Psychische Störungen meiner Frau nerven immer mehr

Zitat von SchnauzeVoll:

Das ist ein Problem hier im Forum. Das andere ist, dass ich den Eindruck habe, dass manche nur hier sind, um sich mit anderen ähnlich Strukturierten gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und derb auszuteilen, Stichwort 'Watschentag'. Diesen Begriff finde ich primitiv und keiner hier braucht eine Watsche! Komm ...

Hier teilt niemand aus. Das empfindest du lediglich so, weil hier nicht die gewünschten Sätze kommen, die dich in deiner Aufopferung loben und dir bestätigend sagen, dass es ausweglos ist.

Vielleicht bist du in einer Selbsthilfegruppe mit Menschen in einer ähnlichen Situation besser aufgehoben. In diesem Forum scheint es der Mehrheit der Foristen darum zu gehen, dass sie sich schnellstmöglich wieder glücklicher fühlen. Deshalb suchen sie hier Rat und Tipps.

Sich weiterhin genauso zu fühlen wie in ihren Eingangsbeiträgen möchten nur die wenigsten, denke ich. Vielleicht ist dieses Forum einfach nicht der richtige Ort für dein Anliegen?

Zitat von SchnauzeVoll:

In vielen Alltagssituationen ziehen mich ihre plötzlichen Stimmungsschwankungen jedoch mit herunter - man hat sich auf 1 schönen Tag gefreut und der wird dann dadurch kaputt gemacht. Das Ganze ist ziemlich anstrengend und oft denke ich, ich sollte mich aus Eigenschutz besser trennen. Aber dann: Siehe Textanfang. So dreht sich das seit Jahren.

Also bist Du (noch) nicht zu irgendeiner Änderung bereit.

Was hast Du Dir von Deinem Strang erhofft?
Leidensgenossen finden, es einfach mal von der Seele schreiben?

Wie würde Deine Frau die Situation denn beschreiben?

Jede Entscheidung ist das Ergebnis eines Preisvergleichs und wenn die Alternative zu teuer ist, bin ich genau da wo ich sein WILL. Das einzige was ein Mensch nämlich MUSS, ist lediglich sterben.

So die weisen Worten von Jens Corssen!

Anstatt zu jammern, solltest du für deine gänzlich freiwillige Entscheidung auch Verantwortung übernehmen und dir das auch dir vor Augen halten, dass DU dich somit jeden Tag aufs Neue für deine Ehe entscheidest, weil es dir dort besser gefällt als woanders!

Zitat von Selina20:

Es sind nie die psychischen
Probleme der partner, die binden.

Es sind immer die eigenen psychischen Probleme, die binden.

Das liest sich hochinteressant!

Willkommen zurück
@SchnauzeVoll !

Ich würde mich freuen zu hören, was du in den letzten Wochen unternommen hast um deine Situation zu verändern?

Ich war hart zu mir und habe 13 kg abgenommen. Eine sehr interessante Erfahrung hinsichtlich Tat und Wirkung.

Hallo Schnauzevoll. Ich habe ebenfalls psychische Probleme. Nicht ganz so schlimm, wie die deiner Frau aber immerhin leide ich seit Jahren unter einer handfesten Depression. Ähnlich wie deine Frau habe auch ich einige Therapeuten verschlissen. Diese Therapien haben mir zwar in der Bewältigung einiger Dinge in meiner Vergangenheit geholfen, die Depression beseitigen konnten sie aber nicht. Mit Medikamenten habe ich sie einigermaßen im Griff, was aber bedeutet, dass große Anteile meiner Persönlichkeit sich quasi im Dauerschlaf befinden. Deshalb reduziere ich diese inzwischen, bzw. bin dabei sie auszuschleichen.

Diese Depression besteht bei mir schon seit vielen Jahren und ist daher chronifiziert. Sie gehört zu meiner Persönlichkeit ebenso wie wahrscheinlich die psychischen Erkrankungen deiner Frau. Ich habe in meinem Leben einfach schon sehr viele schlimme Dinge durchleben müssen und die haben meine Schutzhülle brüchig gemacht. Deshalb bin ich dünnhäutiger und verletzlicher als andere. Diese Verletzlichkeit macht mich aber auch zu dem, was ich bin. Ich bin ein sehr empathischer Mensch, der von anderen gerne bei Problemen angesprochen wird. Alle Welt schüttet mir gerne das Herz aus, weil ich eben nie verurteile, für alles Verständnis aufbringe und deshalb oft gute Lösungsansätze bieten kann. Mich selbst bringt das aber oft an die Grenzen meiner Kraft.

Eines aber ist für mich und wahrscheinlich für alle psychisch vulnerablen Personen sehr wichtig und das ist die Akzeptanz der Krankheit als Teil der Persönlichkeit. Diese Akzeptanz lässt mich heute eher dazu übergehen, mich selbst zu schützen. Früher ließ ich mich oft ausnutzen und fiel dann völlig ausgelaugt in ein tiefes Loch. Heute gelingt es mir, mich rechtzeitig quasi in Sicherheit zu bringen. Eine große Hilfe ist es für mich, dass mein Umfeld über meine Erkrankung bescheid weiß und diese ebenfalls akzeptiert. Ich werde nicht in Watte gepackt aber wenn es jemandem von meine Freunden zuviel wird, dann steht es ihm oder ihr frei, sich ebenfalls eine Zeit lang zurück zu ziehen.

Was ich damit sagen will ist, dass ich deinen Texten entnehme, dass sowohl du als auch deine Frau zur Zeit noch gegen die Erkrankung ankämpfen bzw. sie verleumden. Das wird euch nicht weiter bringen. Ihr werdet beide lernen müssen, damit zu leben. Diese Erkrankung und das damit verbundene Verhalten gehören zur Persönlichkeit deiner Frau dazu. Ein Therapeut kann lediglich helfen, damit umzugehen. Beseitigen kann er es nicht.

Wenn also deine Frau ihre dollen 5 Minuten hat, weint, Porzellan zerschmeißt und verzweifelt wirkt, dann darfst und musst du dich von ihr distanzieren. Danach aber darfst du sie wieder in den Arm nehmen und für sie da sein, wenn du das so willst. Wenn nicht musst du gehen!

Bitte gib deiner Frau nicht die Schuld an deinem Unglück. Du musst und du darfst für dein Leben selbst sorgen. Entscheidest du dich, bei ihr zu bleiben, dann geht das nur, wenn du ihre Krankheit radikal akzeptierst. Sie wird nicht weggehen. Niemals! Egal wieviele Tabletten oder Therapeuten sie auch nimmt. Die Pillen werden diese Anteile nur unterdrücken. Damit wird sie handzahm aber eben auch in großen Teilen absterben. Ein Zombie sozusagen.

Überlege dir nun bitte gut, ob deine Liebe ausreicht, sie so zu nehmen und zu lieben, wie sie ist. Wenn nicht, dann geh! Alles was du hier anführst, Kind, Haus und Geld sind nur Ausreden.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!

@SchnauzeVoll
Das Abnehmen ist doch schon mal ein guter Ansatz, falls du überflüssige Pfunde hast! Ich habe auch eine solche Trenndiät hinter mir.

Lass dich nicht drängen hier im Forum, Ergebnisse innerhalb einer gewissen Frist vorzuweisen. Letztlich ist es dein Leben, deine Entscheidung und deine Verantwortung was du tust oder lässt!

Genausowenig ist es zielführend, sich endlos die ähnlichen Erwägungen in mehreren Threads anzuhören. Wäre natürlich schön auch für uns, wenn du dich irgendwann wieder meldest, Sie-haben-das Ziel-streicht oder nicht!

Im Moment scheint alles gesagt zu sein.
Viel Glück!

Die ganze Ausführung von @Schätzchen ist so was von gut erklärt. Ganz herzlichen Dank dafür. Ich wusste nicht, wie ich dies in brauchbare, gute Worte fassen kann. Ein Danke dafür ist irgendwie zuwenig!
Ich wiederhole nur den Schluß

Zitat von Schätzchen:

Überlege dir nun bitte gut, ob deine Liebe ausreicht, sie so zu nehmen und zu lieben, wie sie ist. Wenn nicht, dann geh! Alles was du hier anführst, Kind, Haus und Geld sind nur Ausreden.

Danke für deine klaren, echten, ehrlichen Worte!

Zitat von SchnauzeVoll:

Das liest sich hochinteressant!

Ja?
Hast du dir Gedanken gemacht über deine Bindung zu deiner Frau.

Was trägt diese Bindung? Liebe, Erinnerung, Vertrautes.
Oder Angst

@Selina20: Erinnerungen und Vertrautheit auf jeden Fall, die anfängliche Liebe wurde sukzessive immer mehr überschattet durch ihre psychischen Störungen und die nicht wirklich vorhandene Bereitschaft, daran was zu ändern - in ihren Augen haben Psychologen selbst einen an der Klatsche. Was mich momentan extremst nervt ist, dass sie sich nicht impfen lässt. Ich hab gefragt warum, Antwort: Erstmal abwarten. Sie ist halt auch oft einfach komisch.
Angst? Wenn ich hier andere Threads lese dann ja. Mit Moral und Verlässlichkeit scheint nicht mehr viel los zu sein, wahrscheinlich lässt mich das auch zögern.

Zitat von Clara_:

Anstatt zu jammern, solltest du für deine gänzlich freiwillige Entscheidung auch Verantwortung übernehmen und dir das auch dir vor Augen halten, dass DU dich somit jeden Tag aufs Neue für deine Ehe entscheidest, weil es dir dort besser gefällt als woanders!

Hallo SchnauzeVoll,

ich möchte Clara`s Worte, ungeachtet der von Dir erwähnte Schwierigkeiten Deiner Frau, vollständig unterstreichen.

Bei mir an der Wand hängt ein Zettel mit den Worten:
Wer nicht kann, was er will, muss wollen, was er kann.

Ich empfinde das für mich als sehr wahr.

Zitat von SchnauzeVoll:

durch ihre psychischen Störungen und die nicht wirklich vorhandene Bereitschaft, daran was zu ändern - in ihren Augen haben Psychologen selbst einen an der Klatsche.

Hast Du eigentlich mal darüber nachgedacht, daß die Änderung ihrer Bereitschaft etwas zu ändern nicht gleichbedeutend damit ist, daß Dir das Ergebnis gefallen würde?

Zitat von SchnauzeVoll:

Mit Moral und Verlässlichkeit scheint nicht mehr viel los zu sein, wahrscheinlich lässt mich das auch zögern.

Ach, glaub mal. Es sind Millionen die die Moral, Verlässlichkeits und Loyalitätsflagge hoch halten und brav an der Seite ihres Partners aus harren bis zum Ableben. Manche haben Glück und wurden totgeprügelt, dann hatten sie es zumindest schneller hinter sich. Und moralisch betrachtet ist ein solcher Märtyrertod ja eine wahre Heldentat. Immerhin hat man ja bis zum Ende ausgehalten und ist nicht einfach gegangen wie das die amoralischen Egoisten tun.

Worauf ich hinaus will. So allein wie Du denkst, bist Du mit Deiner dogmatischen Vorstellung gar nicht. Nur, wider erwarten, hat die die Welt kein Stück verbessert.

Und selbst wenn Du weiterhin glaubst, dass Du gerade irgendwas Gutes tun würdest, weil Du bei Deiner Irren bleibst, lass Dir gesagt sein - das interssiert nun wirklich keine Sau ob Du neben Deiner Frau oder alleine irgendwann verscharrt wirst.

Das findet alles nur in Deiner Birne statt und hat was damit zu tun, sich über andere erheben zu wollen um sich besser zu fühlen.

So ist man armes Opfer der Umstände und zeitgleich moralisch integer und sonstwie toll. Dient alles nur der narzisstischen Kompensation der eigenen Feigheit.

Die Friedhöfe sind voll von unersetzlichen Menschen wie Dir.