Hallo zusammen!
also ich war selten so von der Liebe und einer Beziehung überfordert, weshalb ich jetzt hier auf eine Antwort hoffe.
Ich wäre euch wirklich sehr dankbar für ein paar ehrliche Worte. ich bin an dem Punkt wo ich nicht mehr weiter weiß.
Als Vorwarnung: Es wird ein sehr langer Text, sehr persönlich und viele Details.
Ich, 22 Jahre alt und sie gleich alt, haben uns im Dezember zu Silvester kennen gelernt.
Zusammengekommen sind wir im März, ich hab mir wirklich viel Zeit gelassen.
Zuvor war ich 2 Jahre lang single, weshalb ich schon Anfangs etwas anxious war.
Versteht mich nicht falsch. sie ist mir wirklich wichtig und ich wollte lediglich verhindern die Beziehung auf die leichte Schulter zu nehmen und mir wirklich Gedanken machen.
Erfahrung hab ich nicht viel, was ja nichts heißen muss, aber meine vorherigen 2 Beziehungen gingen einmal 2 und einmal 7 Monate. Nicht wirklich das was man sich erhofft.
Sie hatte mir gleich von Anfang an erzählt, dass Ihre vorherige Beziehung 1,5 Jahre ging, jedoch die Hölle war.
Abusive Relationship, Sie wurde geschlagen, getreten und sogar ihr Bein gebrochen.
Wegen ihm musste sie sich schließlich einige male operieren lassen und wurde von den ganzen OPs süchtig
nach Oxycodon. Alles echt heftig. Sie hat noch heute Panik und Angstattacken von den Ganzen traumatischen Erlebnissen.
Die Lasten die sie mit sich trägt sind echt heftig, aber ich machte ihr gleich von Anfang an klar, das ich sie so akzeptiere und liebe so wie
sie ist.
Es lief alles super! Wir haben echt viel erlebt, würde fast sagen, so viel Action und Neues hatte ich seit sehr langer Zeit nicht mehr.
Wir hatten ein paar Streitigkeiten zu Beginn, was denk ich aber völlig normal ist.
Öfter waren es einfach Momente von Missverständis, die man aber meiner Meinung nach besser hätte kommunizieren und lösen können.
Sie ist eher der Typ welcher schnell Impulsiv und mit sehr viel Emotion reagiert, öfter dann erstmal abblockt, wütend reagiert und erst später redet.
Es gab eine größere Diskussion als ich meinte, das ich es wirklich langsam angehen lassen will und auch mal
meine Zeit alleine brauche.
Und da ich 2 Jahre single war, erstmal auch etwas mich an alles gewöhnen muss und bisschen Space brauche.
Ich mache viel Sport, bin DJ, mache Musik und die Freunde will man auch nicht vernachlässigen.
Das hat sie jedoch nicht ganz verstanden, ihr argument war
wenn man sich kennen lernt, ist es doch normal das man sich häufig sieht!
Wenn du mich wirklich liebst, dann möchtest du mich doch automatisch häufiger sehen
Ich bin die blöde, weil ich dich wohl anscheinend mehr mag als du mich
Was ich auch bemerkte ist, dass sobald ich mal einen Tag
lang alleine sein oder etwas rein mit Freunden machen wollte,
sie sich häufig irgendwie komisch verhalten hat.
Nicht immer, aber häufig.
Entweder schreibte sie mir dann plötzlich völlig verstellt, in kurzen Sätzen und kühl, oder es gab dann plötzlich einen
Streit.
Ich dachte vielleicht wäre es Zufall oder Einbildung.
Weil immer wenn ich sie fragte ob sie was dagegen hätte, hat sie nur gemeint nein niemals!
und wie denkst du nur von mir.
Naja. seis drum.
Sie hat eine Zeit lang oft Panikattacken gehabt wo ich oftmals um 2 Uhr nachts, teilweise auch
spät Abends unter der Woche noch zu ihr bin (30-40 Minuten Fahrt). Natürlich freiwillig, könnte es nämlich
nie übers Herz bringen jemanden in so einem Zustand alleine zu lassen.
Naja, wieso die Info wichtig ist. sie hat und nimmt teilweise noch immer Antidepressiva.
Es kam dadurch häufig auch dazu, dass sie sich sehr schlecht fühlte und ich dann manchmal nicht
wirklich verstand wie ich handeln soll.
Wenn ich falsch handelte, machte es die Situation meist noch unerträglicher und schlimmer.
Es war sogar einmal so eskaliert, dass ich blockiert wurde (das kam aber nur einmal vor und sie entschuldigte sich dafür).
Es gab einfach häufig Missverständnisse, ob es jetzt um sie oder mich ging.
Ich hatte häufig das Gefühl nicht verstanden zu werden, was ich noch heute vereinzelt habe.
Wenn es Streit gab, versuchte ich immer ihre Worte und ihre Gefühle zu verstehen,
wobei sie meine Worte verwendete um sie wieder gegen mich umzudrehen.
Meistens fühlte ich mich dann immer schlechter wie vorher, teilweise war es nicht mal meine Schuld.
Da ich daraus lernen wollte versuchte ich mich selber drüber schlau zu machen, über Depression, die Medikamente etc.
Soweit eine richtige Achterbahnfahrt, aber die positiven und schönen Momente überwiegten.
Ich konnte/kann mich bei Ihr einfach fallen lassen und so sein wie ich bin, das schätze und liebe ich sehr.
Irgendwann wurden wir leider beide auch Opfer von Corona und wir verbrachten gute 6-8 Wochen in Quarantäne zusammen
und da man nicht wirklich was machen konnte, verbrachte man viel Zeit mit nichts tun.
Es war trotzdem eine schöne Zeit muss ich sagen! Eine ruhige Zeit!
Wir wohnen beide aktuell noch bei den Eltern, meine sind etwas konservativ, aber man kann eigentlich realtiv gut mit ihnen reden.
Ihnen gefiel nicht, dass sie so oft bei mir übernachtete jedoch aus kulturellen und religiösen Gründen.
Dies sorgte dafür, dass sie sich oft unwohl fühlte bei mir, vor allem
da sie von der Mutter ihres Ex sehr schlecht behandelt, runtergemacht und verabscheut wurde.
Ich sprach mit meinen Eltern und stellte die Sache richtig.
Sie machten mir klar, das sie mir da nicht im Weg stehen wollen, wenn das meine Entscheidung ist.
Meine Freundin konnte jedoch trotz der Info nie so richtig abschalten wenn sie bei mir war, was ich ihr natürlich nicht übel nehmen kann.
Jedoch versucht sie, trotz meiner Versuche, nicht mal einen Schritt nach vorne zu machen und sich zu öffnen.
Meine Eltern sind keine Unmenschen, aber ich denke die Vorbelastung ist bei ihr einfach so stark, dass sie es schlicht und einfach
nicht kann!
In der Zeit wo die Diskussionen darüber noch liefen, hat sie das Thema Auszug und eigene Wohnung angesprochen.
Jedoch muss sie zuvor noch eine Arbeit finden, da sie gerade frisch ausgelernt ist.
Sie hatte bereits einmal 1,5 Jahre alleine gelebt und ist wieder zurück zu den Eltern gezogen.
Jetzt wollte sie ihre Freiheit wieder und wollte unbedingt das ich den Schritt mit ihr mache.
Für sie war der Auszug nun zu einem Ultimatum geworden.
Mir war die schwere der Situation nicht wirklich bewusst, also stimmte ich dem zu und
war erstmal echt begeistert und überzeugt.
Der Traum von einer eigenen Wohnung gefiel mir, vor allem
wenn ich ihn mit ihr teilen kann!
Es vergingen ca. 2 Monate, die meiste Zeit war ich bei ihr oder sie bei mir, dadurch
das sie noch arbeitssuchend ist hatte sie viel Zeit tot zu schlagen.
Nachdem die Quarantäne vorbei war und ich wieder arbeiten ging, nahm
unser Kontakt nicht wirklich ab.
Es gab selten Wochen, wo ich nicht jeden Tag mit ihr war.
Was ich nicht schlimm fand, ganz im Gegenteil, es war eine tolle Zeit!
Aber immer mehr gingen Hobbies und Freunde in den Hintergrund.
Nicht das ich gar nichts mehr machte, aber irgendwie fehlte die Struktur die ich mir aufgebaut hatte.
Es hatte nichts mehr so seinen festen Platz, oft wurden Pläne die ich ursprünglich hatte nach
kurzem überlegen doch umgedreht.
Mir wurde das alles jedoch zu der Zeit nicht wirklich bewusst.
Kommen wir nun zu dem Wendepunkt.
Ich war für ein paar Tage in der Heimat, die Familie besuchen.
Während der Zeit schon, musste ich viel über die Wohnung und alles nachdenken.
Ich fing an mich zu fragen ist das überhaupt das was ich wirklich will?
Oft dachte ich auch über die vergangenen Monate.
Sie verhielt sich während der gesammten Zeit sehr kühl und gefühlslos,
was sehr gut an den Tabletten liegen kann und ich fand auch relativ schnell
raus, dass das der Fall war.
Sie hat die Dosis erhöht und mischte an einem Abend die Tabletten mit Schlaftabletten,
was zu. unerwünschten Effekten führte.
Ich, der währendessen mit seiner Cousine und Verwandten unterwegs war, versuchte ihr aus
der Ferne irgendwie zu helfen.
Schließlich endete der Abend und ich fuhr alle heim.
Nachdem ich meine Cousine abgesetzt hatte, sah ich das sich meine Familie draußen versammelt hatte.
Ich hatte das Handy im Auto gelassen, nicht mit Absicht, denn ich ging davon aus
das ich relativ schnell nach Hause kann, um mich bei ihr zu melden.
In der Zeit versuchte sie mich oft anzurufen, schrieb mir etc. ihr ging es wohl echt schlecht.
Es wurde ein langes und emotionales Gespräch innerhalb der Familie.
Ca. 3 Stunden war ich nicht erreichbar.
Moral der Geschichte war, dass sie sehr enttäuscht und wütend war, dass ich nicht da war für sie.
Der Streit eskalierte extrem. aber Verständnis bekam ich keins.
Aus dem Urlaub zurückgekommen, dachte ich immer mehr über die Wohnung und alles nach.
Nach ein paar Tagen fiel ihr auf, dass etwas nicht stimmte.
Sie weinte oft nachts und fragte ob was los sei, ob ich was zu sagen hab. aber
ich konnte ihr noch nichts sagen, da ich noch nicht wirklich wusste wie ich ihr
das alles sagen soll. vor allem was ich alles sagen möchte. Ich konnte einfach nicht.
Nach 1,5 Wochen circa war dann der Tag gekommen, ich hatte etwas weniger Arbeit und
endlich den Kopf frei.
Ich sprach an, dass ich mich für die Wohnung noch nicht bereit fühle, ich
würde gern noch etwas Zeit wollen. ich sprach an das ich mehr Struktur möchte
bevor wir ausziehen, dass ich meine Hobbies nicht mehr so ausleben kann etc.
Was natürlich nicht NUR an ihr lag, die Zeit hat es einem einfach gemacht sich schnell
an so ein antriebsloses Leben zu gewöhnen.
Sie war völlig empöhrt darüber das ich sie angelogen habe und ihr nicht sofort was gesagt hab,
was natürlich verständlich ist!
Sie sagte das wir auch in einer gemeinsamen Wohnung eine Struktur erarbeiten können.
Für sie war klar, dass ich sie wohl nicht wirklich liebe weil würdest du mich wirklich lieben,
würdest du doch mit mir zusammenziehen wollen.
Mich verletzte das Gespräch und traf mich genauso hart wie sie. egal
wie sehr ichs versuchte, ich konnte kein Verständnis auffinden.
Schließlich machte sie schluss. zumindest vorerst.
Lange Stunden und ein riesiges Drama später traf man sich dann zum reden nochmal.
Ich erklärte ihr alles. jedoch war ihr Vertrauen gebrochen.
Sie meinte sie hätte kein Bock auf Lügen und konnte mir nicht verzeihen das
ich ihr nichts gesagt hab als sie geweint hatte.
Gleichzeitig erfuhr ich das sie wohl eine Geburtstagsüberraschung für mich geplant hatte,
bei dem sie sich ein Tatoo stechen lassen wollte.
Unsere beiden Fingerabdrücke sollten in einem Herz gestochen werden.
Der Termin war nun abgesagt und die Hoffnung in unsere Beziehung schien komplett zerstört.
Wir sind die letzten Tage nach langem hin und her wieder auf einen einigermaßen gemeinsamen Nenner gekommen.
Ich schlug vor einen Schlussstrich zu machen und neu anzufangen.
Strutkur reinzubringen, sie sich eine Arbeit sucht, unser Vertrauen wieder neu aufbauen und
Streitigkeiten in Zukunft mit mehr Vernunft lösen.
Wegen der Wohnung würde man dann schauen wie es sich ergibt, so mein Vorschlag.
Zurzeit scheint sie mir wie ferngesteuert.
Gestern und Vorgestern haben wir wieder etwas mehr geredet und es schien alles wieder wie früher.
Man merkt aber das ihr das alles zu schaffen macht.
Mir natürlich auch.
Nun weiß ich echt nicht mehr weiter.
Ich bin ratlos.
Ich weiß nicht ob ich Schluss machen soll, oder ob wir es weiter versuchen sollen.
Von daher hoffe ich, dass hier jemand mir einen gut gemeinten Tipp geben kann.
Danke speziell an diejenigen die sich wirklich alles durchgelesen haben und die Zeit genommen haben!
Ich sehe das nicht als selbstverständlich an!
Wirklich Danke!
12.08.2021 15:50 •
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