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Räumliche Trennung / eine Beziehung auf Distanz führen?

Cocolores
Zitat von aequum:
Wir haben unsere Probleme mit Hilfe eines Pflegedienstes lösen können.
Vielleicht ist das ja auch für euch eine Lösung?

Lies mal ihr anderes Thema, das will er nicht, weil das ja was kostet...

29.12.2021 15:56 • x 2 #31


E
Liebe Orange,

Du hast dich in einer äußerst ungünstige Lage hinein manövriert und scheinst nicht mehr rauskommen zu könnten. Warum eigentlich?

Dein Freund scheint viele Ansprüche zu haben, zum Teil ungerechtfertigte Ansprüche in meinen Augen. Das darf er, aber du musst sie nicht erfüllen. Und dennoch erwartest du es von dir.....

Aus deiner Sicht von heute, würdest du dich auf eine Beziehung mit ihm einlassen? Wenn man die Zeit zurück drehen könnte, würdest du es wieder genauso machen?

Aufopferung ist nie Zeichen von Liebe. NIE. Es zeigt lediglich, dass man unfähig ist, gesunde Grenzen zu ziehen. Erwartungen in der Liebe haben viele, aber darauf zu pochen und emotionale Erpressung auszuüben ist lieblos und unheilsam. Zu jedem Tanz gehören zwei. Was bräuchtest du, um aus dem Karussell aussteigen zu können?

Könntest du leichter gehen, wenn du ihn gut versorgt wissen würdest?

Ich sehe ehrlich gesagt keine nachhaltige Lösung bei euch außer Trennung und rate dir dazu, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Ohne Sentimentalität.

29.12.2021 15:57 • x 6 #32


A


Räumliche Trennung / eine Beziehung auf Distanz führen?

x 3


D
Zitat von orange88:
Für ihn kommt eine Fernbeziehung nicht in Frage. Fern in unserem Fall wäre die gleiche Stadt.

Da ich immerhin 14 Jahre lang auf immerhin ca. 300 km Distanz liiert war, kann ich an dieser Stelle wirklich nur

29.12.2021 15:59 • x 1 #33


T
Ich bin ein sehr aufopfernder Mensch, aber ich glaube nicht, dass ich meinen Partner pflegen könnte oder wollte.

Was ist der Gegenwert?
Dass du nicht alleine bist?
Was genau hast du davon?

Wenn du deine Wohnung behalten hast, hast du die doppelten Kosten.
Dir geht es schon lange nicht gut!
Und was er macht, ist emotionale Erpressung.

Es ist total unwichtig, was andere Menschen denken.
Es ist wichtig, wie es dir geht!
Du bist wichtig!
Dein Studium ist wichtig!
Und wenn du arbeitest, ist auch diese wichtig.

Für mich hört es sich sehr egoistisch und ausnutzend an.
Im Grunde hast du schon lange das Gefühl, das so nicht mehr zu können.
Du fühlst dich müde und überarbeitet.
Du zahlst in das Beziehungskonto ein, er aber nicht.
Im Grunde weißt du schon lange deinen Weg.

Mache Mal ein Pro und Kontra Liste im Fall der Trennung.
Ich glaube, du würdest überrascht sein.

29.12.2021 16:27 • x 3 #34


T
Es gibt nur einen Menschen in meinem Leben, den ich pflegen würde. Und das wäre kein Mann, sondern mein Kind, was ich in die Welt gesetzt habe, für das ich verantwortlich bin.

Mich macht es wirklich sauer, dass er dir sagt, entweder pflegst du mich und wir wohnen zusammen oder wir sind getrennt.

Alleine das wäre für mich der Grund zu gehen!

29.12.2021 16:35 • x 5 #35


B
Liebe @orange88,

wir hatten schon in deinem anderen Thema im September geschrieben. Hast du seitdem irgendetwas verändert, außer dich noch weiter zu verausgaben und immer tiefer in die -gewollte oder ungewollte- Rolle der Pflegerin zu rutschen? In dem anderen Thema hast du bereits viele Antworten auf deine Frage bekommen. Der Tenor -wie auch nach drei Seiten hier- war schon recht eindeutig. Deshalb die Frage an dich, was erhoffst du dir in dem neuen Thema, noch einen Schubs in Richtung Trennung, Bestätigung, dass dein Freund ein egoistischer Mensch ist, ein Impuls, dass alles richtig ist, so wie es ist? Was hilft dir hier und jetzt, wo willst du hin?

Du befindest dich in einer kritischen Phase deines Studiums, bist unter Zeitdruck. Gleichzeitig macht dein Freund dir Druck, da ihn deine persönliche Situation eher weniger interessiert. Was brauchst du eigentlich, um mal richtig sauer zu werden, was muss passieren, dass du mal aufstehst und für dich und deine Bedürfnisse eintrittst? Mal ganz provokant gefragt, was willst du eigentlich mit deinem Studium anfangen, wenn deine Zukunftsperspektive darauf ausgerichtet ist, deinen Freund zu pflegen? Dann sind deine Anstrengungen Pro-Studium doch ziemlich überflüssig? Andersherum gesagt, du stehst jetzt an einem Wendepunkt, an dem du entscheiden musst, ob dir deine Zukunft als unabhängiger Mensch, der auf eigenen Beinen sein Leben gestalten kann, wichtig genug ist oder ob du dich in eine unsichere emotionale und wirtschaftliche Abhängigkeit deines Freundes -der im Gegensatz zu dir sehr gut weiß, was er will und dies auch durchdrückt- begibst. Your choice! Your life!

29.12.2021 17:16 • x 3 #36


darkenrahl
Zitat von teardrops:
Ich bin ein sehr aufopfernder Mensch, aber ich glaube nicht, dass ich meinen Partner pflegen könnte oder wollte.

Was ist der Gegenwert?
Dass du nicht alleine bist?
Was genau hast du davon?

Wenn du deine Wohnung behalten hast, hast du die doppelten Kosten.

Wau, wenn ich es so handhaben würde wie du als Frau, muss ich also meine Frau sich selber überlassen. Komische Ansicht, ich bin mit ihr zusammen weil ich sie liebe und überlasse so lange ich dazu fähig bin, keinem Fremden die Pflege. Ist fast ein 24 Std. Job für mich. Der Gegenwert ist die Frau die ich liebe.

Betreffend Wohnkosten, da fallen für die TE nur die Kosten ihrer Wohnung an.

Eigentlich schade, dass man immer für die gleiche Sache einen zweiten Thread eröffnen muss. Wer den ersten nicht gelesen hat, versteht diesen hier nicht richtig.
Tetraplegie ist eine schwere Behinderung. Da du schreibst dass er Kinder möchte und arbeitet ist es nicht die Schwerste Behinderung. Kannst du dazu etwas erklären liebe TE?

29.12.2021 18:19 • #37


orange88
@darkenrahl
Bezüglich des Threads wollte ich eigentlich nicht die Pflege/Behinderung zum Mittelpunkt machen, sondern die räumliche Trennung in den Vordergrund rücken. Es scheint aber das Eine ohne das Andere nicht zu geben.
Was die Behinderung angeht, ist es eine Tetraplegie Hals/Schulter abwärts.

29.12.2021 18:51 • x 1 #38


B
Zitat von orange88:
@darkenrahl Bezüglich des Threads wollte ich eigentlich nicht die Pflege/Behinderung zum Mittelpunkt machen, sondern die räumliche Trennung in den Vordergrund rücken. Es scheint aber das Eine ohne das Andere nicht zu geben. Was die Behinderung angeht, ist es eine Tetraplegie Hals/Schulter abwärts.

Hm, sehr spannend.

Jetzt mal ganz ohne die Behinderung im Fokus.. Du hast das dringende Bedürfnis nach mehr Autonomie für dich. Fühlst dich in der Wohnung deines Freundes nicht wohl. Hast, aus dir eigenen Gründen -vorausschauend?- deine Wohnung als Rückzugsmöglichkeit behalten. Für dein Studium und deinen momentanen Erschöpfungszustand erscheint es dir notwendig, diesen Freiraum zu nutzen, um völlig unabhängig von anderen Personen, für dich arbeiten und nachdenken zu können. Dein Freund akzeptiert die räumliche Distanz nicht. Sieht weder die Notwendigkeit deines Studiums noch deinen Erschöpfungszustand. Er stellt seine Bedürfnisse ganz klar und eindeutig kommuniziert über deine. Was sagt dir das über den Zustand eurer Beziehung, was sagt dir das über deine Wertigkeit in den Augen deines Partners? Auf Augenhöhe? Für dich erstrebenswert? Wie siehst du deine Zukunft in dieser Beziehung, wie schaut deine Rolle aus?

29.12.2021 19:07 • x 2 #39


orange88
@Brightness2
Es ist so als ob er mir nicht glaubt, erschöpft zu sein.
Natürlich fühle ich mich nicht ernst genommen. Als ob ich es nicht wert bin dass man für mich für paar Monate eine andere Lösung findet was die Pflege betrifft. Ich wäre ja bereit es zu machen wenn es mir auch gut gehen würde.
Wir diskutieren grade…. Und kommen einfach nicht weiter, besser gesagt jeder versucht seine Sicht darzulegen und keiner will einstecken.

29.12.2021 20:05 • #40


T
Liebe @orange88, ich habe gerade in dein erstes Thema hineingelesen - und bin schon vom ersten Beitrag erschüttert.

Zitat:
seit 2, 5 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen. Er sitzt im Rollstuhl. Seine Pflege hat früher ein Elternteil übernommen. Seit 2 Jahren habe ich mich um alles gekümmert. Nach und nach ist es mir Zuviel geworden, denn neben dem Vollzeit Arbeiten Investiere ich ungefähr um die 25 Stunden in der Woche für die Pflege plus Haushalt.
In den letzten Monaten kam es auch schon zu Sprache dass ich nicht mehr kann und wir uns was überlegen müssen.
Seit paar Wochen ist das Gefühl wieder da. Körperlich und seelisch bin ich am Ende. Seine Aussage war dann ok dann machen wir Schluss. Er sagt dass er jemanden braucht der das alles übernimmt ansonsten hätte eine Beziehung ohne Pflegebereitschaft keinen Sinn für ihn.


Warum macht man das?

Warum tut man sich als - junger? Mensch - so etwas an?

Wenn man bei einem Partner bleibt, der krank geworden ist, in einer langjährigen Beziehung jemanden pflegt... alles gut und schön. (Habe hier auch persönliche Erfahrungen)

Aber das, was du dir angetan hast... warum - warum - tut man sich so etwas an?

Wofür ?

Warum gehst du nicht einfach und sagst zu diesem ausnutzerischen Menschen, der dich nicht liebt sondern nur als kostenlose Arbeitskraft betrachtet - alles Gute, und auf Nimmerwiedersehen ?

29.12.2021 20:47 • x 3 #41


B
Zitat von orange88:
@Brightness2 Es ist so als ob er mir nicht glaubt, erschöpft zu sein. Natürlich fühle ich mich nicht ernst genommen. Als ob ich es nicht wert bin dass man für mich für paar Monate eine andere Lösung findet was die Pflege betrifft.
Ich wäre ja bereit es zu machen wenn es mir auch gut gehen würde. Wir ...

Diese Formulierung ist sowohl gruselig als auch entlarvend. Man muss für dich keine alternative Lösung finden. Sondern er muss für seine Pflege ein Alternative finden. Siehst du nicht allein schon die sprachlichen Nuancen oder willst du nicht? Du hängst voll drin. Und willst auch nicht wirklich raus.

Noch einmal die Frage: Was brauchst du hier, was wünschst du dir? Magst du dich mal dazu äußern, was im letzten Vierteljahr passiert ist, wo du stehst, wo du hinstrebst?
Zitat von Brightness2:
Hast du seitdem irgendetwas verändert, außer dich noch weiter zu verausgaben und immer tiefer in die -gewollte oder ungewollte- Rolle der Pflegerin zu rutschen? In dem anderen Thema hast du bereits viele Antworten auf deine Frage bekommen. Der Tenor -wie auch nach drei Seiten hier- war schon recht eindeutig. Deshalb die Frage an dich, was erhoffst du dir in dem neuen Thema, noch einen Schubs in Richtung Trennung, Bestätigung, dass dein Freund ein egoistischer Mensch ist, ein Impuls, dass alles richtig ist, so wie es ist? Was hilft dir hier und jetzt, wo willst du hin?

29.12.2021 21:41 • x 2 #42


T
Zitat von darkenrahl:
Wau, wenn ich es so handhaben würde wie du als Frau, muss ich also meine Frau sich selber überlassen. Komische Ansicht, ich bin mit ihr zusammen weil ich sie liebe und überlasse so lange ich dazu fähig bin, keinem Fremden die Pflege. Ist fast ein 24 Std. Job für mich. Der Gegenwert ist die Frau die ich liebe.


Das ist jedem selbst überlassen und es kommt immer auf die Umstände an. Komisch ist meine Sichtweise mitnichten. Wenn man sehr viel gegeben hat und dafür mehr als im Stich gelassen wurde, sieht man das bestimmt egoistischer. Und wir reden hier von einer Beziehung, wo die Pflege nach einem halben Jahr übertragen wurde. Ich weiß nicht, das muss jeder für sich entscheiden, aber ich könnte und wollte es nicht. Davon abgesehen hätte ich die Kapazitäten (mentale, zeitliche, finanzielle) nicht und auch bei der TE geht es auf deren Kosten. Früher hätte ich das auch anders gesehen, aber letztlich ist jeder Mensch austauschbar. Und das vermittelt er ihr ja auch.

Aber orange88: Menschen in Beziehung haben oft ein Problem damit, wenn einer wieder getrennt leben möchte. Es gibt nicht viele Menschen, die verstehen, dass es zu deiner Erholung und Entlastung beitragen würde und dadurch die Beziehung profitieren würde.

29.12.2021 21:44 • x 4 #43


B
Zitat von teardrops:
letztlich ist jeder Mensch austauschbar. Und das vermittelt er ihr ja auch.

Er vermittelt das nicht nur. Er nutzt es als Drohkulisse. Do it my way or leave the highway. Die Frage ist, welche Vorteile hat @orange88 in der Konstellation, welches Bedürfnis erfüllt ihr bedürftiger Partner?

29.12.2021 21:56 • x 2 #44


T
Das sehe ich genauso. Deshalb schrieb ich ja emotionale Erpressung. Das ist keine Liebe!
Wer liebt stellt keine Forderungen.

29.12.2021 21:58 • x 4 #45


A


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