Er vermisse mich...
Zufälligerweise hatte ich heute ein Geplänkel mit männlichen Freunden von mir in den social medias, wo er auch mitlesen kann.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Anstatt gar nicht zu antworten, habe ich geantwortet dass ich hoffe, dass es ihm gut geht.
Ich hoffe es auch tatsächlich, denn je besser es ihm geht, desto weniger werde ich weitere Nachrichten bekommen.
Ich kenne ihn nun nach 3 Jahren gut genug. Er ist ein Trotzkopf, wie ich auch. Er wird erst mal versucht haben, mich zu ersetzen. Sicher mehr aus Trotz als aus Überzeugung.
Mich kann man aber nicht ersetzen (ich meine das nicht arrogant oder überheblich). Aber das, was wir hatten, kann er nicht einfach mal so ersetzen.
Natürlich hat er meine Stimmungslage abgecheckt. Er kennt mich ja schliesslich auch gut genug. Ich kann sehr explosiv sein, bislang hat sich das immer nach einer Woche, spätestens 2 wieder gelegt. Diesmal ist es anders. Er hätte das kommen sehen können, wenn er nicht so mit sich selbst beschäftigt gewesen wäre, aber die letzten Monate hatten wir sehr viel Harmonie, statt meiner üblichen Zickereien. Nur dass bei mir Ruhe eigentlich das gefährlichste Anzeichen ist, hat er nicht wahrgenommen. Ich hab keinen Druck mehr gemacht und damit war für ihn alles gut, während ich innerlich die nötige Distanz gewonnen habe, bestärkt dadurch, dass ers nicht mal annähernd registriert hat.
Mit dem Abstand von 4 Wochen, in der ich am Anfang hauptsächlich Wut empfunden habe und das Gefühl hatte verarscht worden zu sein, sehe ich heute ein wenig mehr, dass ich sicher nicht nur belogen worden bin. Mehr als mich, hat er sich selbst und auch seine Frau belogen und sich damit um ein selbstbestimmtes Leben gebracht, von dem er mal geträumt hat.
Er ist kein generell schlechter Mensch, er ist nur völlig unfähig mit Gefühlen umzugehen und er hat völlig andere Werte und Prioritäten im Leben als ich.
Es hätte so oder so niemals gepasst. Wir sind so gleich und doch so verschieden.
Ich fange an, meinen Frieden mit der Geschichte zu machen.
Ich möchte nur noch nach vorne sehen, ich hab noch nicht mal mehr den Wunsch, es möge ihm schlecht gehen. Ok, ein bisschen Genugtuung ist noch da, wenn ich denke, dass er jetzt erst mal voll auskosten darf, was er gewählt hat, aber ich hoffe, auch das geht noch vorbei, weil wenn auch das Gefühl weg ist, dann hab ich es ganz geschafft.
Ich weiss, es hört sich jetzt alles so leicht an. Hinter mir liegt aber ein Jahr, in dem ich wie ein Hund gelitten habe. Und all das durchgemacht, was einige hier jetzt halt nach Ende der Affäre durchmachen.
Ich musste mich irgendwie selbst austricksen und diesen Prozess schon vor der eigentlichen Trennung gehen, ich hätte es sonst nicht geschafft, wie ich es die vielen Anläufe zuvor schon nicht geschafft habe.
07.10.2015 21:35 •
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