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Radikale Akzeptanz Trennung von Sohn/Exfrau letzter Weg

P
Zitat von Nemaj:
Sollte es soweit kommen, wird er wissen, dass er auf euch und eure Hilfe setzen kann.

Richtig, genau das meine ich ja auch in meinen Beiträgen, dass man einem Kind einfach nur sagt: ich bin, wenn du Hilfe brauchst.

Naja, es gibt volljähige Leute, die nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden, auch wurde mir gesagt, beim Jugendamt, dass wenn was mit meinem Sohn wäre (auch volljährig), dass man die Familienberatung weiterhin in Anspruch nehmen kann. Also so ist es zumindest hier bei mir im Kreis.

22.07.2021 20:58 • #31


D
Der thread macht betroffen, offenbart er doch schonungslos die völlige Hilflosigkeit der Involvierten.
Natürlich gibt es Hilfen und auch Anlaufstellen, aber das ist nicht immer die Lösung, im Gegenteil, ist ein schwieriger, verkorkster oder kranker Mensch erst einmal in den Mühlen der Bürokratie, fällt der gesunde Absprung in ein normales Leben oft umso schwerer.
Psychische Störungen, Dro.gen und Kriminalität zerstören eben nicht nur den Betroffenen, sondern auch das soziale Umfeld, sprich, andere Menschen.

Gerade Emmas Post geht dabei unter die Haut.
Hier kann man als Leser innerlich nur Kraft wünschen.
Aber die wächst nun mal nicht auf Bäumen. Woher nehmen, wenn NICHTS hilft?
Wenn selbst einschlägige Institutionen hilflos die Achseln zucken, dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht.

TE, im Hinblick darauf, dass viele junge Menschen ihre Pubertät bis 30 ausleben, besteht die kleine Hoffnung, dass der Bursche, mit genügend negativer Erfahrung, irgendwann noch die Kurve kriegt.
Meine Schwägerin unterrichtet am Abendgymnasium, wo diverse verkrachte Existenzen ihren Schulabschluss nachholen.
Einige sogar nach einschlägigen Erfahrungen in Sachen Dro.gen, Jugendamt, Heim oder Jugendknast.
Mein Cousin hingegen wird jetzt, mit Mitte 30, nicht mehr den Anschluss ans geregelte Leben finden.
Der landet regelmäßig im Bau und ist, schwerst Dro.gen abhängig, längst ein Sozialfall.
Er sieht aus wie 50, ohne Zähne, und die Hirnleistung ist auch hinüber.

Der freie Wille, das größte Geschenk, das der Mensch besitzt, kann durchaus zum Strick werden.
Radikale Akzeptanz ist das eine.
Radikale Konsequenz das andere.
Ich würde noch ein letztes, appelierendes Gespräch suchen.
Und dann würde ich schriftlich festhalten, dass das Los des Abwägens zwischen dem ewigen Pampern eines Einzelnen und dem Lebensglück der Anderen, zugunsten der Anderen fiel.
Nachdem alle Möglichkeiten versucht wurden und scheiterten.

Für eine Partnerschaft ist das natürlich der Super-Gau.
Ich drücke die Daumen, dass ihr den radikalen Schritt und Schnitt übersteht.

22.07.2021 21:05 • x 3 #32


A


Radikale Akzeptanz Trennung von Sohn/Exfrau letzter Weg

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L
Ich glaube das Dilemma das eigene Kind zu lieben aber sich trotzdem schützen zu müssen kann jeder verstehen.

Allerdings würde ich als Außenstehende auch, wenigstens versuchsweise mal ein Jahr, jeglichen Kontakt abbrechen.

Denn: den Jugendlichen wurde jedwede Hilfe angeboten und bei allem Verständnis für psychische Erkrankungen, ein stückweit denke ich schon, dass sie sich auf dieser Verlässlichkeit ausruhen, weil sie es können.

Sie bekommen im Grunde permanente Aufmerksamkeit und Zuwendung, obwohl sie sich für die Grenzen anderer Menschen nicht interessieren.

Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass der konsequente Entzug von Unterstützung und Aufmerksamkeit eine gute Möglichkeit sein könnte, dass sowas wie ein Umdenken passiert.

Klar sind dann Ängste da, dass das Kind noch mehr abstürzt. Es kann aber auch sehr gut sein, dass das im anderen Falle genauso passiert wäre.

22.07.2021 21:06 • x 3 #33


Nemaj
Das Jugendstrafrecht hat mit der Jugendhilfe gar nichts zu tun.

Und Familienberatung, wenn der junge Mensch volljährig ist, in Anspruch nehmen zu können, halte ich für fragwürdig. Er ist mit 18 volljährig und kann tun, was immer er will, selbst wenn die Erwachsenen um ihn herum damit ein Problem haben.

22.07.2021 21:07 • x 1 #34


E
Zitat von Nemaj:
Und Familienberatung, wenn der junge Mensch volljährig ist, in Anspruch nehmen zu können, halte ich für fragwürdig. Er ist mit 18 volljährig und kann tun, was immer er will, selbst wenn die Erwachsenen um ihn herum damit ein Problem haben.

Bei uns gibt es für diesen Übergang die Eingliederungshilfe, die meine Tochter auch unterstützt und jetzt schon nach Einrichtungen sucht, die auch über das 18. Lebensjahr hinaus greifen. Als ich gerade ins Wohnzimmer kam, schlief sie friedlich auf der Couch und sah aus wie das kleine Mädchen, das sie einmal war (nur in sehr dünn und voller Narben). Ich deckte sie zu und weinte ein bisschen. Genau das sind die Momente, wo ich unbedingt alle Kraft aufwenden will um diesem Menschen doch noch ein einigermaßen glückliches Leben zu ebnen. Die Frage ist nur wie.

22.07.2021 21:27 • x 3 #35


P
Zitat von Nemaj:
nd Familienberatung, wenn der junge Mensch volljährig ist, in Anspruch nehmen zu können,

Ich meine nicht für den volljährigen, sondern für sich selber, um darüber reden zu können, wie man sich am besten mit so einer Situation auseinandersetzt, um sich darin nicht völlig zu verlieren.

Als mein Sohn zu mir keinen Kontakt mehr wollte (Manipulation), habe ich regelmässig die Familienberatung in Anspruch genommen, quasi als Beihilfe für die schwere Zeit.

22.07.2021 21:28 • #36


Nemaj
Die Eingliederungshilfe greift aber nur, wenn der junge Mensch aktiv mitwirkt und die Unterstützung wirklich will.
Sie gilt als Instrument für Menschen mit Behinderungen jeglicher Art , also auch seelischer Behinderungen.
Meine Tochter konnte diese Hilfeart nicht annehmen, weil sie sich nicht als behindert empfand und diesen Stempel nicht wollte. Sie verstand und sah ihre Chance darin nicht.

Wenn deine Tochter diese Hilfe annehmen kann, dann ist das schon die halbe Miete.
Ich halte diese Möglichkeiten für klasse.

22.07.2021 21:33 • #37


D
@Emma75,
Was tust Du, wenn die Antwort Keine Ahnung, es GIBT keine Lösung lautet?
Ein Mensch in Not ist das Eine.
Zwei Menschen, die dabei leiden und zusehen, sind das Andere.

Wie schützt Du die jüngere Tochter?
Kannst Du sie überhaupt schützen?
Wie kannst Du sicherstellen, dass Du weiterhin bei Kräften bleibst?
Was wirst Du tun können, wenn die Situation daheim erneut eskaliert?
Hast Du konkret Hilfe?

22.07.2021 21:39 • #38


Cocolores
Es wäre besser, wenn Emma ein eigenes Thema hätte und hier die Fälle nicht vermischt werden.

22.07.2021 21:40 • x 2 #39


E
Zitat von Cocolores:
Es wäre besser, wenn Emma ein eigenes Thema hätte und hier die Fälle nicht vermischt werden.

Ja, da hast Du recht, sorry. Es hat mich nur völlig angetriggert, weil es gerade alles sehr akut ist. Und eigentlich ist mein Thema ja keins für dieses Forum. Ist ja kein Partner involviert.

22.07.2021 21:47 • x 3 #40


P
Zitat von Emma75:
eigentlich ist mein Thema ja keins für dieses Forum. Ist ja kein Partner involviert

Du kannst im Bereich Unterhaltung/Offtopic so ein Thema eröffnen, das ist kein Problem. Ich bin dann auch gerne dabei und können uns eventuell etwas gegenseitig unterstützen. Kinder betrifft uns fast alle ja.
Vielleicht tut es dir gut, darüber zu schreiben. Auch als Tagebuch.

22.07.2021 21:50 • #41


Cocolores
Zitat von Emma75:
Ist ja kein Partner involviert.

Ich sehe das anders - Beziehungsprobleme müssen sich meiner Meinung nach nicht nur auf einen Partner beziehen.
Deswegen: eröffne doch gern Dein Thema, ich finde allein das drüber sprechen kann ja auch helfen

23.07.2021 08:45 • x 1 #42


U
@Emma75

Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich das lese. Wie schrecklich, verstörend und traurig, vor allem weil es irgendwie keine Lösung zu geben scheint. Du hast meinen tiefsten Respekt und ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und die richtigen Entscheidungen.
Entschuldige bitte, wenn ich so blöd frage (ich kenne mich mit dem Thema nämlich absolut nicht aus), kann man medikamentös etwas machen?

23.07.2021 09:26 • #43


E
Zitat von unfassbar:
kann man medikamentös etwas machen?

Ja, da wird auch viel rumprobiert, aber dadurch, dass sie nie lange in einer Klinik bleibt, kann man auch nie so richtig die Medikamente einstellen. Aber sie nimmt einige.

Zitat von Nemaj:
Die Eingliederungshilfe greift aber nur, wenn der junge Mensch aktiv mitwirkt

Ja aber da arbeitet sie mit und nimmt den Stempel seelische Behinderung auch an, was ich wirklich gut finde. Krankheitseinsicht ist ja da (in guten Momenten). Es gibt wieder ein konkretes Angebot einer Wohngruppe, die auf junge Frauen mit ihrem Störungsbild spezialisiert sind und die ausnahmsweise mal KEINE Auflagen machen - das ist gut, denn die erfüllt sie nie. Wieder ein Funken Hoffnung. Mal sehen wie lange sie dort bleibt...man traut sich schon gar nicht mehr zu hoffen, weil die Enttäuschung dann so groß ist.
Aber jetzt mal Schluss mit meinem Thema - ich habe den Thread hier schon genug gesprengt. Sorry an die TE - ich eröffne einen eigenen Thread sobald ich wieder Redebedarf habe. Und danke auch an alle, die hier so lieb Anteil genommen und sogar konkrete und hilfreiche Tipps per PN gegeben haben - das hat mich sehr berührt und ein wenig Kraft gegeben!

23.07.2021 10:37 • x 2 #44


Cocolores
Zitat von Cocolores:
Es wäre besser, wenn Emma ein eigenes Thema hätte und hier die Fälle nicht vermischt werden.

So schlimm ich die Situation für Emma finde - es ist für den TE schon unschön, wenn sein Thema gekapert wird.
Eröffne doch bitte einfach ein neues Thema, link hier posten und dann geht's in Deinem Thema auch nur um Dich

23.07.2021 11:21 • #45


A


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