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Provokantes Trampeln am Selbstwertgefühl - Trennung?

B
Hallo zusammen,

da sich die Verzweiflung langsam ins Unermessliche steigert sehne ich mich nach einer externen Meinung.
Vorab muss ich um Entschuldigung bitten, dieser Post könnte etwas länger werden.

Seit etwa 18 Monaten bin ich mit einer Frau zusammen, die mein Selbstwertgefühl seit fast einem Jahr untergeäbt. Leider erkenne ich mich kaum selbst und weiß einfach nicht weiter.

Dabei fing alles wie ein Märchen an. Wir haben uns online kennen gelernt, etwa 2 Tage wie verrückt geschrieben - unsagbar tiefsinnig und anregend. Es ging auch in eine ero. Schiene über, aber sehr geschmackvoll und keinesfalls Besorgniserregend.
Dann wollte sie sich am 3. Tag treffen, was wir auch getan haben.

Wie soll ich bloß sagen? Sie war so viel attraktiver als auf den Bildern, einfach umwerfend und sowas von humorvoll, klug und liebenswert zugleich. Gleichzeitig dachte ich, dass sie 2 Ligen über mir spielt und habe mir kaum Hoffnungen gemacht. Mein erster Eindruck war unvergleichlich, sie ist einfach eine immens stilvolle, feminine Frau. Alleine die Blicke die sie auf sich gezogen hat haben mich eingeschüchtert.

Nun ja, das erste Date? Magisch. Wir waren essen, anschließend stundenlang bis spät in die Nacht spazieren, haben uns sehr anregend unterhalten, verdammt viel gelacht.
Und dann wollte sie mich während dem Verabschieden küssen, was mich total überrascht hat. Der Kuss? Einfach feurig, leidenschaftlich, hungrig, . All das ero. war jedoch nur Hintergrundgeräusch, wir konnten einander einfach nicht loslassen und haben uns gefühlt eine Stunde umarmt, liebkost, einander lächelnd angestarrt und den Kopf geschüttelt.
Es war die sprichwortliche Faust aufs Auge - seitdem sind wir quasi zusammen.

Die darauffolgenden Dates waren der Hammer. Immens abenteuerlich, spanned und einfach zu schön um Wahr zu sein. Ich konnte mein Glück kaum fassen und war Hals über Kopf verliebt. Uns gingen nie die ideen aus, alles hat sich spontan und komplett ohne Druck gefügt und wir waren fast nur am Lachen. Die Art und Weise wie sie mich mit Komplimenten überhäuft hat war manchmal etwas zu viel, aber gleichzeitig schmeichelnd. Ich war so witzig, so attraktiv, so intelligent und einzigartig - wieder und wieder hat sie es mir gesagt.

Teilweise bin ich sogar auf die Bremse gestiegen, habe gemeint wir müssen nichts überstürzen und sie müsse keine Angst haben es langsam anzugehen. Warum genau weiß ich nicht mehr, ich hatte einfach das Bedürfnis vernünftig zu sein. Sie ist mir jedoch mit Tränen begegnet, was ich auch verstehe. Nach einem dieser Gespräche habe ich ihr jedoch gesagt, dass ich gerne mit ihr zusammen sein möchte - also waren wir etwa zwei Monate nachdem wir uns kennen gelernt haben offiziell ein Paar, haben einander Freunde und Familie vorgestellt usw. Das Liebesgeständnis hat nicht lange auf sich warten lassen und kam von mir - sie hat es lächelnd erwidert und mich herzlich umarmt, mich geküsst, mir ins ohr geflüstert wie sehr sie mich liebt, .

Es kam ein plötzlicher Schnitt. Mit einem Jobwechsel stieg ihr Stresslevel deutlich an und sie hatte weniger und weniger Zeit, was anfänglich zu Reibungen geführt hat. Natürlich habe ich Verständnis gezeigt und war für sie da, habe sie oft getröstet und sie aufgemuntert. Oft hat sie bittere Tränen geweint, was mich natürlich immens traurig gestimmt hat. Manchmal war (und bin) ich in diesem Zusammenhang hilflos, ich gebe jedoch mein bestes für sie da zu sein und helfe wo ich kann.

Gleichzeitig nimmt sie sich jedoch weniger Zeit, geht mir quasi aus dem Weg, ist meistens verplant und trifft auch in ihrer Freizeit zunehmend Freunde und KollegInnen, will manchmal nicht mal berührt oder gar angesehen werden. Ich versuche all das nicht persönlich zu nehmen und zeige Verständnis, aber je netter ich zu ihr bin desto abweisender wird sie oder fragt mich gar, wieso ich denn nicht würend bin, wieso ich so nett zu ihr bin.
Oft liest sie meine Nachrichten und antwortet stundenlang nicht, ist dabei manchmal sogar online und schreibt offensichtlich mit anderen Personen. Dabei frage ich bloß wie ihr Tag war, belästige sie nicht mit unzähligen Nachrichten oder Ähnliches, rufe sie auch nicht an.
Witzigerweise wirft sie mir gleizeitig vor, dass ich kaum mit ihr schreibe, bemängelt dass wir kaum noch reden usw., was mich total vor den Kopf stößt weil sie mich schlichtweg ignoriert oder manchmal nicht mal auf Fragen eingeht.

All das wäre wohl normal in jeder Beziehung, es folgt jedoch noch ein besorgniserregender Teil.

Ich fürchte, dass sie mich provozieren möchte oder manchmal schlichtweg Konflikte heraufbeschwört.
Z.B. vergisst sie meinen Geburtstag oder ignoriert mich auf Parties, kuschelt neben mir sitzend mit einem männlichen Kollegen vor ihren Freunden, lehnt sich an seine Schulter, lehnt sich an ihn, unterhält sich ununterbrochen mit ihm.
Was will sie damit bezwecken? Der Kollege hat zeitweise ängstlich zu mir gestarrt, wohl offensichtlich weil ihm klar war dass das eigenartig ist. All das während sie kaum mit mir gesprochen hat, mich quasi wie einen Hund ausgeschlossen hat vor ihren Freunden und Kollegen.
Noch dazu lässt sie mich wissen dass ihr Ex ihr schreibt oder dass sie sich manchmal fragt wie es mit anderen Männern wäre, dass sie Angst hat etwas zu verpassdn o.Ä.

Des Weiteren stellt sie am einen Tag ihre Liebe zu mir in Frage woraufhin ich ihr offen einen friedlichen Ausstieg ohne Drama anbiete, nur um mir am nächsten Tag zu sagen dass sie mich liebt und mich nicht verlieren möchte.

Was soll ich mir denken?

Ich finde dass sie eine tolle, kluge, attraktive und zielstrebige Frau ist. Aber von ihrer Seite kommt schlichtweg zu wenig. Immerzu verwöhne ich sie, massiere sie, behandle sie nach bestem Gesissen und bin einfach da für sie, tröste sie, baue sie auf, achte darauf dass ich im Kühlschrank habe was ihr schmeckt, .
Und sie? Ich versemmle z.B. zum 2. Mal eine Prüfung was mir schwer zu schaffen macht und von ihr kommt ein trauriges Smiley und die Frage wie ich mich fühle. Keine aufbauenden Worte, kein Beistand, kein kann ich etwas für dich tun?

All die anfänglichen Warnsignale machen sich jetzt einfach deutlich. Das Überstürzen der Beziehung, das bombardieren mit Komplimenten, der anfängliche Einsatz ihrerseits.

Nun ist sie ein völlig anderer Mensch. Wie ausgrtauscht. Abweisend, kalt, gleichgültig.
Interessanterweise hat sie mir so viel von ihrer vorangehenden Beziehung geschildert, so viel negatives was schon Warnung genug gewesen sein müsste - aber nein, ich war blind.

Ihn hat sie nachdem die rosa Brille abgesetzt war genauso abweisend behandelt, ihn nicht mehr berühren können, ihn kaum angesehen, kein Wort ausgetauscht . Sogar (wie ich finde) demonstrativ vor versammelter Familie, bis er tobend und schreiend ausgerastet ist, nur damit er als der Verrückte dasteht.

All das sollte mir egal sein, aber sie sagt sogar selbst dass sie es wieder macht und macht mir dann heulend zum Vorwurf, wenn ich sie darauf aufmerksam mache dass sie wieder abweisend ist. Wieso lässt sie mich das Ganze dann überhaupt wissen, wenn sie doch sowieso nur den Spieß umdreht und mich zum monster macht das ihr das vorwirft?

Jedes mal wenn wir kurz davor sind alles über den Haufen zu werfen ist da dieser heftige, atemberaubende S.. Mit der körperlichen Intimität war es immer atemberaubend zwischen uns, aber wenn wir uns versöhnen? Es ist einfach unglaublich.
Und beängstigend, wenn aus so einem Streit (wir schreien nie, werden nie gewalttätig) S. dieser Art resultiert.

Letztlich ist sie einfach provokant und passiv aggressiv. Eine andere Provokation ist z.B., dass sie im Vollrausch einen anderen Mann geküsst hat und mir diesbezüglich monatelang ins Gesicht gelogen hat.

Ich finde sie im tiefsten Inneren wahrlich liebenswert, habe einfach das Bedürfnis sie zu umarmen und es gibt für mich kaum etwas Schöneres als ihr Lächeln. Ihre Augen leuchten zu sehen, ihre Stirn zu küssen, mit ihr zu lachen. Alleine der Gedanke and diese Dinge lässt mein Herz höher schlagen, aber sie ist nun einfach anders. Ich glaube dass ich meine damalige Freundin liebe, nicht dir Art mit der sie mir jetzt begegnet. Zu Beginn unserer Beziehung hat sie mir paradoxerweise gesagt, dass ihr Ex genau das zu ihr gesagt hat und ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll. Sprechen wir hier von einer Persönlichkeitsstörung?
Sie sagt selbst, dass sie weiß sie verletzend ihr Verhalten ist, dass sie weiß wie sehr sie mein Selbstwertgefühl untergräbt, entschuldigt sich bitterlich weinend, beteuert schluchzend es sei keine Absicht und macht 'ne Woche später trotzdem damit weiter .

Hier stimmt doch etwas nicht. Soll ich mich einfach trennen? Meiner Freunde meinen einstimmig, sie sei nicht normal. Manch einer meint gar, sie verhält sich wie eine Borderlinerin oder Narzisstin. Davon möchte ich mich eigentlich distanzieren, aber je mehr ich mich einlese desto mehr erkenne ich ihre Verhaltensweisen in den Beschreibungen. Das Manipulative, das Kalte, diese zwei konträren Gesichter. Sogar wie sehr sie sich anstrengt, sobald sie spürt dass sie mich verliert. Nur um eine Woche später wieder ihr wahres Gesicht zu zeigen.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Kann mir jemand einen ernst gemeinten Ratschlag geben? Ich bin einfach verzweifelt und kann kaum an etwas Anderes denken.

Großer Dank an diejenigen, die bis hierher gelesen haben!

14.09.2019 13:48 • x 4 #1


P
Schieß die Alte ab! Die ist bekloppt. Das gibt nur Drama ohne Ende. Hör auf deine Freunde!

14.09.2019 13:52 • x 5 #2


A


Provokantes Trampeln am Selbstwertgefühl - Trennung?

x 3


D
Du kennst die Antwort schon längst, aber Du bist noch blind vor Verliebtheit und Sehnsucht...

Meine Meinung:

Die Frau ist das Böse, nicht mehr und nicht weniger.

Die geht über Leichen, hau da bloß ab!

14.09.2019 14:08 • x 5 #3


B
Das klingt ganz furchtbar. Was hält dich dort?Klammerst du dich immer noch an eure Anfangszeit?War wohl eher Show.Wenn du dich da nicht rausholt,tut es niemand.Sie hat den Respekt vor dir verloren und macht, was du mit dir machen lässt.Ich könnte sehr gut auf so eine Person verzichten, warum lässt du freiwillig so auf dir rumtrampeln?

14.09.2019 14:12 • x 4 #4


P
Klingt wie aus einem narzisstischen Lehrbuch.

Suche Dir einen Menschen der zumindest gefühlt 3 Stufen unter Dir steht.

Der kein großes Selbstbewusstsein hat und mich, meiner oberflächlichen, Überlegenheit wegen anhimmelt.

Der mir meine narzisstische Zufuhr über längerem Zeitraum garantiert und es sich ja lohnt ihn erstmal zwecks Jagdtrieb/Abhängigkeit da ein wenig zu pushen.

Und die Belohnung ist dann seine tägliche Anbetung und mir zu zeigen wie wichtig, toll und schön ich bin.

Aber er darf nicht vergessen wo er hingehört, an meine Füße ! Und da er/sie Spielzeug ist um mir zu dienen, absolut nicht verdient das ich ihm das Gleiche geben soll und er das auch nicht bekommt.

Schliesslich ist es doch so das man mit Spielzeug spielt, es einem Freude zu bringen hat und nicht umgekehrt, dafür schliesslich auch bezahlt (mit Kiste oder anfänglicher Aufwertung des Anderen). Das Spielzeug nicht mit einem selbst zu spielen hat.

14.09.2019 14:19 • x 7 #5


La-Fleur
Zitat von blindsided:
Ihn hat sie nachdem die rosa Brille abgesetzt war genauso abweisend behandelt, ihn nicht mehr berühren können, ihn kaum angesehen, kein Wort ausgetauscht . Sogar (wie ich finde) demonstrativ vor versammelter Familie, bis er tobend und schreiend ausgerastet ist, nur damit er als der Verrückte dasteht.


Und das wird dir auch bevorstehen.

Sei dir also selber wichtig, das deine Freundin Probleme hat und ihre Persönlichkeit eher schädigend ist, das hast du schon erkannt. Es wäre also sinnvoll sich zu trennen. Zukunft hat so etwas nicht, zumindest wird es nicht besser werden und du läufst Gefahr, erhebliche Schäden davon zu tragen.
Du solltest dich auch fragen, warum du so mit dir umgehen lässt, mit Liebe hat das nämlich nichts zu tun.

14.09.2019 14:19 • x 8 #6


M
Du bist ihr verfallen, wie soll man Dir da helfen?

Nein, ernsthaft das schmerzt bereits beim lesen. Wenn du um ihre Muster weißt, warum sollte es mit Dir anders ablaufen? Solche toxischen Muster verschwinden ja nicht eben mal so. Dein Bauchgefühl ist da sicherlich verlässlich. Du sollst dich nicht einfach so von ihr trennen, aber du steckst bereits in einer Art Abhängigkeit, die sich nicht gesund anhört. Und ja du warst/bist schön vollgepumpt mit Verliebtheitshormonen, siehst jetzt wieder etwas klarer und kannst deine Entscheidung mit ihr zusammen zu sein überdenken und neu wählen.

Wenn du so viel weißt über das Ende der vorherigen Beziehung, dann hast du wahrscheinlich bereits eine Idee, wie Eure auseinandergehen könnte. Hat sie oder ihr damaliger Partner die Beziehung beendet?

Ob sie eine Persönlichkeitsstörung hat, kann niemand sagen. Aber ihr Verhalten klingt echt respektlos.

Ich würde mit ihr sprechen, dass du ernsthaft die Beziehung beenden möchtest und es dann auch wirklich tun. Was sollte noch kommen, möchtest du das wirklich rausfinden? Denke drüber nach und dann treffe eine Entscheidung, sei jedoch fair zu ihr, du musst sie nicht so mies behandeln, wie sie es mit Dir getan hat.

14.09.2019 14:22 • x 5 #7


P
Zitat von milano30:
Du bist ihr verfallen, wie soll man Dir da helfen? Nein, ernsthaft das schmerzt bereits beim lesen. Wenn du um ihre Muster weißt, warum sollte es mit Dir anders ablaufen? Solche toxischen Muster verschwinden ja nicht eben mal so. Dein Bauchgefühl ist da sicherlich verlässlich. Du sollst dich nicht einfach so von ihr trennen, aber du steckst bereits in einer Art Abhängigkeit, die sich nicht gesund anhört. Und ja du warst/bist schön vollgepumpt mit Verliebtheitshormonen, siehst jetzt wieder etwas klarer und kannst deine Entscheidung mit ihr zusammen zu sein überdenken und neu ...



Ist leider ein typisches Verhalten von Narzissten und er ein typisches Opfer derer.

Nicht mal das Bett diente seiner Freude, auch nicht die warmen Worte am Anfang.

Das diente ihrer Bestätigung das sie Wer ist und um ihn zu verwirren und zu binden.

Das wahre Gesicht sieht er jetzt und wenn einem Narzissten was nicht nützlich erscheint, etwas Nächstenliebe und Co abfordert, dann hast Du die eiskalten Engel da.

Und sie weiß das er hängt und da nicht mehr viel tun muss um irgendwie Zufuhr zu bekommen.

Das Schlimmste was man ihnen tun kann, wortlos gehen und absolut Nullkontakt bevor sie es tun wenn sie mit einem fertig sind.

Dann drehen sie wieder auf da Spielzeug nicht zu gehen hat und das ihr Ego absolut zerstört.

Sollte mal den Test machen und schauen wie sie, falls noch ohne neues Spielzeug, reagiert !

14.09.2019 14:32 • x 2 #8


DerVorname
Die ist so toxisch, da gehört von Amtswegen schon eine Gefahrgut-Kennzeichnung drauf.

Da darfstt Du nun Hackengas geben.

14.09.2019 14:45 • x 4 #9


jonny87
Wie meine Vorredner, empfehle ich Dir einen klaren Cut zu machen und die Dame abzuschiessen. Die Frau ist ein Fass ohne Boden, du kannst unendlich viel investieren, aber es kommt nichts zurück.

Sei stark und ehrlich zu Dir selbst, du wirst nur noch mehr leiden, wenn du jetzt um Sie ''kämpfst''. Den Kampf kannst Du nämlich nicht gewinnen. Das Fass ohne Boden lässt sich nämlich nicht füllen.

14.09.2019 14:48 • x 3 #10


B
Zitat von Pfffft:
Schieß die Alte ab! Die ist bekloppt. Das gibt nur Drama ohne Ende. Hör auf deine Freunde!


Das ist wohl das Einfachste. Wobei... Nun ja, es ist schwer einfach loszulassen, das merke ich jedes mal wenn ich auf Distanz gehe, weil ich anfange sie zu vermissen.

Zitat:
Meine Meinung:

Die Frau ist das Böse, nicht mehr und nicht weniger.


Auch wenn vieles wahrlich darauf hindeutet kann ich das einfach nicht komplett so sehen. Ich möchte sie nicht dämonisieren oder gar pathologisieren, in gewisser Hinsicht versuche ich nach wie vor, mich an dem festzuhalten was mal war - aber das ist wahrscheinlich die falsche Herangehensweise. Wir leben ja im Jetzt, nicht damals.


Zitat:
Sie hat den Respekt vor dir verloren und macht, was du mit dir machen lässt.Ich könnte sehr gut auf so eine Person verzichten, warum lässt du freiwillig so auf dir rumtrampeln?


Das mit dem Respekt klingt plausibel. Ich denke auch, dass es im gesunden Ausmaß so eine Dynamik geben kann. Es muss nicht alles krankhaft sein, gewiss spiele ich auch meinen Part in diesem Tanz. Eventuell bin ich zu gutmütig, zu nett, lasse mir zu viel gefallen - was letztlich dazu führt dass sie den Respekt mehr und mehr verliert und mich möglicherweise deswegen mit so negativem Verhalten testet, um zu sehen wie weit das geht. Ich glaube auch, dass sich eine Art Machtspiel eingeschlichen hat und es sie möglicherweise bestätigt, wenn es mir wegen ihr schlecht geht. Das bereitet mir schlichtweg Kopfschmerz, weil ich die Situation nicht einschätzen kann. Aber eines weiß ich: wenn ich mich gesund distanziere (was in dieser Situation völlig verständlich ist) und sie mich fallen lässt wie eine heiße Kartoffel kann man in keinster Weise von Liebe sprechen.

Zitat von La-Fleur:
Du solltest dich auch fragen, warum du so mit dir umgehen lässt, mit Liebe hat das nämlich nichts zu tun.


Das hat wahrscheinlich mit Bindungstheorie zu tun. Ich bin eher ängstlich gebunden, und sie ist ganz deutlich vermeidend gebunden.

Anfänglich war alles schön, sie hat sich immense Mühe gegeben und war schlichtweg ein komplett anderer Mensch. Liebevoll, zuvorkommend, offen und einfach herzlich.
Nun, nachdem ich an sie gebunden bin ist sie ganz anders. Vermeidend, unabhängig, abweisend, teilweise kalt, emotional nicht greifbar, ...

Und ich glaube diese Diskrepanz hat mich in Schockstarre versetzt. Es ist immens verwirrend. Kognitiv verstehe ich es vollends, mir ist zu 100% klar dass ihr anfängliches Verhalten nun Geschichte ist (und sich dahinter Muster gewisser Persönlichkeitsstörungen verstecken könnten), aber emotional halte ich einfach an damals fest und möchte es wieder so wie damals erleben, sehne mich danach, ...

Es ist zerreißend.

15.09.2019 09:44 • x 1 #11


D
Zitat von blindsided:

Das ist wohl das Einfachste. Wobei... Nun ja, es ist schwer einfach loszulassen, das merke ich jedes mal wenn ich auf Distanz gehe, weil ich anfange sie zu vermissen.



Auch wenn vieles wahrlich darauf hindeutet kann ich das einfach nicht komplett so sehen. Ich möchte sie nicht dämonisieren oder gar pathologisieren, in gewisser Hinsicht versuche ich nach wie vor, mich an dem festzuhalten was mal war - aber das ist wahrscheinlich die falsche Herangehensweise. Wir leben ja im Jetzt, nicht damals.




Das mit dem Respekt klingt plausibel. Ich denke auch, dass es im gesunden Ausmaß so eine Dynamik geben kann. Es muss nicht alles krankhaft sein, gewiss spiele ich auch meinen Part in diesem Tanz. Eventuell bin ich zu gutmütig, zu nett, lasse mir zu viel gefallen - was letztlich dazu führt dass sie den Respekt mehr und mehr verliert und mich möglicherweise deswegen mit so negativem Verhalten testet, um zu sehen wie weit das geht. Ich glaube auch, dass sich eine Art Machtspiel eingeschlichen hat und es sie möglicherweise bestätigt, wenn es mir wegen ihr schlecht geht. Das bereitet mir schlichtweg Kopfschmerz, weil ich die Situation nicht einschätzen kann. Aber eines weiß ich: wenn ich mich gesund distanziere (was in dieser Situation völlig verständlich ist) und sie mich fallen lässt wie eine heiße Kartoffel kann man in keinster Weise von Liebe sprechen.


Man neigt aber auch dazu die Angebetete zu verteidigen, obwohl sie offensichtlich n Knall hat.

Weil man halt verliebt ist...

15.09.2019 09:50 • x 2 #12


B
Zitat von Dachs:
Man neigt aber auch dazu die Angebetete zu verteidigen, obwohl sie offensichtlich n Knall hat.

Weil man halt verliebt ist...


Das ist wahrscheinlich wahr. Das krasse ist einfach... Sie war anfänglich einfach ganz anders, das schockiert mich so. Und nach und nach hat sie mich mit kleinen Seitenhieben darauf konditioniert, einfach weniger und weniger von ihr zu erwarten.
Hat mehr Distanz aufgebaut, mich abweisender behandelt, mir wieder und wieder ein schlechtes Gefühl gegeben, mich sozusagen mit provokantem Drama auf die Probe gestellt um zu sehen wie viel ich mir gefallen lasse...
Es ist ein Bisschen wie mit einem Hummer im kochenden Wasser, der einfach nicht spürt dass das Wasser immer heißer wird - bis er stirbt.

Das Bittere? Trotz all dem Wissen - also trotz dem Wissen dass es eigentlich nicht in Ordnung ist - zweifelt man an sich, fragt sich was man selber falsch macht oder besser tun könnte, sucht den Fehler an sich... Ich mache das zumindest. Obwohl ich oberflächlich wahrlich weiß wie sehr sie mir schadet und obwohl mir bewusst ist wie sehr sogar meine Freunde von diesem Thema genervt sind und mir aus dem Weg gehen... sehne ich mich dennoch nach ihr, freue mich wie ein kleiner Schuljunge über jedes Brotkrümel das sie mir (nach langen Hungerphasen) zuwirft und sehe auf irgendeinem Level nicht ein, dass ich gehen sollte.
Irgendein beschränkter Teil von mir hält an damals fest und hofft, dass sie schlichtweg vernünftig wird aber da kommt nun wieder die Ironie: sie hat selbst gesagt, dass sie so ist, dass sie wahrscheinlich beziehungsunfähig ist und sich vermutlich nie ändern wird.

15.09.2019 09:56 • x 2 #13


M
Weiß nicht mehr, ob ich das hier bereits erwähnt habe, das nennt man kognitive Dissonanz, was du da beschreibst. Was glaubst Du denn ist wahrer: ihr Verhalten zu Beginn oder das jetzige Verhalten? Und denkst Du es wird nochmals so wie am Anfang?

Du bist halt Ent-täuscht. Ist doch eigentlich bei Verliebtheit nichts ungewöhnliches. Dass Deine Freunde Dich meiden, finde ich von den Freunden auch nicht sonderlich nett, würde mir jedoch zu denken geben. Und willst Du Dich selbst isolieren für eine Frau, die Dich respektlos behandelt? Am Ende musst Du Dir alles wieder mühsam aufbauen.

Was Dich gerade umtreibt ist Dein Ego, weil sie Dich so schön gespiegelt hat zu Beginn. Du hast ordentlich projiziert und von dieser Projektion magst Du nicht ablassen.

15.09.2019 10:04 • x 4 #14


B
Zitat von milano30:
Weiß nicht mehr, ob ich das hier bereits erwähnt habe, das nennt man kognitive Dissonanz, was du da beschreibst. Was glaubst Du denn ist wahrer: ihr Verhalten zu Beginn oder das jetzige Verhalten? Und denkst Du es wird nochmals so wie am Anfang?

Du bist halt Ent-täuscht. Ist doch eigentlich bei Verliebtheit nichts ungewöhnliches. Dass Deine Freunde Dich meiden, finde ich von den Freunden auch nicht sonderlich nett, würde mir jedoch zu denken geben. Und willst Du Dich selbst isolieren für eine Frau, die Dich respektlos behandelt? Am Ende musst Du Dir alles wieder mühsam aufbauen.

Was Dich gerade umtreibt ist Dein Ego, weil sie Dich so schön gespiegelt hat zu Beginn. Du hast ordentlich projiziert und von dieser Projektion magst Du nicht ablassen.


Deine Worte ergeben viel Sinn, dafür danke ich dir. Das Prinzip von kognitiver Dissonanz ist mir nicht neu, und damit versuche ich mir auch teilweise den ganzen Schlamassel zu erklären.
Klar ist es bedenkenswert mich für diese Frau zu isolieren, während sie selbst aufblüht und ihre Freundschaften pflegt, noch dazu offensichtlich kaum einen Gedanken an die Beziehung verschwendet und einfach aufblüht, während ich mich innerlich vergesse.

Das Ekelhafteste in diesem Zusammenhang: ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es ihr Genugtuung gibt wenn es mir schlecht geht. Sie hat mich sogar dazu aufgefordert, ihr das zu sagen - also wenn ich mich wegen ihr schlecht fühle. Mein erster Gedanke war dass dies etwas liebevolles war - vonwegen sie wollte wissen wenn sie etwas falsch macht.
Mittlerweile glaube ich eher, dass sie dies aus Bestätigung wissen will. Und eventuell um noch besser in Erfahrung zu bringen wo meine Knöpfe sind, so paranoid das auch klingen mag ...

Das Beste ist wohl: einfach nicht reagieren. Wenn sie jedes mal die Lautstärke höher dreht und noch härter provoziert solange ich nicht reagiere weiß ich wohl ganz genau, was los ist.

Ehrlicherweise bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass ihr anfängliches Ich nur eine art falsches Ich war, sozusagen genau das was sie mir präsentieren wollte um mich für sich zu gewinnen.
Sobald sie sich meiner erst mal sicher war hat sie einen Großteil dieser liebenswerten Charaktereigenschaften abgelegt und ist zu einer passiv aggressiven Person mutiert, die kaum eine Chance auslässt um mich zu provozieren oder einen Konflikt heraufzubeschwören.
Die Art und Weise wie sie auf meiner Verlustangst mit beiläufigen Kommentaren rumtrampelt ist z.B. immens besorgniserregend, wo sie doch eigentlich weiß wie sehr ich damit zu kämpfen habe. Auch sie kennt Geschichten von meiner vorangehenden Beziehung, welche gelinde gesagt sehr stark zu meinen Verlustängsten beigetragen hat. Dass sie dieses Wissen nun gegen mich verwendet finde ich schrecklich.

Die Thematik mit dem Spiegeln ist eine Sache für sich. Also um ehrlich zu sein weiß ich, dass jemand mit gesundem Selbstwertgefühl vermutlich schon beim anfänglichen Idealisieren aussteigt. Das würde fast jeder Person mit gesundem Selbstwertgefühl sauer aufstoßen und Alarmglocken schrillen lassen.
Warum habe ich mitgemacht? Ganz klar: mangelndes Selbstwertgefühl - das ist mein Problem.

Hier fängt das eigentliche Dilemma eigentlich an. Auch sie hat damit zu kämpfen. Irgendwie kommt in mir das Bedürfnis auf ihr zu helfen, ich habe auch oft diese Thematiken mit ihr angesprochen. Über Bindungstheorie gesprochen, teilweise auch harsche Kritik an ihren Verhaltensweisen ausgesprochen, sie daran erinnert wie ähnlich sich unsere Beziehung mit ihrer vorangehenden ist. Oft überrascht mich, wie geduldig sie sich das Ganze anhört. Sie lässt mit sich reden, aber gleichzeitig kommt wenig Konstruktives von ihrer Seite und ich habe das Gefühl, sie duldet das eigentlich nur und kocht womöglich innerlich vor Wut, weil ich es wage sie zu kritisieren. Wobei meine Kritik schlichtweg angebracht ist, niemand sollte sich das gefallen lassen.

Die große Frage ist schlichtweg, ob ich mir selbst schade wenn ich sie verlasse.
Werde ich es bereuen? Werde ich ihr nachheulen? Ich fürchte nämlich, dass es so sein wird. Und hier spielt wieder das gekränkte Ego eine große Rolle.

Mittlerweile weiß ich nicht mehr was denn nun gesund ist und was nicht. Entweder bin ich selbst Narzisst und definiere mein Glück anhand dessen wie sie mich behandelt, oder wer weiß, möglicherweise bin ich Empath und sie spielt schlichtweg mit mir und ich bin die perfekte Zufuhr.

Am Besten ist wohl, ich höre einfach auf meinen Bauch und lasse ab von all diesen Begriffen. Das hilft nicht, ich bin kein Psychologe und von dem her ist das verschwendete Energie.

Meine Taktik ist erst mal, dass ich mich meiner selbst wegen ein Bisschen distanziere und ihr klar mache, dass ich nicht selbstverständlich bin. Ihre Reaktion wird mir hoffentlich dabei helfen, eine gesunde Entscheidung zu treffen.

15.09.2019 10:32 • x 1 #15


A


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