An Affären- Frauen & Männer / Erfahrungen - raus aus dem Tief

Zitat von E-Claire:

es gibt einige, sehr wenige, für diese gilt, eine Affäre ist nur aufgearbeitet, wenn man (endlich) an den Punkt kommt zu bereuen.

Also ich würde schon sagen, dass ich die Affäre auf eine bereue. Was aber nicht heißt, dass ich sie gern ungeschehen machen würde oder mich dafür geißele.
Ich bereue, dass die Affäre notwendig war, dass ich es so weit habe kommen lassen. Ich bereue aber nicht, dass sie stattgefunden hat, denn ich habe viel daraus gelernt.

Das muss man halt mal schaffen, etwas differenzierter zu sehen. Dazu ist aber nunmal nicht jeder in der Lage.

Zitat von Fürimmer:

Find ich cool. Das bekomme ich leider noch nicht hin. Finde alles an meinem ex

Ich finde an meinem Ex auch vieles zum , aber es geht ja dabei nicht um uns, sondern ums Kind, und die kann da nix für. Dafür müssen wir uns am Riemen reißen, das finde ich absolut selbstverständlich (und er offenbar auch), und mich kostet das auch keine Anstrengung.
Das haben aber auch meine Eltern vor fast 35 Jahren schon so hingekriegt, als sie sich getrennt haben.

Da hier gerade so erfreulich unbewertet geplaudert wird, oute mich jetzt mal. Ich bereue meine Affäre tatsächlich nicht. Ich habe sie hinter mir gelassen, es ging mir auch 2 Monate bescheiden, weil ein Mensch mit dem man dreieinhalb Jahre täglich Kontakt hatte plötzlich nicht mehr da war.

Aber ich habe vieles aus der Zeit mitgenommen, was für mich gut war. Was war das? Die Affäre begann relativ zeitgleich mit der Corona-Pandemie. Man konnte Dinge unternehmen/ erleben, die ohne Corona nicht möglich gewesen wären. Abenteuer, Freiheit ... fast täglich. Eine vollkommen andere Realität und Sicht auf die Dinge und die Welt um einen herum.

Sooo, was hab ich mitgenommen? Ich habe gelernt Dingen Zeit zu geben und entspannt abzuwarten. Ohne Druck. Ohne Hektik. Wenn ich das nicht verinnerlicht hätte, wäre mein jetziger Partner nicht da wo er hingehört: bei mir ... Spässle

Zitat von edil:

Wenn ich das nicht verinnerlicht hätte, wäre mein jetziger Partner nicht da wo er hingehört: bei mir ...

Und würdest du ihm auch eine Affäre gönnen, damit er so wie du sich weiterentwickeln kann diesbezüglich?

@alleswirdbesser, wenn er eine Affäre hätte, da wäre ich raus. Ist aber eh nicht sein Ding. Den ein oder anderen fe. hätte er gerne woanders ausleben können. Entsprechende Anzeigen aus der Vergangenheit hat er jedoch gelöscht, ohne dass ich mich dazu geäußert habe. Er weiß auch nicht, dass ich das mitbekommen habe.

Er braucht sich aber nicht unbedingt (noch) weiter entwickeln ... weil er mir eh meilenweit voraus ist.

Zitat von edil:

wenn er eine Affäre hätte, da wäre ich raus.

Möchtest du doch lieber monogam leben oder warum?

Ich nenne es mal monogam mit Einschränkungen. Es gibt (wenige) fe., die ich ihm nicht erfüllen werde. Wenn er die braucht, kann er sich die wo anders erfüllen lassen.

Das tut er (wenn) bezahlt und das hat dann für mich nichts mit Affäre zu tun und auch nicht mit tiefer gehenden Gefühlen, weil´s halt einmal ist.

Zitat von Blind-Meg:

Also ich würde schon sagen, dass ich die Affäre auf eine bereue. Was aber nicht heißt, dass ich sie gern ungeschehen machen würde oder mich dafür geißele.
Ich bereue, dass die Affäre notwendig war, dass ich es so weit habe kommen lassen. Ich bereue aber nicht, dass sie stattgefunden hat, denn ich habe viel daraus gelernt.

Das muss man halt mal schaffen, etwas differenzierter zu sehen. Dazu ist aber nunmal nicht jeder in der Lage.

Das verstehe ich sehr gut. Meine Situation war eine völlig andere. Aus Deiner Perspektive, ja eh, Selbsthilfbuch auf und natürlich hättest Du und solltest Du und überhaupt. Joah, dann war das halt nicht so und sich zu verlieben, setzt unfassbar viel in Gang und ja mei, hast du allein so in dem Moment (niemand sagt, daß Du es zwei Jahre später nicht auch so hinbekommen hättest) halt nicht und dann war das so.

Dinge

passieren.

Schau mir gehen genau zwei dinge am Nerv, der ewige Sager von Affären dürfen nicht passieren und der zweite Sager von passiert mir nie wieder. Bei beidem streite ich nicht um die idealiter Berechtigung, bei beidem streite ich nur schlicht ums Kleingedruckte.

Ich war in einer Affäre. es war völlig ungeplant und nein, ich bereue nichts, manchmal vermisse ich ihn bis heute.

Ich weiß nicht, wann es passiert ist, aber ich erinnere den Moment, in dem mir das klar wurde super genau. Ich habe mich in einen Mann verliebt, der komplett außerhalb war, so wie wenn Du Dich in einen Popstar verknallst. Uns trennten Ländern, Sprache, Alter all das.

Und mei, wenn du auf ein Poster mit 14 ein Bussi drückst mit Glitzerlippenstift und Dir eingestehst, ah oh wow, ich find den mehr als toll, dann machst Du Dir jetzt nicht unbedingt Gedanken. so war das bei mir- klar, ein bißchen anders, wenn Du mit Luke Perry oder wem auch immer zusammenarbeitest, aber ich hatte nichts weiter als eine Schwärmerei und ein Gefühl. Wenn wir zusammen waren, war es leicht.

Und mir fiel auf, wenn er fuhr, machte mir das mehr aus, als wenn die anderen die Stadt verließen. Aus dem leicht wurde eine kleine Geschichte, aber bitte, wer glaubt denn, daß er von seinem Idol geküsst wird? Wir hatten Getränke, lustige Abende in Gruppen und nochmal alles hat uns getrennt, es war einfach eine Momentaufnahme.

Und die äußeren Umstände hielten uns in einem Traum.

Ich weiß noch so genau, wie überrascht ich über den Kuss war. Hätte ich es sehen sollen? Vielleicht? Hätte ich nein sagen sollen?
Hah, das ist was ich denke, klar hätten wir auch noch bis jetzt emotionale beste Freunde bleiben können, uns alles anvertrauen und alle gaslighten. Küssen und miteinander schlafen ist ein Statement, da kannst Du Deiner Ehefrau auch nicht mehr irgendetwas erzählen. Diese sie ist nur eine Freundin Sache.

Nah, ich wollte dann schon sehen. Hab ich geplant, daß es 2,5 Jahre geht, nein und es ging, geschieht mir ja nach allgemeiner Forumsmeinung nur Recht, dann natürlich schlecht aus.

Ja naja, fein war das nicht, und am Ende tat es ur weh, aber ich wusste, daß das passieren kann.

Zwei Dinge wusste ich nicht, wie sauer erwachsene Töchter sind, fair hätte ich wissen müssen, ich bin de facto eine davon.
Und was Dir als Frau passiert, wenn ein sehr erfolgreicher Mann, den du im beruflichen Kontext kennst, tut, wenn er seine Ehe retten will. Hallo Machtverhältnisse. Und ich war so heartbroken und plötzlich musste ich meinen Job verteidigen.

Du hattest eine Affäre, sie hat nicht funktioniert, alle Welt sagt, naja selber Schuld, Du wusstest doch worauf Du dich einlässt. Seine Ehefrau bei Deinem Chef, nach 2,5 Jahren, aktiv Dich bluten lassen zu sehen, ich gebe zu, damit hatte ich nicht gerechnet.

Zitat von edil:

Ich nenne es mal monogam mit Einschränkungen. Es gibt (wenige) fe., die ich ihm nicht erfüllen werde. Wenn er die braucht, kann er sich die wo ...

Und wahrscheinlich, weil er dich dabei nicht hintergeht. Das ist definitiv was anderes als Betrügen.

Zitat von Blind-Meg:

Ja welcher? Der Exmann oder der AM oder mein aktueller Partner?

Immer noch mal nachfragen - gibt da auch ein schönes englisches Fremdwort für, das ich inzwischen allerings wieder vergessen habe. Du gehst immer von deinem konkreten Erlebnis aus - ich gehe von der allgemeinen Konstellation in der Beziehung aus. Offenbar war mein Text also doch interpretationsfähig -- wer hätte das gedacht.....................

Zitat von alleswirdbesser:

Und wahrscheinlich, weil er dich dabei nicht hintergeht. Das ist definitiv was anderes als Betrügen.

Das sehe ich genau so. Ich kann und will ihm nichts verbieten, er ist ein erwachsener Mann.
Das war eh noch nie meine Art: einen Mann zu erziehen.

Interessant, ob man die Affäre bereut.
Ich für mich kann sagen: jein . Ich verspüre keine Reue in dem Sinne, finde aber , dass Affären letztlich nie eine Lösung sind.
Meinem Ex gegenüber habe ich kein schlechtes Gewissen, denn er selbst hat sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Gegenüber der Frau des Ex-AM empfinde ich keine Reue, aber es tut mir leid. Zwar ist seine Ehe seine Baustelle, aber ich hätte mich nicht auf das Dreieck einlassen sollen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir eh spätestens nach dem ersten Kuss unsere Partner verlassen und wären zusammengekommen.

Übrigens: ich weiß, dass man in einer Ehe eine Affäre verarbeiten kann. Mein Ex-AN hat das nicht getan, in meinen Augen. Er meidet mich, wo es nur geht. Warum, wenn doch alles verarbeitet ist? Das Meiden zeigt mir, dass da nichts gut ist.

Zitat von alleswirdbesser:

Treue, Loyalität und Ehrlichkeit im Rahmen einer Affäre zu erwarten, widerspricht sich in meinen Augen grundsätzlich

Das weiß ich heute auch!

Ich kann es nur noch einmal versuchen zu erklären:
1) Und der wichtigste Punkt für mich und des es endgültig zu erklären gilt: Ich bin da naiv, blauäugig (nenne es blöde, mir egal), einfach wie ein Kleinkind frei von allen Erfahrungen hinein. Heute weiß ich mehr und heute würde es mir (hoffentlich) nicht mehr passieren. Warum hoffentlich: wenn ich noch einmal in so etwas hinein gehe, dann aber bewusst, ist mir klar, was mich erwartet.
2) Du hast natürlich im Grunde recht für den Kern der Sache, wenn man es weiß. Heute würde ich Jedem raten, sich nicht mit Gefühl in eine Affäre zu lassen. Entweder man kann X und Gefühle klar trennen oder man sollte es unbedingt sein lassen.
3) Mir ist die Loyalität zwischen den Eheleute vollkommen egal. Ob sie leidet oder nicht, was soll ich machen? Sie hätte ihren Man auch besser unter Lupe nehmen müssen bevor sie ihn heiratet. Sie ist wahrscheinlich dem gleichen Charme und gutem Aussehen erlegen wie ich. Also was kann sie mir vorwerfen? Gleich egal ist es mir, wie es den beiden heute geht. Ob er ihr weh tut oder nicht. Seine Entscheidung und sie erträgt es oder zieht Konsequenzen. Ich weiß nicht, warum es bei den beiden soweit gekommen ist, dass er eben seine Defizite anderweitig auffüllen muss
Kurzum: Es geht mich in dieser beiden Beziehung gar nichts Etwas an. Vielleicht führen die Beiden eine wunderbare Beziehung und alles ist bestens und er hat mir was erzählt? Auch egal. Ich werde nie dahinter kommen und will es auch nicht, weil es mich nicht interessiert. Ihr Leben, ihre Geschichte und ihre Zukunft. Meinen Segen haben sie auf jeden Fall wie auch immer..... wie erwähnt: es ist mir .....................ssegal.
3) Meine Loyalität bekommen nur die Menschen, die es verdienen. Und wer das ist lege ich fest und das sind nur sehr wenige. Diesen Menschen gegenüber bleibe ich meinen Werten treu. Anderen gegenüber einfach nicht und wer dazu gehört, weiß letzten Endes auch nur ich.
Ich gehöre nicht zu den Scheinheuchlern, die vorgeben nur das Beste für Andere zu wollen und in Wirklichkeit ist es nur heiße Luft und kein Inhalt.

Zitat von Fürimmer:

Trauma! Gutes Stichwort. Die abrupte Trennung meines am hat auch in mir ein Trauma ausgelöst. Glaub, das zu verarbeiten, das dauert. Jahre.

Trauma? So schlimm - wirklich? Das ist erschreckend. Bin ich froh, dass ich da wirklich nicht sooo tief drinnen war. Für ein Trauma bedarf es unbedingt psychologische Unterstützung, sonst bleibt das über Jahre, wie du eben schreibst.

Also ich würde meine Situation niemals als Trauma beschreiben. Ich habe Traumata in meinem Leben mitgemacht und die sind mit dem Ender einer Affäre nicht einmal annähernd gleichzusetzen, absolut nicht. Es war eine tiefgreifende Lebenserfahrung, das ja. Diese hatte ich auch schon öfter in meinem Leben und jede Erfahrung hat mich geformt. Und in diesen größeren Sack werfe ich das Ende der Affäre dazu. Traumata hatte ich bisher zwei und da ging es wirklich um Schnitte in meinem Leben......

Zitat von Fürimmer:

Wahnsinnig Lust auf S. hab ich keine mehr.

Das klingt sehr traurig. Aber ich denke, mit dem richtigen Mann kann man dir wieder die entsprechende Lust
einhauchen. Das Ganze ist jetzt vielleicht etwas verschüttet aber es lässt sich jederzeit wieder ausbuddeln.