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Realistische Betrachtung, beendete Beziehung

H
Warum können wir bei einer Trennung nur so schwer realistisch sein? Plötzlich ist der oder die Ex, der Traummann/frau? Alle negativen Eigenschaften und Begebenheiten werden ausgeblendet.
Genau aus diesem Grund fällt es auch schwer los zulassen, man sieht ein Trugbild vor sich, warum ist das so? Jeder weiß eigentlich warum die Beziehung scheiterte, aber man versucht es zu beschönigen es nach oben zu heben.

Totaler Quatsch, jeder der schon länger in einer Beziehung ist, wird sich öfters schon die Frage gestellt haben, was wäre wenn..., wäre es eigentlich nicht besser getrennte Wege zu gehen? Wenn es dann mal dazu kommt, realisiert man es einfach nicht, obwohl es eigentlich oftmals schon absehbar ist.

Nur warum ist das so, warum kann man so schwer loslassen?

27.06.2015 15:25 • #1


F
Meine Theorie ist:
Weil die Hormone, Gefühle einfach zu stark sind. Wir haben jemanden verloren, der uns trotz allem sehr wichtig war. Der Dinge von uns kannte - die intimsten Dinge mit uns gemacht hat - als sonst kein anderer Mensch. Viele schöne Erinnerungen wurden gespeichert und entfachen Hormone des Glücks, des Wohlseins, der Entspannung. Einen Teil haben wir uns auch an die Person gewöhnt.
Auch ist es bei dem Verlust der Eltern oder sehr gute Freunde so. Wir wissen warum es so gekommen ist oder dass es irgendwann so kommen musste, aber diese Menschen waren uns so dermaßen nah, dass sie viel Platz im Erinnerungs- und Gefühlszentrum einnehmen - und das für immer.

LG

27.06.2015 15:33 • #2


A


Realistische Betrachtung, beendete Beziehung

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Dumbledore
Eine Beziehung hat positive und negative Aspekte. Überwiegen die negativen, scheitert sie - aber trotzdem verliert man ja das Gesamtpaket, also auch die positiven Dinge. Und deren Verlust tut mehr weh, dementsprechend beschäftigen wir uns damit auch mehr als mit den verlorenen negativen Aspekten.
Irgendwie vergleichbar damit, dass man sich nie freut, gesund zu sein - erst wenn man krank ist, fällt einem auf, wie sehr man den Normalzustand wertschätzen sollte. Okay, komischer Vergleich, geb ich zu. Aber vielleicht versteht ja jemand, wie ich das meine.

Dann kommt noch dazu, dass man sich fragt, ob die negativen Dinge wirklich so schlecht waren wie man es in Erinnerung hätte, oder ob die nicht eigentlich vernachlässigbar sind... und dann fängt man an zu zweifeln, meistens grundlos...

Im grunde will jeder Mensch ja nur das schlechte abstoßen und loslassen und das gute behalten. Ich glaub, dieser Kompromiss ist das Problem, denn der Mensch kommt irgendwie nicht klar damit, freiwillig gute Dinge wegzuwerfen. Sorry falls das etwas konfus klingt, ich kann es nicht besser formulieren.

27.06.2015 15:34 • x 1 #3


H
Wahrscheinlich ist das der Preis der Evolution, wir haben Gefühle und Gedanken, idealisieren oft Dinge mit gewissen Abstand, so nach dem Motto Früher war eh alles schöner... .

Der Kopf weiß es ganz genau, nur das Herz meint was anderes und beeinflußt wieder den Kopf, ein Teufelskreis. Um so größer der Abstand wird, um so klarer und realistischer wird es eigentlich.

27.06.2015 15:46 • #4


Hey
Ich glaube das nachträgliche Idealisieren kommt auch mit daher, dass es im Grunde oft hausgemachte negative Gedanken und Gefühle sind, unnötige Gespenster, die die Konflikte zwischen Liebenden hochschaukeln, und die sich nach einer Weile gar nicht mehr wirklich wie Hindernisse anfühlen, sobald man wieder Abstand hat und sich gefühlt frei bewegen kann. So geht es mir jedenfalls oft. Die negativen Gefühle verrauchen einfach und alles fühlt sich so unwirklich an, was zur Trennung geführt hat.

Und dann fühlt es sich so an, als ob man eigentlich alles zusammen schaffen könnte und es keine wirklich massiven Gründe für eine Trennung gibt. Man denkt, diese Entspannung hält an, aber das ist ja meistens nicht so ...

27.06.2015 16:55 • #5


A
Psychologisch ist es ganz einfach: Der Mensch scheut Unsicherheit. Deshalb flüchtet er sich dahin, wo er sich auskennt - in die Vergangenheit. Damit das besonders gut gelingt, verklärt man den Rückspiegel und setzt die rosarote Brille auf. Erinnerungen strahlen heller als die Realität, vor allem eine solche, die einem Angst macht.

27.06.2015 17:09 • #6


H
Es passierte des Öfteren, das sich Paare wieder zusammenfinden, aber oftmals scheitern diese Beziehungen dann auch wieder, weil das bekannte Negative gar nicht bekämpft wird. Viele die schwören, wenn sie wieder mit ihrem Ex zusammenkommen wird alles anders.

In den meisten Fällen ein Trugschluß, die alten bekannten Probleme kommen bald wieder zum Vorschein und es scheitert erneut. Off/On Beziehungen sind ja meist ähnlich gelagert, man schafft es nicht die Probleme zu meistern.

27.06.2015 17:34 • #7




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