Zitat:Eine Enttäuschung ist etwas Positives, ausser man zieht es vor, in einer Illusion zu leben!
Hallo Ihr Lieben,
es fällt mir schwer, hier zu schreiben. ich bin dabei, mich von der Welt zurückzuziehen und komme nur sehr schwer aus dieser Isolation heraus, aber ich will es versuchen.
In meinem Leben ist so Vieles vorgefallen, das tiefe Spuren hinterlassen hat. ich habe in meiner Kindheit nur sehr wenig Liebe erfahren, meine Mutter hat eine narzisstische Ausprägung. , ich hatte aber das große Glück mit 16 Jahren meine große Liebe kennenzulernen und wir waren sechs Jahre lang sehr glücklich.
Dann verunglückte er bei einem Verkehrsunfall, als unsere Tochter ein halbes Jahr alt war.
Ich wäre gern gestorben, hatte mit sehr ausgeprägten Suizidgedanken zu kämpfen, aber ich habe mich für unsere Tochter wieder ins Leben zurückgekämpft.
Nach einigen Jahren fand ich auch wieder den Mut für eine neue Beziehung.
Dieser Mann hatte keine wirklichen Gefühle für mich - das bemerkte er, als ich ein Kind von ihm erwartete. ich bekam einen wunderschönen Sohn und zog von nun an zwei Kinder alleine auf.
Fünf Jahre vergingen, als ich erneut einen Mann kennenlernte, der erst sehr zuvorkommend war und die Kinder und mich scheinbar geliebt hat. Er wollte eine Familie gründen - als ich nach 2 Jahren Beziehung schwanger war, gestand er mir, dass er verheiratet wäre!
Er konnte sich nicht entscheiden zwischen seiner Frau (die keine Kinder bekommen konnte) und mir. hinzu kam ein massives Alkohlproblem, das ebenfalls erst nach 2 Jahren offensichtlich wurde. Als er gewalttätig wurde, habe ich mich von ihm getrennt (ich war im 8.Monat schwanger).
So hatte ich drei Kinder aufzuziehen, das war nicht einfach. Aber ich habe alle drei sehr lieb ( - sie sind inzwischen erwachsen und wir haben ein gutes Verhältnis zueinander, wofür ich wirklich sehr dankbar bin!)
Wir waren 8 Jahre lang alleine - ich hatte auch keinerlei Interesse mehr an Männern.
Doch dann kam ein Mann in mein Leben, der unser Leben völlig durcheinanderbringen sollte.
Ich habe es nocheinmal gewagt.
Wir führten 4 Jahre lang eine Fernbeziehung (500 km) - er lebte in Scheidung (- ich war nicht der Scheidungsgrund).
Er drängte auf Familienleben - wir sollten zu ihm ziehen, was mir sehr schwer fiel, da ich in meiner Heimat ein gutes soziales Netz hatte. Aber ich war bereit etwas zu tun, damit die Beziehung eine Chance hat und wir zogen zu ihm.
Nach weiteren 2 Jahren trennte er sich von mir, da er eine andere Frau kennenlernte - die er schließlich nach nur 6 Monaten heiratete.
Ich kehrte in meine Heimat zurück. Musste von vorne beginnen. meiner jüngsten Tochter machte dies alles sehr zu schaffen (er war wie ein Vater für sie) . ich wurde sehr krank.
Ich hatte keine Kraft mehr. aber ich habe es geschafft, wieder aufzustehn und für meine Kinder stark zu sein.
Wieder war ich etwa 5 Jahre alleine.
Ich wollte keine Beziehung mehr. Es war eine Bekanntschaft und dabei wollte ich es auch belassen. aber er bemühte sich wirklich sehr um mich.
Er tat alles was er konnte um mich glücklich zu sehen - er war sehr zuvorkommend, sehr verständnisvoll, sehr zärtlich, sehr hilfsbereit und liebevoll.
Nach nur etwa 1,5 Jahren, schien ich ihm jedoch nichts mehr Recht machen zu können. er war sehr unzufrieden - ich hätte zuwenig Zeit für ihn - obwohl ich ständig da war für ihn. (Wir haben zusammen gelebt) - aber ganz egal, was ich auch tat - es war nie genug! Er war eifersüchtig auf meine Kinder, die ich mit ihnen verbrachte. auf jeden, der mich gegrüßt hat. meine Freunde waren ohnehin nur Idioten. er musste jeden niedermachen, um sich selbst besser zu fühlen. Er meinte manchmal, er wüsste nicht, warum er sich so verhalten würde, er meinte es würde an den Medikamenten liegen (er musste Immunsuppresiva nehmen) - ich sollte ihm helfen - ich habe mein Bestes getan, wir waren bei verschiedenen Ärzten, die Medikamente wurden umgestellt aber es half alles nicht.
Ich habe mich zunehmend unwohl gefühlt.
Er wollte nach jedem Ausraster eine Art Versöhnungss. - ich konnte nicht so schnell umschalten - auch deshalb gab es Vorwürfe.
Er rastete immer öfter wegen Kleinigkeiten aus. gab mir die Schuld an Allem. es war, als wäre er nicht mehr derselbe Mensch!
Er beleidigte mich, machte sich lustig über mich. entschuldigte sich jedesmal aufrichtig, bemühte sich erneut - bis wir in eine neue Runde gingen. 2,5 Jahre lang - es war sehr kräfteraubend.
Er hat eine beste Freundin (seine ehemalige Geliebte, mit der er während seiner Ehe eine Affäre hatte) - mit ihr besprach er unsere Probleme - auch Intimes wurde natürlich miteinander besprochen!
Ich sah die Integrität unserer Beziehung gefährdet. Er war nicht bereit, diese Beziehung aufzugeben - es wäre ja nichts mehr zwischen ihnen. ich solle mich nicht so anstellen. in Entscheidungen wurde ich nicht einbezogen - er kaufte eine Wohnung, in die ich mit einziehen sollte, obwohl ich ihm mehrfach sagte, dass dafür unsere Beziehung erst besser werden müsste.
Er war nicht bereit, wieder in Therapie zu gehen - die letzte Therapeutin meinte, er hätte eben eine turbulente Zeit, nach der Scheidung. (Er war erst vor Kurzem geschieden, als wir uns kennenlernten). Auch er hatte ein Alk., Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle, eine sehr geringe Frustrationstoleranz - natürlich kam das alles erst zum Vorschein, als ich bereits mittendrin war in der Beziehung.
Nachdem ich einen physischen sowie psychischen Zusammenbruch hatte, habe ich die Beziehung vor wenigen Wochen beendet und den Kontakt abgebrochen. Das ist mir trotzallem sehr schwer gefallen, ich bin nicht der Typ für einen Kontaktabbruch.
Lieber hätte ich es zumindest mit einem vernünftigen Gespräch beendet,doch nachdem er mich verbal bedroht hat, sah ich keine andere Möglichkeit mehr. (Schwierig ist es auch, weil ich ihm immer wieder begegne - er arbeitet für meine Tochter.) Ich gehe ihm aus dem Weg, so gut ich kann.
Ich bin jetzt 50 Jahre alt, meine Familienplanung habe ich ja bereits abgeschlossen aber irgendwie bleibt halt die Frage - verdammt, was stimmt mit dir nicht?!
Vielen Dank, falls jemand all das gelesen hat - ich habe versucht, mich kurz zu fassen.
Meine Intention hier zu schreiben, liegt in der Hoffnung, dass mir jemand helfen kann, bei der Frage:
Wie schaffe ich es, endlich aus der Opferrolle zu kommen?!
Ich würde mich freuen, wenn jemand antwortet.
DANKE!
Alles Liebe für Euch!