Hallo zusammen,
ich lese hier nun schon ein paar Tage mit und habe beschlossen auch zu versuchen aufzuschreiben was mich bewegt, da ich sonst ihm schreiben werde.
Ich bin 32 Jahre alt und mein Ex ein knappes Jahr älter. Er hat sich vor einer Woche von mir getrennt. wir waren 1 Jahr zusammen.
Er hatte viel Stress. Die Arbeit frisst ihn auf und zusätzlich dauerte seine Scheidung ein Jahr länger als er dachte. Er schlief nicht mehr richtig und war nie erholt. Er sagte selbst einmal er weiß nicht wo er noch Kraft hernehmen soll. Ich blieb bei ihm. Wollte helfen. Habe selbst vor Jahren einen burn out gehabt und wusste was zu tun ist.
Er hatte natürlich auch nicht mehr so sehr die Kraft für mich. Nur irgendwann ertrug ich es nicht mehr und sprach ihn an dass ich Angst habe ich liebe ihn mehr als er mich.
Dazu sind folgende infos wichtig:
Die Wände in seinem haus sind immer noch pink gestrichen. Es ist noch genauso leer geräumt wie direkt nach der trennung seiner mittlerweile exfrau. Egal wo wir waren die ex war Thema. Wir hatten nach einem Jahr keine gemeinsamen Pläne. Ich sprach in der zukunft von wir . Er sprach von ich.
Mir tat es wahnsinnig weh. Ich wollte immer nur hören dass er froh ist mich zu haben. Das kam nie. es kam dann aber ich bin doch mit dir zusammen obwohl du schwierig bist
Seiner Meinung nach lag immer alles am stress. Erstmal Scheidung durch, erstmal ruhe auf der arbeit.
Ich akzeptierte die Begründung mit dem stress. Glaubte ihm als er sagte er liebt mich und dachte immer er ist so liebevoll in seinen taten. da brauche ich keine Worte.
Aber in letzter Zeit wurde es immer schlimmer. Seine Scheidung feierte drei tage ohne mich. Am scheidungstag war ich bei ihm. Er war sehr kalt. ich hatte ein Jahr lang mit ihm auf diesen Tag hingearbeitet. und dann dachte ich doch nur wieder er liebt mich doch.
Irgendwann stritten wir und er sagte wir müssen reden. So geht's nicht weiter. Ich war panisch. Fragte ob er jetzt schluss machen will. Er starrte mich nur an und sagte nix! Ich brach daraufhin zusammen. Wusste nicht mehr weiter. Irgendwann sagte er er wollte gar nicht schluss machen. Hätte da nie drüber nachgedacht.
Ein paar Tage später fuhr ich zu ihm. Sagte ihm ich weiß wie schwer das für ihn war und dass jetzt ruhig bin und klar darüber dass ich ihn will aber nicht wenn er mich nicht will. Dass er es klar sagen soll und ich gehe. Und dass er auch sagen soll wenn er sich unsicher ist. Dann gehe ich für ein paar Tage. Er wollte dass ich bleibe. Versicherte mir er will das mit uns.
Er schlief noch schlechter und bekam Panikattacken. Ich redete viel mit ihm. Irgendwann sagte er, er hat einfach Angst mich nochmal so sehr zu verletzen ohne es zu merken.
Ich blieb. Ich redete mit ihm. Ich glaubte ihm. Es schmerzte wahnsinnig das auszuhalten aber ich Kämpfe wenn ich liebe. Ich muss dazu sagen er hatte schon vorher Panikzustände.da ging es nicht um uns. War mir nicht sicher ob er in eine Depression rutscht. Dachte die ganze zeit sein Gedankenkreisen richtet sich auch wieder von mir weg. Ich sprach ihm gut zu.
Wir hatten noch ein Gespräch in dem er sich klar für uns entscheiden musste. Sonst wäre ich gegangen.
Drei wochenlang habe ich dann alle warnschüsse ignoriert. Ihm versprochen ihm bei seinen Ängsten zu helfen. War Verständnis und liebevoll und habe die Schuld nicht mehr in mir gesucht.
Die ängste gingen augenscheinlich weg und ich war glücklich.
Seine Eltern waren dann zwei Wochen zu Besuch. Ein riesen stressfaktor für ihn. Die hatten jahrelang keinen kontakt wegen der exfrau. Meiner Meinung nach hat er das nie richtig aufgearbeitet. Nach dem ich eine Diskussion mit seinem vater hatte, weinte ich heimlich. Mein ex kam hinterher. Und zack! Die angst war wieder da. Ich sah es ihm sofort an.
Drei tage versicherte er mir wir schaffen das. Ich fragte ob er über trennung nach denkt. Er sagte Nein. Er sagte auch nein fünf minuten bevor er sich aus einer Panikattacke heraus trennte. während seine eltern mit im haus waren.
Plötzlich sagte er wir hätten keine Chance. Er kann mit der angst nicht mehr. Er hätte angst mir noch mehr weh zu tun und außerdem hat er angst wenn er irgendwann mal schluss machen will würde er sich nicht trauen. bitte was?!
Gott. Ich schreibe viel zu viel. bitte entschuldigt.
Worauf ich hinaus will: ich habe ihn gefragt und ihm ganz klar die Option zur Trennung gelassen. Ich glaubte ihm es sind nur seine ängste und der stress.
Jetzt kapiere ich wenn ich an seine blicke denke dass er das schon lange mit mir so nicht mehr wollte. Ich hab nicht auf mein Bauchgefühl gehört. es zerreißt mich. Ich tue alles um ihm zu helfen. Und am ende wollte er einfach nur nicht mehr. Ich habe mich auf seine angstzustände konzentriert. Und nun. nun bricht in mir alles zusammen weil ich realisiere dass er mich einfach wirklich nicht so geliebt hat wie ich ihn.
Wie geht man damit um wenn man realisiert wie lange der Partner sich schon damit gequält hat, während er einem gesagt hat dass er einen liebt? Ich weiß wirklich nicht wie man so etwas verarbeiten soll. Zumal er die Chance hatte zu gehen und mich trotzdem fest hielt. Es tut unfassbar weh. Diese Erkenntnis dass er nicht mehr wollte aber es nicht aussprach. die ersten tage ging es. Ich weinte viel aber wusste zeitgleich er nimmt keine hilfe an. Er hat viele Probleme. Zu wenig verarbeitet. Ich kann ihm nicht helfen.
Seit drei tagen suche ich die Schuld nur darin nicht erkannt zu haben dass er MICH nicht will. ich kann kaum stehen. Habe so viel abgenommen dass es nicht mehr gut ist.
Ich müsste eigentlich meine Abschlussarbeit schreiben. Ich versuche es klappt nicht. Und meine Zukunft steht auf dem spiel.
Ich danke jedem einzelnen der bis zum schluss gelesen hat.
31.07.2018 10:22 •
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