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Provokantes Trampeln am Selbstwertgefühl - Trennung?

K
Zitat von blindsided:
Manchmal finde ich diese Gedanken meinerseits regelrecht lähmend, aber ich weiß einfach dass es unsagbar viel mit ihrer Kindheit zu tun hat. Ihre eigene Mutter ist immens vermeidend und legt erschreckend viele narzisstische Züge an den Tag


Warum fängst Du ab diesem Abschnitt wieder an Sie zu analysieren anstatt für dich zu handeln?
Merkst du wie tief das verankert ist bei dir?

30.09.2019 13:32 • x 1 #271


J
Dann ist doch alles prima.
Du verhungerst nicht, erklärst Dir weiterhin ihr Verhalten, in dem Du zwischen irgendwelchen kognitiven Sphären und Metaebenen schwebst und behältst Deine Partnerin eben.
Vielleicht wäre echte Emotionalität auch gar nicht Dein Ding. Verantwortung abgeben und die Analyse, warum was passiert, passen sicher mehr zu Dir, denn damit überlässt Du die Entscheidung Deiner Partnerin, ob es ein WIR gibt oder auch nicht. Deine Position als Co-Therapeut bleibt ebenso erhalten und diese scheint maximale Priorität zu haben.
Vielleicht wäre eine Beziehung auf Augenhöhe mit der dazugehörigen Realität auch nichts für Dich.

Ich wünsche Dir viel Glück

30.09.2019 13:42 • x 5 #272


A


Provokantes Trampeln am Selbstwertgefühl - Trennung?

x 3


K
Zitat von blindsided:

Genau das denke ich auch. In meinem Bekanntenkreis rät man mir durch die Bank, dass ich sie einfach in den Wind schießen soll. Dass sie es nicht wert ist, und wirft mir teilweise mangelndes Selbstwertgefühl vor und ich wurde auch schon gefragt, was ich einer anderen Person in dieser Situation raten würde (so wie man mich das auch im Forum gefragt hat). Die Antwort ist klar: natürlich würde ich raten Lass die alte, die macht dich kaputt! aber ich mag sie einfach zu sehr. Sie ist mir zu sehr ans Herz gewachsen, sie einfach so abzuschießen ist undenkbar trotz aller Wut. Manchmal finde ich diese Gedanken meinerseits regelrecht lähmend, aber ich weiß einfach dass es unsagbar viel mit ihrer Kindheit zu tun hat. Ihre eigene Mutter ist immens vermeidend und legt erschreckend viele narzisstische Züge an den Tag (manipulativ, ging fremd, jähzornig und nachtragend, kontrollierend, ...), das zeigt sich auch in ganz vielen Kränkungen und internen Streitereien der Familie.
Manchmal schweigt sie ihren Mann einfach eisern an und verweigert jegliche Kommunikation. Einige dieser Dinge macht meine Freundin auch, manchmal habe ich einfach das Gefühl sie hatte die perfekte Lehrmeisterin.

Sogar die Großmutter war so: die Mutter musste immer nach der Liebe haschen, aber wurde letztlich immerzu abgewiesen und klein geredet. Selbst heute noch ist der Konflikt zw. der Mutter und Großmutter meiner Freundin immens - ich war auch schon bei den typischen Streitereien dabei und hab sehr deutlich mitbekommen woher die passive Aggressivität meiner Freundin kommt.
Die Liebe der Mutter meiner Freundin ist extrem an Bedingungen geknüpft, das ist mir auch bei Familienfeiern aufgefallen. Die Schwester wurde immerzu ignoriert, sogar vor versammelter Familie (als ich anwesend war) schlecht geredet und niemand hat etwas gesagt, während meine Freundin (welche der Mutter brav den Bauch gepinselt hat) auch von der Mutter gelobt wurde. Das ist ein sehr typisches Muster von narzisstischem Erziehungsstil: ein schwarzes Schaf und ein goldenes Kind. Sie hat mir gar (noch bevor ich das ganze verstanden habe) erzählt, dass sie immer die Bevorzugte war, während die Schwester das Sorgenkind war welches nie der Mutter gerecht werden konnte.
Man merkt es einfach am Erscheinungsbild und am jeweiligen Selbstwertgefühl der Beiden, wenn sie im selben Raum sind.
Dieser Erziehungsstil ist so immens schädlich. Das eine Kind wird immerzu klein gemacht und an jeglichem Wachstum gehindert weil es einfach die Launen der mutter ausbaden darf, während das andere Kind insgeheim voller Schamgefühle ist und sich immerzu denkt, die Liebe eigentlich nicht zu verdienen.

Und meine Freundin macht jetzt mit mir etwas Ähnliches, was ihre Mutter mit ihr gemacht hat: mich nur lieben, wenn ich nach ihrer Pfeife tanze - anderenfalls straft sie mich ab.

Das kann ich einfach nicht mehr, das hat nicht viel mit Liebe zu tun.

Ich glaube aber dass sie das tut weil sie es einfach nicht anders kennt, und im Endeffekt ist es ihre Art von Stärke. Bevor ihr jemand anders jemals wieder etwas Ähnliches antut manövriert sie sich in die Machtposition und teilt lieber aus, als einzustecken.
Sollte sie das je einsehen und daran arbeiten wollen bin ich dabei, auch wenn es manchmal weh tut.
Aber wie kann man so einer stolzen Person eine Therapie vorschlagen? Sie redet von so vielen Kränkungen, von so viel Leid und Schmerz, aber über eine Therapie würde sie sich nie im Leben trauen, alleine schon aus Scham nicht.




Guter Punkt. Ich weiß ja selbst, dass das nicht in Ordnung ist. Ich könnte ein Buch über emotionale Abhängigkeit schreiben - aber Intermittierende Verstärkung ist nun mal sehr effektiv.
Man kann es kognitiv verstehen und dem Ganzen emotional dennoch verfallen, das ist das heimtückische daran.



Also ich möchte die Beziehung wenn sie es schafft diese Unzulänglichkeiten zumindest einzusehen. Wenn sie sozusagen versteht, dass sie gegen uns arbeitet und toxisch agiert.
Ansonsten möchte es natürlich nicht - da könnte ich mir ja gleich in den eigenen Fuß schießen.




Es macht mich so traurig, weil mich das eigentlich jede Person fragt die bescheid weiß. Auch ich frage mich: wieso denn nicht? Aber es ist nun mal ein gewisses Maß an Abhängigkeit im Spiel. Solange sie mir hin und wieder Brotkrümel zuwirft scheine ich nicht zu verhungern. Eigentlich traurig.




Blabla... sie dies und die das und wenn sie eine Therapie macht und dann so ist wie ich es ertragen kann, dann....

Was soll das?
Sie ist wie sie ist und sie darf auch so bleiben.
Den Leidensdruck hast du und deshalb musst du handeln.

Sie kann sich überlegen ob sie irgendwann eine Therapie machen möchte, wenn sie einen Leidensdruck verspürt und ihr Leben ändern möchte.
Das hat aber nichts mit dir zu tun.

Und nun kommt der interessante Teil:
Ich würde gern mal drei Seiten über deine Familiengeschichte lesen und warum du dich so behandeln lässt.
Warum du Co abhängig bist und was du dagegen zu tun gedenkst.
Was du in deiner Therapie machst, um irgendwann ein Partner auf Augenhöhe zu sein.

Warum soll sie sich ändern um eine angenehme Partnerin für dich zu sein?

Für deine Co Abhängigkeit ist sie perfekt und ist genau die Person, die dich ( hoffentlich) an den Punkt bringt, an dem dein Leidensdruck hoch genug ist, damit du endlich anfängst ernsthaft an dir zu arbeiten.

Aber es ist ja einfacher permanent mit den Gedanken bei den Problemen des Gegenübers zu kleben, anstatt sich mal kritisch zu betrachten, den Popo hochzubekommen und sein eigenes Leben zu ändern.

Du bist nicht für sie verantwortlich und sie nicht für dich.

Übernimm Verantwortung für dich, damit hast du genug zu tun.

30.09.2019 13:53 • x 5 #273


J
Ich denke der TE erhofft sich einen Push fürs Selbstbewusstsein, wenn er es schafft, sie zur guten Partnerin zu formen, was sie vielleicht danach unspannend werden lässt. Es wirkt, als sehe er darin seine eigene Heilung.
Funktioniert aber nicht.
Der erste Schritt zur Heilung wäre zu gehen. Klappt auch nicht, die benötigte Position des therapeutischen Wegbereiters fällt weg, welche unabdingbar für ihn erscheint. Er hat sogar angefangen, die Familienstrukturen zu analysieren. Bitte eine Familienaufstellung den Profis überlassen, falls geplant.

30.09.2019 14:14 • x 4 #274


M
Ich denke blindsided hat Angst vor dem Trennungsschmerz, der massiv sein wird nach dieser Beziehung. Das kann ich sehr gut verstehen, es war ein Grund für mich in meiner Beziehung zu bleiben. Aber nicht nur.

Andererseits je später du gehst, desto größer wird er. Glaube mir been there, Done that. Und was alles danach passiert ist, war so eine Sch eisse. Ich möchte nie wieder so etwas erleben. Hätte mein Ex es nicht beendet, wäre ich evtl. immer noch in dieser Beziehung. Und unglücklich-glücklich.

Ja die Trennung ist das Schmerzhafteste, was ich je erleben musste und ich bin noch lange nicht durch mit dem BS, den er hinterlassen hat. Aber wohin hätte die Beziehung mich geführt? Noch mehr Leid, noch tieferen Schmerz. Mein Schmerzkörper ist ins Unermessliche gewachsen und diese Beziehung hat bei mir tiefe Narben hinterlassen.

Möchtest du das?

30.09.2019 15:31 • x 2 #275


Miss-Reflection
@blindsided

Mein Eindruck nach deinen Schilderungen von eurem gemeinsamen WE:

Durch die große Nähe (räumlich u körperlich) waren möglicherweise ihre Nähebedürfnisse schon befriedigt - deine am 2. Tag eben noch nicht.

Kann sein, daß ihr dann alles schon wieder zu eng, zu nah oder 'was auch immer' war - deshalb ihre Kälte und Abweisung wieder.

Meist ist das kein so bewußter Vorgang.
Vielleicht spürte sie diffus deine enormen Nähewünsche/-erwartungen in der Situation, die sie jedoch nicht erfüllen kann (vom inneren vermögen her).

Und anstatt ihr spätestens beim Verabschieden eine ehrliche Rückmeldung zu geben mit mir tut deine Zurückweisung weh ... ich fühle mich verletzt durch ..., bist du nicht authentisch, sondern verstellst dich.

Hat sie denn auf deine wütende Nachricht, die darauf folgte, nun schon geantwortet?

Wenn nein, was machst du?
Nachhaken?

Wenn dein Therapeut dir nicht helfen kann, dann scheint er nicht der Richtige für dich zu sein - zumal ich bei dir vermute, du studierst das Fach selber.

Bitte bleibe konsequent und laufe ihr mit Nachrichten nicht mehr hinterher.

Du hast jetzt die Chance dich zu lösen.

Viel Kraft wünsche ich dir.

30.09.2019 15:42 • x 2 #276


B
Zitat von Johanna15:
Vielleicht wäre echte Emotionalität auch gar nicht Dein Ding. Verantwortung abgeben und die Analyse, warum was passiert, passen sicher mehr zu Dir, denn damit überlässt Du die Entscheidung Deiner Partnerin, ob es ein WIR gibt oder auch nicht. Deine Position als Co-Therapeut bleibt ebenso erhalten und diese scheint maximale Priorität zu haben.
Vielleicht wäre eine Beziehung auf Augenhöhe mit der dazugehörigen Realität auch nichts für Dich.


Das kann man schnell mal meinen, aber ich versuche ungelogen mein absolut Bestes um über meinen Schatten zu springen und ihr als liebevoller Partner zu begegnen.
Es mag ja stimmen dass ich zu kopflastig bin, aber was kann ich denn sonst tun? Einfach Reißleine ziehen? Es sollte klar sein dass das leichter gesagt ist als getan.

Zitat von Katip:
Ich würde gern mal drei Seiten über deine Familiengeschichte lesen und warum du dich so behandeln lässt.
Warum du Co abhängig bist und was du dagegen zu tun gedenkst.


Interessant, dass das erst jetzt gefragt wird. Ich bin als Halbwaise mit verschiedenen Bezugspersonen aufgewachsen. Klar tut das einiges zur Sache und eben deswegen bin ich ja in Therapie.

Zitat von milano30:
Ja die Trennung ist das Schmerzhafteste, was ich je erleben musste und ich bin noch lange nicht durch mit dem BS, den er hinterlassen hat. Aber wohin hätte die Beziehung mich geführt? Noch mehr Leid, noch tieferen Schmerz. Mein Schmerzkörper ist ins Unermessliche gewachsen und diese Beziehung hat bei mir tiefe Narben hinterlassen.

Möchtest du das?


Was du schilderst klingt einfach schrecklich und es tut mir weh, derartiges auch nur zu lesen. Nein, natürlich möchte ich das nicht. Ja, ich habe unglaubliche Angst vor der Trennung, sehne mich manchmal aber auch nach ebendieser und weiß, dass es von der Vernunft her das Beste wäre.

Zitat von Miss Reflection:
Und anstatt ihr spätestens beim Verabschieden eine ehrliche Rückmeldung zu geben mit mir tut deine Zurückweisung weh ... ich fühle mich verletzt durch ..., bist du nicht authentisch, sondern verstellst dich.

Hat sie denn auf deine wütende Nachricht, die darauf folgte, nun schon geantwortet?


Wir haben uns in der Zwischenzeit getroffen um zu bereden was passiert ist. Den ganzen Abend wollte sie nicht berührt werden, keine Umarmung, schon gar keinen Kuss... Das ist natürlich verständlich, aber die demonstrative Art mit der sie dies gezeigt hat war verletzend. Es hat sich ja auch über Stunden erstreckt, und in Momenten der Offenheit in denen ich aus Reflex nach ihrer Hand gegriffen habe hat sie diese weggezogen und wutentbrannt zur Seite geblickt.
Immerzu meinte sie, es ergibt keinen Sinn, wir tun uns nur weh, sie ist so unglücklich. Dabei war sie erneut passiv aggressiv, hat schnippisch geantwortet, mit den Augen gerollt, mich nicht angesehen, meine Worte belächelt ... Jegliche Versuche vernünftig zu reden sind abgeprallt - noch dazu kam von ihr nichts, kein Input und kein Feedback. Kein Interesse, kein Lebenszeichen.
Das lief über Stunden so, und ich war eigentlich die ganze Zeit auf Versöhnen aus, einfach um etwas Harmonie einzubringen.
Dabei habe ich ihr auch gesagt, dass ich mit ihr zusammen sein möchte, ihr gesagt wie liebenswert sie ist und mir nicht vorstellen kann, ohne sie zu sein. Gemeint, ich weiß wie unvernünftig wir sind, ich weiß wie sehr wir uns weh tun. Aber dass ich mit ihr gemeinsam daran arbeiten möchte, weil mir viel an dem liegt was zwischen uns ist.
Dass der Gedanke sie als Teil meines Lebens zu verlieren befremdlich ist...
Das hat sie dann ebenso gesagt - nämlich dass sie einerseits darunter leidet, aber sich auch nicht vorstellen kann dass es einfach vorbei ist.
Es waren im vergleich zu der eisigen Art die sie zuvor gezeigt hat immerhin liebevolle Worte.
Während dem Verabschieden meinte sie, dass sie nun Zeit braucht. Hier hat sie erstmalig ausgesprochen, dass sie mich nicht umarmen kann, mich schon gar nicht küssen kann.
Es mag dumm klingen, aber es hat mich schon verletzt dass sie es getan hat. Klar verstehe ich es auch irgendwo - natürlich fällt man jemandem im Streit nicht um den Hals.
Als sie das jedoch auch noch ausgesprochen hat bin ich innerlich immens wütend geworden, weil es sich einfach so angefühlt hat als würde sie mir auf der Nase rumtanzen. Als würde sie nun das i-tüpfelchen aufsetzen und Salz in die Wunde streuen. Der ganze Abend war schmerzvoll und kräfteraubend. Obwohl sie mich eigentlich wie einen Hund behandelt hat bin ich ihr trotzdem in den Allerwertesten gekrochen indem ich versucht habe ein liebevolles Gespräch aufzubauen und das war dann ihre Abrechnung ...

Als Reaktion habe ich ihr nach kurzem Überlegen mit ruhiger Stimme gesagt, dass ich uns nun einen Gefallen mache und mich von ihr verabschiede. Sie könne sich ihre Sachen im Laufe der Woche holen und das war's.

Was dann passiert ist könnt ihr euch vielleicht schon denken: sie ist in Tränen ausgebrochen und hat bitterlich geweint. Ich weiß nicht wie mir geschehen ist, aber mir hat sich der Magen umgedreht. Es hat mir einfach nur schmerzen zugefügt sie so zu sehen und es tat mir immens leid. Mein erster Impuls war sie in den Arm zu nehmen um sie zu trösten, aber das hat sie nicht zugelassen.
Letztlich... habe ich mich entschuldigt und ihr gesagt ich habe aus Wut im Affekt gehandelt. Nach einigem Hin- und Her haben wir uns beruhigt und darauf geeinigt dass es nicht zu Ende ist.

Was ist das bitte? Das ist doch wie ein Stockholm-Syndrom.

Zitat von Miss Reflection:
Wenn dein Therapeut dir nicht helfen kann, dann scheint er nicht der Richtige für dich zu sein - zumal ich bei dir vermute, du studierst das Fach selber.

Bitte bleibe konsequent und laufe ihr mit Nachrichten nicht mehr hinterher.

Du hast jetzt die Chance dich zu lösen.


Also mein Therapeut wirkt oftmals einfach etwas ratlos und vielleicht gar überfordert, manchmal habe ich auch das Gefühl dass die Sympathie nicht beidseitig ist.
Jedenfalls studiere ich dieses Fach nicht, aber ich bin definitiv sehr interessiert und habe schon das eine oder andere Buch gelesen, das über Populärwissenschaft hinausgeht.

Ich werde ihr nun nicht schreiben, seit dem Verabschieden ist Funkstille und es fühlt sich richtig an, auch wenn ich mich leer und einsam fühle.
Einerseits ist da dieses riesige Bedürfnis mit ihr zu reden, Klarheit zu haben, ihr einfach in die Augen schauen zu können. Andererseits habe ich gestern einfach gespürt, dass sie das momentan nicht kann, was ich respektiere.

01.10.2019 10:56 • #277


J
......... ach Mensch!

Letzte Idee! Vielleicht ist es Dir möglich aus deiner Rolle des Stellvertreters auszusteigen? Kannst Du nicht einfach mal versuchen, Du zu sein? Mit all Deiner Enttäuschung und Wut und ihr das mal zeigen? Echt sein?
Oder willst Du Dich die ganze Zeit verbiegen, bis sie Dich fallen lässt? Um ihr zu gefallen? Du wirst mehr und mehr zu einer Hülle und hältst Dich krampfhaft an einem blutjungen Mädel fest, deren Art Dir permanent zusetzt. Stellst Du Dir so Deine Beziehung vor? Nicht zu wissen was morgen ist?
Falls Du auf eine der Fragen antworten möchtest, tu mir den Gefallen und lass das analytische Gelaber, warum und wieso sie so ist. Bleib nur bei Dir und deinem Gefühl.
Wenn sie Dich aufgibt und das wird sie früher oder später, dann bist Du ein Wrack. Ihre Hintergründe sind für Dein wieder zusammensetzen völlig egal.

01.10.2019 11:24 • x 1 #278


M
Zitat von blindsided:
Was du schilderst klingt einfach schrecklich und es tut mir weh, derartiges auch nur zu lesen. Nein, natürlich möchte ich das nicht. Ja, ich habe unglaubliche Angst vor der Trennung, sehne mich manchmal aber auch nach ebendieser und weiß, dass es von der Vernunft her das Beste wäre.

Ich verstehe Dich, so wie Du meinen Schmerz nachempfinden kannst. Ich hoffe du findest den für Dich richtigen Weg .

01.10.2019 11:26 • #279


P
@blindsided

scusi, das Lesen deiner posts ist wie von riesigen Wellen überschüttet zu werden.
Du bist unglaublich wortgewaltig. Aber dann wiederholt sich alles irgendwie in deinen Aussagen. Das Wasser der Welle geht zurück ins Meer.
Neue Idee, neue riesige Welle, aber null Veränderung, Akzeptanz, Einsicht.

Und die Frage nach deinem Hintergrund kam immer wieder, in vielfältiger Form. Hast du in der Masse des Wassers in deinen Antwortwellen, voll auf sie fixiert kaum gemerkt.

Vor was hast du so UNGLAUBLICHE Angst, daß du alles und jedes an Ideen, Möglichkeiten, Hinweisen so dermaßen zuschüttest mit Worten (ja, elegante, eloquente, gebildete) die in DER Masse an Worten aber nichts, absolut gar nichts wirklich zulassen, daß es tiefer an dich heran kommt?

Du hältst damit andere auf sicheren Abstand zu dir. Dich selber aber auch.

Und hey, diese Frage solltest du dir selber in Ruhe ehrlich beantworten, ohne viele Worte.

01.10.2019 16:46 • x 4 #280


J
Zitat:
Also mein Therapeut wirkt oftmals einfach etwas ratlos und vielleicht gar überfordert, manchmal habe ich auch das Gefühl dass die Sympathie nicht beidseitig ist.

Schon komisch, dass sich auch in der Therapie das gleiche Muster wie hier im Forum wiederholt. Merkste selber - neeee?
Du hast exakt jeden, der Dir irgendwie helfen wollte, vor den Kopf gestoßen. Und jetzt will auch Dein Therapeut nicht so, wie Du willst. Klatscht er keinen Beifall bei Deinen so achso elaboriert-extensiv-eloquenten Analysen? Du könntest die Chance nutzen und mit seiner Gegenübertragung arbeiten. Aber Vorsicht, das hat nichts mehr mit Analysieren zu tun, sondern würde Dich in unbekanntes Terrain führen - nämlich näher zu Deinen Emotionen und Deinem wahren Selbst. - Huch ... jetzt klinge ich schon wie mein eigener Therapeut vor zwei Jahren!?

Manchmal ist es einfach noch nicht an der Zeit, bestimmte Veränderungen zu vollziehen oder sich an bestimmte Themen heranzuwagen. Vielleicht braucht es einfach noch ein paar Runden mehr im eigenen destruktiven Muster, bis man reif ist für die rote Pille. Aber bis dahin muss man noch weiter seiner Umgebung mit seinem manipulativen Verlangen nach Anerkennung und Wertschätzung auf den Senkel gehen.

Zitat:
Jedenfalls studiere ich dieses Fach nicht, aber ich bin definitiv sehr interessiert und habe schon das eine oder andere Buch gelesen, das über Populärwissenschaft hinausgeht.

Ja, echt schon traurig, dass die Psychologie längst zu einem vornehmlich weiblich dominierten Sektor geworden ist.
Ich glaube allerdings auch nicht, dass Dir das irgendwas bringen würde. Im Gegenteil - das heutige Ellenbogen-Konkurrenz-Gerangel um Bachelor- oder Master-Credits mit Bolognese-Sauce würde Dein Muster nur noch weiter zementieren und Dein oberflächlicher Erfolg würde Dir auch noch Recht geben. Leider ist der heutige Bachelor- und auch Master-Titel nur noch die Bestätigung, dass man in der Lage ist, große Mengen von Wissen in sich reinzufressen und auf Kommando wieder auszukotzen. Bisschen Bulimie hat noch nie geschadet. Wie der Bundestag vor einer Woche beschlossen hat, sollen zukünftig auch kommende Therapeuten/innen-Generationen direkt an der Uni nach diesem System ausgebildet werden. Bei der Vorstellung wird mir ehrlich gesagt Angst und Bange.

Auch wenn Du anscheinend nicht so auf Populärwissenschaftlichs stehst, hab ich da noch einen für Dich:
Michael Nast - Generation beziehungsunfähig.
Und etwas wissenschaftlicher sind diese beiden Titel:
Alice Miller - Das Drama des begabten Kindes oder Die Suche nach dem wahren Selbst
Bärbel Wardetzki - Eitle Liebe.

04.10.2019 19:59 • x 3 #281


Miss-Reflection
Hallo @blindsided

Wie geht es dir? - dass du nicht mehr weiter schreibst: ist ein gutes oder bedenkliches Zeichen?

Gruß.

16.10.2019 12:05 • x 1 #282


B
Zitat von jaqen_h_ghar:
Manchmal ist es einfach noch nicht an der Zeit, bestimmte Veränderungen zu vollziehen oder sich an bestimmte Themen heranzuwagen. Vielleicht braucht es einfach noch ein paar Runden mehr im eigenen destruktiven Muster, bis man reif ist für die rote Pille. Aber bis dahin muss man noch weiter seiner Umgebung mit seinem manipulativen Verlangen nach Anerkennung und Wertschätzung auf den Senkel gehen.


Mag sein, möglicherweise ist das so. Was ich jedenfalls in den letzten Monaten gelernt (und wahrlich verinnerlicht) habe ist der unterschied zwischen dem Gefühl von Liebe und dem Gefühl von einem Bindungssystem, dem feuer unterm Hintern gemacht wird. Vielerorts wird theoretisiert, dass destruktive Beziehungen (mit einem Verfolger und einem Distanzler) nur deswegen entstehen können, weil die Verfolger in Wirklichkeit auch immense Angst vor wahrer Nähe haben. Allein deswegen lassen sie sich überhaupt erst auf das Verfolgen ein, weil die Nähe ohnehin nicht stattfindet bzw. sehr unrealistisch ist.
Demzufolge ist eine unerreichbare Person einfach viel, viel interessanter.
Und Partner, welche Nähe zulassen? Die sind angsteinflößend oder schlichtweg langweilig - irgendeinen Grund wird immer gefunden.

Tja, und siehe da ... Es sollte vollkommen klar sein, dass ich ein Verfolger bin. Ein bedürftiger, sich selbst nicht tröstender, kindlicher Verfolger.
Dass es da viel gibt das Aufarbeitung bedarf sollte klar sein.
Zitat von jaqen_h_ghar:
Auch wenn Du anscheinend nicht so auf Populärwissenschaftlichs stehst, hab ich da noch einen für Dich:
Michael Nast - Generation beziehungsunfähig.
Und etwas wissenschaftlicher sind diese beiden Titel:
Alice Miller - Das Drama des begabten Kindes oder Die Suche nach dem wahren Selbst
Bärbel Wardetzki - Eitle Liebe.


Danke für die Empfehlungen, ich werde mal bei Gelegenheit stöbern.


Zitat von Miss Reflection:
Hallo @blindsided

Wie geht es dir? - dass du nicht mehr weiter schreibst: ist ein gutes oder bedenkliches Zeichen?

Gruß.


Danke für dein aufrichtiges Interesse, Miss Reflection. Es war wohl mehr ein gutes Zeichen.
Eigentlich haben wir es (wieder) besiegelt und wollten uns trennen - sie kam schon mit Taschen und der Intention alles mitzunehmen, was ich begrüßt habe.

Letztlich ist's dann doch anders gekommen, weil sie schon bei der Umarmung zwecks Begrüßung geweint hat. Daraus wurde ein Gespräch, das sich einige Stunden gezogen hat, in dem sie ursprünglich eher negative Töne gesprochen hat aber immer wieder weinen musste.
Auch mir sind die Tränen gekommen und wir haben uns mehrmals sehr innig umarmt. Der gemeinsam geschmiedete Plan war, ein letztes Mal anzustoßen und einfach friedlich dem Ganzen ein wohlverdientes Ende zu setzen, sozusagen das Schöne feiern das wir gemeinsam genießen durften.
Dabei kam ihrerseits jedoch eine ziemlich heftige Aussage vonwegen Was würdest du tun, wenn ich dir in 2 Monaten schreibe dass ich es bereue? Dass ich dich noch will? was ich mit Kopfschütteln beantwortet habe und sie wissen ließ, dass das nicht einfach so geht. Dass ich kein Spielzeug bin, das man ablegen und wieder aufheben kann. Das hat sie jedoch sofort verstanden und letztlich sind ihre Sachen bei mir geblieben und wir haben uns kuschelnd versöhnt.
Wir haben uns seitdem einige Male gesehen und auch gemeinsame Unternehmungen gemacht bzw. hat sie bei mir übernachtet.
Dabei war es kein Bauchpinseln oder sonst etwas dergleichen, es war eigentlich eine sehr harmonische, unverblümte Zeit. Wir sind auch mal Still gemeinsam im Raum gesessen, haben gelernt, jeder hat sein Ding gemacht - so wie es eigentlich sein soll. Auch sind wir nicht immer aneinander geklebt, mal habe ich mich in einen anderen Raum zurückgezogen oder umgekehrt - genau so wie ich das eigentlich für gut empfinde.

Nach all Dem bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass ich mich - wie so oft hier beschrieben - viel zu sehr von ihr abhängig gemacht habe.
Ich habe mittlerweile aufgehört, nachzusehen ob sie meine Nachrichten gelesen hat - ich bin kein Skla. mehr von den berüchtigten Blauen Haken und so blöd es auch klingen mag: seit ich das schlichtweg nicht mehr überprüfe fühle ich mich unbeschwerter.
Es mag so banal klingen, aber es hat mich unzählige Male verletzt als ich diese blauen Haken sah und gleichzeitig feststellen musste, dass sie die ganze zeit online ist und mir einfach nicht antwortet.
Eine unglaublich lächerliche Banalität, aber so war es eben. Und es gibt so viele andere Kleinigkeiten, die mich gereizt haben. Ihre Art, mich zu ignorieren. Ihre Art, mir das Gefühl zu geben dass ich nebensächlich bin. Ihre Kaltschnäuzigkeit, ihre unendlich dicke Schutzwand, ... So vieles.

Und jetzt? Na ja, ich kehre vor der eigenen Haustür. So regelmäßig Sport getrieben oder gelernt wie in den letzten Wochen habe ich seit Langem nicht, und noch dazu pflege ich meine Freundschaften viel aktiver und stimme ihr nicht bei jedem Vorschlag uns zu treffen zu, weil ich manchmal einfach selbst Pläne habe und nicht wie ein kleiner Hund darauf warte dass sie mich auf den Schoß nimmt.
Meine zweite Erkenntnis ist, dass ich neben meiner eigenen (wahren) Angst vor Nähe auch einsehe, dass Ihre Angst ebenso eine immense Last ist.
Auch wenn ich versuche darüber zu stehen muss ich mir strikt vor Augen halten, dass ihr Wesen wahrlich toxisch sein kann, oder vielmehr die Kombination aus ihrem und meinem Wesen.

Die Wahrheit ist einfach, dass sowohl sie als auch ich in mancherlei Hinsicht emotional in der Kindheit stecken geblieben sind.
Wohl im Zusammenhang mit narzisstischen Wunden, man spricht hier soweit ich weiß von gestoppter Entwicklung. Genau hier will ich (bei mir) den Rotstift ansetzen und ein Paar Korrekturen durchführen. Ob sie das auch will ist ihre Sache, soll sie tun was sie für richtig hält.

Mittlerweile merke ich einfach, dass ich auch in vielen Fällen wütend auf sie bin und mir nicht mehr alles gefallen lasse. Mag bitter klingen, aber ich finde es gut. Anstatt mich in Selbstmitleid zu suhlen weil sie mir kalt begegnet gehe ich lieber Joggen oder lerne etwas für mich wichtiges um mein Wissen zu verfestigen.

Es gibt so viel wichtigeres als Bestätigung von Außen. Kurz gesagt mache ich jetzt was für mich als Person wichtig ist und kümmere mich um meinen eigenen Fortschritt, ohne sie dabei komplett aus den Augen zu verlieren. Falls sie sich plötzlich (noch mehr) zurückzieht und das Weite sucht weil ich ihr nicht wie gewohnt nachlaufe oder sie wie eine Prinzessin verwöhne ist das in Ordnung so - auf so einem Ungleichgewicht kann man sowieso nichts vernünftiges aufbauen.

18.10.2019 12:55 • x 3 #283


M
Sehr gut. Genau so.

19.10.2019 02:10 • #284


Miss-Reflection
Danke für deine Rückmeldung.

Das liest sich gut: es scheint als bist du in der letzten Zeit etwas besser nur bei Dir und entspannter, was diese Beziehung anlangt.

Ich wünsche dir weitere persönliche Lernschritte
und
alles Gute.

Schreib mal wieder ein update.

22.10.2019 11:29 • x 1 #285


A


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