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Probleme zwischen Mutter und Tochter

N
Hi ihr lieben,

Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich hier mal einen etwas anderen Liebeskummer bespreche. Und zwar den, den man hat wenn man merkt das man für die eigene Mutter nicht mehr wichtig ist.

Meine Mutter war 20 als sie mich bekam. Ich bin, wer es noch nicht weiß, behindert und kann nicht laufen.
In meiner Kindheit war das für meine Mutter sehr anstrengend.
Sie kam wohl damit nie klar das ich eine Behinderung habe und konnte mir nur sehr wenig liebe geben.
Dafür war mein Vater immer für mich da.

Ich habe mich trotzdem sehr gut entwickelt, eine eigne Familie einen Sohn gutes Geld einen sicheren Job und einen eignen pkw.

Leider ist mein Vater 2014 verstorben. Für mich war das ein totaler zusammenbruch. Meine Mutter ließ ihn oft alleine und machte ihr Ding und kümmerte sich wenig um ihre Familie.
Als er starb tat ihr das plötzlich leid.

Sie wollte das ich zu ihr ziehe in das Haus mit meiner Familie. Sie wolle mehr zeit mit ihrem Enkel verbringen und mich unterstützen.

Wir zogen also 2015 erstmal in eine Mietwohnung in den Ort da das Haus noch renoviert werden sollte. Es wurde schnell klar das meine Mutter ihre Worte schnell bereute und alleine in dem Haus weiter wohnen wollte. Dies wurde erst kommuniziert als ich sie drauf ansprach.

Das war eine riesige Enttäuschung. Wir blieben also in der Wohnung wohnen.

Kurze Zeit später hatte ich einen Job. Dreimal halbtags einmal Ganztags die Woche.
Meine Mutter erklärte sich bereit igren enkel an dem ganzen tag von der Kita zu holen um auf ihn aufzupassen bis ich komme.
Nach 3 Monaten sagte sie das könne sie nicht mehr da sie jetzt beruflich immer Termine hat und nur den tag wo sie Abstriche machen kann.

Wieder ein schlag in die fresse.

Sie fragt nie ob sie ihren enkel mal sehen kann obwohl sie 15 Minuten weg wohnt.
Angeblich hat sie nie zeit.

Jetzt hat sie auch nen neuen Freund was sie mir ohne Rücksicht auf Verluste per whatsapp mitteilte wie ein Teenager.
Das ich noch um meinen Vater traure und man etwas sensibler hätte sein können kam ihr nicht in den Sinn.

Nungut damit habe ich mich mittlerweile abgefunden.

Vor einigen Wochen war ich sehr krank. Das wusste sie auch. Aber ausser gute Besserung kam nix. Sie traf sich lieber mit Männern.

Jetzt hat sie das erste mal seit November 16 ihren enkel von heute auf morgen bis 17 uhr. Termin und Uhrzeit kamen von ihr. Dienstag wurde das abgemacht und ich buchte ein Hotelzimmer am Bodensee für meinen Freund und mich als kurzurlaub.

Gestern abend schrieb meine Mutter ob wir den kleinen schon früher holen können. Es sei was wichtiges dazwischen gekommen für sie.

Auf Nachfrage was denn so wichtig sei da sie wisse das ich Urlaub gebucht habe und die zeit verplant ist kam raus das ihr neuer Stecher schon früher kommen wollte um sie zu überraschen.

Ich habe ihr dann gesagt das mir die freie zeit auch wichtig sei und sie ihr Enkelkind eh so selten nimmt und sich jetzt an die Abmachung halten soll da ich nicht wegen dem Typen meine Planung umschmeisse.
Es wurde dann noch etwas unschön per whatsapp wobei meine Mutter einfach nur beleidigt hinnahm das ich da nicht schon wieder stumm nicke und das mit mir machen lasse und am ende nur meinte sie lese nix mehr von mir sie habe es ja jetzt vernommen und gut.

Ich könnte so kotzen grad. Am liebsten würde ich mein Kind Grad Zuhause lassen bzw mitnehmen aber er freut sich so. Danach werde ich aber den kontakt erstmal einstellen.

Ich bin so traurig das sich für sie alles nur um sich dreht. Oder was meint ihr?

17.02.2017 09:20 • #1


Vegetari
Ach meine Liebe,
da hast Du ja bereits früher und auch heute noch was mitgemacht mit Deiner Mutter!
Es tut mir sehr leid , das Du oft so ein Pech mit ihr hast , dass du Dich auf sie nicht 100ig verlassen kannst! Es ist ja bereits so mehrmals mit ihr schon vorgekommen. Da kann man ja ein Verhaltensmuster ableiten : Ich vermute, dass sie selbst mit ihren 50 Jahren ( was heute ja kein Alter ist! ) immer noch nicht erwachsen ist , was das Verhalten und Reife betrifft. Hat sie denn bereits mal Psychotherapie gemacht ? Sie richtet sich anscheinend zu sehr nach ihren eigenen Bedürfnissen und sollte lernen bei ihren Entscheidungen konseuqenter zu sein , vor allem wenn man etwas vereinbart hat ! Ich glaube nicht , so leid es mir für Dich tut, dass sie sich stark ändern wird, aber etwas mehr Aufrichtigkeit kann man schon von ihr erwarten!
Ich würde mir das nächste Mal eine Vereinbarung mit ihr schriftlich geben lassen ! Und wenn sie es nicht einhält , ihr vorhalten!
Du musst dich darauf einstellen , das diese Leier mit ihr weiter geht.
Hast Du mal an eine Mediation gedacht ? Da könntet ihr mit Hilfe eines Mediators Vereinbarungen treffen !
Ich glaube fast , sie ist unreif , auch was die Mutterliebe oder Enkelliebe angeht...es mag sein , dass sie erst viel später zur Besinnung kommt und viel später mit euch beiden auf der Mutter-Tochter-Ebene eine Versöhnung / Liebe entstehen kann !
Bleib bei Dir! Ich würde mich an Deiner Stelle von ihr unabhängiger mit Wünschen und Projektionen machen. Womöglich ist es noch nicht jetzt die Zeit dafür ( aufgrund ihrer teilweisen Unreife) .

17.02.2017 09:53 • x 1 #2


A


Probleme zwischen Mutter und Tochter

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N
Hallo vegetari,

Lieben Dank für deine Antwort.

Sie war früher mal in Therapie aber sie ist mittlerweile sehr uneinsichtig. Äußert man die kleinste Kritik macht sie dicht und sieht sich als Opfer.
Ich muss ihr Verhalten so hinnehmen. Darüber reden auch wenn mir was auf dem Herzen liegt will sie nicht.

Ich bin so enttäuscht und verletzt aber ich weiß auch das ich mich lösen muss. Nachdem ich meinen Sohn morgen geholt habe werde ich den Kontakt einstellen.

Mein Freund hat nach der letzten Aktion leider auch die Nase voll von ihr.

17.02.2017 10:03 • x 1 #3


Y
Hallo Nostraventjo,

ja, deine Mutter scheint in erster Linie auf sich selber Rücksicht zu nehmen. Ich vermute auch, sie könnte deine Gedankengänge gar nicht nachvollziehen, weil sie nur um sich selber kreist.
Bei allen Planungen würde ich sie zukünftig ausklammern, denn das du ohne sie auskommst, hast du ja schon lernen müssen. Und du kommst ja auch bestens zurecht. Ich glaube auch nicht, dass sie sich noch ändern wird. Ihre Persönlichkeit ist so gestrickt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht selten Wahlverwandte (Freunde) die geeigneteren Bezugspersonen und Lieblingsmenschen sind, als familiär Verwandte.....Ich finde es auch nicht verwerflich, ihnen eine höhere Priorität im Leben einzuräumen.

17.02.2017 10:44 • x 2 #4


N
Das Problem ist, das ich ausser meiner Mutter niemand mehr aus meiner Familie habe. Freunde habe ich auch noch keine da ich wegen dem Umzug alle zurück gelassen habe

Und meine Mutter ist die einzige Option die unseren Sohn mal über Nacht nimmt damit wir etwas freie Zeit haben und Kraft tanken können.

Zudem tut es einfach unheimlich weh wie sie mit mir und ihrem Enkel umgeht. Ich habe ihr immer alles recht machen wollen. Bei anderen beschwert sie sich das sie ihren Enkel so selten sieht aber meldet sich nie bei mir. Sie stellt sich als die Arme hin. Es ist einfach für mich eine Riesen Enttäuschung das sie im Endeffekt kein Bock auf ihre Altlastenfamilie hat.

17.02.2017 10:51 • #5


Mairenn
ich würde mir an Deiner Stelle liebe @Nostraventjo noch Gedanken machen, ob der Sohnemann bei so einem unaufmerksamen und halbherzigen Menschen gut aufgehoben ist.

Es ist sehr schmerzhaft schätze ich, wenn man so wenig Liebe und Halt von einer direkten Bezugsperson bekommt.

Vielleicht regelst Du in der Zukunft die Kinderbetreuung anderwärtig. Kinder gehören immer und ausschließlich in die leidvolle Hände und ob deine Mutter hierfür wirklich gut geeignet ist, mag ich zu bezweifeln.

Aber genau ihre Haltung hat Dir mehr oder weniger dazu verholfen unabhängig, taff und kämpferisch selbst durch das Leben zu gehen. Du schaffst das auch weiterhin und kannst ganz und gar stolz auf Dich sein.

Bist ein gutes Kind!

17.02.2017 11:05 • x 2 #6


N
Wir haben wirklich gestern abend überlegt den Besuch bei der Oma abzusagen. Aus trotz und Wut und fehlendem vertrauen. Aber mein sohn freut sich so. Und wir haben ein wenig freie zeit wirklich nötig. Wir sind beide seid Wochen krank und haben uns auf die paar ruhigen Stunden sehr gefreut.

Aber es wird definitiv der letzte Besuch bei ihr sein. Danach werde ich den Kontakt einstellen. Ihr die Meinung zu sagen bringt sowieso nichts.

17.02.2017 11:09 • #7


Y
Zitat von Nostraventjo:
Das Problem ist, das ich ausser meiner Mutter niemand mehr aus meiner Familie habe. Freunde habe ich auch noch keine da ich wegen dem Umzug alle zurück gelassen habe

Und meine Mutter ist die einzige Option die unseren Sohn mal über Nacht nimmt damit wir etwas freie Zeit haben und Kraft tanken können.

Zudem tut es einfach unheimlich weh wie sie mit mir und ihrem Enkel umgeht. Ich habe ihr immer alles recht machen wollen. Bei anderen beschwert sie sich das sie ihren Enkel so selten sieht aber meldet sich nie bei mir. Sie stellt sich als die Arme hin. Es ist einfach für mich eine Riesen Enttäuschung das sie im Endeffekt kein Bock auf ihre Altlastenfamilie hat.


Ach, da klingt wirklich ätzend.....
Es gibt seit einiger Zeit nebenan de, man schließt sich virtuell mit realen Nachbarn zusammen, unternimmt was zusammen etc. vielleicht gibts das auch bei euch? Du könntest dir einen Freundeskreis neu aufbauen, gemeinsam mit deinem Kind und Freund?
Wenn sich dein Sohn so auf seine Oma freut, würde ich es ihm nicht nehmen wollen, kannst du deiner Mutter beibringen, dass Zuverlässigkeit im Umgang mit Kindern unabdingbar ist? Wenn sie schon dir gegenüber gleichgültig war/ ist, muss sie es nicht gegenüber deinem Sohn auch sein.....sie sollte daran arbeiten und etwas dafür tun, wenn sie den Kontakt behalten möchte.....kannst du dir vorstellen, dass sie sich hierauf einlässt?

17.02.2017 11:17 • #8


Mairenn
Kontakt abzubrechen brauchst Du nicht. Verlasse Dich einfach weniger auf ihr Wort und habe Plan B parat.
Und wenn der Kleine darauf freut Oma zu sehen, dann ist es ein gutes Zeichen; so schlimm kann sie dann auch nicht sein. (achte allerdings immer auf die Reaktion vom Kleinen. Kinderemotionen sind nie gelogen) Es ist doch schon für die Kinder Großeltern zu haben.

17.02.2017 11:17 • x 1 #9


N
Ich vermute meine Mutter geht schon gut mit ihm um. Mich kränkt Einfach ihr ganzes verhalten.

@selbstliebe: darauf wird sie sich nicht einlassen. Wenn ich ihr das so sage sieht sie es als Bevormundung und Verpflichtung. Und Verpflichtung will die nicht. Sie will ihn ab und zu sehen (4x im jahr wenn ich nicht dauernd hinterher wäre, sie wohnt 15 Minuten von uns ä) und zeigt ihn dann Rum um zu zeigen was für ne superoma sie ist. Aber bitte nur wenn sie will und zeit und Lust hat.

17.02.2017 11:27 • x 1 #10


Y
Zitat von Nostraventjo:
Ich vermute meine Mutter geht schon gut mit ihm um. Mich kränkt Einfach ihr ganzes verhalten.

@selbstliebe: darauf wird sie sich nicht einlassen. Wenn ich ihr das so sage sieht sie es als Bevormundung und Verpflichtung. Und Verpflichtung will die nicht. Sie will ihn ab und zu sehen (4x im jahr wenn ich nicht dauernd hinterher wäre, sie wohnt 15 Minuten von uns ä) und zeigt ihn dann Rum um zu zeigen was für ne superoma sie ist. Aber bitte nur wenn sie will und zeit und Lust hat.



Vielleicht findest du ja andere Formulierungen? Die sie besser nachvollziehen kann? Sie scheint ja selber mit wenig Verlässlichkeit groß geworden zu sein, vielleicht gibt es hier eine Möglichkeit anzudocken, in ihrer eigenen Kindheit?

17.02.2017 11:49 • #11


Kontra
Liebes, das liest sich sehr schmerzhaft. Auch wenn du denkst: Sie ist die einzige Familie, die ich noch habe!, kann ich dir nur sagen - Biologisch, ja, aber eine Mutter ist sie dir nicht, war sie dir nie - und wird sie auch nicht mehr werden.
Ich halte einen Kontaktabbruch auch für sinnvoll, denn deine Zeit und Energie ist bei jemandem, der dich so wenig respektiert, verschwendet.
Ich denke auch, dass Nachbarschaftsverbindungen dir hier helfen können - es gibt für jede Stadt ja ein Schwarzes Brett (online), dort könntest du mal eine Anzeige für einen Babysitter aufsetzen. Ist dein Sohn im Kindergarten, o.ä.? Dort kannst du sicher auch Kontakte zu anderen Müttern knüpfen, die vielleicht sogar jemanden empfehlen können.
Du bist nicht alleine mit dieser Trauer, und du musst nicht alleine da durch gehen - du hast deinen Partner, dein Kind und auch das Forum. Trauere um diese nie gehabte Beziehung, das ist wichtig.
Wir können gerne auch per PN weiter schreiben. Viel Kraft!

17.02.2017 11:52 • x 3 #12


N
Hallo,
eine babysitterin haben wir ja schon. Für abends mal.

Mein Sohn liebt halt seine oma. Den Opa kennt er nur von Bildern. Ich traure heute noch sehr über meinen Papa denn ich weiß er wäre ein prima Opa und würde meinen Sohn nicht behandeln wie eine Puppe die man mal nimmt wenn man Lust hat und sich präsentieren möchte.

Für mich steht fest ich werde ihn ihr heute geben ohne ein wort. Ihn morgen wortlos abholen und das war es für mich. Irgendwann ist es einfach zuviel.

17.02.2017 11:58 • x 1 #13


A
Liebe Nostraventjo,

das tut mir echt leid, was Du berichtest. Fühl Dich mal ganz herzlich gedrückt!

Zitat von Nostraventjo:
Das Problem ist, das ich ausser meiner Mutter niemand mehr aus meiner Familie habe. Freunde habe ich auch noch keine da ich wegen dem Umzug alle zurück gelassen habe


Ich komme auch aus einer schwierigen Herkunftsfamilie und habe mittlerweile den Kontakt zu meinem Vater und meiner Schwester eingestellt. Auch wenn es mir schwer fiel, so war es die richtige Entscheidung. Es hat trotz jahrelanger Bemühungen einfach nichts gebracht und so ist es besser für mich. Meine Mutter lebt nicht mehr, aber sie war ähnlich gestrickt wie Deine: sehr egoistisch und emotional völlig kalt. Ich habe meine eigene neue Familie, zwei Kinder, so wie Du. Das ist nun meine Familie. Darauf konzentriere ich mich.
Und das mit den Freunden ergibt sich bestimmt am neuen Wohnort recht schnell, so sympathisch wie Du rüberkommst!

Zitat:
Und meine Mutter ist die einzige Option die unseren Sohn mal über Nacht nimmt damit wir etwas freie Zeit haben und Kraft tanken können.


Vielleicht kannst Du Dir eine Leihoma suchen. Es gibt so viele ältere Leute, die keine Familie haben und Anschluss suchen. Ich weiß nicht, wo Du wohnst, in vielen Orten gibt es Nachbarschaftshilfe oder ähnliche Organisationen. Vielleicht auch über die Kirche. Oder Du schaltest mal eine Anzeige oder hängst Zettelchen aus...

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende,

Arjuni

17.02.2017 12:00 • x 2 #14


Y
Zitat von Nostraventjo:
Hallo,
eine babysitterin haben wir ja schon. Für abends mal.

Mein Sohn liebt halt seine oma. Den Opa kennt er nur von Bildern. Ich traure heute noch sehr über meinen Papa denn ich weiß er wäre ein prima Opa und würde meinen Sohn nicht behandeln wie eine Puppe die man mal nimmt wenn man Lust hat und sich präsentieren möchte.

Für mich steht fest ich werde ihn ihr heute geben ohne ein wort. Ihn morgen wortlos abholen und das war es für mich. Irgendwann ist es einfach zuviel.


Bist du dir sicher, es konsequent durchzustehen, deinem Sohn den Kontakt zur Oma nicht mehr zu ermöglichen?

17.02.2017 12:04 • #15


A


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