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Psychische Erkrankungen bei Freunden/ Dating/Beziehung

L
Meine letzte Nachricht war ein lieber Gruß und keine Frage.

Das ist wohl dann das was ich tun kann?

Sie meinte, sie hält noch Kontakt den Leuten aus der Klinik. Einigeln tut sie sich also nicht.

04.12.2023 23:21 • x 1 #16


O
Also Kontakt wird nur insoweit möglich sein wie sie es zulassen KANN. Können ist in Depressionen so was wie ne Fähigkeit die es nicht mehr gibt.

04.12.2023 23:38 • x 1 #17


A


Psychische Erkrankungen bei Freunden/ Dating/Beziehung

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L
Dann werde ich wohl ab und an einen Gruß senden und hoffen es geht ihr bald besser.

04.12.2023 23:59 • x 2 #18


A
@Lacey Na klar beziehst du das zu viel auf dich. Du kannst von einem Depressiven keine normale Freundschaft erwarten. Der kommt und geht, wie er kann oder will.
Ratschläge soll man vermeiden, aufheitern zu wollen wird als Ignoranz gewertet, melden oder gar besuchen als Belastung empfunden, was zu einem schlechten Gewissen führt und meist bekommt das Umfeld auch noch die Schuld.

Dh, du kannst nur hin und wieder einen Gruß dalassen, damit der andere nicht glaubt, dass er allein gelassen wird. Und wenn er darum bittet, schweigend mit ihm Cartoons schauen oder so. Bis die Phase wieder vorbei ist.

Eine Freundschaft in dem Sinn ist da nicht möglich, sie hat sich wahrscheinlich auch um dich gekümmert, um sich
so von ihren eigenen Problemen abzulenken. Machen ja viele auch hier im Forum so. Aber Freundschaft ist das nicht, weil die nur gelebt werden kann, wenn sie dich aus dem Schuhkarton hervorholt. Und wann es grad wieder soweit ist, weiß man nicht.

Also rate ich dir, gerade weil das eine recht frische Freundschaft ist, involviere dich da jetzt nicht zu sehr. Auch wenn sie nicht anders kann, hilft es dir nichts, weil du dich nicht auf sie verlassen kannst und es verletzend bleiben wird. Es ist für einen sensiblen Menschen nämlich leichter gesagt als getan, das nicht persönlich zu nehmen und drüberzustehen, dass man regelmäßig geghostet wird.

Die, die das können, sind die, die nicht sensibel sind und denen das Alles eben nicht nahegeht. Jeder andere hält das Ghosten und den Blick in den menschlichen Abgrund auf Dauer eben nicht aus, ohne selber krank zu werden.

Also lass dir nicht einreden, dass du selber ein kalter Mensch wärst. Um eine Beziehung mit einem psychischen kranken Menschen haben zu können, müssen dessen Befindlichkeiten an dir ziemlich abprallen und auch das Bedürfnis, mit ihm Zeit zu verbringen, muss sich in Grenzen halten. Dann geht’s. Wenn’s dir nahe geht, geht’s nicht. Zumindest nicht stabil, auf Dauer und positiv.

05.12.2023 06:30 • #19


A
Ich geh hier natürlich von einer chronischen Erkrankung aus und nicht von einer deprimierten oder depressiven Phase, wie sie jeder mal hat. Da muss man schon deutlich unterscheiden.

Eine (schwere) Depression ist meistens eine Krankheit, die sich über Jahre, wenn nicht über ein ganzes Leben zieht. Dann hilfts, wenn du sie eher als Bekannte, denn als Freundin siehst.

05.12.2023 06:49 • #20


L
@Arnika

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Sie hat seit Jahren Depressionen, aber wurde erst jetzt richtig erkannt.

Ich denke auch das sie mir gern helfen will um sich von sich abzulenken.

Ja, ich habe fast Schuldgefühle weil ich davor zurückschrecke was die schwere Krankheit angeht. Ich bin sensibel und sehr mitfühlend. Ich finde es schwierig mich da abzugrenzen.

Hast du denn Erfahrung mit Freundschaften mit der Thematik?

05.12.2023 17:31 • #21


A
@Lacey Oja, die hab ich leider zur Genüge. Wohl mehr als die meisten hier. Schon vor 25 Jahren bekam mein damals bester Freund die Diagnose bipolare Persönlichkeitsstörung. Und mittlerweile gibt es kaum eine gängige psychische Erkrankung oder Persönlichkeitsstörung, die ich im Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis noch nicht näher kennengelernt hätte. Ist ja leider alles nicht so selten, vor allem in bestimmten Berufsgruppen. Ich habe zB eine „Freundin“ mit schweren Depressionen, von ihr seh und hör ich äußerst selten was. Da geht das bisschen an Energie meist für andere Sachen und Personen drauf, die eben wichtiger sind. Wir kennen und mögen uns seit hundert Jahren . Nur da hab ich eben genug (emotionalen) Abstand, da zieht es mich nicht mehr groß mit runter.

Deswegen kann ich bei manchen Aussagen hier nur müde lächeln.

Das mit dem schlechten Gewissen ist normal, wenn man nur halbwegs ein guter Mensch ist. Und einem eben eine breitere Erfahrung fehlt. Und zwar nicht nur über die Krankheit oder Störung eines anderen, sondern wie es einem selber damit geht.

Persönlichkeitsstörungen sind nochmal härterer Tobak, da laufe ich heute mit wedelnden Armen davon. Da habe ich aber ein sehr geschultes Auge dafür, dass ich da schnell auf deutlichen Sicherheitsabstand gehe. Da wirst du sonst nämlich selber irre. Bei chronisch Depressiven ist es nicht ganz soo krank, da führst du halt eine Beziehung wie ein williges Betthasi. Du wirst aus dem Hut gezaubert, wenn es grad passt, oft eh nur mit SMS, und dann wieder geghostet. Nur hast du eben keine Höhepunkte, sondern vor allem Tiefpunkte. Wirklich involviert bist total überfordert und mies drauf und hast Schuldgefühle und Gedankenkreisel. Fast wie der Depressive selbst. Denn du bist nur zu einem gewissen Grad mit dem Menschen befreundet, sondern vor allem näherst dich einer psychischen Krankheit immer mehr an. Ein psychisch Kranker oder Gestörter agiert per schon egoistisch, einfach, weil er gar nicht anders kann.

„Eine Depression ist eine wahnsinnig egoistische, selbstzentrierte Krankheit mit einem obsessiven Teufelskreis aus selbstzerstörerischen Gedanken, die wegen ebendieser Selbstzentriertheit zu noch mehr Scham und Schuldgefühlen führen“, schrieb ein an schwerer Depression erkrankter Journalist mal.

Du spiegelst das bereits jetzt bis zu einem gewissen Grad. Und deswegen: Psychische Krankheiten sind ansteckend. Du musst aufpassen, dass du nicht selber krank wirst. Da hat niemand was davon. Wenn du jemand bist, der eher stoisch ist oder eine Schutzwand aufbauen kann, geht’s. Wenn du dich wirklich emotional mit reinbegibst, ist es ein Risiko. Muss jeder selber wissen, ob er quasi „immun“ ist oder das Risiko eingehen will. Aber unterschätzen sollte man es nicht. Ich sehs wie bei anderen ansteckenden Krankheiten. Mit Abstand mal auf einen Kaffee gehen oder aktiv helfen wie was organisieren, absolut ok. Aber allzu eng kuscheln tu ich freiwillig nicht.

Wer das anders sieht, hat die Krankheit nicht verstanden. Der meint immer noch, ihm selber kann das nicht passieren, weil man bei Depressionen ja nur Stärke beweisen und sich nur richtig bemühen muss. Aber weit gefehlt. Das kann schneller gehen, als man glaubt.

05.12.2023 20:54 • x 3 #22


B
Zitat von Arnika:
Persönlichkeitsstörungen sind nochmal härterer Tobak, da laufe ich heute mit wedelnden Armen davon. Da habe ich aber ein sehr geschultes Auge dafür, dass ich da schnell auf deutlichen Sicherheitsabstand gehe.

Das unterschreibe ich.

05.12.2023 21:00 • #23


O
@Arnika
Zitat von Arnika:
Persönlichkeitsstörungen sind nochmal härterer Tobak, da laufe ich heute mit wedelnden Armen davon.

05.12.2023 21:54 • #24


L
@Arnika

Super interessant deine Erfahrungen zu lesen, vielen Dank!

Mir wird auch mehr und mehr bewusst, dass es eben eine schwere Erkrankung ist.

Hm. Ich schätze mich mehr so ein, dass ich sehr verständnisvoll bin und aber eigentlich keine großen Kapazitäten habe um sowas ohne schaden bzw. Selbst mitreinzugeraten schaffe. Vielleicht muss ich mir wohl meiner Grenzen bewusst werden.

Persönlichkeitsstörungen gibt’s ja sehr viele, welche genau meinst du?
Was genau macht für dich den unterschied da aus bzw. Den Umgang damit?

05.12.2023 23:02 • x 1 #25


A
@Lacey Wie gesagt, sieh es als Bekanntschaft. Ihr kennt euch erst seit ein paar Monaten, du bist ja sowieso nicht die Person, der sie das bisschen Kraft opfern kann und will. Wenn sie sich meldet, dann triff dich, wenn sie was braucht, hilf ihr. Aber geh davon aus, dass das eher eine Einbahnstraße wird, du nicht mit ihr reden kannst, wenn und wonach dir ist, und je mehr du es versuchst, umso mehr steigen ihre Schuldgefühle auch noch. Bist du die beste Freundin, musst du damit rechnen, auch Baby zu sitten. Also sie, nicht etwa die Kinder. Wenn die Freundin meines Kumpels damals zB einen wichtigen Termin hatte, ihn konnte man zu dem Zeitpunkt nicht allein lassen, hab ich Urlaub genommen, um den „Depressiven zu sitten“. Da saß ich zB am Boden des Badezimmers, während er ein Bad nahm, weil er mir rief, weil er auch dort dann nicht allein sein konnte. Machst ja sonst auch nicht. Allein die Frage, ob wir die Pizza aus dem Karton essen oder Teller wollen, löste bereits so eine Überforderung aus, dass er in einen Abgrund blickte. Also ein Eiertanz. Danach bist du fertig. Kann man hin und wieder machen, wenn es einem ein Bedürfnis ist, aber ob mans zum Lifestyle machen will, lass ich mal dahingestellt.

Aber bei einer Depression fehlt wenigstens die Kraft, manipulativ zu sein, wie es bei den meisten Persönlichkeitsstörungen der Fall ist. Da wird ans schlechte Gewissen etc. dann bewusst appelliert. Zudem ist eine Depression heilbar, wobei es bei deiner Freundin wohl mittlerweile chronisch ist. Aber die kommt und geht dann zumindest eher phasenweise. Dann kann man sich auch mal „normal“ treffen, wie du eben im Sommer.

Eine Persönlichkeitsstörung ist aber eine gestörte Persönlichkeit, der Mensch ist einfach so. Ein Borderliner kann vielleicht andere Kanäle finden, um sich zB selbst nicht zu verletzen, bleibt aber ein Borderliner. Während ein Depressiver kein Depressiver bleiben muss. Beim Borderliner ist zB die Amygdala um 10% kleiner als bei einem gesunden Menschen, das ändert sich nicht mehr. Während bei einem Depressiven nur die Hirnchemie betroffen ist. Das kann man mit Medis in den Griff bekommen.

Ich habe Borderliner, Antisoziale, Narzissten, Histrioniker, Psychopathen, Soziopathen, Dissoziative etc kennengelernt, wobei die Grenzen oft fließend sind. Borderliner sind ja oft Narzissten auch. Und, das ist aber eine andere Ecke, Angststörungen, Zwangsstörungen, Asperger etc. Also quer Beet.

Am zerstörerischsten sind fast Antisoziale, aber paranoide Schizophrenie macht einem eher Angst. Borderline ist die Härte, aber auch Bipolare sind in vielen Punkten durchaus vergleichbar.

So oder so, du machst dann „interessante“ Erfahrungen fürs Leben. Wir haben zB mal für eine Freundin eine Überraschungsgeburtstagsparty geplant. Und weil die Freundin eines Kumpels nicht im Mittelpunkt stand, hat sie sich plötzlich ein Küchenmesser in den Oberschenkel gerammt. Mitten im Wald. War „lustig“. Ein anderes Mal wollte sie spontan aus dem Auto springen. Bei 140 km/h.

Der Bipolare benutzte mich fürs Alibi fürs regelmäßige Fremdgehen, obwohl ich mit seiner Frau befreundet war, etc pp. Und natürlich, je länger die Therapie, umso mehr sind die anderen Schuld. Und so toll sind Besuche in der Psychiatrie dann auch wieder nicht. Du hast also lauter Situationen, die du in einem schönen Leben nicht haben willst, mit denen du auch nicht wirklich umgehen kannst und die dir deine Lebensenergie aussaugen. Partner landen nicht ohne Grund oft selbst in der Klapse. Und weil du mit denen ja auch oft befreundet bist, ziehts dich noch tiefer hinein und hinab. Gerade, wenn du verständnisvoll und empathisch bist. Bist du es nicht, machst du ja vorher schon die Fliege, oder es tangiert dich eben nicht wirklich.

Für andere ist es sonst, wie wenn Harry Potter Dementoren begegnet, die saugen dir deine „Zauberkraft“ aus. Nur gibts eben Unterschiede. Und jeder darf selber entscheiden, ob er das kann und will.
Wenn manche hier auch gern ans schlechte Gewissen appellieren, oder meinen, ein psychisch Gestörter hätte ein Recht auf Liebe, also das Recht darauf, dass er dich im Zweifel komplett fertig macht, kann sich gern selber zur Verfügung stellen. Mit mir nicht mehr. Oder maximal aus sicherer Entfernung inkl. Schutzwand. Fair enough, jetzt sind halt andere dran. Ich rate dir nur, unterschätze es nicht!

06.12.2023 05:20 • x 2 #26


A
Und mein konkreter Rat zum Unterschied im Umgang: Bei einer Depression reicht es, wenn du freundlich bist und sie nicht wegstößt, damit sie weiß, dass du da wärst. Also Geburtstagsgrüße und Annehmen von Einladungen, sollten welche kommen.

Bei einer Persönlichkeitsstörung kommt’s ein bisschen drauf an, welche. Aber bei einer antisozialen zB, laufe so schnell du kannst, verschanze dich hinter einem Burggraben. Warne vielleicht 1-2 Mal die aktuellen Opfer, dann verschwinde komplett von der Bildfläche und blick nicht mehr zurück. Nur ja nicht anstreifen. Das gilt in Wahrheit für alle, aber der Grad der Zerstörungskraft ist unterschiedlich. Bei einem Borderliner bist nur dann vielleicht „nur“ ein psychisches Wrack, bei einer antisozialen Persönlichkeit dazu noch bankrott und überschuldet. Noch gefährlicher ist grandios-maligner Narzissmus, also nicht der „Wald-und-Wiesen“-Egomane, sondern die gefährlichste, bösartigste Form des Narzissmus. Das sind rachsüchtige Psychopathen. Ich kenne einen Fall, da will er die Mutter seiner drei Kinder gerade mit den perfidesten Mitteln nicht nur isolieren, sondern in den Suizid treiben. Ganz perfide ist, dass der Typ Psychologe ist und körperlich behindert ist, also manipuliert der das gesamte Umfeld auf höchstem Niveau und hat auch noch den Mitleidsjoker. Der vernichtet gerade nicht nur sie, sondern auch alle, die ihr helfen wollen. Oder versucht es zumindest. Brandgefährlich, der Typ. Und weil schlau, quasi unangreifbar. Damit kann man eine Depression echt nicht vergleichen. Der bleibt ja noch ein normaler Mensch, während eine Persönlichkeitsstörung damit einhergehen kann, dass der eben keine Empathie kennt und dich wie ein Insekt zertreten will, solltest du nicht mehr spuren. Das kann man eben nicht in einen Topf werfen, ein Übermaß an Verständnis oder gar ein Helfersyndrom können dich aber da wie dort deine Gesundheit, und gerätst du an die psychopathische Ecke, auch dein Leben kosten.

Also erkenne zumindest, dass an sich gute Eigenschaften wie Mitleid, Empathie und schlechtes Gewissen bei kranken Persönlichkeiten für einen selbst auch gefährlich werden können. Bei einem Psychopathen ist genau das das Einfallstor. Die Frage ist da nicht, ob du schon einmal einem begegnet bist, denn das bist du, sondern ob du dich früh und vehement genug abschirmen kannst.

06.12.2023 06:23 • x 1 #27


S
vlt. mal ein kleiner Einwurf:

es gibt nicht DIE Depression.

manche Depressionen sind reaktiv, dann gibt es Episoden und chronische. letzlich auch endogene und somatisierte Formen.
hierbei auch wieder in unterschiedlich starken Auswirkungen.
besonder interessant ist die Zyklothymia und Dysthymia, da diese etwas aus der Rolle tanzt.

bei DER Depression wird immer von Klinik, Medikamente und starken Auswirkungen auf das Berufs- und Sozialleben ausgegangen.

relativ unauffällig und oft unerkannt sie die leichten Formen, insb. Zyklothymia und Dysthymia.
schwer behandelbar und begleiten den Patienten das Leben lang ohne jedoch behandlungsbedüftige Symptome zu zeigen.
hierbei handelt es sich lediglich um leichte Stimmungsschwankungen, das Selbstwergefühl und der Schlaf kann beeinträchtigt sein.
bei der typisch leichten Depression sind chronische Müdigkeit, Antriebsschwäche, Grübeln, negatives Weltbild vorherrschend.
auch oft unerkannt und unbehandelt, der Betroffene schleppt sich also mit wenig Engerie durchs Leben und wird auch so wahrgenommen, ohne jedoch krank aufzufallen. die Zustände werden oft mit gerade nicht so gut 'drauf beschrieben.

06.12.2023 12:12 • x 2 #28


L
@Arnika

Kennst du auch eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung? Ich hab damit Erfahrung beim kennenlernen gemacht und ich hatte irgendwie das Gefühl, manipuliert zu werden ohne es mir ganz erklären zu können. Bis jetzt weiß ich nicht, hab ich mich zu wenig abgegrenzt oder hat mein Gefühl gestimmt. Das macht mich bisschen verrückt, weil ich es nicht endgültig sagen kann.

Ja, ich warte mal ab wie es weitergeht geht mit ihr und halte mich erstmal zurück. Nicht das ich ihr nicht mal schreibe, aber eher mit dem „helfen“ wollen.

06.12.2023 15:06 • #29


A
@Lacey Du solltest dich generell vom Gedanken befreien, da wirklich helfen oder was bewirken zu können. Das kann nur die Medizin.

Und Zwangsstörungen machen dich genauso irre. Und natürlich wirst du da manipuliert, das geht ja gar nicht anders. Erstens kommt eine Zwangsstörung selten allein, sondern ist oft nur ein Symptom für ein tieferliegendes gravierenderes Problem. Und zweitens musst du die Zwangsstörung in einer Beziehung ja zwangsläufig mitleben. Also wird an Verständnis für die surrealen Ängste appelliert. Also Verständnis für Irrsinn, sozusagen.

Ein Freund von mir war mit einer Frau zusammen, die davon betroffen war. War allerdings eine Fernbeziehung, sonst hätte es nicht so lang gehalten und er machte dann nach 2,5 Jahren auch Schluss. zB wollte sie mal, dass er auf einem Festival mit ihr den Boden stundenlang absucht, weil sie Panik schob, auf eine HIV-Spritze getreten zu sein. Warum auch immer. Verweigerte er, aber natürlich musste er dafür büßen.. Oder sie wollte von der Hochzeit seines Bruders wegfahren, weil sie sich nicht sicher war, ob der Herd noch brannte. Da nahm er dann sie und ihre Ängste nicht ernst genug. Oder hat bei ihrem Bruder ab Mitternacht zigmal angerufen und auch ihren Freund nicht schlafen lassen, ob der eh schon zuhause sei und nichts passiert ist. Der Bruder war fast 30. Er sei zu kalt, was ihre Familie betrifft. Aha.
Natürlich wirst du da manipuliert. Wer will schon freiwillig bei sowas mitmachen und so ein Leben führen? Das geht bei einem normalen Menschen nur mit Manipulation und (Passiv-)Aggression, also quasi „Gehirnwäsche“.

07.12.2023 09:45 • #30


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