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Rache üben

G
Nennt mich oberflächlich. Ich finde die Aktion gut.

Mir ist letztendlich egal was danach passiert ist. Schon allein so eine Anzeige zu lesen, sich wahrscheinlich am Küchentisch sitzend den Kaffee übers Hemd zu gießen und nicht glauben wollen was man da sieht - genial. Und die neue hat nen Schreikrampf gekriegt, weil sie jetzt Angst hat nicht mehr in der Krabbelgruppe unterwegs sein zu dürfen ^^

Die Ehefrau hat (für mich) alles richtig gemacht. Hat sich wahrscheinlich ins Fäustchen gelacht und ihr Leben weiter gelebt. So soll's sein.

14.06.2016 09:19 • #61


Luto
Ich hatte vor über 10 Jahren mal leichte Rachegdanken gehabt, und ein paar kleine auch in die Tat umgesetzt. Ich glaubte, durch solche Taten aus der Ohnmacht rauszukommen. Mittlerweile habe ich gelernt, dass in der Tat die beste Rache ist, schnell wieder sein Leben zu regeln und neues Glück zu finden.

14.06.2016 09:37 • #62


A


Rache üben

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G
Ich denke so: wenn schon Rache, dann gezielt und auf denjenigen gerichtet, der diese verdient hat.
Ansonsten bringt nicht viel und unter Umständen kann sich selbst mehr treffen als das Ziel.
Möchte euch von zwei Fällen berichten.
In dem einem hat die über Jahre betrogene Ehefrau zuerst die Koffer vor der Tür gestellt und als der Gute die Koffer abgeholt hat, hat sie mit einem scharfen Gegenstand um sein Auto paar Runden gedreht. Zurückblieben hässliche Kratzer, das Auto musste neu lackert werden.
Zurecht, denke ich, denn diesen schicken Sportwagen hat sie ihm zur Silberhochzeit geschenkt. Und mit diesem Auto hat er schöne Urlaube mit der neuen Flamme gemacht während sie dachte, dass sie ihrem Ehemann einen Herzenswunsch erfüllt hat.
Laut ihr war es eine spontane Aktion, die sie brauchte um ihren Schmerz zu lindern. Danach war es gegessen. Mittlereweile hat sie eine neue, sehr glückliche Beziehung, während ihr Exmann alleine ist.

In dem anderen Fall hat eine ebenso über Jahre betrogene Ehefrau Briefe geschrieben, in Mengen wie ich weiß, diese dann durch Nachbarschaft der neuen Frau verteilt. Arbeitgeber und Verwandschaft bekamen auch welche.
Die Folge war, alle belächelten sie und erklärten für ein wenig verrückt. Jeder meite zu verstehen, warum der Mann mit dieser Furie nicht mehr leben wollte.
Der Sohnemann in der Schule bekam neuen Spitznahmen - Schriftsteller. Vielleicht aus dem Grunde, dass er diese Briefe im Auftrag der Mutter verteilt hat.
Ein bißchen viel Aktion, denke ich! Dumm gelaufen, kann man auch dazu sagen.
Sie wird von vielen auch heute noch merkwürdig angeschaut, während ihr Exmann mit seiner damaligen Geliebten das neue Elternglück genießt.

14.06.2016 09:57 • #63


Schwerer_Anfang
Das Wort RACHE ist zu trivial. Richtig wäre: Gegenmaßnahmen, sich auch wehren, das Leid das einem mit Herzschmerz und Einsamkeit in Trümmern zurückgelassen wurde nicht in der Ohnmacht schlucken sondern Kontra zu geben.
Ein erfülltes und glückliches Leben muß man erstmal erreichen aus der untersten Sprosse der Leiter

14.06.2016 13:47 • x 1 #64


Blanca
Zitat von JungeRoemer:
Rachegedanken. Diese bezogen sich aber nicht auf meinen Schwächling, sondern auf das intrigante Volk, denen er sein ganzes Leben unterordnet und mehr als einmal seine eigene Beziehung geopfert hat.

Wird Dein Partner gemobbt?

Wenn ja, warum läßt er es zu, daß der Beruf wichtiger wird als das, was ihm das Wichtigste sein sollte?

Was hindert ihn daran, bis aufs Messer zu kämpfen und sich dessen zu erwehren? Unterstützt Du ihn darin?

14.06.2016 23:11 • x 1 #65


Bond66
Zitat von Blanca:
Zitat von JungeRoemer:
Rachegedanken. Diese bezogen sich aber nicht auf meinen Schwächling, sondern auf das intrigante Volk, denen er sein ganzes Leben unterordnet und mehr als einmal seine eigene Beziehung geopfert hat.

Wird Dein Partner gemobbt?

Wenn ja, warum läßt er es zu, daß der Beruf wichtiger wird als das, was ihm das Wichtigste sein sollte?

Was hindert ihn daran, bis aufs Messer zu kämpfen und sich dessen zu erwehren? Unterstützt Du ihn darin?

Wenn es immer so einfach wäre, was wäre es für eine schöne Welt !
Viele sind einfach in ihrem Leben gefangen ! Jedenfalls glauben Sie das !
Nicht jeder ist zum unbeugsamen Held geboren !

14.06.2016 23:17 • #66


J
Guten Morgen Blanca,
er ist sein eigener Herr. Diese Geschichte würde eine Never Ending Story. 38 Monate Gefühlschaos sind genug. Blut ist dicker als Wasser.

14.06.2016 23:18 • x 2 #67


J
Zitat von Blanca:
Unterstützt Du ihn darin?
So gut es ging... und Liebe ist da, nur leider gefällt es dem Rest der Familie nicht, dass es mich gibt/gab. Er lässt nicht los, ich lief unter ferner liefen. Er ist der Fels für alle und ich wurde regelmäßig geschnitten und ausgegrenzt, von Anfang an. Es tut sehr weh, aber das tat es schon von Anfang an. Und da ich dort nicht hinziehen kann, heiraten und dort versauern will.. musste ich es beenden. Er steht nicht hinter mir. Er steht nicht zu mir.

14.06.2016 23:28 • x 2 #68


Blanca
Um mal wieder auf das Rachethema zurückzukommen. Bin gerade über ein paar Artikel gestolpert, in denen es um das Techtelmechtel Kerstin Lamparter / Alexander Bonde geht. Die mittlerweile bei den Grünen ausgetretene Frau Lamparter hatte den anderweitig verheirateten Ex-Landesminister öffentlich mit ihrer Affaire auffliegen lassen, u.a. mit den großen Worten:

„Minister, die Verantwortung für Baden-Württemberg tragen, sollten auch im Privaten Verantwortung übernehmen können.“

Inzwischen ist sie noch einen Schritt weiter gegangen und hat ihn wegen Vergewaltigung angezeigt:

Damit dürfte die politische Karriere von Herrn Bonde erst mal ein jähes Ende gefunden haben. Vergewaltigung ist schließlich keine Kleinigkeit. Wie seine Familie mit dem Vorwurf klarkommt, ist wohl ein Thema für sich.

Bemerkenswert ist, daß Frau Lamparter den Vorwurf kurz nach der Strafanzeige schon wieder als Mißverständnis relativiert haben soll. Insofern darf man gespannt sein, ob die offenbar noch laufenden Ermittlungen (ich konnte bislang jedenfalls kein Ergebnis ergooglen) ihn bestätigen werden, oder ob er sich als weitere, gezielte Rufmordaktion entpuppen sollte.

Dann allerdings hätte Frau Lamparter nicht nur sich, sondern auch dem Feminismus einen Bärendienst erwiesen, der sich gewaschen hat. Und was ihre Rache betrifft: Für die zwei Finger, die sie bisher ausgestreckt hat, würden Millionen andere auf sie zurückzeigen.

Im übrigen bleibe ich dabei: Auch diese Racheaktion wirkt bislang recht hilflos und verzweifelt und nimmt sich insofern wenig mit der Zeitungsannonce der gehörnten Ehefrau im Eröffnungsbeitrag dieses Threads. Allerdings zeigt der Fall Lamparter, wie schmal der Grat zwischen Rache und Straftatbestand ist.

17.06.2016 08:43 • #69


K
Definition von Rache lt. Wiki:

Rache ist eine Handlung, die den Ausgleich von zuvor angeblich oder tatsächlich erlittenem Unrecht bewirken soll. Von ihrer Intention her ist sie eine Zufügung von Schaden an einer oder mehreren Personen, die das Unrecht begangen haben sollen. Oft handelt es sich bei Rache um eine physische oder psychische Gewalttat.

Wer jemand Anderem bewusst Schaden zugefügt hat - physisch und/oder psychisch - ist aus meiner Sicht ein Täter/Verursacher von Schaden. Wird dessen Vorgehen per Rache vergolten, wird der ggf. angerichtete Schaden denn dann geringer? Reicht (allein) die Genugtuung aus, sich gerächt zu haben oder ist das nicht doch eher ein herablassen auf das Niveau dessen, der zuerst bewusst Anderen einen Schaden zugefügt hat?
Auge um Auge! Zahn und Zahn? Blut wird mit Blut gerächt? Nennt die/der mich Esel, nenne ich sie/ihn auch Esel?

Rache zu üben ist Altertum und charakterlos, niveaulos, zeugt von ausgewiesenem Kleingeist...

17.06.2016 14:48 • x 1 #70


M
Ich habe mich gerächt und es hat verdammt gut getan.

Ich habe es zum Einen für mich gemacht, um nicht in der Opferrolle zu schmoren und schneller abschließen zu können.

Zum anderen, um ihn - einen notorischen Fremdgänger - zu outen, der seit mindestens 13 Jahren seine Frau (16 Jahre verheiratet) nach Strich und Faden verarscht hat.

Ich bin selbst seit 18 Jahren in einer Beziehung, die schon viele Höhen und teilweise extrem belastende Tiefen hatte.

Mein Kollege - wir arbeiten seit 15 Jahren - zusammen hat mich die letzten 7 Jahre regelrecht bearbeitet um mich in eine Affäre mit ihm zu drängen. Er war sehr hartnäckig und ich habe mich heftig dagegen gewehrt.

Mein Lebensgefährte (deutlich älter als ich und aufgrund der von ihm verursachten Tiefen in unserer Beziehung jetzt äußerst verständnisvoll) wurde von Anfang an von mir über diese Vorgänge informiert.

Vor 5 Jahren hat mich der Kollege dann doch rumgekriegt. Wir hatten ca. 6 Monate ein Verhältnis, das ich dann beendete, weil ich meine Beziehung nicht mehr länger gefährden wollte, obwohl mein Partner mit der Öffnung der Beziehung einverstanden war und meine Affäre und ich sehr erfüllenden S. miteinander hatten.

Mein LG und mein Kollege kennen sich auch, haben auch einige Male miteinander gesprochen.

Mein Kollege akzeptierte mein Nein - jedoch nur recht kurz, dann kam er wieder regelmäßig an. 5 Jahre ging das jetzt so, alle 2 - 3 Monate kam er wieder an aber ohne aufdringlicher zu werden, ich blieb standhaft bei meinem Nein. Bis er Weihnachten letzten Jahres wieder ankam und mir die große Liebe schwor. Immer wieder fing er damit an und ich sagte ihm zunächst: Kläre erstmal Deine Ehe.

Aber er gab nicht auf und seifte mich so richtig ein. Mir ging es damit richtig schlecht und informierte meinen LG.

Um die Geschichte abzukürzen: Mein LG hat alles getan um mich vor meiner Ex-Affäre zu schützen und ihm gedroht, seine Frau zu informieren, wenn er mich nur verarscht.

Mein Kollege zog sein Programm weiter durch und anstatt auf meinen LG zu hören, hab ich mich total einlullen lassen und das Drama nahm wieder seinen Lauf. Das Ganze zog sich jetzt über 4 Monate.

Er hat auch ganz klar bekundet, er will mich ganz für sich, also mein LG soll weg, und er hat auch manipulativ alles daran gesetzt, dass ich meine Beziehung in Frage stelle. Und mir ging es damit immer schlechter, ich war nur noch am Grübeln.

Trotz einiger Kontaktsperren landete ich immer wieder in seinen Armen, waren auch öffentlich wie ein Liebespaar unterwegs und sind auch - zum Glück nur 2 x - wieder im Bett gelandet.

Mein Freund hatte in der Zwischenzeit bereits über FB Kontakt mit seiner Frau aufgenommen, sie fiel dann aber selber über die Affäre, weil sie einige E-Mails fand. Mein Kollege hat es aber irgendwie so hindrehen können, dass ich ihn stalke und in Misskredit bei ihr bringen möchte und sie hat ihm seine Lügen auch ebenso naiv wie ich abgenommen.

Als ich sein Spiel und seine Lügen durchschaute - genau einen Tag nach einer superschönen Nacht mit ihm, war ich so dermaßen enttäuscht und wütend, dass ich meinem LG, der in dieser Zeit wirklich sehr sehr stark war und immer noch zu mir hielt, Screenshots aller Mails zukommen ließ um auch für ihn alles restlos offen zu legen. Mein LG stand da schon in engem Kontakt mit der Ehefrau, die mittlerweile nach Beweisen verlangte - die hat sie dann auch von meinem LG mit meinem Segen bekommen.

Nach der ganzen Aktion ging es mir zunächst gar nicht gut. Ich ließ mich eine Woche krankschreiben, hab mir Antidepressiva verschreiben lassen und mit meinem LG intensive Gespräche geführt.

Wir entschieden uns, meinen Chef, zu dem ich einen sehr guten Draht habe, über den Grund meiner Krankmeldung zu informieren, mit der Bitte um ein Gespräch am ersten Arbeitststag.

In diesem Gespräch habe ich meine beiden Chefs über die sehr hartnäckigen und manipulativen Abwerb- und Anmachversuche meines Kollegen und unserer Affäre informiert.

Warum ich das getan habe?

Ich weiß, dass mein Kollege wiederkommt. Wenn wieder Ruhe eingekehrt ist versucht er es wieder. Er hat null Respekt vor den Gefühlen anderer. Er weiß, dass eine s. Abhängigkeit zwischen uns besteht und er weiß, welche Knöpfe er bei mir drücken muss. Ich persönlich halte ihn nach allem, was ich mit ihm erlebt habe für einen Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung, das geht schon in Richtung Narzissmus.

Ich will endlich den Absprung schaffen und von ihm loskommen. Meinen Job kann ich nicht einfach so aufgeben. Wir müssen sehen wie wir miteinander weiterhin kollegial umgehen können.

Auf Rat meiner Chefs schrieb ich ihm noch einen Brief, dass er mich nie mehr privat kontaktieren soll und dass es ein für alle Mal zu Ende ist. Wenn er dann trotzdem wieder anfängt, können die Chefs aktiv werden.

Diese Aktion geschah aus reinem Selbstschutz.

Seine Reaktion darauf: er erschien am nächsten Tag stark Alk. zur Arbeit.

Leider musste ich erfahren, dass er das schon mal vor 13 Jahren mit einer Kollegin abgezogen hat, die dann mit einem Nervenzusammenbruch ihren Job kündigte. So wollte ich nicht enden.

Von seiner Frau erfuhren wir, dass sie schon viele Warnanrufe erhielt, sie diese Warnungen aber nie glaubte.

Nach meiner Aktion glaubt sie es jetzt.

Ich weiß, dass sie jetzt die Leidtragende ist und eine schwere Zeit vor sich hat.

Sie schrieb selbst, dass sie seit Jahren auf Licht im Dunkel wartet, also sehr unglücklich ist - ohne zu ahnen, was hinter ihrem Rücken passiert.

Natürlich hasst sie mich jetzt, noch ist ihre Wut auf mich wohl größer als auf ihren Mann, aber ich denke, jetzt hat sie endlich eine Chance, aktiv zu werden und nicht nur unwissend passiv zu ertragen.

Meine Motivation war definitiv Rache und das Verspüren von Genugtuung, aber auch Selbstschutz.

Mir geht's gut damit und es geht mir jeden Tag besser!

Mit meinem LG habe ich mich ausgesprochen, er hat mir noch einmal verziehen. Ohne ihn wäre ich in einer unsagbar unglücklichen Affäre untergegangen. So wie ich ihm seinerzeit beigestanden habe, hat er es nun auch getan und mich nicht fallen lassen. Ich bin ihm unendlich dankbar.

Mein Kollege hat nun Hundstage daheim. Wie es ausgeht für ihn und seine Frau wird sich zeigen. Aber ich denke nicht, dass er fähig ist, treu zu sein.

Ich für meinen Teil kann sagen: Mit mir macht dieser Typ das nie mehr wieder!

17.06.2016 20:41 • #71


Blanca
Zitat von kuddel7591:
Rache ist eine Handlung, die den Ausgleich von zuvor angeblich oder tatsächlich erlittenem Unrecht bewirken soll. Von ihrer Intention her ist sie eine Zufügung von Schaden [...]

Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, was Du da zitiert hast (danke dafür).

Wenn jemand einem anderen Menschen konkreten Schaden zufügt, kann man das anzeigen. Sofern sich vor Gericht nachweisen läßt, daß ein Gesetz gebrochen wurde, wird das Urteil eine Strafe beinhalten, die im dafür vorgesehen Rahmen liegt. Allerdings ist die Intention dieser Urteilsstrafe eine andere als bei der Rache:

Es geht nicht darum, dem Verurteilten einen Schaden zuzufügen, sondern ihn zum Schadensersatz zu veranlassen (sofern möglich) und ihn zu Reue und Einsicht zu bewegen. Selbst langjährige Gefängnisstrafen dienen grundsätzlich der Resozialisierung, wie immer das in der Praxis konkret ausschauen mag (angeblich werden manche erst im Knast so richtig kriminell).

Rache hingegen ist durch und durch destruktiv: Nicht immer kommt sie heimtückisch daher, aber stets ist es ihre Intention, Schaden anzurichten, um es jemand mal so richtig zu geben. Sie will keine Entschuldigung mehr hören und ihr ist es letzlich auch egal, ob derjenige, an dem sie sich austobt, daraus etwas lernt oder nicht. Rache ist die Inkarnation nihilistischer Zerstörungswut, die sich ungehemmt Bahn gebrochen hat.

Meines Erachtens offenbaren Menschen wie die US-Ehefrau im Eröffnungsbeitrag, oder Kerstin Lamparter vor allem eines: Daß man sich besser von ihnen fernhalten sollte - und zwar nicht nur in Sachen Partnerwahl, sondern generell. Auf mich wirken solche Meschen irrational, unberechenbar, gefühlslastig und vor allem vermisse ich den Mut und die Größe zur Selbstreflexion.

Über die Ehe der US-Annoncenschalterin wissen wir nichts Näheres. Aber was Frau Lamparter betrifft, so muß sie sich schon fragen lassen, was sie eigentlich geritten hat, sich a) auf einen verheirateten Mann mit drei Kindern überhaupt einzulassen und b) über Monate hinweg dabei mitzumachen, daß er seiner Familie (vermeintlich) noch exakt solange eine Schmierenkomödie vorspielt, bis es politisch opportun erscheint, die Affairenkatze aus dem Ehesack zu lassen und auf den Trümmern dieser Familie in ein neues Leben zu starten.

Angesichts von soviel Perfidität empfand ich ihre ganze Medienaktion als geradezu perv., in all ihrer Selbstgerechtigkeit. Die Rache von Frau Lamparter ist auch deshalb unter aller Sau, weil sie neben Bondes, auch das Leben seiner völlig unbeteiligten Familie beeinträchtigt hat; Menschen also, bei denen sie sich eigentlich in aller Form zu entschuldigen hätte - sofern die sie überhaupt eines Blickes würdigen würden.

18.06.2016 19:48 • #72


Damianos
Zitat von Blanca:
Angesichts von soviel Perfidität empfand ich ihre ganze Medienaktion als geradezu perv., in all ihrer Selbstgerechtigkeit. Die Rache von Frau Lamparter ist auch deshalb unter aller Sau, weil sie neben Bondes, auch das Leben seiner völlig unbeteiligten Familie beeinträchtigt hat; Menschen also, bei denen sie sich eigentlich in aller Form zu entschuldigen hätte - sofern die sie überhaupt eines Blickes würdigen würden.

Das zeigt es doch genau. Rache ist nicht süß, sie ist am Ende bitter - und nur etwas für Schwächllinge.

18.06.2016 20:52 • #73


K
Zitat von Blanca:
Zitat von kuddel7591:
Rache ist eine Handlung, die den Ausgleich von zuvor angeblich oder tatsächlich erlittenem Unrecht bewirken soll. Von ihrer Intention her ist sie eine Zufügung von Schaden [...]

Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, was Du da zitiert hast (danke dafür).


@ Blanka

Um es auf den Punkt zu bringen - wer in Form von Rache Vergeltung üben will, disqualifiziert sich in jedweder Hinsicht. Ich bleibe dabei - Rache zu üben ist Altertum und charakterlos, niveaulos, zeugt von ausgewiesenem Kleingeist...

18.06.2016 20:53 • #74


S
Ich bin der Meinung, dass es auf die Art der Rache ankommt.
Wenn man Kinder beobachtet, rächen sie sich schon bevor sie wirklich sprechen können.
Wenn Sie etwas weggenommen bekommen, versuchen einige mit aller Gewalt dem anderen ebenfalls etwas wegzunehmen. Auch schlagen, kratzen und beißen Kinder wenn sie das Gefühl haben Unrecht behandelt worden zu sein. Etwas was sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschaut haben, sondern aus dem Ur-Antrieb geschieht.
ich persönlich bin ein Mensch der sich rächt. Rache kann für mich auch bedeuten, diesen Menschen nie wieder Aufmerksamkeit zu geben.

Wenn man nach Strich und Faden ver.Ar. wurde, kann ich verstehen, wenn man dem anderen einen Denkzettel verpasst.

Ich lernte mal einen Mann kennen der vorgab Single zu sein. Er hatte dann während unserer Beziehung wohl erst Schluss gemacht. Diese Frau war verheiratet, also quasi eine Affäre. Einige Monate später als sie von mir erfuhr nahm sie Kontakt auf und teilte ihm mit sich endlich von ihrem Mann zu trennen. Er inszenierte einem Streit mit mir um die Beziehung zu beenden. Dann flog einige Wochen später seine Lüge auf. Meine Rache. Ich informierte ihren Mann. Sie verließ dann doch nicht ihren Mann, aber ich nahm ihn auch nicht mehr. Das sollte ihm ein Denkzettel sein. Hätte er offen und ehrlich mit mir gesprochen, hätte ich ihn freigegeben.

Mir fällt noch eine ein. Eine Freundin von mir wurde ebenfalls betrogen. einige Monate nach der Trennung sendete sie ihm einen anonymen Brief. Bitte mache ein Aidstest. Sie sagte. Sie wollte wenigstens dass er mal 1-2 Wochen in Angst lebt, damit er einen Hauch des Schmerzes spürt, den sie empfunden hat. Das krasse an der Geschichte ist, dass sie ihm dadurch das Leben gerettet hat. Denn neben dem Aidstest hat der Arzt noch andere Krankheiten auf Druck von ihm machen lassen. Er hatte Hepatitis C. Eine Therapie hat ihm das Leben gerettet.
So kann es auch gehen.

18.06.2016 21:00 • #75


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