10

Probleme mit mir selbst, dadurch Trennung, Ex zurück

sunsetrise
Hallo ihr lieben,

vor zwei Wochen hat sich mein Freund von mir getrennt.
Und da ist das Problem, ich sehe die ganzen Gründe bei mir und ich habe solche riesigen Schuldgefühle.
Ich war in der letzten Zeit einfach so launisch, zickig und vor allem von mir selbst genervt. Ich habe geweint und gleichzeitig gelacht, ich wusste größtenteils gar nicht was mit mir selbst los ist. Und leider habe ich alles an ihm ausgelassen, vor allem weil wir durch die aktuelle Situation (Home-Office) sehr viel Zeit miteinander verbracht haben, in der man ja trotzdem meist nur Zuhause war. Wir haben nicht zusammen gewohnt aber sehr nah aneinander. Und ich hatte zu viel Zeit mir Gedanken zu machen, ich war wie in einem Karussell gefangen, alles hat sich irgendwann im Kreis gedreht.
Ich habe angefangen, mich in der Zeit selbst zu verletzen, wenn ich unter starkem Druck innerhalb größerer Streitigkeiten (die jedoch nur 2/3 Mal vorkamen) stand. Er wusste das und wollte als er es erfahren hat, dass ich zum Psychologen gehe und mir Hilfe hole. Natürlich fühlte er sich schlecht wenn er weiß, dass ich mir quasi wegen ihm (natürlich nicht, aber so kam es für ihn an) weh tue, und er hilflos ist.
Er hat sich letzten Endes nach einer Woche Bedenkzeit von mir getrennt. Ein paar Tage vorher meinte er noch, er würde nicht mit mir Schluss machen, er liebt mich so sehr, wir haben nach Wohnungen geschaut, er meinte er war nie so glücklich wie jetzt, dass ich ihn nie mehr loswerde. Er war seit dem 1. Treffen hin weg von mir, deshalb hat mich die Trennung so geschockt und ich bereue alles so. Ich habe mir zu viel erlaubt und war nicht mehr die, die er kennengelernt hat.
Seine Gründe fürs beenden waren, so habe ich es verstanden, dass wir in dem letzten Monat einfach zu viel diskutiert haben (es waren wirklich Kleinigkeiten, wir haben uns nie angeschrien und immer in Ruhe geredet und die Probleme auch schnell gelöst), ich habe ihm aber zu viel Kraft geraubt und dadurch sind seine Gefühle weniger geworden und es reicht nicht. Noch nie hat ein Mann mich so geliebt und auf Händen getragen (bis zum letzten Streit), und ich habe es kaputt gemacht. Er hat sich mir gegenüber kein bisschen verändert, weshalb ich mir so schwer vorstellen kann, dass seine Gefühle für mich so viel weniger geworden sind. Der letzte Monat war ihm einfach zu viel, er hat anderes vernachlässigt. Gleichzeitig meinte er, ich solle erstmal mit mir selber klarkommen und schauen, dass es mir besser geht. Ich habe das Gefühl, dass er keine Ahnung hatte wie er mit der Situation umgehen soll und sich viel zu viel in der Verantwortung für mich gesehen hat. Ich glaube er hat sich zu viele Sorgen gemacht und hat sich auch deshalb getrennt (dabei wäre kommunizieren einfacher gewesen), damit es mir erstmal besser gehen kann. Ich habe einen Termin beim Psychologen, auf sein drängen hin, gemacht, stehe aber selbst auch zu 100% dahinter. Ich fange jetzt eine Therapie an, aber die Diagnose steht noch nicht, Borderline steht im Verdacht. Der 1. Termin war in der Woche nach der Trennung, also noch ganz neu alles für mich und er weiß auch nicht, wie der Termin war. Er hat mich so zur Therapie gedrängt, und verlässt mich eine Woche davor, in der es mir so schlecht ging, und lässt mich da alleine durchgehen, was ich sehr schade finde. Denn das ist der Weg zur Besserung, den ich gerade gehe. Ich hätte ihn mir dabei an meiner Seite gewünscht
Er meinte im Gespräch, dass ich ein toller Mensch sei, er will mich nicht verlieren und es fiel ihm auch nicht leicht. Er möchte noch Kontakt mit mir, wissen wie es mir geht, aber auf freundschaftlicher Ebene
Ich habe mich in dem Gespräch mit ihm sooo oft entschuldigt. Das Problem ist, ich habe meine Fehler zu spät eingesehen. Er redete vorher nicht über seine Gedanken, das ist das Problem gewesen, ich dachte alles wäre nach dem klären der Streitpunkte gut, denn er sagte nicht direkt wenn ihn was störte (da bin ich anders, was er eigentlich immer gut fand) und hat alles erst bei der Trennung rausgehauen. Bei ihm fehlte ein bisschen die Kommunikation, das war's aber auch. Der Rest liegt an mir.
Seit der Trennung habe ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet, habe ihm gesagt das ich erstmal Zeit brauche, die Trennung verarbeiten muss und auch nicht weiß, ob eine Freundschaft möglich ist. Also kein Kontakt seit 2 Wochen, davor die Woche auch nicht, haben uns nur zum Trennungsgespräch gesehen.
Ich weiß jetzt, wo die Probleme liegen, habe in den letzten 3 Wochen sooo viel reflektiert, bin dabei mich zu verändern (an 1. Stelle für mich!), mache eine Therapie. Ich vermisse ihn so sehr, weil ich genau weiß, dass die Probleme die wir in der letzten Zeit hatten, aus der Welt geschafft werden können und wir eigentlich so toll zusammen waren. Es liegt kein Vertrauensbruch oder so vor. Ich vermisse auch seine Familie so sehr. Mir ist es selbst wichtig, dass es mir gut geht, aber ich würde so gerne (nicht jetzt, aber halt nach etwas Zeit) einen Neuanfang mit ihm starten. Nur weiß ich gar nicht, wie ich das schaffen kann. Ich werde mich dann bei ihm melden müssen, da wir das quasi abgemacht haben und er mich niemals durch eine Nachricht unter Druck setzen wollen würde. Ich habe Angst davor, den Kontakt aufzunehmen und davor, dass er den gar nicht mehr haben möchte und mich ignoriert. Ich möchte nicht auf die Freundschaftsschiene rutschen, da ich ja mehr von ihm will. Ich kann meine Chancen gar nicht einschätzen. Möchte es aber auf jeden Fall nach noch ein wenig Abstand probieren. Nur wie?
Habt ihr Tipps? Erfahrungen? Was sagt ihr generell dazu. Meine Gedanken sind mittlerweile so durcheinander.
Ich stecke momentan in einem auf und ab, mal geht es mir relativ gut, als ich letztens durch Zufall ein neues Bild von ihm gesehen habe, ging es wieder ganz tief bergab.

Liebe Grüße, und bitte seid nicht so hart

03.06.2020 09:36 • #1


unbel-Leberwurst
Zitat von sunsetrise:
Ich weiß jetzt, wo die Probleme liegen, habe in den letzten 3 Wochen sooo viel reflektiert, bin dabei mich zu verändern (an 1. Stelle für mich!), mache eine Therapie. Ich vermisse ihn so sehr, weil ich genau weiß, dass die Probleme die wir in der letzten Zeit hatten, aus der Welt geschafft werden können .


Dann sieh zu, dass Du Deine Probleme in den Griff bekommst.
Mit etwas Glück will er Dich dann noch.

03.06.2020 09:46 • x 1 #2


A


Probleme mit mir selbst, dadurch Trennung, Ex zurück

x 3


L
Zitat von sunsetrise:
Ich war in der letzten Zeit einfach so launisch, zickig und vor allem von mir selbst genervt.


Zitat von sunsetrise:
ch habe geweint und gleichzeitig gelacht, ich wusste größtenteils gar nicht was mit mir selbst los ist


Zitat von sunsetrise:
ch habe angefangen, mich in der Zeit selbst zu verletzen,


Weißt Du, da wäre ich auch überfordert gewesen. Ein Partner ist ein Partner, kein Therapeut. Und so etwas kann ein Partner auch nur bedingt auffangen. Durch Zickigkeit und Streitereien hast Du ihn sicherlich auch verletzt, oder zumindest in Streß versetzt. Nur wenige können dann ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse so weit hinten anstellen, dass sie einen Partner in so einer Situation auffangen könnten. Und wenn sie das tun laufen sie Gefahr, sich selbst aufzuopfern. Von daher sehe ich in der Trennung durchaus auch ein Abgrenzen von ihm, um sich selbst zu schützen. Und das läßt sich nicht durch 'ein bißchen Komunikation' lösen.
Zitat von sunsetrise:
er hat sich zu viele Sorgen gemacht und hat sich auch deshalb getrennt (dabei wäre kommunizieren einfacher gewesen)


Was geschehen ist, ist geschehen, das kannst Du nicht rückgängig machen. Es macht keinen Sinn, wenn Du Dich dafür selbst verurteilst. Dennoch solltest Du zusammen mit dem Profi gut durchleuchten, warum Du Dich so verhalten hast, damit Du das nächste Mal eher einlenken kannst.
Ansonsten bin ich völlig bei UL:

Zitat von unbel Leberwurst:
Dann sieh zu, dass Du Deine Probleme in den Griff bekommst.
Mit etwas Glück will er Dich dann noch.


Die Geduld wirst Du aufbringen müssen.

03.06.2020 09:55 • x 1 #3


Liessa
Wie lange wart ihr zusammen?

Ich bin da ja immer hin- und hergerissen, grundsätzlich erwarte ich schon in einer Beziehung, dass ich auch mal eine Weile doof sein darf, ohne dass gleich die ganze Beziehung kippt. Andererseits kann es natürlich sein -erfahrungsgemäß, wenn man noch nicht so lange zusammen ist-, dass tatsächlich die Gefühle weniger werden, wenn man meint, das sei jetzt das zukünftige Programm.

Ich denke auch, du solltest dich jetzt erst einmal, ohne Kontakt zu ihm, ganz in Ruhe um dich kümmern. Wenn es dir gut geht, kannst du ja schauen, ob da noch was geht oder nicht. Aber vielleicht willst du ihn dann auch gar nicht mehr.

03.06.2020 10:10 • x 1 #4


sunsetrise
@Liessa danke für deine liebe Antwort! Wir waren tatsächlich nicht so lange zusammen, erst etwa 6 Monate. Das macht mir auch Angst, da man so eine kurze Zeit ja eher wegwirft, als mehrere Jahre... Und auch die Gefühle da natürlich noch nicht so gefestigt sind.
Ich finde auch, dass man mal eine schlechte Phase haben sollte, ohne dann sofort eine Trennung befürchten zu müssen. Aber ich habe es einfach zu sehr ausgereizt glaube ich, es war wirklich zu viel. Bin da auch bei @LostGirl1 , er hat sich sicherlich auch zu großen Teilen aus Selbstschutz für die Trennung entschieden, weil es ihm in der letzten Zeit dadurch nicht gut ging. Ich wollte nie, dass er sich als Therapeut sieht, aber wahrscheinlich ist das in der Situation einfach passiert... Und ich habe das zu spät erkannt.

Danke erstmal für eure Antworten. Ich weiß das ich jetzt Geduld haben muss und auch auf mich achten muss, damit es besser wird. Habe nur Angst, dass wenn ich mich nicht bald bei ihm melde, er denkt dass ich nie wieder Kontakt haben möchte und er mit mir komplett abschließt, nicht nur auf Beziehungsebene. Ich kann auch gar nicht einschätzen, wann ich mich in der Lage fühlen werde, wieder den Kontakt aufzubauen... Gerade jedenfalls noch nicht und ich werde auch die nächste(n) Sitzung(en) noch abwarten. Wie kann ich ihm denn zeigen, dass ich meine Probleme in den Griff bekommen habe (sobald es soweit ist), da die meisten nur innerhalb einer Beziehung sichtbar wurden? Und wie sollte ich den Kontakt aufnehmen? Habe keinerlei Erfahrungen mit sowas :/

03.06.2020 12:58 • #5


sunsetrise
Hallo,
ich melde mich hier nochmal, vielleicht mag ja auch noch jemand antworten.
Ich merke wie es mir jeden Tag besser geht und ich weiß jetzt, dass ich ohne ihn kann, aber ich möchte nicht ohne ihn

Ich habe mir in den letzten 4 Wochen sehr viele Gedanken gemacht, ganz viel reflektiert, an mir gearbeitet. Meine Therapieanfänge laufen auch sehr gut und ich bin motiviert das durchzuziehen! Rede viel mit Freunden über alles was mich das ganze nochmal besser verarbeiten lässt, und mache Dinge die mir Spaß machen. Mir ist klar, dass ich so schnell keine tiefen Erfolge und Veränderungen durchmachen kann, aber ich bin denke ich auf einem guten Weg und das merke ich.

Ich bin allerdings auch langsam an dem Punkt, wo ich denke, dass ich jetzt handeln sollte. Es fühlt sich nicht mehr falsch an mich bei ihm zu melden, sondern ich denke ich würde damit klarkommen (wie gesagt, er wird sich voraussichtlich nicht melden weil ich ihm gesagt habe, dass ich mir Zeit für mich und zum verarbeiten nehmen muss, und das wird er aufgrund meiner Lage auch respektieren und das war auch so abgemacht).
Wir waren nur 6 Monate zusammen und haben seit fast 3 Wochen (+ 1 Woche Funkstille vorm Trennungsgespräch) keinen Kontakt mehr... denn ich habe Angst, dass das im Verhältnis zu viel Abstand ist, das fühlt sich nämlich langsam so an. Ich möchte aber nichts vermasseln, habe ja wahrscheinlich nur eine Chance... Daher würde ich gerne nochmal eure Meinung hören!

Denkt ihr, der Zeitpunkt ist in Ordnung? Wenn ich wirklich warten soll, bis ich wieder von Grund auf ein neuer Mensch bin, halte ich die Kontaktsperre ja länger als wir überhaupt zusammen waren, bis dahin hat er ganz bestimmt komplett abgeschlossen ich denke schon das jetzt er bei einem Treffen oder auch beim Schreiben merken würde, dass es mir viel besser geht.
Und wie sollte ich den Kontakt aufnehmen? Per Brief? Ich tendiere dazu eine Nachricht zu schreiben, aber weiß gar nicht genau was ich reinschreiben soll :/
Ob ich einfach ganz normal mit ihm schreiben soll, und evlt. irgendwann ein Treffen vereinbaren? Nur da habe ich vor der Freundschaftsschiene Angst... Oder ob ich gezielt sagen soll, das ich gut an mir arbeiten? Nach einem Neustart fragen? Oder lieber abwarten? Hoffentlich antwortet er überhaupt. Ein zufälliges Treffen ist auch nicht ausgeschlossen... Wir wohnen sehr nah aneinander und alleine beim Einkaufen kann das gut passieren...

Ich setze ein bisschen auf eure Erfahrung und Hilfe, ich habe so Angst, was falsch zu machen, gerade aufgrund der Trennungsgründe. Wir sind übrigens beide Anfang 20 und gerade er hat noch nicht so viel Erfahrung.


Danke!

09.06.2020 15:52 • #6


GarstigeGräte
Zitat von sunsetrise:
habe in den letzten 3 Wochen sooo viel reflektiert, bin dabei mich zu verändern (an 1. Stelle für mich!), mache eine Therapie.


Ich frage mich, wie so viele Leute hier innert 2 oder 3 Wochen einen Therapieplatz bekommen, sofern nicht eine Akutsituation vorliegt? Ich habe einen Termin für in über 3 Wochen nach Terminvereinbarung bekommen, und das ist nur das Erstgespräch. Für einen freien Therapieplatz müsste ich bis Frühjahr 2021 warten. . .
Aber das mal nur nebenbei.

Es reicht leider nicht, nur zu reflektieren, sondern man muss auch an den Baustellen arbeiten. Ein Umdenken und Umsetzen der negativen Verhaltensweisen geschieht aber nicht über Nacht. Reflektiert zu haben, bedeutet nicht, es auch verinnerlicht zu haben. Und nur, weil durch den Abstand erst einmal emotionale Ruhe bei dir eingekehrt ist und du dich gut fühlst, bedeutet es noch lange nicht, dass du für ein Exback bereit bist. Das ist jetzt noch so ein fragiles Pflänzchen, das erfahrungsgemäß ratzfatz umknicken kann (und sicher auch wird), sobald auch nur ein leichte Sommerbrise weht.

Von daher glaube ich, dass dein Freund dir mit der Trennung einen großen Gefallen getan hat, auch wenn du das verständlicherweise noch nicht so sehen kannst. Ein Exback würde derzeit überhaupt nicht funktionieren, weil du noch viel zu sehr in deinen alten Verhaltensmustern gefangen bist. Was man sich jahrelang antrainiert hat, lässt sich nicht durch 4 Wochen Reflektieren und ein Gespräch beim Psychologen abgewöhnen.

Ich wollte meinen Ex auch ganz schnell wieder zurück, habe -genau wie du- wahnsinnig viel reflektiert, mich eingelesen, mich um einen Termin beim Psychologen gekümmert und jetzt, wo wir uns wieder annähern, muss ich mir ehrlich eingestehen, dass ein Neuanfang zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur schiefgehen kann, eben weil Erkennen der schädlichen Verhaltensmuster und Beseitigen ebendieser 2 Paar Schuhe sind.
(Was mich vermutlich aber auch nicht davon abhalten wird, ein mögliches Exback zu vollziehen, sollte es sich ergeben. Fazit: Viel erkannt, nix gelernt!)

Du (und auch ich) haben noch viel zu viel Angst, dass es zu spät sein könnte, wenn wir jetzt noch warten. Und das ist schon ein Zeichen dafür, dass sich Baustellentechnisch noch rein gar nichts geändert hat.
Wenn du dir dessen bewusst bist und damit leben kannst, sehenden Auges ins Unglück zu rennen, nur zu!
Ich kann dir auch schlecht zu etwas raten, was ich selber nicht umsetze

09.06.2020 16:41 • #7


GarstigeGräte
Zitat von sunsetrise:
Ich habe angefangen, mich in der Zeit selbst zu verletzen, wenn ich unter starkem Druck innerhalb größerer Streitigkeiten (die jedoch nur 2/3 Mal vorkamen


Ich möchte das jetzt nicht herunter spielen, das sollte man definitiv im Auge behalten, aber ich habe mir in jungen Jahren auch öfter mal Selbstverletzungen bei Stress oder Liebeskummer zugefügt. Aber nicht, weil ich das Bedürfnis hatte, sondern weil es zu dem Zeitpunkt in war und es fast jeder gemacht hat, weil´s ja cool war.
Frag mich heute bitte nicht danach, was daran cool ist. In meinem Fall -und vermutlich auch bei den anderen- ist es einfach nur Mittel und Zweck gewesen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ja, super cool!

Die Tochter meines ehemaligen Vorgesetzten ist diagnostizierte Borderlinerin. Da kann man sich angesichts ihrer Selbstverstümmelung (und 2 versuchten Suiziden) nur schämen, dass man sich aus Selbstdarstellungszwecken ein bisschen die Arme aufritzt, um eine schlimme psychische Erkrankung vorzutäuschen.

Was ich sagen will: Überlege mal, warum du dir tatsächlich Selbstverletzungen zufügst. Wirklich aus dem psychischen Druck heraus oder weil du deinem Freund demonstrieren wolltest: Schau mal, sooo schlecht geht es mir!
Ich will dir überhaupt nicht zu nahe treten, also bitte nicht falsch verstehen, aber sich 2-3 Mal selbst zu verletzen macht noch keinen Borderliner, erst recht nicht, wenn man sich die Selbstverletzung aus falschen Motiven zufügt.

09.06.2020 17:01 • #8


Jost
Zitat von sunsetrise:
Denkt ihr, der Zeitpunkt ist in Ordnung? Wenn ich wirklich warten soll, bis ich wieder von Grund auf ein neuer Mensch bin, halte ich die Kontaktsperre ja länger als wir überhaupt zusammen waren, bis dahin hat er ganz bestimmt komplett abgeschlossen ich denke schon das jetzt er bei einem Treffen oder auch beim Schreiben merken würde, dass es mir viel besser geht.
Und wie sollte ich den Kontakt aufnehmen? Per Brief? Ich tendiere dazu eine Nachricht zu schreiben, aber weiß gar nicht genau was ich reinschreiben soll :/
Ob ich einfach ganz normal mit ihm schreiben soll, und evlt. irgendwann ein Treffen vereinbaren? Nur da habe ich vor der Freundschaftsschiene Angst... Oder ob ich gezielt sagen soll, das ich gut an mir arbeiten? Nach einem Neustart fragen? Oder lieber abwarten? Hoffentlich antwortet er überhaupt. Ein zufälliges Treffen ist auch nicht ausgeschlossen... Wir wohnen sehr nah aneinander und alleine beim Einkaufen kann das gut passieren...


Da dein Thread ja im Ex-Back bereich ist beziehe ich meine Ideen jetzt mal nur darauf. Die Gefahr ist natürlich da, dass du zu deinen alten Verhaltensmustern zurückkehrst aber wenn du ihn zurück willst und dir dessen sicher bist dann ist eine zu lange Kontaktsperre bei einer 6 monatigen Beziehung sicher nicht förderlich. Sofern sowas wie Kontaktsperre allein vom Begriff her schon förderlich sein kann.

Wenn du ihn kontaktierst versuche ihn eventuell nicht zu sehr zu überrumpeln sondern bleib locker. Er muss merken, dass du wieder die bist, die er damals kennengelernt und in die er sich verliebt hat (auch wenn du noch auf dem Weg dahin bist). Ein Treffen würde ich eventuell nicht gleich am Anfang vorschlagen. Vielleicht kannst du ihn sogar so neugierig machen, dass er dich nach einem fragt um zu sehen wie du dich verändert hast...

Ein Erfolgserlebnis würde auch deiner eigenen Entwicklung sehr gut tun, von daher solltest du es versuchen wenn du der Meinung bist die Beziehung und er sind es wert.

10.06.2020 01:21 • x 1 #9


sunsetrise
@Jost Danke, dass du dich konkret darauf beziehst Ja, ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass es/er das wert ist!

Diese Antwort gibt mir etwas neuen Mut und ich denke, so werde ich es auch machen. Diese Zeit ohne Kontakt ist für mich auf jeden Fall nötig gewesen, sie hat mir einiges klar gemacht und vielleicht hat ihm dieser Abstand ja auch gut getan, so dass wir mit neutralen bzw positiven Emotionen wieder aufeinander zugehen können. Und langsam wird es denke ich Zeit dafür, er wollte den Kontakt ja auch beibehalten.
Also würdest du ihm an meiner Stelle eine Nachricht schicken und erstmal locker hin- und herschreiben? Hättest du (oder jemand anders hier) zufällig eine Idee für die 1. Nachricht, also den Einstieg? Ich glaube danach ergibt sich das von alleine, aber der erste Schritt macht mir etwas Angst
Ich möchte ihm auf jeden Fall meine Entwicklung zeigen und wieder die sein, die er kennengelernt hat, nur weiß ich nicht genau wie man das vorerst ohne ein Treffen schaffen kann :/ Aber wahrscheinlich wird er das ja automatisch merken, hoffe ich...
Das er irgendwann dann nach einem Treffen fragt wäre natürlich der Idealfall

10.06.2020 11:12 • #10


Jost
Versuchen Kontakt zu vermeiden ist nicht schlecht aber sich selbst eine Sperre aufzuerlegen ist totaler quatsch. Man sagt sich Ich mach jetzt eine Kontaktsperre für 8 Wochen und danach ist die Welt besser - falsch.

Aber zurück zu dir. Überleg dir mal warum er sich damals in dich verliebt hat, das hat er dir evtl. ja auch schon mal erzählt. Dann überlegst du dir was sich mittlerweile an dir verändert hat. Als nächstes denk nach ob diese Veränderung für DICH positiv ist oder ob du damals vielleicht lockerer warst etc.

Spezifische Textvorschläge zu geben ist immer schwierig und ich mache das ungerne weil ich dich/euch ja nicht kenne und da jeder seine eigenen Ansätze hat. Wichtig ist: Es muss von DIR kommen. Du musst es sein die ihm schreibt und nicht jemand anderes. Solange du du bist kannst du eigentlich nichts falsch machen.

Ganz einfache Frage: Was willst du ihm denn schreiben? Was würdest du ihm am liebsten grad gerne mitteilen oder fragen?

10.06.2020 14:21 • #11


sunsetrise
@Jost Ja genau, habe mir auch keinen zeitlichen Rahmen gesetzt, habe mir von Anfang an gesagt das ich mich erst melde, sobald ich mich bereit fühle und es sich richtig anfühlt. Und so langsam ist es so. Ob es für ihn gerade der richtige Zeitpunkt ist weiß ich natürlich nicht, aber das kann ich auch einfach nicht wissen.

Puh, habe mir da einige Gedanken zu gemacht... Mir sind auch ein paar Dinge eingefallen. Allerdings sind das Dinge, die eher bei einem Treffen umzusetzen und sichtbar sind. Wie ich da beim schreiben vorgehen soll, weiß ich noch nicht genau
Du hast Recht, ich muss selber entscheiden wie und was ich schreibe. Mir ist es wichtig das er weiß, dass ich die Therapie mache und das es mir im Vergleich zu vor ein paar Wochen viel besser geht (aber er soll halt nicht denken das es mir nur gut geht, weil wir jetzt getrennt sind und er weg ist ). Er soll wissen, dass ich mich um mich selbst kümmere.
Ein/Zwei Sachen die ich ihn gerne fragen würde in Bezug auf sein Leben aktuell sind mir auch schon eingefallen.

Ich frage mich nur, wie ich von dieser freundschaftlichen Schreiberei die dann vielleicht entsteht, wieder auf die Beziehungsebene zurückkomme... Habe da echt Angst, dass es nur dabei bleibt. Ihn so neugierig machen das er sich treffen will... weiß ich nicht wie ich das schaffen soll :/ Wäre aber natürlich optimal.

11.06.2020 14:14 • #12


Jost
Zitat von sunsetrise:
Du hast Recht, ich muss selber entscheiden wie und was ich schreibe. Mir ist es wichtig das er weiß, dass ich die Therapie mache und das es mir im Vergleich zu vor ein paar Wochen viel besser geht (aber er soll halt nicht denken das es mir nur gut geht, weil wir jetzt getrennt sind und er weg ist ). Er soll wissen, dass ich mich um mich selbst kümmere.
Ein/Zwei Sachen die ich ihn gerne fragen würde in Bezug auf sein Leben aktuell sind mir auch schon eingefallen.


Klingt für mich sehr gut!

Der rest kommt dann von ganz allein und wenn nicht dann sehen wir weiter je nachdem wie seine Reaktion auf deinen ersten Kontakt ist. Alles vorausplanen funktioniert leider nicht.

11.06.2020 23:43 • x 1 #13


sunsetrise
Hallo ihr,
habe ihm heute geschrieben, es hat sich wie der passende Zeitpunkt angefühlt und danach war ich irgendwie total erleichtert. Bin froh, dass es mich nicht zurückwirft.
Habe ihn gefragt wie es ihm geht, und ob sein neuer Kurs in der Musikschule (das ist schon lange sein Traum gewesen und jetzt geht es bald los) schon angefangen hat.
Nach 4 Std. kam dann die Antwort, dass es ihm soweit gut geht und die Frage, wie es mir geht. Er meinte das sein Kurs erst in einer Woche anfängt und hat mich gefragt, wie die Uni läuft.
Seine Antwort finde ich eigentlich ganz nett, man merkt zwar, dass es etwas distanziert ist... Aber gut, wir sind halt auch getrennt und hatten länger überhaupt keinen Kontakt mehr. Sehr seltsames Gefühl.
Ich überlege jetzt was ich antworte, werde wohl kurz von der Therapie und den damit einhergehenden kleinen Erfolgen berichten und kurz was zur Uni sagen, und eine passende Frage an ihn zurück stellen.

Ich bin froh das er geantwortet hat. Nur gerade bin ich so unzuversichtlich. Irgendwie frage ich mich, wie ich von so einem Gespräch, wie mit einem Bekannten, irgendwann wieder auf die Beziehungsebene kommen soll und wie es weitergehen könnte, wie ich ihn zurückgewinnen könnte... Das wir uns überhaupt jemals treffen ist noch sooo weit entfernt. Klar, ist ja auch normal und geht nicht von heute auf morgen. Sollte ich jetzt einfach normal und locker das Gespräch noch etwas oberflächlich weiterführen? Es dann irgendwann beenden, oder es auslaufen lassen? Bzw. wie geht es jetzt weiter? Ich mag nichts falsch machen Aber vielleicht sollte ich mich einfach auf mein Bauchgefühl verlassen?


( @Jost )

14.06.2020 21:40 • #14


Jost
Zitat von sunsetrise:
Aber vielleicht sollte ich mich einfach auf mein Bauchgefühl verlassen?


Ich bin erstaunt wie sehr du dir die besten Tipps meistens selbst gibst Aber genau darum gehts ja.

Werd nur nicht zu ungeduldig und vermeide ihn zu nerven, oder nur noch an deinem Handy zu hängen und auf ne neue Nachricht zu warten.

Für dich geht dein Leben auch erstmal ganz normal weiter. Versuch es zu sehen wie ein ganz neues Kennenlernen. Als würdet ihr von vorne beginnen, weil nichts anderes soll es ja sein.


Zitat:
Irgendwie frage ich mich, wie ich von so einem Gespräch, wie mit einem Bekannten, irgendwann wieder auf die Beziehungsebene kommen soll

Das kommt dann auf die Situation an die bis dahin entstanden ist. Hat er denn nur auf deine Fragen geantwortet bisher und kamen außer dem wie gehts auch noch Gesprächsthemen von ihm?

14.06.2020 22:53 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag