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Probleme nach Geburt des gemeinsamen Kindes

E
Hallo ihr Lieben,
ich weiß einfach nicht mehr weiter. Mein Partner und ich entfremden uns seit der Geburt unseres gemeinsamen Kindes (15 Monate) immer mehr.
Wir sind beide recht alte Eltern und konnten viele unseren Interessen nachgehen, uns verwirklichen. Mit der Geburt unseres Sohnes ist er mein Mittelpunkt geworden und ich habe mir sooo gewünscht, dass das für meinen Partner auch so ist. Aber das ist es nicht. Er lebt kein Familienleben mit uns, sondern zieht einfach sein Leben von früher durch. 4x die Woche 4 Stunden Sport, jeden Monat ein Wochenende Schiedsrichtertätigkeit, 1x alle sechs Wochen Vorstandssitzung. Ich mache sehr viel mit unserem Kleinen alleine und erreiche meinen Partner mit meinen Wünschen, das zu reduzieren, einfach nicht.
Das Schlimme ist, ich will ihn auch nicht einschränken oder begrenzen. Aber ich kann einfach nicht mehr. Jede Nachtschicht mit Kind mache ich, wenn er nach der Arbeit zum Sport ist, bin ich für alles verantwortlich.
Jedes Ansprechen dieser Sache führt zum Streit, weil er mir vorwirft, ihm immer nur Vorwürfe zu machen.
Ich bin bereit für eine Paartherapie, er nicht.
Ich arbeite an mir, er nicht.
Was kann ich machen?

20.11.2023 16:54 • x 1 #1


Heffalump
kannst du ihm das Kind in die Hand geben und für ein paar std verschwinden?

20.11.2023 17:01 • x 5 #2


A


Probleme nach Geburt des gemeinsamen Kindes

x 3


O
Schiebe ihm immer öfter kleinere Häppchen an Verantwortung zu.

20.11.2023 17:02 • x 2 #3


B
Liebe @Elerya,

sei lieb gegrüßt! Das klingt echt anstrengend und auch frustrierend für dich, für euer Familienleben Magst du ein wenig erzählen, seit wann ihr ein Paar seid, wie die Entscheidung für euer Kind kam, war es ein gemeinsamer Wunsch und, ja, vor allem, welche Pläne und Vorstellungen vom Leben zu dritt ihr im Vorfeld besprochen habt?

Zuschreibst, dein Partner, heißt, ihr seid nicht verheiratet lebt zusammen? Wie gestaltet sich das bezüglich Aufteilung der Arbeit, Freizeit, Finanzen?

Bisschen mehr Hintergrund ist hilfreich, um dir ein paar Impulse zu geben.

20.11.2023 17:03 • x 2 #4


B
Zitat von Heffalump:
kannst du ihm das Kind in die Hand geben und für ein paar std verschwinden?

20.11.2023 17:09 • #5


E
Ja, ich könnte ihm das Kind in die Hand drücken und für ein paar Stunden verschwinden, also 1-2, die Zeit zwischen Arbeit und Trainingsstart...
Wir sind nicht verheiratet, ich bin zwei Jahre in Elternzeit, habe dafür viel gespart, mein Partner arbeitet. Wir tragen 50:50 unserer Kosten. Wir sind nicht verheiratet und seit 5 Jahren zusammen.
Wir hatten beide einen kinderwunsch, wobei er den stärkeren hatte. Ich habe mich Zeit meines Lebens um Tiere gekümmert, sie betreut, gepflegt und wusste, was mich erwartet. Für mich war es wunderschön.
Er wusste das offenbar nicht. Wir haben gar nicht besprochen, wie wir uns das Leben vorstellen, uns nur mega gefreut und alles auf uns zukommen lassen.

20.11.2023 17:12 • x 2 #6


K
gelöscht, da die Fragen beantwortet wurden.

20.11.2023 17:13 • #7


E
Ach ja, ich habe noch vergessen, dass ich auch 2x in der Woche zum Sport gehen kann...

20.11.2023 17:13 • x 1 #8


darkenrahl
Zitat von Heffalump:
kannst du ihm das Kind in die Hand geben und für ein paar std verschwinden?

Geht wohl kaum, wenn er ein Fussballspiel leitet oder an einer Sitzung ist.
Beide wussten das doch, als sie ein Kind entschieden haben und hätten eben das alles mal durchdiskutieren und besprechen sollen. Jetzt ist das nicht mehr so einfach, leider.
Da braucht es jetzt einfach guten Willen, Gespräche und Geduld um das Ruder wieder auf Kurs zu bringen.

20.11.2023 17:16 • x 2 #9


E
Ja, das wir das hätten besprechen sollen, weiß ich auch. Nur das hilft mir für mein Leben jetzt nicht weiter.
Wir existieren auch als Paar nicht mehr, weil wir uns kaum sehen und einfach keine Zeit zu Zweit haben. Wie gesagt, er ist ja kaum da.

20.11.2023 17:24 • x 1 #10


B
Zitat von Elerya:
Wir sind nicht verheiratet, ich bin zwei Jahre in Elternzeit, habe dafür viel gespart, mein Partner arbeitet. Wir tragen 50:50 unserer Kosten.

Also du kümmerst dich um Kind, Haushalt, steckst beruflich und finanziell zurück, während dein Partner, Papa des Kindes, weiterhin seiner Arbeit nachgeht, sein Vermögen weiter aufbauen kann und sein Freizeitvergnügen in keiner Weise einschränkt. Für einen Mann, mit starkem Kinderwunsch ein Traum.

Darf ich dich fragen, was dich veranlasst, das in der Form mitzutragen?
Zitat von Elerya:
Jedes Ansprechen dieser Sache führt zum Streit, weil er mir vorwirft, ihm immer nur Vorwürfe zu machen.

Ja nun, wie praktisch. Angriff ist die beste Verteidigung. Klappt ja mit dir. Wann und wie lange geht er in Elternzeit?

Ich glaube, wenn du jetzt nicht klare Kante zeigst, wirst du spätestens wenn euer Sohn drei Jahre alt ist, alleinerziehende Mama sein. Mit einem Papa, der sich dann kümmert, wenn Sohnemann gerade reinpasst. Höchste Zeit, dass du Flagge zeigst und deine Forderungen stellst. Finanziell, organisatorisch und auch freizeitmäßig.
Zitat von darkenrahl:
Beide wussten das doch, als sie ein Kind entschieden haben und hätten eben das alles mal durchdiskutieren und besprechen sollen. Jetzt ist das nicht mehr so einfach, leider.

Ja, das ist immer wieder erstaunlich. Auch die Selbstverständlichkeit, wie uralte Rollenmodell selbst von erwachsenen, gestandenen Frauen gelebt oder zumindest akzeptiert werden.
Zitat von darkenrahl:
Da braucht es jetzt einfach guten Willen, Gespräche und Geduld um das Ruder wieder auf Kurs zu bringen.

Außer Geduld, stimme ich zu. Ich fürchte, mit noch mehr Geduld wird @Elerya nicht weiterkommen. Hier braucht es ganz dringend klare Worte und hurtig Konsequenzen.
Zitat von Elerya:
Wir existieren auch als Paar nicht mehr, weil wir uns kaum sehen und einfach keine Zeit zu Zweit haben. Wie gesagt, er ist ja kaum da.

Wie war das vor eurem Kind, habt ihr die Freizeitaktivitäten miteinander geteilt oder liegt der Unterschied darin, dass ihr beide unterschiedliche Aktivitäten wahrgenommen hattet und du jetzt mit Sohnemann angebunden bist? Oder ist er jetzt häufiger weg als vorher?
Zitat von Elerya:
ich könnte ihm das Kind in die Hand drücken

Was hindert dich?

20.11.2023 17:24 • x 13 #11


E
Es ist ja auch immer wieder schön, wenn es im allgemeinen Sprachgebrauch dann heißt der mann unterstützt seine Partnerin mit dem kind
Er ist ja schließlich nicht die Urlaubsvertretung sondern vollwertiger Elternteil. Das Wort unterstützen ist für die Tonne. Wir teilen uns für die care-arbeit auf.
Nix unterstützen. Aufteilung!
Monsieur war an der Entstehung genauso beteiligt, also bitte schön...hier sind die Windeln und go!

20.11.2023 17:31 • x 12 #12


O
Ein wundervolles Leben hat er da. Ich würde kämpfen bis es nicht mehr geht. Kann sein dass er mit der Babyphase nicht so klar kommt und sich das ändert wenn der kleine zu sprechen anfängt oder er ihn sogar zum Fußball mitnehmen kann. Ich sehe hier nirgendwo ein unlösbares Problem irgendwie. Du musst einfach an den richtigen Stellschrauben drehen. Verantwortung in Atomschritten abgeben und auch an der Paarebene kann man arbeiten.

20.11.2023 17:33 • x 2 #13


ElGatoRojo
Zitat von Elerya:
und erreiche meinen Partner mit meinen Wünschen, das zu reduzieren, einfach nicht.

Schiedsrichterwesen? Da steht enormer Gruppendruck auf ihn, bei der Fahne zu bleiben, denn diese Leute werden im Sport gesucht. Dort für ihn zu reduzieren wird ein hartes Brett
Zitat von Elerya:
Wie gesagt, er ist ja kaum da.

War er doch aber vorher auch nicht? Oder hat er seine Abwesenheit ausgeweitet?

Kläre mal, ob er das Kind nicht einfach nur dir zu Gefallen akzeptiert.

20.11.2023 17:34 • x 2 #14


E
Wir haben früher zur selben Zeit unterschiedliche Aktivitäten wahrgenommen und den Rest der Zeit miteinander verbracht, auch die meisten Wochenenden. Das ist jetzt nicht mehr so, weil ich ja unsern Sohn betreue. Und an den beiden Abenden, an denen ich etwas unternehme, nimmt er ihn.

Wie das mit den Vorwürfen aussieht: dieses Wochenende war ich mit einem kranken Kind jeden Tag von 7-19 Uhr alleine und ab 19 Uhr habe ich mich um den Kleinen gekümmert, weil er nur mit mir gut einschlafen kann. Als ich nachts mit ihm aufgestanden bin, kam mein Partner dazu und hat mir geholfen. Ich habe gesagt, dass ich nicht mehr kann und mir wünsche, dass er mehr zu Hause ist, weil das so anstrengend ist, sich nie abwechseln zu können und niemanden zu haben, der mal kurz einspringen, gerade mit krankem Kind. Und da kam er mit der Kritik, dass ich mich nicht reflektiere und ihm nach jedem WE, dass er als Schiedsrichter weg ist, dieselben Vorwürfe mache.

20.11.2023 17:37 • x 2 #15


A


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