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An Affären- Frauen & Männer / Erfahrungen - raus aus dem Tief

alleswirdbesser
Zitat von Blind-Meg:
Deshalb habe ich auch meinem heutigen Partner, der Untreue zutiefst verabscheut, von meiner Affäre erzählt, BEVOR wir ein Paar wurden, als wir emotional noch nicht intensiv involviert waren, sodass er sich noch leicht hätte zurückziehen können. Denn offenbar bin ich in der Lage, untreu zu werden, das habe ich bewiesen, und das muss jemand wissen, bevor er sich auf mich als Partnerin einlässt.

Finde ich gut, dass du es kommuniziert hast. Dann sind alle Karten offen auf den Tisch gelegt worden und er hat sich für dich entschieden.

Gestern 09:15 • x 3 #346


Femira
Zitat von MMHW71:
Ich habe das Gefühl, du versuchst mich aufzudecken oder der Widersprüche zu überführen.

Ich verstehe total, dass das so rüber kommt, ist nur nicht so. Ich wollte wirklich verstehen, was du denkst, weshalb mir deine längeren beiden Posts sehr geholfen haben. Danke dafür.

Zitat von MMHW71:
Warum hast du dir das gefallen lassen?

Darf ich raten? Heute würde dir das nicht mehr passieren.....

Weiß ich nicht. Ich denke es hat mehr damit zu tun, was ich als Kind über Trennungen gelernt haben. Ich trenne mich einfach nicht gern. Es fällt mir schwer. Ich hab an meiner Trennungskompetenz durchaus gearbeitet, aber ich denke, ich würde trotzdem recht lang sowas mitmachen.
Zitat von MMHW71:
Genau das ist der Punkt. Wir lernen aus unseren Erfahrungen. Wenn wir es nicht tun, ist uns nicht zu helfen.

Ja. Das sehe ich auch so.
Zitat von Blind-Meg:
Aber so ganz abseits einer Paardynamik kann man eine Affäre niemals für sich isoliert betrachten und bewerten (letzteres am besten gar nicht)

Das auch auf jeden Fall. Affären entstehen aus einer Paardynamik heraus.
Zitat von Blind-Meg:
Ich bin denen gegenüber loyal, die es auch zu mir sind


Weil du es auch nochmal schreibst... Ich glaube, das sehe ich tatsächlich unterschiedlich zu euch beiden. Ich nehme mal das Beispiel Ehrlichkeit. Ich bin auch zu Leuten ehrlich, auch wenn sie mich belügen. Ich verhalte mich auch loyal, auch wenn mich jemand anderes nicht so behandelt. Glaubt mir, ich hab da so einen Kollegen...
Aber da es meine Werte sind, verhalte ich mich meinen Werten entsprechend. Nicht weil jemand sich das verdient. Also das werden dann sicher nicht Menschen aus meinem engeren Kreis, aber ich entscheide nicht bei jedem Menschen neu, ob meine Werte greifen oder nicht.

Zitat von MMHW71:
Ich befürchte, es hat ein Trauma ausgelöst und diese Mauer der Enttäuschung einzureisen wird schwer.

Das kann ich verstehen. Es wäre schade, wenn du aus der traumatischen Erfahrung lernst, dass du nicht mehr vertrauen kannst. Ich würde dir wünschen, dass du lernst, dass du als Mensch stark genug bist, dich von Enttäuschungen zu erholen und für mich klingt es danach, dass du da auch auf dem besten Weg bist.

Gestern 10:07 • x 3 #347


A


An Affären- Frauen & Männer / Erfahrungen - raus aus dem Tief

x 3


Hola15
Zitat von Femira:
Weil du es auch nochmal schreibst... Ich glaube, das sehe ich tatsächlich unterschiedlich zu euch beiden. Ich nehme mal das Beispiel Ehrlichkeit. Ich bin auch zu Leuten ehrlich, auch wenn sie mich belügen. Ich verhalte mich auch loyal, auch wenn mich jemand anderes nicht so behandelt. Glaubt mir, ich hab da so einen Kollegen...
Aber da es meine Werte sind, verhalte ich mich meinen Werten entsprechend. Nicht weil jemand sich das verdient. Also das werden dann sicher nicht Menschen aus meinem engeren Kreis, aber ich entscheide nicht bei jedem Menschen neu, ob meine Werte greifen oder nicht.

Ich habe darüber tatsächlich vorhin auch nachgedacht und du hast meine Einstellung wunderbar in Worte gefasst.

Zur Verarbeitung: Es braucht seine Zeit, aber ich glaube es ist niemanden geholfen wenn man in seiner Enttäuschung, Kränkung und Selbstverurteilung stecken bleibt.

Das ein gebundener Affärenführer nicht ehrlich, nicht loyal und egoistisch handelt - und zwar in beide Richtungen - ist fast immer so. Er erzählt der AF Geschichten von der ach so bösen Ehefrau und der kaputten Ehe und hinterher der Frau von der bösen AF. Das keinem Kind dieser Welt geholfen ist, wenn ein Elternteil mit dem anderen so umspringt weil dies meist zu bösem Blut und schmutzigen Scheidungen führt, anstatt sich anständig zu trennen, wird auch verdrängt.

Die Antwort die weiter vorn zitiert wurde „Weil ich es so wollte“ gefällt mir da noch am Besten. Sie ist wenigstens ehrlich. Da stellt jemand seine Interessen vor die der anderen.

Aber genauso wie dieser Mann „sch. in Gold verwandeln“ könnte, indem er eine Stufe weiter in die Reflexion geht und sich offen dem stellt, welche Motive genau ihn veranlasst haben und so die Gelegenheit bekommt etwas über sich zu lernen und es in Zukunft anders zu machen, finde ich es auch wertvoll als AF das oben erwähnte Narrativ zu verlassen. Den Blick auf sich zu richten.
Vermutlich war man nicht einfach doof und verblendet und meint heute sich dafür schämen zu müssen. Man hat etwas gefunden, dass die eigenen Bedürfnisse vermeintlich erfüllte. Und das war in dem Moment wichtiger, als hinzuschauen. Es kann einem doch so viel sagen über sich selbst. Aber die Mauer der Scham und Selbstverurteilung verhindert dies. Der Groll über die eigene Scham wird am anderen abgearbeitet und auf Dauer führt das zu Verbitterung.

Wir sind doch alles Menschen. Die Wünsche und Bedürfnisse, die der andere erfüllen sollte sind doch menschlich. Aber vielleicht wirkten sie damals so stark, weil ein Defizit da war, weil sie so frustriert wurden (temporär oder schon als Kind), dass sie sich nun ihren Weg brachen. Sich vorbehaltlos seinen Wünschen zu stellen, auch wenn das eigene Selbstbild erstmal daran zu knabbern hat, kann einen wirklich weiterbringen - ehrliche, offene und auch schonungslose Selbsterkenntnis. Aber auch milde mit einem sein. Und dann ist es (irgendwann) auch möglich, das Ganze als Geschenk zu sehen.

Gestern 10:48 • x 4 #348


C
Zitat von Hola15:
Er erzählt der AF Geschichten von der ach so bösen Ehefrau und der kaputten Ehe und hinterher der Frau von der bösen AF.

Richtig, allerdings trotz diesem Wissen, werden Ihnen von den Ehefrauen Türen geöffnet und das kann ich persönlich nicht verstehen.
Wenn ich weiss, dass mein Ehemann über mich hergezogen hat, auch dieser sog. Hormonnebel kann über dieses Verhalten nicht hinwegtäuschen, wie kann ich erneut in Friede, Freude, Eierkuchen mich neben dieses Kaliber ins Bett legen?
Diese Ehefrauen kann ich nicht nachvollziehen, ich versteh das in 100 Jahren nicht.

Gestern 11:00 • x 1 #349


T
Zitat von Carbon:
Wenn ich weiss, dass mein Ehemann über mich hergezogen hat, auch dieser sog. Hormonnebel kann über dieses Verhalten nicht hinwegtäuschen, wie kann ich erneut in Friede, Freude, Eierkuchen mich neben dieses Kaliber ins Bett legen?

Und was wäre, wenn du wüsstest, dass er nicht über dich hergezogen hat? Also weder bei AF über EF noch umgekehrt? Würde das denn für dich einen Unterschied machen?

Gestern 11:06 • x 1 #350


Femira
Mich interessiert auf jeden Fall, darüber nachzudenken, wie das mit den eigenen Werten ist. Ich denke einfach mal laut schreibend weiter:

Vielleicht ist ja ein Teil des Traumas der Trennung, dass du bei deinen Ex EM findest, er hat es verdient, dass du illoyal und unehrlich zu ihm warst, weil er dich schlecht behandelt hat. Bei deinem AM kommt die Überraschung daher, weil du ihn nicht schlecht behandelt hast und deshalb findest, du hast seine Illoyalität nicht verdient. Da kommt die Enttäuschung,aber vor allem Kontrollverlust. Oder? Denn wenn diese Werte eben nicht durch Verhalten bestimmt werden, worin dann?

Ich glaub, ich komm dann doch endlich auf die Spur meiner traumatischen Trennung von vor 6 Jahren.

Dabei ist doch die Perspektive viel hilfreicher, dass die Person offensichtlich diese Werte nicht mitbringt und ich das durch nichts erzeugen oder kontrollieren kann. Sie ist nur in der Verliebtheit an bestimmte Werte gebunden. Und wenn die nachlässt... Und sie wird nachlassen, weil das ganz normal ist...

Also ja, eher schauen, wer bringt welche Werte fest mit, weil sie in der Person und nicht in einem Gefühl einer anderen Person gegenüber verankert sind. Hm... Keine Ahnung, wie man das macht, aber ich bin um eine Erkenntnis für mich reicher.

Danke, dass ich mich an dir abarbeiten konnte

Gestern 11:08 • x 2 #351


Blind-Meg
Zitat von Hola15:
Vermutlich war man nicht einfach doof und verblendet und meint heute sich dafür schämen zu müssen. Man hat etwas gefunden, dass die eigenen Bedürfnisse vermeintlich erfüllte.


Zitat von Hola15:
Die Wünsche und Bedürfnisse, die der andere erfüllen sollte sind doch menschlich. Aber vielleicht wirkten sie damals so stark, weil ein Defizit da war, weil sie so frustriert wurden


Zitat von Hola15:
Aber auch milde mit einem sein.

Wow, @Hola15 danke für diesen Beitrag!
Bis zu dem Punkt der 3 Zitate gehe ich total mit, und insbesondere den 3. Punkt, sich selbst zu verzeihen, finde ich total wichtig. Für meinen Teil habe ich mich mit diesem Gedanken intensiv auseinandergesetzt und kann inzwischen sagen Ja, so habe ich das gemacht, anscheinend brauchte ich diese Erfahrung, und das Ergebnis, das, was ich draus gelernt habe, ist wertvoll und wichtig

Aber das hier :
Zitat von Hola15:
Und dann ist es (irgendwann) auch möglich, das Ganze als Geschenk zu sehen.

Da kann ich nicht mitgehen. Generell eine Affäre zu haben, möchte ich möglichst nicht bewerten, weder positiv noch negativ. Sie ist einfach passiert. Aber ein Geschenk geht da ja nochmal eine Etage weiter. Ein Geschenk ist ja etwas total positives, was einem von außen gegeben wird, was immer gut gemeint ist (liegt in der Natur der Sache). Beim besten Willen, so kann und will ich (m)eine Affäre nicht labeln. Allenfalls habe ich mir dieses Geschenk in Form einer wichtigen Erkenntnis, die mir keiner mehr wegnimmt, selbst gemacht. Aber dass dafür eine Affäre mit diesem Menschen notwendig war, das ist und bleibt mir peinlich. Vor allem ER. Die Person (der AM) mehr als die Tatsache an sich. Vielleicht könnte ich das eher als Geschenk sehen, wenn ich es von jemand anderem bekommen hätte. So sieht es aus, als hätte er, dieser emotional unterentwickelte Wicht, mir was beigebracht, aber das hat er nicht. Er war nur zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Gestern 12:18 • #352


ElGatoRojo
Zitat von Carbon:
Wenn ich weiss, dass mein Ehemann über mich hergezogen hat, auch dieser sog. Hormonnebel kann über dieses Verhalten nicht hinwegtäuschen,

Wenn. Ja, eben wenn. Du nimmst an, das wäre der Standfardfall. Ist das nicht ein eher nergatives Frauenbild? Sie geht nur dann in eine Affäre, weil er ihr was von der bösen und frigiden Ehefrau vorerzählt? Sollte eine emanzipierte Frau nicht eher deswegen in eine Affäre geraten, weil sie den Typ liebt oder einfach nur heiß findet?

Gestern 12:31 • x 1 #353


Hansl
Zitat von Ema:
Und bringen ihren Kindern damit was genau bei?
Genau: Ebenfalls ein Scheinleben zu führen

Sag ich ja.
Furchtbar.

Gestern 12:45 • x 1 #354


alleswirdbesser
Zitat von Carbon:
Richtig, allerdings trotz diesem Wissen, werden Ihnen von den Ehefrauen Türen geöffnet und das kann ich persönlich nicht verstehen.

Ist das nicht umgekehrt? Mit dem Wissen, dass der Mann vergeben ist, öffnest du ihm deine Türen und mehr, obwohl du so gar nichts von den Fremdgehern hältst? Die EF sucht sich das nicht aus, du schon.

Zitat von Carbon:
Wenn ich weiss, dass mein Ehemann über mich hergezogen hat,

Woher soll die EF das wissen? Du als AF weißt es und gehst mit dem Mann ins Bett, der so über seine Partnerin ablästert. So jemand ist bei dir willkommen.

Gestern 12:46 • x 2 #355


Blind-Meg
Zitat von Carbon:
@Blind-Meg das ist wirklich eine sehr gesunde Einstellung, Respekt. Du nörgelst nicht an deinem Partner herum, nimmst ihn so wie er ist,.... das ...

Vielen Dank!
Das ist vielleicht auch ein bisschen eine Lehre aus meiner Ehe. Eine zeitlang hab ich gedacht, vielleicht wird mein Mann ja eines Tages liebevoller, vielleicht lernt er noch zu reden, vielleicht versteht er noch was emotionale Nähe ist... die Tatkraft kam, als ich eingesehen habe: Nö, der ist so wie er ist und eine bessere Version von ihm bekomme ich nicht, weil die nicht existiert. Der ist so und mit jemandem, der so ist, kann ich nicht bleiben.
Und analog dazu ist mein Partner so wie er ist, und genau so liebe und will ich ihn. Und oh, ich habe nie jemanden so allumfassend gewollt wie ihn (jedenfalls nie über die Verliebtheit hinaus, und die zählt nicht). Er soll bittebitte genau so bleiben wie er ist, weil wenn man 1 Puzzleteil verändert, ändern sich dadurch vielleicht andere mit und dann ist er nicht mehr er. Er ist schwer chronisch krank und wenn ich diesen Menschen backen könnte, würde ich ihn sogar mit dieser schei., die immer mindestens lästig, sehr häufig einschränkend und manchmal lebensbedrohlich ist, backen. Denn ohne wäre er vielleicht nicht der, der er ist.
Und so wie er ist, diesen Menschen, dieses Gesamtpaket, will ich doch. Und wenn dann dazu gehört, dass er Kein Papa-Typ ist und man ihn besser nicht mit Kindern in ein Haus sperrt, ergibt sich daraus automatisch, dass ich dann schauen muss, wie ich ihn und mich unter einen guten gemeinsamen Hut bekomme.
Ich nörgler an keinem Mann mehr rum. Das macht nur Falten und schlechte Laune und bringt nichts. Ich hab mir lieber einen gesucht, der mir so gefällt wie er ist und mit dessen schlimmsten Macken ich zurechtkomme.

Gestern 12:47 • x 3 #356


alleswirdbesser
Zitat von Blind-Meg:
Ich nörgler an keinem Mann mehr rum. Das macht nur Falten und schlechte Laune und bringt nichts. Ich hab mir lieber einen gesucht, der mir so gefällt wie er ist und mit dessen schlimmsten Macken ich zurechtkomme.

Da wären wir bei LAT

Gestern 12:50 • x 1 #357


Blind-Meg
Zitat von alleswirdbesser:
Da wären wir bei LAT

Ja, das vermischt sich gerade etwas. Gehört ja aber alles zur selben Geschichte.

Gestern 12:52 • x 1 #358


ElGatoRojo
Zitat von alleswirdbesser:
Da wären wir bei LAT

Gestern 12:52 • #359


Blind-Meg
Zitat von ElGatoRojo:

Living apart together. Ein anderer Thread, wo ich auch mitschreibe. Und @alleswirdbesser auch.

Gestern 12:55 • x 1 #360


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