Hallo zusammen,
da sich die Verzweiflung langsam ins Unermessliche steigert sehne ich mich nach einer externen Meinung.
Vorab muss ich um Entschuldigung bitten, dieser Post könnte etwas länger werden.
Seit etwa 18 Monaten bin ich mit einer Frau zusammen, die mein Selbstwertgefühl seit fast einem Jahr untergeäbt. Leider erkenne ich mich kaum selbst und weiß einfach nicht weiter.
Dabei fing alles wie ein Märchen an. Wir haben uns online kennen gelernt, etwa 2 Tage wie verrückt geschrieben - unsagbar tiefsinnig und anregend. Es ging auch in eine ero. Schiene über, aber sehr geschmackvoll und keinesfalls Besorgniserregend.
Dann wollte sie sich am 3. Tag treffen, was wir auch getan haben.
Wie soll ich bloß sagen? Sie war so viel attraktiver als auf den Bildern, einfach umwerfend und sowas von humorvoll, klug und liebenswert zugleich. Gleichzeitig dachte ich, dass sie 2 Ligen über mir spielt und habe mir kaum Hoffnungen gemacht. Mein erster Eindruck war unvergleichlich, sie ist einfach eine immens stilvolle, feminine Frau. Alleine die Blicke die sie auf sich gezogen hat haben mich eingeschüchtert.
Nun ja, das erste Date? Magisch. Wir waren essen, anschließend stundenlang bis spät in die Nacht spazieren, haben uns sehr anregend unterhalten, verdammt viel gelacht.
Und dann wollte sie mich während dem Verabschieden küssen, was mich total überrascht hat. Der Kuss? Einfach feurig, leidenschaftlich, hungrig, . All das ero. war jedoch nur Hintergrundgeräusch, wir konnten einander einfach nicht loslassen und haben uns gefühlt eine Stunde umarmt, liebkost, einander lächelnd angestarrt und den Kopf geschüttelt.
Es war die sprichwortliche Faust aufs Auge - seitdem sind wir quasi zusammen.
Die darauffolgenden Dates waren der Hammer. Immens abenteuerlich, spanned und einfach zu schön um Wahr zu sein. Ich konnte mein Glück kaum fassen und war Hals über Kopf verliebt. Uns gingen nie die ideen aus, alles hat sich spontan und komplett ohne Druck gefügt und wir waren fast nur am Lachen. Die Art und Weise wie sie mich mit Komplimenten überhäuft hat war manchmal etwas zu viel, aber gleichzeitig schmeichelnd. Ich war so witzig, so attraktiv, so intelligent und einzigartig - wieder und wieder hat sie es mir gesagt.
Teilweise bin ich sogar auf die Bremse gestiegen, habe gemeint wir müssen nichts überstürzen und sie müsse keine Angst haben es langsam anzugehen. Warum genau weiß ich nicht mehr, ich hatte einfach das Bedürfnis vernünftig zu sein. Sie ist mir jedoch mit Tränen begegnet, was ich auch verstehe. Nach einem dieser Gespräche habe ich ihr jedoch gesagt, dass ich gerne mit ihr zusammen sein möchte - also waren wir etwa zwei Monate nachdem wir uns kennen gelernt haben offiziell ein Paar, haben einander Freunde und Familie vorgestellt usw. Das Liebesgeständnis hat nicht lange auf sich warten lassen und kam von mir - sie hat es lächelnd erwidert und mich herzlich umarmt, mich geküsst, mir ins ohr geflüstert wie sehr sie mich liebt, .
Es kam ein plötzlicher Schnitt. Mit einem Jobwechsel stieg ihr Stresslevel deutlich an und sie hatte weniger und weniger Zeit, was anfänglich zu Reibungen geführt hat. Natürlich habe ich Verständnis gezeigt und war für sie da, habe sie oft getröstet und sie aufgemuntert. Oft hat sie bittere Tränen geweint, was mich natürlich immens traurig gestimmt hat. Manchmal war (und bin) ich in diesem Zusammenhang hilflos, ich gebe jedoch mein bestes für sie da zu sein und helfe wo ich kann.
Gleichzeitig nimmt sie sich jedoch weniger Zeit, geht mir quasi aus dem Weg, ist meistens verplant und trifft auch in ihrer Freizeit zunehmend Freunde und KollegInnen, will manchmal nicht mal berührt oder gar angesehen werden. Ich versuche all das nicht persönlich zu nehmen und zeige Verständnis, aber je netter ich zu ihr bin desto abweisender wird sie oder fragt mich gar, wieso ich denn nicht würend bin, wieso ich so nett zu ihr bin.
Oft liest sie meine Nachrichten und antwortet stundenlang nicht, ist dabei manchmal sogar online und schreibt offensichtlich mit anderen Personen. Dabei frage ich bloß wie ihr Tag war, belästige sie nicht mit unzähligen Nachrichten oder Ähnliches, rufe sie auch nicht an.
Witzigerweise wirft sie mir gleizeitig vor, dass ich kaum mit ihr schreibe, bemängelt dass wir kaum noch reden usw., was mich total vor den Kopf stößt weil sie mich schlichtweg ignoriert oder manchmal nicht mal auf Fragen eingeht.
All das wäre wohl normal in jeder Beziehung, es folgt jedoch noch ein besorgniserregender Teil.
Ich fürchte, dass sie mich provozieren möchte oder manchmal schlichtweg Konflikte heraufbeschwört.
Z.B. vergisst sie meinen Geburtstag oder ignoriert mich auf Parties, kuschelt neben mir sitzend mit einem männlichen Kollegen vor ihren Freunden, lehnt sich an seine Schulter, lehnt sich an ihn, unterhält sich ununterbrochen mit ihm.
Was will sie damit bezwecken? Der Kollege hat zeitweise ängstlich zu mir gestarrt, wohl offensichtlich weil ihm klar war dass das eigenartig ist. All das während sie kaum mit mir gesprochen hat, mich quasi wie einen Hund ausgeschlossen hat vor ihren Freunden und Kollegen.
Noch dazu lässt sie mich wissen dass ihr Ex ihr schreibt oder dass sie sich manchmal fragt wie es mit anderen Männern wäre, dass sie Angst hat etwas zu verpassdn o.Ä.
Des Weiteren stellt sie am einen Tag ihre Liebe zu mir in Frage woraufhin ich ihr offen einen friedlichen Ausstieg ohne Drama anbiete, nur um mir am nächsten Tag zu sagen dass sie mich liebt und mich nicht verlieren möchte.
Was soll ich mir denken?
Ich finde dass sie eine tolle, kluge, attraktive und zielstrebige Frau ist. Aber von ihrer Seite kommt schlichtweg zu wenig. Immerzu verwöhne ich sie, massiere sie, behandle sie nach bestem Gesissen und bin einfach da für sie, tröste sie, baue sie auf, achte darauf dass ich im Kühlschrank habe was ihr schmeckt, .
Und sie? Ich versemmle z.B. zum 2. Mal eine Prüfung was mir schwer zu schaffen macht und von ihr kommt ein trauriges Smiley und die Frage wie ich mich fühle. Keine aufbauenden Worte, kein Beistand, kein kann ich etwas für dich tun?
All die anfänglichen Warnsignale machen sich jetzt einfach deutlich. Das Überstürzen der Beziehung, das bombardieren mit Komplimenten, der anfängliche Einsatz ihrerseits.
Nun ist sie ein völlig anderer Mensch. Wie ausgrtauscht. Abweisend, kalt, gleichgültig.
Interessanterweise hat sie mir so viel von ihrer vorangehenden Beziehung geschildert, so viel negatives was schon Warnung genug gewesen sein müsste - aber nein, ich war blind.
Ihn hat sie nachdem die rosa Brille abgesetzt war genauso abweisend behandelt, ihn nicht mehr berühren können, ihn kaum angesehen, kein Wort ausgetauscht . Sogar (wie ich finde) demonstrativ vor versammelter Familie, bis er tobend und schreiend ausgerastet ist, nur damit er als der Verrückte dasteht.
All das sollte mir egal sein, aber sie sagt sogar selbst dass sie es wieder macht und macht mir dann heulend zum Vorwurf, wenn ich sie darauf aufmerksam mache dass sie wieder abweisend ist. Wieso lässt sie mich das Ganze dann überhaupt wissen, wenn sie doch sowieso nur den Spieß umdreht und mich zum monster macht das ihr das vorwirft?
Jedes mal wenn wir kurz davor sind alles über den Haufen zu werfen ist da dieser heftige, atemberaubende S.. Mit der körperlichen Intimität war es immer atemberaubend zwischen uns, aber wenn wir uns versöhnen? Es ist einfach unglaublich.
Und beängstigend, wenn aus so einem Streit (wir schreien nie, werden nie gewalttätig) S. dieser Art resultiert.
Letztlich ist sie einfach provokant und passiv aggressiv. Eine andere Provokation ist z.B., dass sie im Vollrausch einen anderen Mann geküsst hat und mir diesbezüglich monatelang ins Gesicht gelogen hat.
Ich finde sie im tiefsten Inneren wahrlich liebenswert, habe einfach das Bedürfnis sie zu umarmen und es gibt für mich kaum etwas Schöneres als ihr Lächeln. Ihre Augen leuchten zu sehen, ihre Stirn zu küssen, mit ihr zu lachen. Alleine der Gedanke and diese Dinge lässt mein Herz höher schlagen, aber sie ist nun einfach anders. Ich glaube dass ich meine damalige Freundin liebe, nicht dir Art mit der sie mir jetzt begegnet. Zu Beginn unserer Beziehung hat sie mir paradoxerweise gesagt, dass ihr Ex genau das zu ihr gesagt hat und ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll. Sprechen wir hier von einer Persönlichkeitsstörung?
Sie sagt selbst, dass sie weiß sie verletzend ihr Verhalten ist, dass sie weiß wie sehr sie mein Selbstwertgefühl untergräbt, entschuldigt sich bitterlich weinend, beteuert schluchzend es sei keine Absicht und macht 'ne Woche später trotzdem damit weiter .
Hier stimmt doch etwas nicht. Soll ich mich einfach trennen? Meiner Freunde meinen einstimmig, sie sei nicht normal. Manch einer meint gar, sie verhält sich wie eine Borderlinerin oder Narzisstin. Davon möchte ich mich eigentlich distanzieren, aber je mehr ich mich einlese desto mehr erkenne ich ihre Verhaltensweisen in den Beschreibungen. Das Manipulative, das Kalte, diese zwei konträren Gesichter. Sogar wie sehr sie sich anstrengt, sobald sie spürt dass sie mich verliert. Nur um eine Woche später wieder ihr wahres Gesicht zu zeigen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Kann mir jemand einen ernst gemeinten Ratschlag geben? Ich bin einfach verzweifelt und kann kaum an etwas Anderes denken.
Großer Dank an diejenigen, die bis hierher gelesen haben!
14.09.2019 13:48 •
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