Ex-Mitglied
- 88749
Ex-Mitglied
Zitat von Grace_99:Die Trennung war nicht der Grund.
Ich habe vor fast 3 Jahren mit der Therapie angefangen.
70 Stunden, 1 x die Woche, dazwischen ist auch mal Praxis zu wegen Urlaub etc., eine Therapie ist nichts, was man in 4 Wochen abgrast.
Grace_99
Zitat von Bewusstsein:
Bei mir ging ja die Therapie auch seit der Trennung , also rund 2 Jahre dauerte , mitsamt den Test der Epilepsie , der Schizophrenie Diagnose , der Behandlung mit Medikamenten wie Seroquell , Abilify , Depakine , etc. ich habe auch sehr viele Sprech Stunden mit meiner Ärztin gehabt , ich habe Sie aber nicht alle mitgezählt nur ich weiß den gewissen Zeitraum , 2 Jahre ungefähr war ich bei der Ärztin auch mit Pause dazwischen , bis Sie mir mitteilte dass Sie den Job wechselt . Und die Therapie sozusagen beendet war bzw, abgebrochen wurde . Das finde ich etwas doof in meiner Situation wie auch in der Situation der Ärztin , aber man konnte es leider nicht ändern .
70 Stunden , sind auch viel ..
Und bist du jetzt Glücklich , also geht es dir besser , nach der Therapie ? .
Ex-Mitglied
Zitat von Scarlett2016:Magst Du sagen, welche Form der Schizophrenie bei Dir diagnostiziert wurde?
Ex-Mitglied
Zitat von Scarlett2016:Meines Wissens wird häufig die Verhaltenstherapie bei Deiner Erkrankung empfohlen.
Deine Ärztin wird Dir sicherlich das Richtige raten.
Bekommst Du nun ein anderes Medikament. Denn Deine Stimmungsschwankungen sind ja ein Teil Deiner Erkrankung.
Um was geht es Dir hier konkret?
Ex-Mitglied
Zitat:Manchmal ist es vielleicht auch so, dass man in einer Therapie lernt, mit bestimmten persönlichen Eigenschaften auszukommen bzw sich ein Stück weit mit diesen zu versöhnen.
Zitat:Gesund ist ja nichts, was man ein mal wird, sondern etwas für das man immer wieder Sorge tragen muss, diesen Zustand herzustellen.
Zitat von Bewusstsein:Es ist nämlich auch interessant zu wissen , wie die Psycho Therapie bei anderen verlaufen ist , ob Sie wieder Glücklich sind und was für Sie danach kommt . Und ab wann ist man denn nun wirklich geheilt von dem ganzen , einige wie die @Grace_99 haben ja schon ihre Erfahrungen dazu geschrieben .
Zitat von Bewusstsein:dass ich eigentlich der beste Arzt immer noch Ich selbst bin .
Ex-Mitglied
Zitat:Also auf der Suche nach Erfahrungsberichten
Zitat:Na gut, dann oute ich mich mal. Meine Thera und ich haben neulich (also genau genommen hat sie) festgestellt, daß ich meine 150ste Stunde hatte Mann muß ich irre sein
Zitat:Oder echt kaputt. Oder ein hoffnungsloser Fall. Oder schon total abhängig von ihr. Oder, oder, oder.
Zitat:Zunächst gilt, ich bin Selbstzahler. War ich von Anfang an. Ich höre, muß man sich halt leisten können, als Einwand. Sagen wir mal so, ja und nein. In Deinen Fall ist dieser Einwand berechtigt, Du hast ja ab und zu schon beschrieben, wie knapp die Ressourcen bei Dir sind.
In den meisten anderen Fällen ist es eher eine Frage von Prioritäten. Ich bin wirklich nicht reich, aber ich hab ein regelmäßiges Einkommen und ganz ehrlich gebe ich genug Geld für Schrott aus, daß, so lange ich das tue, die Moneten für etwas, was mir zumindest absolut hilft, eben auch da sein müssen.
Zitat:Wie kommt man auf so ne hohe Stundenzahl? Kurze Antwort: über Jahre.
Die ersten zwei Jahre, haben wir uns ganz klassisch nach ihren Regeln einmal die Woche gesehen (sehr fixe, selbst bei Absagen zahle ich die Hälfte der Stunde, die Frau ist selbstständig, plant Zeit für mich ein und muß ja auch ihren Lebensunterhalt verdienen. Außerdem sind die Momente, in denen man absagen möchte, therapeutisch gesehen in den überwiegenden Fällen genau die, in denen man reden sollte).
Ich habe in all den Jahren ein einziges Mal einen Termin nicht wahrnehmen können. Das hätte ich am Anfang nie gedacht.
Zitat:Inzwischen sehen wir uns in anderen Abständen, am Ende einer Stunde vereinbaren wir einen neuen Termin, den ich gefühlsmäßig festlege. Wenn ich grade sehr mit meinen Themen zu kämpfen habe (die letzten Jahre gab es immer mal wieder eben auch Katastrophen), mag das gleich in der nächsten Woche sein, wenn es grad gut läuft, dann eben auch erst wieder in drei oder vier.
Zitat:Meine Diagnose? Ähm, ich hab keine. WIE? Naja, weil ich selbst zahle, gibt es eben keine KV, bei welcher man Anträge für Kostenübernahme und ähnliches stellen müßte. Gleichzeitig ist es auch so, daß ich keine Medis oder ähnliches brauche, weil ich nicht im klassischen Sinn dieses oder jenes habe, sondern mit den Folgen eines, nennen wir es freundlich, nicht so tollen Elternhauses zu kämpfen hatte/habe. Ob das nun PTBS, Depression, Affektstörung, Anpassungsstörung oder was auch immer ist, ist mir persönlich völlig schnuppe. Nur weil ich dem Kind einen Namen gebe, kann ich mich ja trotzdem noch nicht gut darum kümmern.
Zitat:ABER: Das ist meine (!) Geschichte. Die ist nicht anwendbar auf jeden anderen. Es gibt Störungen, die eben auch mit Medikamenten behandelt werden müssen. Es gibt Menschen, die sehr davon profitieren, eine Diagnose zu erhalten.
Zitat:Jetzt zu Deinen Fragen: Ab wann ist man geheilt? Lach, sehr süß. Ich hab auch am Anfang gedacht, ich geh da jetzt hin, folge dem Plan und in einem Jahr hat die mich repariert.
Weißte im Grunde ist das ein bißchen wie bei Suchterkrankungen. Natürlich kannste aufhören mit saufen. Nie wieder ein Glasl anzurühren, ist allerdings eben Lebensaufgabe.
Für immer.
Halte ich mich persönlich für geheilt? Mhm, mal überlegen. Wenn meine Thera morgen in den verdienten Ruhestand ginge, würde ich das extrem bedauern, aber vermutlich käme ich inzwischen auch sehr gut ohne sie klar.
Zitat:Gleichzeitig ist aber meine Reise noch nicht zu Ende. Mein Bild von Heilung hat sich verändert. Die Dinge in mir, die komplett kaputt waren, habe ich ganz gut wieder zusammensetzen können. Einige der fehlenden emotionalen Entwicklungsstufen habe ich inzwischen nachgeholt. Aber es gibt (auch) genetische Dispositionen für bestimmte Erkrankungen in meiner Familie, so daß ich eben auch Vorsorge und Prävention betreibe. Daneben und wichtiger, erfahre ich dort eine Unterstützung die ich als so wertvoll empfinde, die mich in meiner Autonomie immer wieder so bestärkt, die ich als so positiv für mich einschätze, daß ich eben für mich weiterhin diesen Weg gehe.
Zitat:Auch hier: Das ist mein Weg. Es gibt einen klassischen Verlauf der Therapeut-Klient Beziehung, welcher die Loslösung vorsieht. Meine Thera und ich verhandeln in regelmäßigen Abständen diese Beziehung neu. Das Argument, in mir hätte sie halt eine ständige Einnahmequelle, ist gegeben. Das Argument, irgendwann bist Du halt übertherapiert, ist ebenfalls da. Ich kenne diese Argumente, ich bedenke sie.
Es bleibt mein Weg. Der lässt sich nicht verallgemeinern.
Zitat:Nach allgemeinen Maßstäben, bin ich vermutlich geheilt (sind wir Menschen das jemals , für mich persönlich ist es eine Reise geworden, die schon jetzt unendlich viel verändert hat.
Zitat:Womit wir bei Deiner Frage des, ob ich wieder glücklich bin und was danach kommt, wären. Ach Alex, was ist denn bitte glücklich? Wenn die Frage ist, ob ich mit so einem dauerbreiten Grinsen durch die Welt renne und immer nur Blümchen sehe. Nö. Leben ist nicht so.
Wenn glücklich, vor allem die Abwesenheit von tiefster Isolation, größtem Selbsthass und massivem Unglück ist. Dann in jedem Fall. Ich überwinde Trauer, Schmerz und Verlust schneller und besser. Gleichzeitig fühle ich mich viel seltener gekränkt oder nehme Dinge persönlich. ich weiß nicht, wann ich das letztes Mal wirklich neidisch auf jemanden war und ich fühle mich so gut wie nie mehr als Opfer.
Zitat:Dennoch habe ich eine Geschichte, für die ich nichts kann, für die ich aber Verantwortung übernehme. Gerade am Anfang war das sehr schwer, weil es halt immer ein Stück weit gemein ist, Dinge reparieren zu müssen, die andere kaputt gemacht haben. Aber so läuft Kindheit eben in vielen Fällen. Und was eben hinzukommt, ich fand und finde die Alternative, sich nämlich hinzusetzen, in der Opferrolle zu verharren und damit dann irgendwann selbst zum Täter zu werden, nicht überzeugend.
Zitat:Ist einfach nicht die Art von Mensch, die ich sein will.
Zitat:Wobei sich das zwar einfach schreibt, aber in der Umsetzung deutlich komplizierter ist. Psychotherapie ist nicht einmal 50min die Woche auf ner Couch sitzen und sich über den Kopf streicheln lassen. Es ist richtig harte Arbeit. Die Auseinandersetzung mit sich selbst ist mühsam und oft genug schmerzhaft. Die Fortschritte überschaubar und nicht immer gradlinig. Oft genug geht es ein bißchen voran und dann direkt mal wieder auch zurück und es bleibt Millimeter-Arbeit. Nur: dort ein halber Millimeter und da mal zwei machen eben irgendwann auch nen Zentimeter aus dem ein Dezimeter werden kann.
Zitat:Mit jedem Millimeter jedoch verändere ich ein klitzekleines bißchen die Statistik zu meinen Gunsten. Menschen, die eine mir ähnliche Biographie teilen, beschreiten statistisch gesehen, einen ganz bestimmten Weg. Eine recht gut dokumentierte Abwärtsspirale, wenn Du so willst. Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, diese in eine Aufwärtsspirale zu verwandeln, an guten Tagen fühlt es sich manchmal so an. Vielleicht kann ich auch nur den Absturz verhindern; vielleicht aber auch nur die Abwärtsspirale verlangsamen.
Zitat:Was ich aber weiß, ab und zu gibt es inzwischen Momente, in denen ich eine nie gekannte absolute Zufriedenheit verspüre und womöglich kann ich meinen Weg nicht verändern, aber ich gebe mein Bestes. Ach und wie sagte meine Thera so schön, ich bin nicht verrückt, ich bin gesund genug, um zu erkennen, daß ich in diesem Bereich meines Lebens Hilfe brauche.
Zitat:Und jetzt zu dir. Man fragt ja nie mal so allgemein in den Raum. Und ich kann wirklich gut nachvollziehen, daß noch mal von vorn mit einem neuen Arzt anfangen zu müssen, extrem mühsam scheint. aber mal ehrlich Alex,
das ist doch Quatsch. Nicht mal ausgebildete Ärzte sind sich selbst die besten. Wenn der beste Chirurg der Welt nen Blinddarmdurchbruch hat, kann der sich trotzdem nicht selbst operieren.
Zitat:Wenn Du die Diagnose Schizophrenie nicht als gegeben betrachtest, dann braucht es halt ne Zweitmeinung. Von einem Profi!
Ich les Dich ja jetzt schon seit einer ganzen Weile. Und ich finde, daß Du wirklich am guten Weg bist. Aber bei allem Verständnis für die eigenen Versuche, Großer, es ist an der Zeit das wieder anzugehen.
Zitat:Warum? Weil Therapie hilft. Woher ich das weiß? Weil ich das allerbeste Beispiel bin, oder glaubst Du wirklich, daß dieser Beitrag damals möglich gewesen wären an irgendeinen Teilnehmer, der hier aufschlug:
gericht-mit-der-ex-erfahrungen-hilfe-7-mai-t24384-s30.html#p513370
Zitat:;) Therapie hilft wirklich. Unter Maßgabe dessen, dass man absolut bereit und willens ist hinzuschauen, auszuhalten und sich zu verändern.
Aber Therapie macht sicher nicht, daß man hinterher nach einem Jahr einmal die Woche Sitzungen sich völlig verändert hat. Warum nicht?
Weils sonst Gehirnwäsche heißen würde.
Grace_99
Ex-Mitglied
Ex-Mitglied
Ähnliche Themen
Hits
Antworten
Letzter Beitrag
6272
24
4032
26
2501
10
1640
22
564
10