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Ratschläge für (Professionelle) Hilfe bei Trennung

E
Hi, seit zwei Wochen weiss ich (38 ), dass meine Partnerin mich nach 14 Jahren verlassen wird. Auch wenn es für mich sehr überraschend kam, sind ihre Gründe nachvollziehbar, und zum großen Teil trage ich die Schuld mit daran.Da wir auch einen gemeinsamen Sohn haben geht nicht nur die Beziehung in die Brüche, sondern auch unsere kleine Familie wird zerstört. Ich komme mit ihrer Entscheidung überhaupt nicht klar. In den ersten Tagen habe ich versucht sie umzustimmen, durch besondere Aufmerksamkeiten, kleinen Geschenken, dem Versprechen mich zu ändern etc. Was die Situation nur verschlimmerte. Sie will ausziehen und mir wird schlecht bei dem Gedanken. Ich bin mittlerweile einfach nur noch am Boden zerstört, weiss nicht mehr weiter, fühle mich hilflos, wütend auf sie und besonders auf mich. Viele hier kennen die Gefühle sicherlich. Mittlerweile habe ich Angst vor mir selbst, sehe keine Zukunft. Auch wenn ich aus anderen Gründen teilweise psychisch labil bin ( mit ein Grund für die Trennung), denke ich nicht an Suizid (nur um keinen falschen Eindruck zu vermitteln) Ich glaube , mittlerweile bald durchzudrehen. Mein Herz ist nicht nur gebrochen, es fühlt sich an, als wäre es zerupft worden. Ich weiss nicht vor und zurück.
Ok, kurz: ich brauche Hilfe, Hilfe zur Selbsthilfe oder vieleicht nur ein aufmunterndes Wort.
Ich plane eine Psychotherapie (die zweite). Jedoch gibt es eine lange Warteliste und mir gehts jetzt dreckig. Wer hat Ideen, wie oder wo ich jetzt Hilfe bekomme, um nicht ganz bekloppt zu werden.
Ich habe einen Freund, mit dem ich Reden kann, der viel zuhört, der aber auch sein eigenes Leben führt, weshalb ich die Freundschaft nicht überbelasten will.
Ich habe schon im Forum gestöbert und auch einige Tipps gefunden, die ich ausprobieren werde.
Es geht mir nicht darum, meine Frau wieder zu gewinnen, auch wenn ich mir nichts mehr wünschen würde (man kann Liebe nicht erzwingen), sondern besser mit dem Trennungschmerz klar zu kommen.
Bin gespannt auf Ideen oder Ratschläge.
LG eiämsäd

15.03.2014 21:21 • #1


N
Hallo Eiämsäd,

spontan fällt mir nur ein, dass du in einer Klinik anrufen könntest, wenn es dir ganz besonders schlecht geht und du nichts mehr siehst, was dir da raushelfen könnte aus diesem furchtbaren dunklen Tal.

Das ist natürlich ein Schritt, der Überwindung kostet. Ich habe ihn damals nicht gemacht. Zu groß war da dann doch meine Hemmung davor. Ob das richtig so war, will ich mal offen lassen... ich weiß es nicht. Mit meiner Vernunft war es nicht weit her zu der Zeit. Ich lebte eigentlich nur im Schmerz.

Habe es auch so geschafft, mich langsam wieder aufzurichten. Denke aber manchmal, vielleicht hätte ich mir den mühsamen langen Weg ein bisschen verkürzen können, wenn ich damals in die für mich zuständige Klinik für psychische Erkrankungen als Notfall gegangen wäre...

Meine Töchter, meine Schwestern, meine Freunde... sie waren hilflos. Ihr Trost, ihre aufmunternden Worte - nichts kam an bei mir. Und ich hatte auch schnell das Gefühl, ich belaste sie zu sehr mit meinem schrecklichen Zustand.

Dass mich die Antworten auf meine Anfragen bei den Therapeuten , muss ich wohl niemandem erzählen, der selbst mal verzweifelt einen Therapieplatz gesucht hat...diese Wartezeiten!

Ich, die eigentlich gar kein privates Telefon braucht (ja, obwohl ich eine Frau bin), rief überall an in der Nähe, was mir irgendwie danach aussah, als könnte ich da Hilfe bekommen...hatte im Netz gesucht mit den entsprechenden Stichwörtern, weil ich einfach merkte, ich stecke so tief in diesem Sumpf, dass ich da nicht alleine rauskomme...es war ein so furchtbares Gefühl.

Fand auch Ansprechpartner...durfte dorthin kommen. Zum Beispiel zur Diakonie und zum Sozialpsychiatrischen Dienst. Wenigstens 1x reden dort. Denn Therapieplätze waren das ja nicht. Aber die Aussicht auf ein Gespräch dort half mir ersteinmal. Vielleicht war es auch nur das Gefühl, raus aus der Ohnmacht zu gehen...

Dann machte im Nachbarort ein neue therapeutische Praxis auf. Ich hatte Glück; bekam relativ schnell einen Therapieplatz, weil noch nicht alles voll war in ihrem Terminkalender. Hatte endlich eine Anlaufstelle...das war wie ein Ast, an dem ich mich dann festhalten konnte.

Ja, es ist schon nicht einfach, wenn man in eine derart tiefe persönliche Krise rutscht, möglichst schnelle professionelle Hilfe zu bekommen, weil alles andere nicht mehr wirklich hilft. Vor allem, wenn da etwas so übermächtig in einem ist...das Gefühl, soviel Schuld zu haben. Und die Angst, durchzudrehen.

Ich wünsche dir, dass du bald da rauskommst.
LG nightlight

16.03.2014 08:56 • x 1 #2


A


Ratschläge für (Professionelle) Hilfe bei Trennung

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E
Hallo nightlight,
vielen Dank für deine Antwort. Heute geht, s etwas besser, wohl auch, weil ich zum ersten mal seit zwei Wochen etwas mehr geschlafen habe und mich gestern vom gemeinsamen zuhause zu meiner Mutter zurück gezogen habe. Ist zwar keine Dauerlösung, aber für ein paar Tage wirds gehen, und schafft erstmal Abstand. Therapie ist für mich absolut notwendig und ist auch geplant, allerdings nicht um die Trennung zu verarbeiten, sondern um mein sehr negatives Selbstbild zu ändern. Davon hängt sehr viel ab, was auch eine Partnerschaft extrem belasten kann. Die langen Wartezeiten sind natürlich ätzend und dann muss man natürlich auch den richtigen Therapeuten finden, mit dem es auch zwischenmenschlich klappt.
Mir gehts zwar , wie vielen hier, richtig dreckig und elendig, aber ich bin deshalb nicht krank (außer Liebeskummer würde man als Krankheit bezeichnen). Deshalb ist der Schritt, bei einer Klinik als Notfall vorstellig zu werden, für mich nur vorstellbar, wenn die Trennung dazu führt, dass eine Depression und Selbstmordgedanken oder sonstige Ausraster auslöst. Das ist bei mir nicht der Fall, ich will meinen Kummer auch nicht medikamentös betäuben.
Was ich suche, ist eher so eine Art Hilfe zum weiterleben, jemand der mir sagt wie es weitergehen kann. Der mich evtl. aus dem Loch holt, weil ich gar keine Zukunft sehe.
Es ist traurig, dass es keine psychologische Soforthilfe gibt, die einem in solchen Lebenskrisen Hilfe bietet, Optionen zeigt, wie ein Leben ohne Partner, Familie und Kind trotzdem sinnvoll und erfüllt sein kann. Jemand, der einem hilft mit der Trauer, dem Schmerz, Hilfslosigkeit umzugehen oder erstmal nur den Alltag wieder in den Griff zu bekommen.
An die bestimmte Beratungstellen, die Du erwähnst, habe ich auch schon gedacht, weiß aber nicht, ob da Leute sitzen, mit denen ich reden kann oder möchte. Die mich überhaupt verstehen , die mir bei meinen Seelenleiden helfen können.
Eine Art Selbsthilfegruppe für Trennungsgeschädigte wäre nicht schlecht. Ist dieses Forum bestimmt auch, leider hat es den Nachteil der Anonymität (was natürlich auch ein riesen Vorteil ist, weil ich sonst nicht offen schreiben könnte). Trotzdem fehlt der persönliche Bezug. Und jeder hier leidet auf seine Weise.
Wenn ich Nachts ins Grübeln komme, sehe ich überhaupt keine Perspektive. Alles richtig schei. (sorry)und ich kann mir kein Leben alleine vorstellen, dass für mich irgendeinen Sinn machen würde.
Vieleicht geht's ja jetzt erstmal darum, den Alltag wieder geregelt zu kriegen, mich um unseren Sohn zu kümmern, der sicherlich schwer unter der Situation leidet. Aber oft fehlt mir die Kraft und Motivation überhaupt etwas zu tun, fühle mich völlig leer und ausgebrannt, und bin deshalb auch für meinen Sohn keine große Stütze. Hier suche ich Hilfe, Ratschläge um irgendwie den Hintern hoch zu bekommen, jemand, der mir den Tritt in den Allerwertesten gibt, um nicht im Selbstmitleid zu zergehen.
Vielen Dank für deine Antwort, ich hoffe dass Du es schon geschafft hast, die Krise ganz zu überwinden und heute ein zufriedenes Leben führst. Es hilft, wenn man merkt, dass es Menschen gibt, die mitfühlen können.
Liebe Grüsse eiämsäd

16.03.2014 11:35 • #3


Traumtänzer
Salute,
unter dem Link hier findest du Onlineberater für psychologische Hilfe. Die können dir auch norfalls gleich sagen, ob es für dich ratsam ist, nicht doch gleich in eine herkömmliche Therapie angebracht ist. Den Link hab ich aus einer Zeitschrift, wo es um das Thema Seelenhilfe aus dem Netz ging. Die hat mir meine Mom mitgegeben.

Der Link führt zur Seite vom Berufsverband deutscher Psychologen und Psychologinnen. Ansonsten kannst du noch bei der Telefonseelsorge anrufen:

0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222

Da kannst du dir im direkten Gespräch mit einem Therapeuten den Frust von der Seele reden und dir Hilfe holen.

16.03.2014 13:49 • x 1 #4


C
Hallo eiämsäd,
ich habe das gefunden:

Also z.B. in Berlin gibt es den sogennanten Krisendienst, da kann man zu ner bestimmten Uhrzeit einfach hingehen oder anrufen und die bieten einem nen entlastendes Gespräch an..

Finds sympathisch wie du schreibst! gar nicht selbstmitleidig. Kann deine Situation gut nachempfinden.
Viele Grüße nach nrw

16.03.2014 14:34 • x 1 #5


E
Hey, vielen Dank erstmal. Werde mir die Links und die von euch genannten Hilfsangebote anschauen, obs etwas für mich ist, kann ich noch nicht sagen. Ich werde berichten. Habt ihr davon was selbst ausprobiert ? Ich hatte auch schon gegooglet und bin so hier gelandet.Ist auch eine Hilfe, wenn man sieht, dass man nicht alleine leidet, sondern es vielen anderen genauso dreckig geht (es lenkt auch ab, wenn man sich die Geschichten der anderen zu Herzen nimmt, und vielleicht habe ich ja auch noch den einen oder anderen Ratschlag).
Im Moment geht's erstmal, kann sich aber minütlich ändern. Ich lasse mich bei Mutter verwöhnen, mache garnichts und denke über Perspektiven nach. Die Panik und Angst hat zunächst etwas Abstand genommen. Der räumliche Distanz ist erstmal gut, bleibt aber nicht dauerhaft, da morgen die Arbeitswoche wieder los geht. Da wir noch keine endgültige Lösung gefunden haben, schleicht dann jeder um den anderen herum wie Falschgeld und zwischen Streit und Ratlosigkeit sitzt unser Kind und muss alles mit ertragen. Da wäre es besser wenn erstmal alle zur Ruhe kommen.
Die nächste schwarze Stunde kommt bestimmt, und da könnte gerade die psychologische Online-Hilfe ein Rettungsanker sein. Auch hier das Forum hilft - Danke.
Ich bin gespannt auf weitere Antworten
Liebe Grüsse
eiämsäd

16.03.2014 15:49 • #6


maus0904
@eiämsäd

also mir hat das Forum hier echt unglaublich geholfen....´gerade am Anfang nachts...lief mein Laptop rund um die Nacht, jedesmal wenn ich wach geworden bin, hanb ich sofort meine Gedanken nieder geschrieben, das hat mir so geholfen, allein nur das schreiben...es lenkte ab und ich fühlte mich auch echt nicht so alleine......es hilft mir bis heute..,.....
Psychotherapieplätzte sind echt rar und wie du schon sagst, es muß dann auch passen , zwischen Therapeut und Klient......ich rate dir erstmal alle Psychotherapeuten in deinem näheren Umkreis abzutelefonieren, sprich allen auf den AB.....zu einem Erstgespräch kann es manchmal recht schnell klappen und probieren kann man es auf alle Fälle......manchmal springt auch von denen ihren Wartelisten jemand ab.....
da du ja hauptsächlich auch dein Selbstwertgefühl bearbeiten willst ist eine , vielleicht auch später, beginnende Therapie sinnvoll.
Für den Notfall, denke ich auch Telefonseelsorge oder Caritas hat vielleicht auch Beratungsgespräche für Lebenskrisen..zumindest aber vielleicht auch Tips, wo du dich hinwenden kannst.
Du könntest ja auch selbst dschonmal anfangen zu überlegen, wie du deinen Tag oder deine Freizeit ausfüllen kannst, mit Dingen , die dir gut tun, die dir zur Zeit helfen könnten, wenn du aber merkst, das du ztotal antriebslos bist und an gar nix Spasss empfinden kannst..ist das ja zumindest schon eine mittelgradige Depression...ein Neurologe könnte dir vielleicht dann helfen schneller einen Patz, z. B. in einer stationären Psychotherapiestation zu besorgen...oder in einer Tagesklinik......
wünsche dir auf alle Fälle, dass du bald was findest und wie gesagt das Forum hier ist echt Gold wert.....jedenfall bei mir ist das so
fühl dich mal gedrückt
Maus

16.03.2014 16:41 • x 1 #7


A
Zitat von eiämsäd:
Es ist traurig, dass es keine psychologische Soforthilfe gibt, die einem in solchen Lebenskrisen Hilfe bietet,

Wenn ich Nachts ins Grübeln komme, sehe ich überhaupt keine Perspektive. Alles richtig schei. (sorry)und ich kann mir kein Leben alleine vorstellen, dass für mich irgendeinen Sinn machen würde.

Hier suche ich Hilfe, Ratschläge um irgendwie den Hintern hoch zu bekommen, jemand, der mir den Tritt in den Allerwertesten gibt, um nicht im Selbstmitleid zu zergehen.
hallo eiämsäd

du weisst inzwischen welche möglichkeiten du hast um unterstützung zu bekommen. die lebenshilfe, die über caritas oder kirchlichen einrichtungen kann zur unterstützung, bis du einen therapieplatz bekommst, geeignet sein, es sitzen dort sozialarbeiter, die recht gut im krisenmanagment ausgebildet sind. die chemie muss halt, wie bei allem anderen auch, stimmen.

wenn dir kein leben allein sinnlos erscheint überprüfe mal deine gedanken, ist das wirklich so ? dann bist du abhängig und unfrei!
und genau hier kannst du ansetzen !
der sinn kann sein dein leben so zu gestalten, dass du auch mit dir selbst glücklich und zufrieden leben kannst, das ist auch wichtig für eine gesunde partnerschaft und es bedeutet nicht, dass du endlos allein bleiben musst oder sollst.
überprüfe deine gedanken auf ihre wahrheit, meistens leiden wir aufgrund bewusster oder unbewusster schädigenden gedanken und inneren überzeugungen über uns und andere und zu 95 % sind diese nicht wahr, sie werden vom unterbewusstsein aufgrund unserer erfahrungen gesteuert, wie eine art softwareanweisung.
ich könnte dir : The Work, von Byron Kathie - dazu empfehlen, du kannst googlen falls interesse besteht, auf ihrer seite gibt es kostenlos arbeitsblätter zum herunterladen.

unser körper verbraucht bei stress sehr viel vitalstoffe, mehr als wir zu uns nehmen können, das macht dann auch unser nervensystem dünnhäutig.
hochdosiert magnesium (400-600 mg tägl.) hilft zu entkrampfen und entspannen, johanniskraut kann helfen unsere stimmung aufzuhellen, damit es wirken kann braucht es auch eine angemessene dosis.
bewegung, aktivitäten sind wichtig und ausgewogene ernährung, das alles zusammen kann helfen krisen besser zu überstehen.

mache dir einen plan wohin du willst und stelle dir vor, dass du diese ziele auch schon erreicht hast, du musst es FÜHLEN können in dir, dein unterbewusstsein wird dann auch dazu beitragen, dass du diese erreichen kannst.

grübelzwang hat immer auch mit angst zu tun, schaue dir deine ängste genau an und lehne sie nicht ab, dann bleiben sie.

es gibt auch die kostenlose telefonseelsorge der kirchen als ansprechpartner :
0800/111 0 111 · 0800/111 0 222

es gibt viele möglichkeiten sich unterstützung zu holen, der wille und der glaube es zu schaffen bringt uns weiter.
niemand kann dir deine gefühle abnehmen, da musst du selbst durch, aber das gefühl nicht allein damit zu sein und seinen gefühlen ausdruck verleihen zu können kann schon mal viel druck nehmen.

alles gute für dich !

16.03.2014 17:17 • x 1 #8


groupie
Hi, lieber TE!
Melde Dich doch bei Deinem früheren Therapeuten!
Der könnte Dir vlt eine Krisenintervention anbieten.
Hat er Dir denn nicht angeboten, dass Du Dich melden kannst,
wenn mal was ist?

16.03.2014 17:47 • x 1 #9


E
Hallo alle,
so viel Unterstützung hätte ich nicht erwartet. Vielen Dank.
Ja, ich habe schon die Überweisung vom Hausarzt hier liegen für eine Psychotherapie, ich werde morgen zu telefonieren anfangen. Mein alter Therapeut konnte mir in meiner damaligen Problematik/Symptomatik sehr gut helfen (es ging um Angsterkrankung / Phobien). Ich kann mir nur überhaupt nicht vorstellen, mit ihm über Liebesdinge zu reden, da er eine sehr rational wissenschaftlich Methodik hat.
Auch wenn ich schreibe, dass mir alles sinnlos erscheint und ich keinen Antrieb mehr verspüre, ich bin nicht in einer Depression, sondern einfach nur ratlos, hilflos, überfordert, weiß nicht wie es irgendwie weiter gehen könnte. Ihr kennt das vermutlich alle. Die Situation ist völlig neu für mich, bisher war meine Frau und meine Familie der Rückhalt, leider habe ich es zu spät erkannt, wie sehr auch meine Frau unter meinen Problemen zu leiden hat.
Sie hat jetzt den Schlußstrich gezogen, und lässt mir auch keine Chance, mit ihr zusammen unser Leben in den Griff zu bekommen. Wenn es noch eine Chance gibt, sie zurück zu gewinnen, dann nur darüber, dass ich mein Leben und meine Verhaltensweise ändere. Ich möchte das wirklich ändern, nicht nur meiner Frau und meinem Kind zuliebe, sondern gerade auch mir zuliebe. Auch wenn ich es schaffe, ist die Partnerschaft vermutlich gestorben, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich das mit mir nochmal antut.
Habe es leider nicht lange ausgehalten bei Mutter (ist auch nicht so ganz unproblematisch), unter dem Vorwand, dass ich noch ein paar Klamotten brauche, bin ich nach Hause gefahren, aber eigentlich wollte ich zu meiner Familie. Es gab natürlich direkt Ärger und meine Frau fühlte sich überrumpelt und es wäre sicher besser gewesen, weg zu bleiben. Es ist so schwer, da Verstand und Herz sich völlig widersprechen.
Jetzt weiß ich nicht, ob ich wieder verschwinden soll (auch wenn ich verwöhnt werde, fühl ich mich in meinem Elternhaus nicht wirklich wohl - bin wohl schon zu alt um Kind zu sein).
Ich suche die Nähe und vertraute Umgebung um Halt zu finden, erreiche damit aber nur das sie sich mehr abwendet und noch entschlossender wird, ihren Plan durchzuziehen.
Also, ich bin mir sicher, dass ich erstmal die Trennung akzeptieren muss, dass ich auch für mich schauen muss, wie es weiter geht, deshalb suche ich auch keine Hilfe, um die Beziehung zu retten, sondern Hilfe, wie ich die Trennung aushalte und verarbeite und wie es weiter gehen kann. Leider gibt es besonders nachts die Momente, die mich wahnsinning werden lassen, wo der Trennungsschmerz kaum auszuhalten ist, wo ich mir nichts mehr wünsche, als meine Frau in den Arm zu nehmen ... schei. fang schon wieder an zu heulen....
Dann habe ich wirklich unglaubliche Angst vor der Zukunft, auch Existenzängste und das Gefühl irgendwann wirklich psychisch abzudrehen und im Leben nicht mehr klar zu kommen, ich habe auch Angst vorm Alleinsein und vor Einsamkeit. In diesen Momenten suche ich Hilfe. Ihr habt mir schon geholfen, und ich weiß jetzt, wenn es ganz Dicke kommt, wo es offizielle Anlaufstellen gibt, wo ich Hilfe finde kann.
Es tut sehr gut, hier zu schreiben. Bin eigentlich kein Mensch, der gut über seine Gefühle reden kann, doch die Anonymität hilft dabei. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass hier Menschen mitlesen, die mir selbstlos ihr Mitgefühl und ihre Hilfe anbieten. Danke dafür.
Alles Liebe
eiämsäd

16.03.2014 20:28 • #10


E
@alena-52
Deine Worte haben mich nachdenklich gemacht.
Danke, für die konkreten Ratschläge ich werde versuchen sie zu beherzigen.
Es ist diese Art Hilfe, die ich suche. Zum einen Denkanstöße um die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten, zum anderen konkrete praktische Hilfe um mit der Situation umzugehen.
LG
eiämsäd

16.03.2014 20:53 • #11


A
Zitat von eiämsäd:
Mein alter Therapeut konnte mir in meiner damaligen Problematik/Symptomatik sehr gut helfen (es ging um Angsterkrankung / Phobien).

Habe es leider nicht lange ausgehalten bei Mutter (ist auch nicht so ganz unproblematisch), unter dem Vorwand, dass ich noch ein paar Klamotten brauche, bin ich nach Hause gefahren, aber eigentlich wollte ich zu meiner Familie.

Jetzt weiß ich nicht, ob ich wieder verschwinden soll (auch wenn ich verwöhnt werde, fühl ich mich in meinem Elternhaus nicht wirklich wohl - bin wohl schon zu alt um Kind zu sein).

Also, ich bin mir sicher, dass ich erstmal die Trennung akzeptieren muss, dass ich auch für mich schauen muss, wie es weiter geht, deshalb suche ich auch keine Hilfe, um die Beziehung zu retten, sondern Hilfe, wie ich die Trennung aushalte und verarbeite und wie es weiter gehen kann.
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Dann habe ich wirklich unglaubliche Angst vor der Zukunft, auch Existenzängste und das Gefühl irgendwann wirklich psychisch abzudrehen und im Leben nicht mehr klar zu kommen, ich habe auch Angst vorm Alleinsein und vor Einsamkeit. In diesen Momenten suche ich Hilfe.
hallo eiämsäd

angsterkrankungen, phobien, alleinsein- zukunfts- und existenzängste in zusammenhang mit einer problematischen mutterbeziehung und unwohlseingefühl in ihrer nähe weist darauf hin, dass da ein zusammenhang zu finden ist. wahrscheinlich ist die symboise zur mutter noch zu lösen.

besonders ganz frühe überwältigende, psychisch nicht integrierbare lebenserfahrungen durch unseren bindungsbeziehungen können zu langanhaltenden entwicklungsstörungen führen und die auswirkungen ziehen sich wie ein roter faden durch unser leben, bis wir lernen ihn zu kappen.

um später mal angstfreie, liebevolle beziehungen zu uns und anderen führen zu können brauchen wir die erfahrung autonom sein zu dürfen ohne deshalb mit liebesentzug bestraft zu werden. eine übermächtige, verwöhnende mutter kann genauso schaden wie eine abwesende, vernachlässigende und strafende mutter.

nach prof. dr. franz ruppert spalten wir uns nach einer traumatischen erfahrung in 3 anteile auf : 1. unseren gesunden anteil 2. überlebensanteil 3. traumatisierter anteil - und alle anteile sind immer da, wir wechseln gerade in ähnlichen beziehen meist zwischen 2 + 3. es gilt wieder unseren gesunden anteil in den vordergrund zu holen und ihn zu stärken.

vielleicht hilft es dir etwas wenn du dir bewusst machst, dass all deine panischen ängste deine frühen kinderängste sind, die heute aber ihre berechtigung verloren haben weil du nicht mehr so hilflos und ausgeliefert bist, sondern die macht hast dein leben selbst in die hand zu nehmen, dazu gehört auch ganz liebevoll deiner mutter klarzumachen, dass ihr kind jetzt groß ist und sein eigenes leben lebt und du nicht dazu auf der welt bist um ihr ungelebtes oder gelebtes leben fortzusetzen, sondern ganz autonom dein eigenes. du bist nicht für das leben deiner mutter zuständig und trägst keine verantwortung dafür, sondern nur für dich.
dazu kann auch gehören authentisch zu sein, z.b. indem du keine vorwände mehr brauchst, sondern ganz klar formulierst was du willst und brauchst.

wenn ängste an deiner psyche nagen, kannst du sie mit deinen gesunden anteilen füttern, wenn du sie damit sättigst, hört das nagen auf.

das ist ein prozess, der langsam zu einer veränderung führen kann.

alles gute für dich!

18.03.2014 17:10 • x 1 #12


E
Hey Alena-52,
Vermute mal, du machst das beruflich. Nach ein paar Zeilen von mir diese Analyse...Respekt.
Da habe ich jetzt erstmal dran zu knabbern. Auch wenn uns oft alles so kompliziert erscheint, sind wir wohl doch einfacher gestrickt, als gedacht.
Im Groben liegst Du richtig. Wird wohl bei mir noch zu klären sein. Leider habe ich es viel zu lange vor mir hergeschoben, was auch unserer Partnerschaft geschadet hat.
Ansonsten noch ein kurzer Lagebericht:
Ich habe in meiner Stadt dank der Liste einen Krisenotdienst gefunden, der genau für uns gegründet wurde (also Lebenskrise allgemein, nicht nur Trennung) mit nächtlichem Telefon.
Insgesamt fühle ich mich etwas besser, mit Höhen und vielen Tiefen. Meine Frau (oder muss ich jetzt sagen Ex-Frau - blödes Wort) hat eine Wohnung gefunden und zieht mit Sohn zum 1.4. aus. Klingt für mich noch wie ein schlechter Aprilscherz.
Ich versuche Pläne für die Zeit danach zu machen. Das lenkt auch ein wenig ab. Unter anderem versuche ich gerade intensiv einen Psychotherapeuten zu finden, bisher aber nur Warteliste.
Ich lese viel hier im Forum. Ist gemein, aber das Leid der anderen hilft mir, meine Trennung besser zu verdauen. Außerdem gibt's hier echt viel Hilfe und Mitgefühl von sich völlig fremden Menschen, hätte ich nie erwartet.
Alles Gute
eiämsäd

18.03.2014 22:36 • #13


A
hallo eiämsäd

ja, ich hatte mal beruflich mit menschen wie du und ich zu tun, allerdings war es meine eigene lebensgeschichte, die mich veranlasst hat mich damit tiefer auseinanderzusetzen und zu befassen.

es hilf schon wenn wir wissen wo notfallmäßig hilfe gefunden werden kann.

ich drücke dir die daumen, dass du recht bald einen therapieplatz bekommst und der austausch hier und woanders wird dir auch etwas rückhalt geben.

du wirst es schaffen deinen weg zu finden und wer weiss welche möglichkeiten sich dir noch auftun.

alles gute!

18.03.2014 23:01 • #14


A


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