Ratschläge um ihn zurückzugewinnen

Liebes Forum,

ich bin 18 Jahre alt und grade sehr traurig, weil mein Freund sich gestern von mir getrennt hat...
Ich wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir erzählen würdet wie ihr sein Verhalten interpretiert und wie ich die besten Chancen habe ihn zurückzugewinnen.

Zu unserer Situation:
Wir sind beide sehr ähnlich, haben viele gemeinsame Interessen und Ansichten etc. Es gibt nur wenige Probleme bei uns: Ich bin diejenige die von einem Moment auf den anderen sehr schnell beleidigt ist und schweigend neben ihm sitzt bis er herausfindet was los ist (Ich weiß sowas ist total nervig und ich bin auch dabei das in den Griff zu bekommen). Es dauert in der Regel aber nicht lange, bis alles wieder im Lot ist.
Er hingegen ist genauso schnell auf 180 zu bekommen. Dies merk ich besonders dann wenn er auf einmal etwas grob zu seinem Hund ist... auch er arbeitet daran...

Leider haben wir beide auch gemeinsam, dass unsere Eltern sich trennen bzw getrennt haben, wir mit einem Elternteil nicht klarkommen und uns regelmäßig aufregen und viele Prüfungen anstehen.
Ein weiteres Problem ist der Hund, da er und seine Mutter den Vater -der sich früher hauptsächlich um den Hund gekümmert hat- nicht ersetzten können.
Ich bin zwar erst 3 Monate mit ihm zusammengewesen, aber habe halb bei den Beiden gewohnt und habe mich viel um den Hund gekümmert und alle sehr ins Herz geschlossen.

Unser Alltag war dadurch allerdings sehr stressig, denn er muss um 3 Uhr Nachts zur Arbeit, ich arbeite meist bis 17 Uhr und wir beide haben danach meist noch Hobbys oder andere Aufgaben die wir zu erledigen hatten. So kam es dann, dass wir uns oft erst spät abends gesehen haben, kurz mit dem Hund draussen waren und dann auch gleich schlafen gegangen sind. Sein ganzer Stress hat sich ab und zu auch mal im Bett gezeigt... Ich hab ihn dann meist viel massiert damit er sich wenigstens für den Moment entspannen konnte.

Leider ist mein Ex-Freund (es fühlt sich so schrecklich an dieses Ex davor zu setzten.. ) kein großer Romantiker und so hatte ich oft das Gefühl, dass er keine Lust auf mich hat... Es gab dann immer wieder Momente in denen er mich als seine zukünftige Frau vorstellte oder mir anbot zu ihm zu ziehen um den Stress zwischen mir und meiner Mutter zu umgehen.

Am Tag der Trennung:
Ich war sehr Abwesend, da mein Freund sich am Tag davor nicht gemeldet hatte und ich mir erhofft hatte das er sich nun kurz entschuldigen würde. Stattdessen gab es erst später einen kurzen Begrüßungskuss. Bei dem Treffen mit seinen Verwandten wurde ich allen groß als seine Freundin vorgestellt aber ich war sehr ruhig da ich niemanden kannte und alle über Themen sprachen von denen ich nichts verstand. Mein Freund war beschäftigt und fragte mich erst nach dem Essen ob ich beim Essen bei seiner Oma in ein paar Wochen auch dabei bin. Ich sagte Weiß ich nicht worauf er antwortete dass ich kommen sollte und dass das gut werden würde. Als alle weg waren gingen wir wieder mit dem Hund raus. Ich schwieg weil ich wieder so eine beleidigte Phase hatte, wollte aber mitgehen damit wir darüber reden konnten. Irgendwann sagte er dann aber dass wir befreundet sein sollten und als ich nachhakte meinte er dass er nicht die Gefühle hätte die er sich erhofft hatte. Da ich weinen musste bin ich umgekehrt aber er ist mir die ganze Zeit gefolgt. Ich hatte mittlerweile meinen Vater angerufen der mich abholen sollte und bei ihm im Auto bekam ich dann ziemlich dolle Heulkrämpfe - bis ich realisierte dass er die ganze Zeit hinterm Auto stand.... ich hoffe er hat nicht so viel gehört... Ich stieg aus dem Auto aus weil ich von allem weg wollte, wurde dann von meinem Vater aber wieder eingesammelt der dann meine Klamotten von meinem Ex abholte. Da meine Tasche aber noch drin war entschloss ich auch noch einmal hinzugehen und diese zu holen. Er öffnete etwas betreten die Tür und wollte mit mir darüber reden. Er hat mich in den Arm genommen und meinte dass er mit mir sehr gut klar käme aber die Gefühle nicht so stark werden. Da er mich dazu zwang erst einmal was zu trinken nutzte ich die Gelegenheit einen genauen Grund herauszufinden.

Er sagte dass er nicht gut genug für mich wäre, da ich ihn so unterstütze und er das nicht ausgleichen könnte und dass er Angst hätte dass etwas passiert wenn er immer auf 180 ist.
Als ich ihm sagte dass wir über sowas reden sollten und vielleicht einfach noch einmal anders anfangen sollten meinte er dass er dann noch einmal überlegen müsste und Zeit bräuchte. Diese wollte ich ihm geben und er sagte dass er sich spätestens in einer Woche melden würde. Während dieses Gesprächs lagen wir uns die meiste Zeit in den Armen, ich bemerkte dass er mein Armband mit meinem Namen trug und als ich fragte wer wen anschreibt bzw wann wir uns treffen sagte er: Ansich würde ich sagen Morgen, aber ich muss arbeiten und danach hab ich noch einen Termin...

Meine Gedanken dazu:
Ich habe viel nachgedacht und auch viel mit meinem Vater geredet. Wir sind der Meinung dass er vielleicht aufgrund des anderen Stresses eher spontan gehandelt hat, bzw in diesen Gefühlswelten kein Platz ist um ein kribbeln im Bauch oÄ zu empfinden, da Stress und nervende Eltern etc grade mehr beeinflussen. Desweiteren denkt mein Vater (der eine sehr gute Menschenentnis hat und bisher immer richtig lag), dass er mich schon liebt, nur vielleicht auch noch nicht so reif ist ( er ist vllt noch in der Pubertät denk ich manchmal).
Ich frage mich vor allem wieso er noch so viele Dinge mit mir geplant hat (wie zb dass Essen mit der Familie, ein Konzert usw, wenn er eh vorgehabt hat Schluss zu machen).
Als ich ihn an dem Abend fragte warum ich noch da übernachten sollte sagte er, dass er das Schluss machen aufgeschoben hätte.

Meine Lösungsideen:
Ich habe zunächst vor ihn nicht zu kontaktieren. Bis er sich (hoffentlich) in einer Woche meldet.
Da er ja noch einmal drüber nachdenken wollte gehe ich davon aus, dass wir uns noch aussprechen.
Ich glaube dass uns das nicht gut tat so zwischen Tür und Angel uns zu treffen. Ich würde ihn anbieten wollen uns vielleicht einen oder zwei feste Tage - am besten am WE - zu sehen, damit wir uns darauf freuen und das genießen können. Wir müssen beide an uns selbst arbeiten und versuchen unsere Probleme zu lösen, aber er war mein einziger Halt, auf den ich mich freuen konnte wenn alles Mist war.

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen und bedanke mich.
Und es tut mir leid wenn Satzbau und Grammatik nicht so gut sind.... die Tränen machen die Buchstaben schwer erkennbar und es ist spät...

Eure Herzgekrümmt

liebe Herzgekrümmt,

erstmal muss ich dir sagen, dass, so traurig eure situation grade ist, das eine der ganz aufrichtigen, sich auf augenhöhe befindenen beziehungen ist, von dem, was man hier so liest - in dieser trennungsphase. es liest sich jdf. so.

er bindet dich in sein leben ein, ist ehrlich zu dir und du gehst, finde ich, damit hervorragend um, bei aller gerechtfertigter trauer.
sogar von aussen muss man sagen, wie schade, wenn die nicht mehr zusammen waeren
nun ist euer beider leben ja extrem vollgepackt. wenn ihr jetzt ein bisschen abstand habt, entdeckt er ja vielleicht auch seine verschütteten gefühle wieder.
es ist der dritte monat, das ist nun mal in etwa so die zeit, wo die rosabrille und der hormonrausch zusehend abebben.

du analysierst alles sehr gut, auch selbstkritisch und ich glaube, dass DEIN blick auf die dinge, dir tatsaechlich den besten ratschlag geben wird.

wie du schon schriebst: 2 tage in der woche, die man mit schönen dingen verbringt, nicht einfach nur (zb) en passen im bett vertrödelt - das waere eine gute idee!

macht eure treffen zu einem kleinen highlight!
vielleicht fangt ihr noch einen gemeinsamen sport an? klettern (partnersport wegen sichern) oder badminton, billiard. what ever.

sicherlich wird er sich melden.
dann lasst ihr es vielleicht mit einer eher aktion-betonten freizeit miteinander nochmal langsam miteinander angehen.
das waere zumindest mein tip.

ich wünsche dir ganz viel erfolg, und dass ihr doch noch wieder glücklich werdet.

lg, mila