich nichts falsch mache aber seine Reaktionen haben mich so verwirrt.
Wobei es mir weniger um falsch und Richtig, Schuld und nicht Schuld in der Partnerschaft geht. Er hat das Uns immer als etwas besonderes gesehen ich auch. An diesem Uns sollte man arbeiten, es festhalten, pflegen, umsorgen, es beschützen was auch immer....und hin und wieder wenn man bemerkt das der andere das Uns gerade (aus aus völlig nachvollziehbaren Gründen) aus dem Auge verliert, dann sollte man ihn daran erinnern. Das sind dann meine Problemgespräche....ich habe nur das Gefühl das er sich dann engegriffen fühlt und um sich schlägt.

Zurückziehen und Aufeinander zugehen mit Vorsatz und Berechnung das sind für mich Spielchen die ich nicht Spielen will. Es muss doch auch irgendwie anders gehen?

Danke an die Antworter!
Cosima

21.05.2013 17:35 • #4


M
Hallo Cosima,

Zitat von Cosima9999:
Zurückziehen und Aufeinander zugehen mit Vorsatz und Berechnung das sind für mich Spielchen die ich nicht Spielen will. Es muss doch auch irgendwie anders gehen?


Man kann Dinge natürlich auch negativ ausdrücken. Eine Beziehung ist doch immer mit Arbeit verbunden. Man tastet sich voran, findet sich zusammen und muß ab und an eventuell auch einen Rückzug machen. Wie geschrieben habt ihr nach meiner Meinung ein Bedürfnissungleichgewicht. Du kannst versuchen, mit ihm zusammen das Gleichgewicht zu finden. Das erfordert von Dir Rückzug und von ihm Entgegenkommen. Ob Du das willst und bringen kannst steht auf einem anderen Blatt. Und dann steht noch die Frage im Raum, wie sehr hier das Ungleichgewicht herrscht. Ausgleichen kann man ein paar kleine Unebenheiten, nicht komplette Bedürfnisse oder auch Ansichten und Empfindungen.

LG
Manfredus

22.05.2013 15:50 • #5