Hallo liebe Leute,
ich bin Neu hier und hoffe ihr könnt mir mit euren Erfahrungen weiterhelfen.
Zu mir: Ich bin männlich, 31 Jahre alt und habe das Gefühl das meine Beziehung zu meiner Freundin vor dem Aus steht.
Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger und emotionaler Mensch und rede ziemlich offen über meine Gefühle.
Meine Freundin macht die Dinge lieber mit sich selbst aus. Ihr ist allerdings immer wichtig das es ihren Mitmenschen und besonders mir gut geht.
Wir wohnen zwar noch nicht zusammen aber es war geplant, dass Sie in 2 oder 3 Monaten zu mir zieht.
Zur Geschichte: Ich versuche mich kurz zu halten aber es wird schwer.
Ich bin mit meiner Freundin nun 5 Jahre zusammen. 5 Jahre mit Höhen aber leider auch Tiefen. Die ersten zwei Jahre der Beziehung waren wie aus einem Bilderbuch. Alles war perfekt, es passte alles. Dann vor ca. 3 Jahren habe ich meine erste Panikattacke bekommen und es sollte nicht die letzte bleiben. Panikattacke, Panikattacke und schon viel mir alles im Alltag schwer.
Vor die Tür zu gehen war für mich eine große Herausforderung, an einkaufen kaum zu denken. Auto fahren wurde zur Qual.
Und auch so wurde die Beziehung für meine Freundin zur Qual. Urlaube waren kaum auszuhalten mit mir. Und auch der Alltag war für uns als Paar sehr eingeschränkt. Wir verbrachten fast jeden Abend zuhause auf dem Sofa, jeder machte sein Ding weil es mir ständig schlecht ging.
Aber sie gab mich nie auf und unterstützte mich wo es nur ging. Ich ging zur Therapie (und bin es immer noch). Und jetzt nach ca. 3 Jahren Angststörung sehe ich endlich Licht am Ende des Tunnels und traue mir von Tag zu Tag mehr Dinge zu, das leben fühlt sich wieder leichter an.
Vor zwei Wochen bemerkte ich erstmals, dass meine Freundin komisch wurde. Sie hat nicht mehr so geschrieben wie sonst, hat sich nicht mehr so verhalten wie sonst. Ich habe öfter mal nachgefragt ob alles in Ordnung ist, ob sie irgendwelche Gedanken hat die sie mit mir teilen möchte. Aber Nein alles war in Ordnung.
Letzte Woche als ich Sie erneut fragte (per WhatsApp) sagte Sie mir das sich nicht mehr sicher ist, ob sie das mit uns noch will, ob sie in Zukunft noch glücklich mit mir werden kann.
Ich war geschockt. Und sofort brach eine Welt für mich zusammen. Der Mensch der mir alles bedeutet, stellt Alles in Frage.
Genaue Gründe sagte sie mir zuerst nicht. Sie würde mich noch sehr lieben. Allerdings ist sie in letzter Zeit immer unglücklicher geworden. So ein Leben kann ich mir nicht weiter vorstellen.
Nach zwei Tagen voller beidseitiger Tränen haben wir uns zu einem Gespräch getroffen. Wir verhielten uns wie auch immer in unserer Beziehung respektvoll und es tat gut mit ihr zu reden.
Ich machte ihr klar, dass ich nicht ICH war in den letzten 3 Jahren, es aber nun bergauf gehen würde und ich wieder bereit wäre aktiver zu sein, auch was unsere Beziehung angeht (mehr Ausflüge, mehr Zweisamkeit. ). Sie nahm es gut auf und glaubte mir, dass ich bereit bin etwas an meinem Lebensstil zu ändern. Womit ich auch direkt anfing. Die ganze Bequemlichkeit meinerseits war plötzlich nicht mehr da. In den letzten Tagen ging ich joggen, spazieren, traf mich mit Freund und ich merkte das es mir sehr gut tat.
Das Problem war allerdings für sie nicht gelöst. Wird sie jemals wieder glücklich mit mir sein können?
Am Freitag Abend wollte sie zu mir und mich besuchen um zu schauen wie es sich anfühlt. Ein neutrales Treffen, ich sollte nichts erwarten und es nicht als Entscheidung ihrerseits sehen, dass alles wieder gut ist.
Wir haben geredet und später lag sie in meinem Arm. Wir haben uns geküsst. Alles fühlte sich perfekt an. Für den Moment.
Am nächsten Tag fragte ich sie, wie sie den Abend empfand ob es ihr etwas geholfen hat?!
Sie sagte Nein, sie habe immer noch einen Knoten im Kopf der sie hindert zu sagen: Alles klar, komm wir versuchen es wieder und wenn sich die angesprochenen Dinge ändern, wird alles wieder gut!
Ok dachte ich mir, sie braucht noch etwas Zeit und ich werde ihr die Zeit geben die sie benötigt.
Gestern war sie wieder bei mir, auf ihren Wunsch, der selbe Ablauf wie auch Freitag.
Auch heute morgen habe ich sie gefragt aber der Knoten hat sich leider nicht gelöst. Donnerstag ist mein Geburtstag und Sie möchte mich zum Essen einladen und ich habe schon Ja, gerne gesagt.
Einerseits habe ich große Hoffnungen auch aufgrund der beiden Abenden und das Geburtstagsessen, dass sie mit mir wieder glücklich werden kann. Andererseits ist da dieser Knoten in ihrem Kopf, bei dem ich nicht weiß was für ein Knoten es genau ist und wie man ihn löst.
Wenn wir uns schreiben interpretiere ich in jede ihrer Nachrichten etwas negatives. Und am liebsten würde ich ihr auch alle 10 Minuten schreiben wie sehr ich sie vermisse und das ich sie liebe. Aber das möchte ich dann doch nicht weil ich sie ja auch nicht unter Druck setzen möchte.
Diese Ungewissheit frisst mich jetzt schon auf und es ist gerade mal eine Woche her.
Ich weiß einfach nicht wie ich mit ihr umgehen soll. Abstand? Möchte sie nicht. Nähe? Ab und zu.
Macht sie das alles nur aus Mitleid? Bereitet sie mich auf eine Trennung vor, um im Nachgang sagen zu können Ich hab alles versucht?
Vielleicht sehe ich auch alles viel zu negativ.
Fragen über Fragen und kaum Antworten.
Es wäre schön wenn ihr eure Einschätzung teilen könntet und vielleicht habt ihr ja auch Tipps, wie ich mit dieser verzwickten Situation umgehen kann.
Vielen Dank jetzt schonmal.
Lieben Gruß,
Flo
16.01.2023 23:23 •
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