Partner ist passiv und zurückhaltend / bin ratlos

Hallo zusammen,

ich würde mich mal gerne austauschen und Ansichten/ Erfahrungen anhören.

Ich bin Mitte 30 und seit 3,5 Jahren mit meinem Partner liiert. Unsere Beziehung hatte nicht ganz den perfekten Start, es war schon schön aber nicht so rosarot wie ich es bis dahin hatte. und deswegen hatten wir wohl auch bereits in der ersten Zeit die ein oder andere Meinungsverschiedenheit - nichts tragisches - tragisch war Jedoch wie schlecht die Kommunikation vor allem Streitkommunikation anfangs ablief.

Von Mauern und sich ein paar Tage nicht mehr melden dann zu diskutieren (vor allem Rechthaberei seinerseits) bis zum halben Nervenzusammenbruch.

Dann kam Corona, mein Partner ist selbstständig und hatte eine schwere Zeit, aber wir haben uns dabei mehr zusammengerauft und sind ein ganz gutes Team geworden.

Leider hatten wir immer noch das Thema mit der Streitkultur und ich habe auch immer wieder versucht dem auf den Grund zu gehen - haben Regeln für positive und Lösungsorietiere Sprache etc aufgestellt (sowas kam dann meist von mir aber er fand die Vorschläge gut und war dabei. )

. wie ihr euch denken könnt hat es nur leider recht wenig gebracht schnell waren wieder Beleidigungen, sogar Beschimpfungen - beides absolutes No-Go für mich - wieder da und ich konnte ihn zuletzt mehr oder weniger überreden eine gemeinsame Therapie zu machen um an unserer destruktive Streitkultur zu arbeiten.

Natürlich gehören zum Streiten immer 2 Personen, aber mein großes Problem ist, ich kann einer andern Meinung sein - über das Thema reden oder über meine Gefühle - ohne dabei die Nerven zu verlieren oder aufbrausend oder Beleidigend zu werden, ohne meinen Partner als Feind zu sehen - mein Partner kann das jedoch nicht.

Dank der Therapie (die er sogar super findet) ist es mal besser aber mal auch wieder ganz schlecht. dafür immer seltener ganz schlecht.
Er schluckt gerne seinen Ärger hinunter, was dann zur Explosion oder oft Implosion führt wenn sich zu viel angestaut hat - das weiß er aber selber und versucht daran zu arbeiten.

Und nun zum eigentlichen großen Thema, es ist unglaublich kraftraubend für mich dass die meisten Initiativen von mir ausgehen, sei es beim 6 (weswegen wir auch keinen mehr haben was mich furchtbar furchtbar frustriert und er weiß das genau), sei es bei der Beziehungsarbeit oder Urlaube oder Aktivität.

Er ist sehr passiv in seiner Lebensweise was ein ernsthaftes Problem geworden ist weil es mich wahnsinnig abtörnt und an meinen Kräften zieht, wenn ich ihn bitte etwas zu erledigen dann macht er es auch meist zuverlässig sowie der gemeinsame Haushalt zb . aber von ihm aus kommt wenig

Er wiederum findet es super dass ich ihn motiviere . aber sieht nicht und hört nicht wie mich das kaputt macht, ich will einen Partner auf Augenhöhe, wir verstehen uns im Alltäglichen wiederum gut nur als Paar fehlt mir mehr und mehr die Verbindung, die Nähe und sein Engagement der/ unserer Beziehung gegenüber.

Ich bin ziemlich durch den Wind seit einer Weile und weiß nicht ob das alles noch Sinn macht und ob wir überhaupt als Paar geeignet sind.

Mir fehlt der Spaß, die Freude nach Hause zu kommen. die Leidenschaft falls überhaupt vorhanden. kurz ich bin ziemlich frustriert wäre aber immer noch bereit etwas Energie hineinzustecken aber wie und für was ist die Frage ?

Sorry dass es so lang geworden ist !

Ach Mensch @Schneeflocke_,

Zitat von Schneeflocke_:

Mir fehlt der Spaß, die Freude nach Hause zu kommen. die Leidenschaft falls überhaupt vorhanden. kurz ich bin ziemlich frustriert wäre aber immer noch bereit etwas Energie hineinzustecken aber wie und für was ist die Frage ?

Für mich ist die Antwort ganz klar, ich gucke von außen da drauf und stecke nicht drin.

Du stellst Dir die richtigen Fragen. Hast Du auch den Mut, sie Dir auch ehrlich zu beantworten?

Das Forum wird Dir dabei helfen, und sei es nur durch das Lesen von irre vielen Threads, die ähnliche Lebenssituationen beschreiben wie Deine.

Herzlich Willkommen und fühle Dich gedrückt .

Hallo @Schneeflocke_

ich möchte dir folgendes Gedankenexperiment vorschlagen:
Gesetzt der Fall, du bist so wie du bist, und dein Freund ist so wie er nunmal ist, ohne dass du dich oder er sich verbiegen oder verändern müsstest...
Kannst du dir irgendeine Art zusammen zu sein vorstellen, die euch beiden gerecht wird?

Ich meine, es ist ungesund, wenn du dich verbiegst, und du kannst es ist nicht möglich, dass du ihn grundlegend veränderst.
Aber möglicherweise könnt ihr eure Beziehung neu organisieren. Vielleicht wäre es z.B. besser, nicht zusammen zu wohnen, um einige Konflikte schon gar nicht entstehen zu lassen oder sowas.

Wenn du dir da auch kein Setting vorstellen kannst, naja, dann hast du auch deine Antwort.

Zitat von Schneeflocke_:

Er ist sehr passiv in seiner Lebensweise was ein ernsthaftes Problem geworden ist weil es mich wahnsinnig abtörnt und an meinen Kräften zieht,

Zitat von Schneeflocke_:

Er wiederum findet es super dass ich ihn motiviere . aber sieht nicht und hört nicht wie mich das kaputt macht, ich will einen Partner auf Augenhöhe,

Zitat von Schneeflocke_:

Mir fehlt der Spaß, die Freude nach Hause zu kommen. die Leidenschaft falls überhaupt vorhanden.

Zitat von Schneeflocke_:

Ich bin ziemlich durch den Wind seit einer Weile und weiß nicht ob das alles noch Sinn macht und ob wir überhaupt als Paar geeignet sind.

Es klingt so als ob ihr nie wirklich gepasst habt, als Paar geeignet wart und das Sinn hatte.
Ihr versucht - du versuchst - es passend zu machen, und der Energieräuber zieht ein bisschen mit...

Wenn du deinen Text als Außenstehender lesen würdest, würdest du sicher nicht zweimal überlegen müssen, was die Person, die den Text geschrieben hat, am besten tun sollte.

Du steckst natürlich mittendrin, und da fühlt sich das alles nochmal anders an, das ist klar.

Aber ganz ehrlich, du sagst es ja selbst - wofür noch weiter Energie investieren?
In eine gemeinsame Zukunft?
Aber was für eine?
- Eine, die dir ganz offensichtlich nicht gefällt und nicht taugt.

Ich wünsche dir viel Kraft, dir erstmal einzugestehen was du wirklich möchtest und brauchst und dann die für dich richtige Entscheidung zu treffen.

@FrauDrachin

Vorstellen könnte ich mit vieles... ich weiß auch nicht ob das schon als verbiegen gilt, man wächst ja auch an und in einer Beziehung und verändert sich allein dadurch.

Auf dieser Ebene ist schon einiges passiert, ich bin inzwischen viel viel gelassener und ruhiger geworden, es gibt keine Eifersüchterein von keinem von uns in diesem Punkt vertraue ich ihm... nur mal als 1 Beispiel.

Aber ja ich würde ihn tatsächlich gerne verbiegen wenn man so darf wenn es um seinen Bezug zur 6sualität geht... er braucht das nicht wirklich Bzw hat Schwierigkeiten sich dabei auch gehen zu lassen. Ich habe bereits ALLES versucht aber er traut sich nach wie vor nicht aus sich Herauszugehen.

Dabei hatte ich ihm auch bereits gesagt dass ich mir das auf Dauer und schon gar nicht den Rest meines Lebens vorstellen kann.

das allein ist schon eine Besch*** patt- Situation in dieser Beziehung

@thegirlnextdoor
Danke auch für deine direkten Worte!

Ich merke selber immer wieder wie schwierig es ist klar zu denken und realisieren wenn man mitten drinnen streckt.
Ja vielleicht habe ich auch zu viel hinein gesteckt, es zu sehr gewollt und vielleicht zu sehr gepuscht - schwierig im Nachhinein zu sagen das war es leider nicht, je mehr man hinein steckt desto schwerer wird das loslösen.

Und dann kommt das Gedanken-Karussell dass ich mir vielleicht zu vieles schlecht rede und mich zu wenig auf das positive konzentriere Was auch gut sein könnte...

Schnee, denk doch mal weiter. Bald wirst Du Lust auf ein Kind haben. Für die paar Mal macht er es noch und danach ist komplett Schicht mit dem S.. Ein Kleinkind kann stark provozieren. Ein Mann der jetzt schon beleidigend wird, wird dann vollkommen austicken und zur Gefahr für Dich und Dein Kind. Hier gibts auch nichts zu überlegen. Trenn Dich, denn sowas geht nicht in einer Beziehung.

Zitat von Schneeflocke_:

Aber ja ich würde ihn tatsächlich gerne verbiegen wenn man so darf wenn es um seinen Bezug zur 6sualität geht...

Du musst es vielleicht mal andersherum sehen, Schneeflocke... jemanden zu verbiegen oder aktiv darauf hinarbeiten, denjenigen zu verändern ist eigentlich eine Grenzüberschreitung.

Ich spreche hier leider aus eigener (leidvoller) Erfahrung... habe diesen Fehler bei meinem Mann (der teilweise recht passiv ist) auch begangen.
Ja, so wie deiner hat er gelegentlich mitgezogen, insgesamt war es ihm schon irgendwie recht - aber.... aber...

Heute wüsste ich es besser und denke: wenn jemand nicht will, sollte man ihn lassen.
Das ist auch ein Zeichen von Respekt, die Grenzen des Anderen zu achten.

Man macht halt leider gerne den Fehler, meint es gut und will den Anderen aus seinem Schneckenhaus locken.
Aber... hat man eigentlich das Recht dazu?
Und... nützt es einem auf lange Sicht..?

Dass bei euch auf der S. Ebene nichts geht, finde ich auch schwierig.
War bei uns anfangs auch schwierig (da wir jeweils der erste Partner des anderen waren, Null Erfahrung), wurde nach einer Weile aber sehr gut und ist bis heute extrem gut.

Die Frage ist - wie ist es bei euch?
Seid ihr noch sehr jung?
Liegt es bei ihm an mangelnder Erfahrung? Scham? Mangelnder Lust? Was genau ist es?

Ich verstehe was du meinst und es macht auch wirklich Sinn - der Mann sollte natürlich von selbst aus seinem Schneckenhaus kommen und ich will auch keine Psydobemutterung in der Beziehung das ist totaler Lustkiller.

... wir sind beide über/ Mitte 30, aber Punkto Erfahrung liege ich doch weit vorne und ich weiß dass es ihm Druck macht wobei ich total Rücksicht nehme und kein Wunder erwarte, nur etwas Begeisterung und Leidenschaft - thats it.

Bei ihm wird es eine Mischung aus allem sein was du genannt hast und er wollte dem auf den Grund gehen, aber es ist nichts passiert, er hat sich dann doch nicht damit auseinandergesetzt

Zitat von Schneeflocke_:

aber Punkto Erfahrung liege ich doch weit vorne

Ach je, das ist wahrscheinlich schwierig für ihn. Ich vermute, dass das bei meinem Mann nicht anders gewesen wäre...
Ungünstig auch, dass es sich bei euch bis in dieses Alter zieht - also bei ihm, meine ich damit.
Bei uns war es ja mit Anfang 20 schwierig und spielte sich dann nach und nach ein und wurde besser. Mit Mitte 30 noch so festzuhängen ist natürlich nochmal eine ganz andere Hausnummer. Zumal es heute ja genügend Mittel und Medien gibt, um sich selbst etwas mehr Einblick zu verschaffen... oder man eigentlich auch genug Zeit hatte etwas zu experimentieren und sich selbst besser kennenzulernen.

Es ist halt fraglich ob er das, wenn er es bis jetzt nicht hinbekommen hat, wirklich noch so drehen/ändern kann... vor Allem wenn von seiner Seite aus die Motivation dafür fehlt.

Ich bin da leider bisschen skeptisch, möchte mich aber auch auf gar keinen Fall mit Prognosen aus dem Fenster lehnen - grundsätzlich wäre das bestimmt irgendwie behebbar, nur.....

Ob er will?
Ob er aktiv wird?
Ob er mitzieht..?
Da hätte ich jetzt angesichts deiner Schilderung mehr Zweifel.

Sehr schwierig.
Ich denke auf jeden Fall, dass es nicht einfach ist, eine Beziehung zu erhalten, wo das Körperliche derart zu kurz kommt/nicht klappt.
Ich bin auch ein eher vergeistigter Mensch und intellektuelle und seelische Passung sind mir an sich deutlich wichtiger, bloß... eine Beziehung ohne Leidenschaft und S.... das ist in meinen Augen im Prinzip nur eine Freundschaft. Zumindest sehe ich da nicht so arg viel Unterschied.
Ich denke, ich könnte das auf Dauer nicht, vor Allem auch, wenn ich mich als Frau gar nicht begehrt fühlen würde.
Fühlst du dich denn - trotz eurer Schwierigkeiten - als Frau irgendwie begehrt..? Also, existiert dieses Gefühl zumindest noch..?

@thegirlnextdoor

Nein es nagt schon sehr an mir und meinem Selbstwertgefühl, ich kenne es anders... aus früheren Beziehungen.

Das ist leider eines von 2-3 größeren Themen in der Beziehung und Annäherungsversuche seinerseits verpackt er dann leider in kindisches Verhalten mit dem kann ich aber wenig anfangen schon gar nicht in Sachen Leidenschaft.

Ich habe immer gehofft dass wir dass mit der Leidenschaft hinkriegen aber die Initiativen gehen dann recht einseitig aus, wenn man die kindischen Annäherungsversuche nicht dazu zählt.

Er ist nicht abgeneigt wenn ich quasi die Führung und Arbeit übernehme, aber dazu ist mir längst die Lust vergangen.... und kann genauso gut alleine Spaß haben

@Schneeflocke_ das kann ich dir so absolut nachempfinden, da es bei uns damals eine Zeit lang sehr ähnlich war. Wirklich, sehr ähnlich. Nur halt über zehn Jahre früher. Auch ich hatte damals keine rechte Lust mehr. Hm, ja, das ist wirklich schwierig.
Vor Allem, wie gesagt, in diesem halt doch nicht mehr so ganz zarten Alter. Mit 20 ist halt doch nochmal anders als Mitte 30... da könnte Mann sich ja eigentlich schon bisschen zu helfen wissen. Es ist das einzige Thema, über das wir nie bis ins letzte Detail gesprochen haben, aber ich denke, dass mein Mann durchaus die Medien/Internet genutzt hat, um sich etwas zu informieren/zu bilden, und das dann durchaus umgesetzt hat. Ich wiederum habe auch auf meine Weise versucht meinen Körper besser kennenzulernen. Kommunikation war zwar da... aber ähnlich wie bei euch bei diesem Thema nicht ganz einfach - allein darüber hätten wir es nicht lösen können.

Es ist natürlich irgendwie schwierig, wenn einer eigentlich genügend Erfahrung/Körperbewusstsein hat, und es dem anderen so völlig fehlt, er aber nicht für sich daran arbeitet.
Hm... wirklich schwierig.

Die Frage ist halt immer auch... hat der andere keinem Bedarf, die Situation zu verbessern (also, könnte dein Freund auch gut ohne S.?) oder ist er zu bequem? Oder versteht er nicht genau worum es (dir) geht..?
Denkst du es ist wirklich nur Scham?

Du versuchst einen Menschen zu ändern. Sorry aber das geht gar nicht! Du wolltest ihn haben oder? Er ist nun mal ein passi er Mensch und frisst alles in sich rein bis er nicht mehr kann. Das ist sein Charakter. Daran kann man nichts ändern und niemand hat das Recht das zu tun. Falls er unzufrieden sein sollte mit sich dann wird er von sich aus was ändern, bis dahin ist alles ok für ihn.
Stell dir vor jemand würde deinen Charakter ändern wollen.
Du führst dich auf wie eine Mutter die ihr Kind erzieht.
Sei seine Freundin und nicht seine Mutter. Dann wird er dir viel besser gefallen.
Ich sage nicht dass er toll ist, ich mag passive Menschen gar nicht, aber er ist nun mal so. Wenn es dir nicht passt mach schluss

Zitat von Schneeflocke_:

@thegirlnextdoor Nein es nagt schon sehr an mir und meinem Selbstwertgefühl, ich kenne es anders... aus früheren Beziehungen. Das ist leider eines ...

Er ist nun mal kein leidenschaftlicher Mensch in Bezug auf 6ualität. Er erlebt seine 6ualität eher auf kindische Art. So hat erves in seiner Erziehung gelernt und das bleibt bis ans Lebensende. Ich verstehe dass du das furchtbar findest. So einen hatte ich auch mal ich hab gleich nach dem ersten mal schluss gemacht das war so schlimm so kindische Sprüche, eklig auch irgendwie , ich konnte das nicht.er hatte auch immer so gegrapscht.
Das kriegt man nicht raus

Am allerschlimmsten finde ich es wenn jemand so schmutzige Sachen auf kindische Art sagt und wenn jemand nicht weiss was er will und sich immer beschwert und so.