Guten Abend,
seit etwa einem guten Jahr bin ich Solo und hatte während dessen bis auf ein paar Knutschereien auch nichts laufen, es war nicht die Richtige dabei. Ich selbst bin 26 Jahre alt. Nun habe ich endlich mal wieder jemanden kennengelernt, in die ich mich so richtig verliebt habe. Wir lernen uns quasi derzeit noch kennen.
Sie fasziniert mich, löst Gänsehaut bei mir aus und hat das gewisse Etwas. Ich bin normal sehr schwer zu überzeugen und verliebe mich auch ganz schwer nur mal in jemanden.
Doch so nach und nach bekomme ich große Ängste, Probleme mit ihrem Verhalten und der Vergangenheit. Es ist nicht so, dass ich ihr nicht vertraue, sie ist sehr ehrlich und ich habe auch nie Anlass gehabt, ihr nicht zu trauen. Sie ist ein sehr ehrlicher Mensch.
Trotzdem überkommen mich Phasen, wo ich ein absolut mulmiges Gefühl habe und denke renn so schnell du kannst, bevor du ihr noch mehr verfällst.
Ich beginne mal damit, dass sie eine sehr wilde Jugend hatte, Dro., S., also alles dabei. Ich habe keinen Plan, von wievielen Männerbekanntschaften wir hier reden, ich nehme ihren Erzählungen nach an, es müssten so um die 40 bis 50 gewesen sein, es ist wahnsinn für mich, der ich nur 2 feste Freundinnen hatte.
Das waren wohl mehrere parallel laufende Affären und zig One Night Stands. Ich glaube auch nicht, dass sie sich immer geschützt hat, teils total betrunken, mal mit drei Kerlen und einer Frau eine Gruppenorgie mit Alk..
Ich muss ehrlich sagen, es behagt mir garnicht. Insbesondere nervt es mich, wenn sie dann über einige Typen, mit denen sie mal was aus ihrem Ort hatte, schlecht redet, es wären Flachleger, Player und Co. Ich sage dann oft nichts, mir stockt der Atem und ich denke mir Hey, allgemeinem Volksmund nach ist eine Frau mit Deinem Männerverschleiß nichts anderes als eine Schl.... Ich spreche das nicht aus, aber denke mir schon oft, welch verquertes Selbstbild hat sie denn? Einerseits verurteilt sie Typen, die hunderte von Frauen hatten unter denen Sie wohlbemerkt ja auch war, sich also auch mit diesen Typen eingelassen hatte. Selbst rangiert sie auch in den oberen Plätzen der Anzahl an Kerlen und stellt sich gern mal dar, als unterscheide sie von den ganzen anderen Frauen, dass sie anders sei, Charakter habe.
Mich stört massiv, dass sie sich als anders darstellt und ich danach noch mehr das Gefühl habe, dass sie eine sehr merkwürdige Wahrnehmung hat.
Wir hatten schon in dieser jungen Phase des Kennenlernens eine massive Diskussion um HIV und Geschlechtskrankheiten, von denen sie sich einerseits aufgeklärt gibt, andererseits nie geschützten Verkehr hatte, wenn das nicht unbedingt von den Kerlen aus ging...und sie hatte genug Typen, denen das reichlich egal ist/war. Ich bestand auf geschützten Verkehr, was ihr überhaupt nicht passte und fast dazu führte, dass wir garkeinen S. hatten.
Ja ich weiß, man sollte nicht nach der Vergangenheit urteilen. Sie ist eine absolut tolle Frau, ich kann mich super mit ihr unterhalten, ich mag ihre Art, sie ist optisch für mich einzigartig, ihre Eigenschaften sind für mich toll, ich verstehe sie, sie versteht mich, ich würde sagen, es passt einfach.
Und trotzdem kommt manchmal einfach eine gewisse Traurigkeit bei mir hoch, wenn ich überlege, wie gefahrenlos sie alles betrachtet und wie sie das so anders sieht als ich es sehe.
hinzu kommt noch, dass sie selbst sehr eifersüchtig ist, wenn ich mit anderen Frauen Kontakt habe, mich mal mit Arbeitskolleginnen treffe. Gleichzeitig hat sie kein Problem damit, mit einem langjährigen Kumpel in einem Bett (!) zu schlafen und eine Woche in den bereits geplanten Urlaub zu fliegen. Sie erzählte mir das Wochen später beiläufig, dass sie mit diesem Kerl, den ich nicht kenne, in einem Bett schlief. Gleichzeitig weiß ich, dass sie einen super lockeren Bezug zu S. hat. Sie sagt zwar, da laufe nichts und lief nie etwas, sie kennen sich seit Kindheit. Trotzdem ein komisches Gefühl, das mich sofort beschlich.
Es ist stellenweise extrem. Sie würde viele Dinge niemals umgekehrt hinnehmen, würde sich aber von mir auch niemals einschränken lassen. Wenn ich sie vor die Wahl stelle, dass sie sich im Urlaub hätte ein eigenes Zimmer nehmen sollen, hätte sie mich eher verlassen als dass sie das gemacht hätte. Allein rein nur weil sie ihren sturen Willen durch setzen will.
Ich bin hin und hergerissen, ob ich damit eine gute Chance verbaue oder ob ich mich damit dauerhaft fertig mache. Ich weiß es absolut nicht.
Wohlbemerkt gibt sie mir zu verstehe, dass ich eine der wenigen Männer sei, in die sie wohl richtig verliebt sei, Emotionen habe und das lässt sie mich auch spüren. Mit ihr ist alles toll, wenn sie da ist, fühle mich mich total wohl und der S. mit ihr ist unheimlich erfüllend, ich glaube für sie einzigartig und noch schöner als das für mich der Fall ist. Sie lässt mich auch immer mal spüren, dass sie S. mit mir erst richtig entdeckt habe, weil sie in mich verliebt sei, vorher sei dies nie der Fall gewesen, alles oberflächliche S..
Ich kann das trotzdem alles nicht nachvollziehen und fühle mich auch ein wenig wertlos oder entwertet, klingt doof, aber ich fühle mich in der Reihe der zig Kerle, die scheinbar alle nur mal drüber wollten. Und ich will soviel mehr als das, weil ich sie so toll finde und sie weiß das auch. Und trotzdem - der Verstand lässt sich vom Gefühl nicht 24 Stunden am Tag überzeugen, immer wieder denke ich ich will mich hier nicht in diese Schlange stellen.
Mein Verstand und Gefühl kämpfen. Zufällig gibt es einen Thread hier, dass eine Frau beim Kumpel im Bett schläft, das hätte von mir geschrieben sein können. Interessant, dass nicht nur ich diese Probleme habe.
Ich hadere sehr, an manchen Tagen denke ich, sofort beenden, weil ich diese Frau nicht bewerkstelligen kann, andererseits gibt sie mir das Gefühl, dass das alles Vergangenheit sei. An anderen Tagen denke ich, ich muss dieses Glück festhalten. Es geht hin und her.
10.04.2014 21:31 •
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