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Zitat von blindsided:Manchmal finde ich diese Gedanken meinerseits regelrecht lähmend, aber ich weiß einfach dass es unsagbar viel mit ihrer Kindheit zu tun hat. Ihre eigene Mutter ist immens vermeidend und legt erschreckend viele narzisstische Züge an den Tag
Johanna15
Katip
Zitat von blindsided:
Genau das denke ich auch. In meinem Bekanntenkreis rät man mir durch die Bank, dass ich sie einfach in den Wind schießen soll. Dass sie es nicht wert ist, und wirft mir teilweise mangelndes Selbstwertgefühl vor und ich wurde auch schon gefragt, was ich einer anderen Person in dieser Situation raten würde (so wie man mich das auch im Forum gefragt hat). Die Antwort ist klar: natürlich würde ich raten Lass die alte, die macht dich kaputt! aber ich mag sie einfach zu sehr. Sie ist mir zu sehr ans Herz gewachsen, sie einfach so abzuschießen ist undenkbar trotz aller Wut. Manchmal finde ich diese Gedanken meinerseits regelrecht lähmend, aber ich weiß einfach dass es unsagbar viel mit ihrer Kindheit zu tun hat. Ihre eigene Mutter ist immens vermeidend und legt erschreckend viele narzisstische Züge an den Tag (manipulativ, ging fremd, jähzornig und nachtragend, kontrollierend, ...), das zeigt sich auch in ganz vielen Kränkungen und internen Streitereien der Familie.
Manchmal schweigt sie ihren Mann einfach eisern an und verweigert jegliche Kommunikation. Einige dieser Dinge macht meine Freundin auch, manchmal habe ich einfach das Gefühl sie hatte die perfekte Lehrmeisterin.
Sogar die Großmutter war so: die Mutter musste immer nach der Liebe haschen, aber wurde letztlich immerzu abgewiesen und klein geredet. Selbst heute noch ist der Konflikt zw. der Mutter und Großmutter meiner Freundin immens - ich war auch schon bei den typischen Streitereien dabei und hab sehr deutlich mitbekommen woher die passive Aggressivität meiner Freundin kommt.
Die Liebe der Mutter meiner Freundin ist extrem an Bedingungen geknüpft, das ist mir auch bei Familienfeiern aufgefallen. Die Schwester wurde immerzu ignoriert, sogar vor versammelter Familie (als ich anwesend war) schlecht geredet und niemand hat etwas gesagt, während meine Freundin (welche der Mutter brav den Bauch gepinselt hat) auch von der Mutter gelobt wurde. Das ist ein sehr typisches Muster von narzisstischem Erziehungsstil: ein schwarzes Schaf und ein goldenes Kind. Sie hat mir gar (noch bevor ich das ganze verstanden habe) erzählt, dass sie immer die Bevorzugte war, während die Schwester das Sorgenkind war welches nie der Mutter gerecht werden konnte.
Man merkt es einfach am Erscheinungsbild und am jeweiligen Selbstwertgefühl der Beiden, wenn sie im selben Raum sind.
Dieser Erziehungsstil ist so immens schädlich. Das eine Kind wird immerzu klein gemacht und an jeglichem Wachstum gehindert weil es einfach die Launen der mutter ausbaden darf, während das andere Kind insgeheim voller Schamgefühle ist und sich immerzu denkt, die Liebe eigentlich nicht zu verdienen.
Und meine Freundin macht jetzt mit mir etwas Ähnliches, was ihre Mutter mit ihr gemacht hat: mich nur lieben, wenn ich nach ihrer Pfeife tanze - anderenfalls straft sie mich ab.
Das kann ich einfach nicht mehr, das hat nicht viel mit Liebe zu tun.
Ich glaube aber dass sie das tut weil sie es einfach nicht anders kennt, und im Endeffekt ist es ihre Art von Stärke. Bevor ihr jemand anders jemals wieder etwas Ähnliches antut manövriert sie sich in die Machtposition und teilt lieber aus, als einzustecken.
Sollte sie das je einsehen und daran arbeiten wollen bin ich dabei, auch wenn es manchmal weh tut.
Aber wie kann man so einer stolzen Person eine Therapie vorschlagen? Sie redet von so vielen Kränkungen, von so viel Leid und Schmerz, aber über eine Therapie würde sie sich nie im Leben trauen, alleine schon aus Scham nicht.
Guter Punkt. Ich weiß ja selbst, dass das nicht in Ordnung ist. Ich könnte ein Buch über emotionale Abhängigkeit schreiben - aber Intermittierende Verstärkung ist nun mal sehr effektiv.
Man kann es kognitiv verstehen und dem Ganzen emotional dennoch verfallen, das ist das heimtückische daran.
Also ich möchte die Beziehung wenn sie es schafft diese Unzulänglichkeiten zumindest einzusehen. Wenn sie sozusagen versteht, dass sie gegen uns arbeitet und toxisch agiert.
Ansonsten möchte es natürlich nicht - da könnte ich mir ja gleich in den eigenen Fuß schießen.
Es macht mich so traurig, weil mich das eigentlich jede Person fragt die bescheid weiß. Auch ich frage mich: wieso denn nicht? Aber es ist nun mal ein gewisses Maß an Abhängigkeit im Spiel. Solange sie mir hin und wieder Brotkrümel zuwirft scheine ich nicht zu verhungern. Eigentlich traurig.
Johanna15
milano30
blindsided
Zitat von Johanna15:Vielleicht wäre echte Emotionalität auch gar nicht Dein Ding. Verantwortung abgeben und die Analyse, warum was passiert, passen sicher mehr zu Dir, denn damit überlässt Du die Entscheidung Deiner Partnerin, ob es ein WIR gibt oder auch nicht. Deine Position als Co-Therapeut bleibt ebenso erhalten und diese scheint maximale Priorität zu haben.
Vielleicht wäre eine Beziehung auf Augenhöhe mit der dazugehörigen Realität auch nichts für Dich.
Zitat von Katip:Ich würde gern mal drei Seiten über deine Familiengeschichte lesen und warum du dich so behandeln lässt.
Warum du Co abhängig bist und was du dagegen zu tun gedenkst.
Zitat von milano30:Ja die Trennung ist das Schmerzhafteste, was ich je erleben musste und ich bin noch lange nicht durch mit dem BS, den er hinterlassen hat. Aber wohin hätte die Beziehung mich geführt? Noch mehr Leid, noch tieferen Schmerz. Mein Schmerzkörper ist ins Unermessliche gewachsen und diese Beziehung hat bei mir tiefe Narben hinterlassen.
Möchtest du das?
Zitat von Miss Reflection:Und anstatt ihr spätestens beim Verabschieden eine ehrliche Rückmeldung zu geben mit mir tut deine Zurückweisung weh ... ich fühle mich verletzt durch ..., bist du nicht authentisch, sondern verstellst dich.
Hat sie denn auf deine wütende Nachricht, die darauf folgte, nun schon geantwortet?
Zitat von Miss Reflection:Wenn dein Therapeut dir nicht helfen kann, dann scheint er nicht der Richtige für dich zu sein - zumal ich bei dir vermute, du studierst das Fach selber.
Bitte bleibe konsequent und laufe ihr mit Nachrichten nicht mehr hinterher.
Du hast jetzt die Chance dich zu lösen.
Johanna15
milano30
Zitat von blindsided:Was du schilderst klingt einfach schrecklich und es tut mir weh, derartiges auch nur zu lesen. Nein, natürlich möchte ich das nicht. Ja, ich habe unglaubliche Angst vor der Trennung, sehne mich manchmal aber auch nach ebendieser und weiß, dass es von der Vernunft her das Beste wäre.
Perzet
jaqen_h_ghar
Zitat:Also mein Therapeut wirkt oftmals einfach etwas ratlos und vielleicht gar überfordert, manchmal habe ich auch das Gefühl dass die Sympathie nicht beidseitig ist.
Zitat:Jedenfalls studiere ich dieses Fach nicht, aber ich bin definitiv sehr interessiert und habe schon das eine oder andere Buch gelesen, das über Populärwissenschaft hinausgeht.
blindsided
Zitat von jaqen_h_ghar:Manchmal ist es einfach noch nicht an der Zeit, bestimmte Veränderungen zu vollziehen oder sich an bestimmte Themen heranzuwagen. Vielleicht braucht es einfach noch ein paar Runden mehr im eigenen destruktiven Muster, bis man reif ist für die rote Pille. Aber bis dahin muss man noch weiter seiner Umgebung mit seinem manipulativen Verlangen nach Anerkennung und Wertschätzung auf den Senkel gehen.
Zitat von jaqen_h_ghar:Auch wenn Du anscheinend nicht so auf Populärwissenschaftlichs stehst, hab ich da noch einen für Dich:
Michael Nast - Generation beziehungsunfähig.
Und etwas wissenschaftlicher sind diese beiden Titel:
Alice Miller - Das Drama des begabten Kindes oder Die Suche nach dem wahren Selbst
Bärbel Wardetzki - Eitle Liebe.
Zitat von Miss Reflection:Hallo @blindsided
Wie geht es dir? - dass du nicht mehr weiter schreibst: ist ein gutes oder bedenkliches Zeichen?
Gruß.
meg
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