Seufz, vorhin ist er wieder los.
Heute früh 7 Uhr auf Arbeit gewesen, bis ca. 18 Uhr mit einer Stunde Pause, dann wieder Pause, aktuell, 21.35 Uhr, geht bis... open end?
Es stört ihn tatsächlich nicht. Also ist es wirklich nur mein Problem.
Seltsamerweise macht er es tatsächlich jedem anderen gern recht. Er setzt sich nicht durch, vertritt seine Rechte nicht bzw. sieht es gar nicht als ein Problem an. Als wäre es das normalste von der Welt, sein gesamtes Leben (Privatleben gibt es ja keines mehr) völlig nach seinem Arbeitgeber auszurichten. Für den quasi Mindestlohn plus XXL-Überstunden.
Das mit dem Anschwärzen bliebe mir ja immer noch - eigentlich bin ich nicht der Typ dazu - und er ist erwachsen genug. Auch wäre es meines Erachtens ein Leichtes, NEIN zu sagen, was er augenscheinlich nicht will/kann. Es liegt ja in seiner Hand. Ich würden denen in der Firma was husten.
Was also ist wichtiger für ihn? Was nimmt er ernster? Das liegt ja überdeutlich auf der Hand. War ich blöde, anzunehmen, er nähme meine Bedürfnisse/unsere wichtigen Zeiten miteinander ernst.
Ich habe ihm vorhin gesagt, dass er doch bitte wieder ausziehen kann - geändert hat sich außer warmer Worte ja gar nichts zum Positiven, er hat eine Wohnung in der Nähe, die gehört ihm und ist gerade nicht vermietet - der Mieter hatte gekündigt, dahin war er damals auch für die 3 Tage gezogen.
Sein Versprechen, dass alles besser/lebenswerter würde, hat sich völlig ins Gegenteil verkehrt, es ist mieser denn je. Völlig absurd. Die geplante Ehetherapie (er hatte das bei unserer Versöhnung vorgeschlagen, weil da einige Dinge über Jahre liefen, die wohl besser mal therapeutisch angegangen werden sollten - ich habe dieses Versprechen der Therapie als Basis eines Neustarts - von ihm so artikuliert, angesehen) fällt auch aus, wann denn? Es fällt ja mittlerweile alles aus.
Unser Jüngster hat ein Haus gekauft, wo er mit anpacken wollte - er kann das, ist vom Fach, was er auch exzessiv gemacht hat. Nun ist dieses Projekt auch tot. Unser Sohn macht vieles, kann das aber nicht ganz allein bewältigen, das war von Anfang an klar. Mein Mann hatte ihn regelrecht gedrängt, das Haus zu kaufen, er würde ihm ja helfen. Und jetzt? Tjaaaa.
Wir haben für unsere kleine gemeinsame Firma noch einiges zu tun, was wirklich dringend ist, da geht auch kein Weg rein. Die habe ich jetzt quasi allein in den Händen. Mittlerweile bröckelt und bröselt alles und es geht mehr kaputt, als durch diese Arbeitsorgie gewonnen wird.
Es hängt immens viel dran, einen gesunden Zeitrahmen zu schaffen, ist eh alles schon fast zu viel gewesen, aber nee. Der Chef ruft.
Er fing dann wieder von seinem Arbeitsvertrag an, da stünde, er müsse. Ich empfinde diese Antwort als Anschlag auf die Logik, es macht mich rasend, zumal ich ihm zig mal Gesetze gezeigt habe, wo drinsteht, dass das alles völlig gegen das Arbeitsrecht verstößt. Als WOLLE er es nicht begreifen bzw. sich absichtlich unwissend präsentieren. Als würde man auf einem Karussell sitzen und wieder und wieder dieselben Runden absolvieren.
Mein Chef hat aber gesagt... und es steht im Vertrag.. dass er mich einsetzen kann.. wenn er mich braucht. Ich könnte vertikal an die Decke schmettern. Ich habe ihn etwas lauter gefragt, ob er es als seine Pflicht als Arbeitnehmer empfinden würde, allein in den letzten 4 Tagen jeweils bis spät knapp 12 bis 16 Stunden zu schrubben, am Wochenende, bis in die Nacht. 12 Tage hintereinander am Stück. Dann habe ich seine Logik laut angezweifelt. WENN es wirklich nur naiv ist, wie er tut, dann ist das für mich unerträglich, ich bekomm es im Kopf.
Ja, unser Ausflug war echt schön. Liegt Wochen zurück und reicht leider für all die offenen Baustellen, die sich immer weiter ausbreiten, nicht aus.
Kommendes Wochenende ist er seit Monaten geplant mit Freunden auf Tour, das eine Treffen für ein Wochenende im Jahr, wo er was mit Freunden unternimmt, das ist gut so.
Dass wir daher anstatt mickriger 4 nun nur noch 2 Tage in diesem Monat für uns haben, steht auf einem anderen Blatt - ich gönne ihm von Herzen diesen Ausflug und hüte mich auch, den anzusprechen. Dass es ist, wie es ist, DAS liegt ja nicht an diesem Ausflug, sondern an ihm allein. Die Erkenntnis ist nur völlig blödsinnig. Hallo, wir haushalten mit 4 Tagen im Monat? Und das soll laut ihm normal sein?
Seine Antwort auf meine Bitte hin, dann doch lieber wieder auszuziehen - da wir keinen Konsens finden, war, ich könne ja auch ausziehen, es wäre auch sein Zuhause. So einfach ist dies für mich nun aber nicht, da unsere kleine Firma, die auf mich läuft, tatsächlich an unserem Zuhause hängt, Anbauten etc.. Ist aktuell völlig unmöglich. Da bräuchte ich ein abgelegenes Grundstück mit den passenden Aufbauten mal eben so.
Das Ende vom Lied war ein kurzer etwas lauterer Streit. Null Verständnis. Dann Schweigen, da es keinen Sinn macht.
Und nun ist er wieder an the Road.
Meine Argumente verpuffen an der Ignoranz. Und ich bin fassungslos.
02.07.2024 21:59 •
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