Ich wage mal ein Experiment und lege hier einen Email-Entwurf vor, dann habe ich vielleicht zumindest hier mal ein Feedback.
Dein Handy schweigt mich schon so lange an, dass selbst O2 nicht dahinterstecken kann. Ich begreife langsam, was ich wohl begreifen soll: Du möchtest über das Handy keinen Kontakt mehr mit mir.
OK, aus Deiner Sicht ist das mein Problem. Das ist es auch, denn es geht mir damit extrem dreckig, so traurig war ich selbst beim Tod meiner Eltern nicht.
Meinst Du nicht, Du solltest mal kurz dazu etwas schreiben oder mir kommentarlos wieder Deine Nummer geben? Ich schränke meine Botschaften dann extrem ein, auch wenn ich Dich nach wie vor so oft wie möglich sehen und umarmen möchte. Ich fände es nur normal, wenn wir wenigstens theoretisch auch über Whatsapp in Kontakt blieben.
Wir haben uns schließlich nicht getroffen, weil wir uns so gleichgültig sind.
Bei mir hat sich seit dem . absolut nichts verändert: aus allen meinen Erfahrungen und Erinnerungen, aus den Momenten, in denen ich Dich gesehen habe, egal wo ich mich an unsere Treffen erinnere, ob bei meinen Freunden in U. oder irgendwo vom Fahrrad aus und wenn ich Dich jetzt vor mir sehe, immer kann ich nur das Gefühl herausfiltern, dass es keinen begehrenswerteren Menschen auf der Welt gibt, als Dich. Ich empfinde es schon als etwas Besonderes, sich zweimal im Leben in die selbe Frau zu verlieben.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Du Dich mit einer so verborgenen Absage wirklich wohlfühlst. Es ist auch in Zukunft mein größter Wunsch, Dich wiederzusehen. Was soll ich denn machen? Mit Selbstironie, Ernst und Unsinn habe ich versucht, Dir deutlich zu machen, was ich für Dich empfinde. Solltest Du irgendwie enttäuscht gewesen sein, dass ich Dir dies außer äußerlichen Zärtlichkeiten nicht bei unserem letzten Treffen noch deutlicher gemacht habe, so solltest Du bedenken, dass ich es war, den Du da getroffen hast- und ich bin halt übervorsichtig, weil ich ziemlich verletzt wurde und außerdem: welchem Mann würde es nach jeweils so vielen Wochen bzw. Monaten nicht etwas schwer fallen, wieder beim vorherigen Mal anzuknüpfen bzw. die Nähe zu steigern, wenn so viel Zeit vergangen ist?
Außerdem hatte ich im Gefühl, dass Du auch verletzt wurdest und vorsichtig bist- was wäre berechtigter? Ich wollte umsichtig mit Dir umgehen. Ich bin nicht gut in all dem und meine es umso ehrlicher - als der, der ich bin und der nicht anders sein kann. Ich kann auch nicht anders, als immer überzeugt zu sein, dass wir nach Überwindung von Missverständnissen miteinander glückliche Zeiten haben können, weil wir uns einfach unheimlich gut verstehen.
Gib mir /uns noch eine Chance! Wie wäre es mit folgendem Vorschlag? Wenn es Dir aus für mich unerfindlichen Gründen unangenehm ist, mir eine kurze Nachricht zu schicken und damit Dein Aufwand so minimal wie möglich ist, könnten wir uns auf dem Wanderparkplatz Wf. treffen, und wenn es für 10 Minuten wäre. Bei ein paar Schritten ist man vielleicht weniger befangen. Du könntest mir schreiben:Wf. geht in Ordnung. Am. um. ? Sag mir dann halt Du spinnst, mein Lieber, mehr möchte ich nicht sagen und hören. Oder schreib mir doch einfach, wenn Du schon jemanden hast. Du, ich leide wirklich darunter und möchte es doch selber für mich und Dich beenden, wenn es halt unbedingt sein muss! Aber ehrlich: nicht so.
Oder war Dir alles, was Du von mir gehört hast schon to much? Dann lass uns eine Stufe zurückrudern und erstmal gemeinsam darüber lachen -wir beide können das!
Nach den Treffen, die wir hatten, sehe ich keinen Grund, warum Du mich so stark ablehnen solltest. Ich bin's, A., der, mit dem Du gelacht und Dich sichtlich wohl gefühlt hast. Wir sollten uns immer alles sagen können. Ich würde es ja tun, aber ich kann Dich ja leider nicht mehr einige Zeit nach diesem Brief wieder anrufen, Du kannst für Klarheit sorgen, versteck Dich nicht davor. Immerhin haben wir uns miteinander getroffen, da war ich ja nicht alleine. Was hat Dich da verlassen: die Courage, die Geduld, Deine Empfindungen oder von allem etwas? Täuscht mich meine Erinnerung so sehr: wir sind doch beide ein wenig auf einander zugestolpert, wir sind doch vielleicht beide nicht so ganz geschickt darin? So falsch werde ich mit meiner Vermutung auch nicht liegen, dass Du nach meinen Briefen doch auch Gründe hattest, mit mir wieder zusammenzutreffen. Du solltest jetzt nicht so tun, als ginge alles weitere danach nur Dich alleine etwas an.
Sag mal ehrlich : macht denn ein großes Mädchen so was?
Du wirst es nicht glauben, aber es gibt auch Männer, die so etwas sterbenstraurig macht, die für ihre Tante nach H. fahren, um in einer endlich verkauften Wohnung nochmal nach dem Rechten zu sehen und dann auf dem Parkplatz Wf im Auto sitzen und unter großem Schamgefühl heulen, wie kleine Kinder, weil sie Dich nicht sehen dürfen.
Auf der Suche nach dem ultimativen, überzeugenden Satz könnte ich Dir noch 10000 Worte schreiben, will Dich aber auch über Email nicht mehr überschwemmen. Du würdest mein Leben leichter machen, wenn ich 1 Wort von Dir bekäme. Mach mir Vorwürfe, nenn mir den Ekel, den Du für mich empfindest, das Mitleid oder die Peinlichkeit, aber gib mir ein Wort. Loswerden können wir uns immer noch, dann vielleicht erleichtert.
A.