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Ratlos nach Affäre

W
Der AG oder das Arbeitsumfeld sollten aber die letzte Option sein. Bei mir war es so, dass ExAM das mit uns auf der Arbeit breit getreten hat als das mit uns zuende war. Und zusätzlich stresste er viel herum, weshalb ich letztendlich keine andere Wahl hatte als mit dem AG zu sprechen.
Von mir hätte es eigentlich nie jemand erfahren, denn erstens war das unsere private Sache und zweitens ist das auch nicht etwas, was man herumerzählt. Das kann ganz schnell zu Problemen in der Firma führen (wir hatten da echt großes Glück).
Und es ist auch sehr unangenehm, da braucht man schon ein dickes Fell.
In einigen Firmen kann das auch ein Kündigungsgrund sein. Also da musst man schon abwägen.
Wenn es nicht sein muss, dann lasse den AG und die Kollegen am Besten da raus.

Sollte es dich aber zu sehr belasten und vor allem deine Arbeit in irgendeiner Form stören, oder dein Ex dir Probleme machen, dann würde ich auch dazu raten, was z.B. @Nureingast geschrieben hat (VP ansprechen etc.).
Wenn es für dich nicht mehr zumutbar ist, dann musst du da schon reagieren, sonst kann das noch in einem Spießrutenlauf enden.

Kündigen ist sicher immer eine Option, wenn es für dich unzumutbar wird, aber ich verstehe, dass es auch nicht so leicht geht. Ich bin ja auch geblieben, allerdings war das erstmal eine sehr harte Zeit. Das muss jeder für sich selber wissen.

Dann noch was zu dem Thema Beziehungen/Affären am Arbeitsplatz.
Die Warnung davor hat auf jeden Fall seine Berechtigung, denn wenn man Pech hat, kann es sehr unschön enden. Und das hat oft gar nichts mit der verstoßenen ExAF/ExFreundin zu tun, weil diese mit ihrem Kummer nicht klarkommt, sondern nicht selten ist es wie in dem Fall von Delta_12, dass der Verlasser nicht klar kommt.

Aber auch wenn es diese ganzen unschönen Geschichten über Beziehungen (welche auch immer) am Arbeitsplatz gibt, ist es statistisch gesehen der Ort wo sich viele Paare finden.
Und wenn einer von beiden nicht gerade eine Persönlichkeitsstörung hat bzw. einfach nur ein A++++ ist und sich benimmt, wie ein Kleinkind, kann es sogar gut funktionieren, auch wenn es dann endet. Beide müssen nur die nötige Reife besitzen.
Genau genommen kann man sich am Arbeitsplatz, je nachdem wieviel Zeit man da verbringt, schon recht gut kennenlernen und das nicht nur von der Schokoladenseite. Beziehungen am Arbeitsplatz (oder auch Affären) entwickeln sich ja meistens über einen längeren Zeitraum, da beide sich nach und nach immer besser kennenlernen. Die Gefühle die sich so entwickeln, sind meistens sogar ernster.

Da steckt schon mehr hinter als bei einer Disco-/Appbekanntschaft oder Fernbeziehung/Fernflirt. Bei uns in der Firma, die aber auch recht groß ist, gab es erst letztes Jahr zwei Hochzeiten von Kollegen mit Kolleginnen. Ob es mal Affären waren weiß ich nicht, denke ich mal nicht.
Aber auch das zeigt, dass Verbindungen die am Arbeitsplatz entstehen nicht (ich rede nicht von Affäre, denn die sind ja an sich immer schlecht) automatisch schlecht sind, schlecht enden.
Die Chance im Job den genau passenden Menschen zu finden ist sogar recht groß.
Beide müssen nur wie gesagt die nötige Reife haben.
Bei uns in der Firma gibt es zB auch ein Paar das getrennt ist und die kommen super zurecht.
Es sollte also vielleicht nicht heißen never f++k the company (außer Affären), sondern be carefull if you f++k the company.

07.12.2024 15:31 • x 2 #46


Sitamun
Zitat von Delta_12:

Sein Verhalten im Job ist verletzend und manipulativ. Ich merke einfach immer mehr, dass er gar kein Interesse daran hat, dass es mir gut geht. Im Grunde geht es ihm am besten, wenn es mir schlecht geht. Und er versucht alles zu tun, dass das so ist. Anders kann ich es nicht beschreiben. Es ist ein konstanter emotionaler Stress.

Das ist schon ne Nummer, die er da bringt.

Ich verstehe ja, dass du Frieden willst. Trotzdem ist es wichtig, dass Du einen Punkt setzt und zwar sehr deutlich. Sowas geht nicht - egal warum - im Beruf.

Du wirst ihm schon einen Stempen setzen müssen.

08.12.2024 03:57 • x 3 #47


A


Ratlos nach Affäre

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D
Ich würde auch die Arbeitsstelle als Ort, wo Beziehungen entstehen, nicht pauschal ausschließen. Ich denke auch, es liegt an den handelnden Personen, wie die Dinge laufen bzw. enden, und das ist in meinen Augen etwas, was man nicht einkalkulieren kann. Der Kardinalfehler liegt einfach darin, sich auf eine gebundene Person einzulassen oder eingelassen zu haben. Aber ich glaube, das Themenfeld wurde hier im Forum ja auch schon genug bearbeitet.

Ich werde mich weiter auf die sachliche, professionelle Ebene zurückziehen und ihn soweit möglich ausblenden. Anders wird es bis auf absehbare Zeit nicht gehen. Eine andere Option gibt es derzeit nicht. Auch mit dem Arbeitgeber zu sprechen wird nicht viel bringen, weil auch der keinen Handlungsspielraum hat, irgendetwas an der Situation zu ändern. Das liegt an der Größe und Struktur der Firma. Und über kurz oder lang muss es der neue Job werden, wenn in dem anderen Hirn nicht irgendwann mal ein Licht angeht ...

Ich danke euch für`s Lesen und Antworten. Es hilft auf jeden Fall zu schreiben, einen Blick von Außen zu bekommen und die Dinge zu sortieren.

Einen schönen Advent ...

08.12.2024 14:16 • x 3 #48


S
Zitat von Delta_12:
Touche.
Aber, es hört sich an, dass du aus dieser Erfahrung gelernt hast...
Fehler sind dazu da, um daraus zu lernen.

Zitat von Delta_12:
Ich werde mich weiter auf die sachliche, professionelle Ebene zurückziehen und ihn soweit möglich ausblenden.

Genauso!
Zitat von Delta_12:
Und über kurz oder lang muss es der neue Job werden, wenn in dem anderen Hirn nicht irgendwann mal ein Licht angeht ...

Ich hoffe natürlich für dich, dass es nicht so weit kommen muss, dass du dir ein neuen Job suchen musst.
Unüberlegter Spaß und schon steht in gewisser Weise dein Leben ( Existenz) auf dem Kopf.
Aber gut, ich möchte aber auch nicht weiter mit meiner Moralkeule ankommen.
Aber , die Überlegung würde ich an deiner Stelle im Hinterkopf behalten und vielleicht dir selbst ein Zeit Limit setzen, damit du nicht so unter Druck kommst, falls es notwendig sein sollte...

08.12.2024 14:36 • #49


D
@StrahlendeSonne, Na ja... Unüberlegter Spaß war es für mich nicht. Ganz im Gegenteil, für mich war es Liebe und die ist eben mit Vertrauen und Hoffnung verbunden, vor allem, wenn das von anderen Person so wiedergegeben wird. Die Moralkeule ist angebracht, aber nicht in dieser Form . Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ich alles versucht habe, um den Fehler so zu korrigieren, dass er nicht zur Lebenskatastrophe wird ...

08.12.2024 15:00 • x 2 #50


S
Zitat von Delta_12:
Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ich alles versucht habe, um den Fehler so zu korrigieren, dass er nicht zur Lebenskatastrophe wird ...

Dann hoffe ich für dich, dass es sich regelt und es nicht zu einer Katastrophe führen wird.

Viel Glück

08.12.2024 15:06 • x 1 #51


Sitamun
Zitat von Delta_12:
Ich werde mich weiter auf die sachliche, professionelle Ebene zurückziehen und ihn soweit möglich ausblenden. Anders wird es bis auf absehbare Zeit nicht gehen.

Hast du das bisher nicht so gemacht? Und hat es was gebracht?

Dich wegzuducken ist natürlich eine Möglichkeit, aber ich glaube, da gibt er noch mehr Gas. Wie siehst du das?

Hast du ihn den nie konfrontiert?

08.12.2024 16:18 • x 1 #52


Jane_1
Ich kann mir irgendwie immer noch nicht vorstellen, was genau er macht. Ist aber eigentlich auch egal.
Was ich mich frage: Bekommen das denn die Kollegen nicht mit? Hat er schon mal eine deutliche Ansage im Beisein von anderen bekommen?

Und wenn das schon 5 Jahre geht: Ein neuer Job ist für dein Seelenheil vermutlich wirklich am besten.

08.12.2024 16:21 • x 3 #53


N
Nun ja, es kommt kein gebundener Mensch auf einen Affärenwunschpartner zu und sagt:Ich liebe meine Frau/ meinen Mann, sie/er ist und gibt mir alles was ich brauche, aber lass uns beide jetzt mal ne Affäre starten.

Die meisten Affären beginnen doch mit dem Opfergespräch:Meine Frau versteht mich nicht. Mein Mann ist desinteressiert. Es läuft seit Jahrzehnten nichts mehr. Seit die Kinder da sind. blablabla. Schon hier akzeptiert man, dass der Betrüger sich bequem als Opfer definiert, um ans Ziel zu kommen. Während dee Affäre bleibt der Betrüger es weiter: Ich kann meine Frau nicht verlassen, weil... Mein Mann ist krank. Der Hund hat Depresionen - Sieh wie ich unter der Zerrissenheit leide. Oh, weh!'

Das prägt den Betrüger, denn er wiederholt die Geschichten wie ein Mantra. Möchte die Affäre eine Entscheidung, dann macht man ihn zum tragischen Doppelopfer: Hilfe, jetzt drangsalierst du mich auch noch! Als hätte ich nicht schon genug auszustehen!.

Affären haben immer irgendwann mit gebundenen Opferdarstellern zu tun. Warum soll sich dieses Selbstbild nach einer Affäre ändern?

08.12.2024 22:29 • x 4 #54


MissLilly
@Delta_12

„stalkt“ er dich nur bei der Arbeit oder kontaktiert er dich auch weiterhin privat um sich bei dir zu beschweren ?

09.12.2024 07:07 • #55


ma24
Zitat von Delta_12:
Habt alle vielen Dank für eure Antworten! Einige Dinge kommen für mich nicht in Frage. Ich möchte nicht in Androhungen verfallen, mit seiner EF zu ...

So wie du es jetzt darstellt, hat das Ganze ja mittlerweile schon Mobbing Charakter. Gerade mit eurer Vergangenheit ist der extreme emotionale Stress nicht zu unterschätzen. Du musst dringend etwas unternehmen, um nicht auch noch körperlich krank zu werden. Allws Liebe!

19.12.2024 14:57 • x 1 #56


D
@ma24, hab vielen Dank für deine lieben Worte. Es ist aber eigentlich tatsächlich so, dass es mir sehr gut geht. Die Verarbeitung hat sehr lange gedauert und dieses Verhalten hat es extrem in die Länge gezogen, aber es fühlt sich an wie ein Training. Ja, er verhält sich oft völlig daneben und für mich nicht nachvollziehbar. Aber dadurch konnte ich mich auf der einen Seite auch emotional leichter entfernen und auf der anderen ist es ein Paradebeispiel für ungesundes Verhalten, an dem ich seeeehr viel gelernt habe... Ich arbeite daran, das gar nicht mehr an mich heranzulassen und kann es oft auch gut ausblenden. Nur manchmal regt es mich noch auf und ich würde es einfach gern irgendwie noch verstehen... Aber wahrscheinlich ist es so, wie viele hier schon geschrieben haben: ein Opferverhalten mit sehr vielen unaufgeräumten und angestauten Anteilen. Ich werde den Abwehrmuskel weiter trainieren .

@MissLilly, er lässt mich privat in Ruhe. Das Problem besteht nur im Job. Ich glaube auch, dass er diese Grenze nicht überschreiten wird. Da war ich sehr deutlich.

Gestern 19:54 • #57


D
@Sitamun, @Jane_1, ich gehe trotz allem davon aus, dass er kein bösartiger Mensch ist, wirklich nicht. Ungesund ja, manipulativ ja, aber eher auf eine hilflose Art. Wie jemand, der mit allen Mitteln versucht, die Kontrolle über jemanden zu behalten. Es ist nicht so, dass er mir im Job schadet. Emotional ist das alles oft sehr grenzwertig und extrem anstrengend (gewesen). Aber beruflich biete ich ihm keine Angriffsfläche und hab auch genug Rückhalt im Team, ihn dort auszublenden. Ich denke, die Kollegen haben ihre Vermutungen, aber verhalten sich professionell und neutral. Ich glaube, auch das hilft, dass er da nicht noch mehr ausagieren kann ...

Gestern 20:05 • #58


N
Zitat von Delta_12:
@Sitamun, @Jane_1, ich gehe trotz allem davon aus, dass er kein bösartiger Mensch ist, wirklich nicht. Ungesund ja, manipulativ ja, aber eher auf ...

nett manipulativ?

Gestern 20:11 • #59


D
@nalea, ich suche keine Entschuldigung für sein Verhalten und ich sehe es als das was es ist. Aber ich denke, es gibt dabei Abstufungen: von Menschen, die anderen wirklich bösartig schaden möchten, und Menschen, die sich auf Grund mangelnder Reflexionsfähigkeit und ihrer eigenen Verstrickungen falsch verhalten. Und er gehört für mich zur letzteren Sorte.

Gestern 20:18 • #60


A


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