Ratlos nach Affäre

Zitat von Delta_12:

@nalea, ich suche keine Entschuldigung für sein Verhalten und ich sehe es als das was es ist. Aber ich denke, es gibt dabei Abstufungen: von Menschen, die anderen wirklich bösartig schaden möchten, und Menschen, die sich auf Grund mangelnder Reflexionsfähigkeit und ihrer eigenen Verstrickungen falsch verhalten. ...

Richtig! Es gibt immer einen Grund sich nicht weiterzuentwickeln. Es gibt heute keine Medienflut, die einem die Auseinandersetzung mit sich selbst rät, keine ewigen short blogs die fünf Anzeichen es Narzissten, Sind sie zu leichtgläubig - Quiz etc pp.

Nein ist Nein gilt für alle Bereiche unseres Lebens. Wenn ich gesagt und aufgezeigt habe, dass mich ein Verhalten stört und dieses Verhalten weitergeführt wird, ist das übergriffig und schlicht falsch. - Würdest du es tolerieren, wenn dein Lieblingscafe die jedesmal stark gesüßten Kaffee bringt, obwohl du klar gemacht hast. dass ie deinen Kaffee schwarz trinkst? Wohl kaum.

Ich denke es gibt andere Gründe warum du sein Verhalten hinnimmst. Bauchpinselt es dich, dass er noch Interesse zeigt?

@Sitamun, ja, es gibt ein Problem und das versuche ich auf meine Weise zu lösen. Mir hilft es am besten, wenn ich Verhalten analysieren und rationalisieren kann. Dadurch kann ich besser damit umgehen und es nicht mehr an mich heranlassen. Ich möchte für mich an den Punkt kommen, wo es mir völlig egal ist, was er tut. Deshalb habe ich auch diese Eingangsfrage gestellt. Ich möchte verstehen, warum sich jemand, der eigentlich gar kein Problem haben dürfte, sich so verhält. Und ihr habt meine eigene Einschätzung bestätigt. Dazu kommen natürlich auch meine eigenen Anteile, die sich da immer zeigen und die ich verarbeiten muss. Je mehr ich das aber schaffe, umso besser geht es mir. Und umso egaler wird es mir. Es ist einfach ein Prozess. Diese Woche zum Beispiel ist mir das gut gelungen und deshalb klinge ich wahrscheinlich auch gerade besser als in vorhergehenden Beiträgen.

Ich muss auch noch einmal ganz klar sagen, dass er versucht, mich emotional treffen, aber dass er überhaupt keine Möglichkeiten hat, mir tatsächlich in irgendeiner Weise zu schaden. Das ist für mich auch eine sehr wichtige Erkenntnis gewesen. Er wird privat und beruflich meine Grenzen nicht überschreiten, weil er viel zu viel Angst hat, dass das für ihn negative Folgen hat. Er hat Dinge zu verlieren, ich nicht. Auf meiner Seite sind alle Baustellen offen und transparent beräumt. Ich muss keine Angst vor irgendetwas haben. Ich möchte aber auch nicht auf jemanden, der sowieso schon so agiert, Druck und Drohungen ausüben. Und ich möchte nicht das gesamte Umfeld in die Geschichte involvieren oder tatsächlich seiner Familie schaden, indem ich irgendjemanden informiere. Denn die wäre dann die wirklich Leidtragende dieser Geschichte.

Mein Nein ist klar und deutlich und ich toleriere sein Verhalten nicht. Aber ich tue das vielleicht auf eine andere Art, als ihr es tun würdet. Darüber braucht es auch keine Diskussion. Um das Kaffeebeispiel aufzugreifen: Ich habe sehr deutlich gemacht, dass ich 1. schwarzen Kaffee möchte, weil ich Milch nicht vertrage, und 2. von ihm nicht bedient werden möchte. Wenn er dann trotzdem immer wieder versucht, Milchkaffee aufzudrängen, würdest du dich davon gebauchpinselt fühlen, @nalea? Meinst du nicht, dass die Frage so vollkommen verfehlt ist? Ich habe leider nur sehr beschränkte Möglichkeiten, den Tisch oder das Café zu wechseln, aber es gibt viele verschiedene Wege, den Milchkaffee abzuwehren. Wenn sich jemand so verhält, dann löst das in mir Abwehr, Irritation und Unverständnis aus. Und Übelkeit im wahrsten Sinne. Da ist nichts Wohlmeinendes dran zu finden.

@Delta_12 Es war nur eine Frage für dich. Wenn deine Antwort zum Bauchpinseln nein ist, dann bist du in diesem Punkt ja mit dir im Reinen. Finde ich gut.

@Sitamun, ich denke nicht, dass ich Gefühle wegdrücke. Tatsächlich eher im Gegenteil. Ich lasse alles zu, was in mir aufkommt oder getriggert wird. Wenn die Gefühlswallung vorbei ist, schau ich mir an, was da genau passiert, und überlege mir, wie ich zukünftig reagiere oder damit umgehe. Das zeige ich ihm aber nicht, bevor die Frage aufkommt. Für mich ist das ein intensiver Lernprozess, der mir alles zeigt, was ich nicht will und nicht toleriere. Und es zeigt mir eben auch, wie ich sein und Dinge handhaben möchte.

Ja, das habe ich. Danach kam das abwertende Verhalten . Damit war dann auch wirklich jegliches Verständnis, jeder Hauch von Empathie gestorben ...