Hallo!
Ich möchte kurz meine Geschichte erzählen:
Wir lernten uns vor 2 Jahren via Onlinedating kennen. Wir verstanden uns auf anhieb. Wir konnten über alles reden, wir teilten die gleich Werte und Anschauungen, hatten ähnliche Interessen und auch optisch war alles super. Er war aufmerksam, zuverlässig und ich hatte das Gefühl bei ihm kann ich ganz ich sein. Wir verliebten uns und wurden ein Paar.
Ich war davor lange Single und meine letzte Beziehung endete wegen Betrug und Lügen. Dementsprechend viel es mir schwer zu vertrauen. Ich war 6 Jahre mehr oder weniger Single. Ich datet zwar viel aber konnte mich doch nie ganz einlassen.
Mit ihm fühlte ich mich seit Ewigkeiten wieder sicher. Er hörte mir zu, ging auf mich ein und umgedreht tat ich es ihm gleich.
Er kam auch aus einer schlimmen Beziehung in der er betrogen wurde.
Er hat einen kleinen Sohn, den ich nach einiger Zeit kennenlernte und mit dem ich mich sehr gut verstand.
Am ersten Valentinstag jedoch viel mir etwas auf, was mich stutzig machte. Wir waren erst seit ein paar Monaten zusammen, frisch verliebt und er erzählte, er wolle den tag mit mir verbringen. Dann ging sein Auto kaputt und musst in die Werkstatt und ich, die sich freute über seine Pläne, fuhr zu ihm. Machte ehr Feierabend, kaufte Kuchen und ein kleines Geschenk und freute mich auf einen schönen, ersten Valentinstag zusammen. Als ich seine Wohnung betrat, saß er da. Es war unordentlich, er hatte nichts vorbereitet, keine Aufmerksamkeiten, nichts. Er tat gar nicht mehr dergleichen. Mit meinen Geschenken war er total überfordert. Ich war vor den Kopf gestoßen und verstand die Welt nicht mehr und war richtig enttäuscht.
Valentinstag ist für mich nicht super wichtig aber frisch verliebt eben ein schöner Anlass um die Liebe zu feiern. und er hatte mir ja von seinen Plänen für diesen tag erzählt., umso überraschter war ich nun, dass er nichts von alledem vorbereitet hatte.
Ich sprach das ganze einige Zeit später an und er erzählte, er halte nichts vom Valentinstag. man sollte sich auch so immer mal kleine Aufmerksamkeiten machen. Das tat er dann auch (brachte Blumen mit und ein gerahmtes Foto von uns beiden usw).
Ok, dachte ich mir. Wer weis.
Dann kam unser erster Urlaub. Ich freute mich wie verrückt. Wir machten einen 2wöchigen Roadtrip.
Als wir losfuhren war er total distanziert. Er schien gestresst. Abends im Bett zog er sich zurück, schlief sofort ein. Kein kuscheln, kein S**. Nach ein paar Tagen kamen wir am Meer an und ich war total runter mit den Nerven. Ich verstand die Welt nicht mehr. Irgendwann brach ich in Tränen aus und teilte ihm meine Gefühllage mit. Er war total geschockt und entschuldigte sich für sein Verhalten. Er meinte, er hätte noch nie einen so großen Urlaub mit einer Frau gemacht und es überfordere ihn. Danach besserte sich sein Verhalten und wir hatten einen schönen Urlaub.
Er erzählte, dass er viele schlechte Beziehungen hatte und eine sehr schlimme Kindheit.
Nach dem Urlaub kamen mir sehr viele Zweifel. Ich war hin und hergerissen. Ich entschied mich aber bei ihm zu bleiben, denn im Grunde genommen ist er ein toller Mensch mit einem großen Herzen und den richtigen Überzeugungen.
Im Laufe unserer Beziehung kamen wir aber immer wieder an solche Punkte. Er machte dicht. Lies mich nicht an sich ran. Er stellte seinen Sohn über mich. Ich sollte mich anpassen. Ich wurde immer unzufriedener, es gab immer öfter Streit. Die Streits wurden immer schlimmer. Ich konnte gar nicht mehr mit ihm reden, er war total auf Abwehr und ich hatte das Gefühl, er betrachtet mich wirklich als Feind. Ich kann das Gefühl schlecht in Worte fassen. Es war als würde ich gegen eine Mauer rennen. Ich rufe und rufe aber niemand hört mich.
Nach den Streits hatten wir immer wieder Phasen in denen wir darüber geredet haben. Ich habe ihm meine Gefühle genauso beschrieben und gefragt, warum das so ist. Ob er Angst vor irgendetwas hat oder was wir gemeinsam tun können um das zu ändern. Er verwies immer wieder auf seine schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit, das er nicht mehr so viel geben will weil es eh nie klappt usw. Das sein Kind an erster Stelle steht. Das er seinem Kind nicht das gleiche antun will wie sein Vater, der seine Partnerinnen seinen Kindern immer vorgezogen hat.
Ich verstehe das alles, aber ich sagte ihm auch das ich das doch gar nicht möchte. Ich möchte nicht, das er sein Kind vernachlässigt oder alles für mich aufgibt. Aber ich möchte teil seines Lebens sein. Nicht nur ein Nebendarsteller. Teilweise sagte ich sogar, ich fühle mich wie eine Freundschaft+. Nice to have aber eben doch nichts für ein gemeinsames Leben. Ich bin nicht verantwortlich für seine schlimme Vergangenheit.
Er wollte mit mir zusammenziehen. Ich sollte zu ihm in den Ort ziehen (wir wohnen 1h auseinander) und er wollte mit mir sein Leben verbringen. Vielleicht noch ein Kind.
Ich lehnte ab. Ich kann nicht. Nicht mit dieser Angst, das er jederzeit wieder so einen Kälteanfall bekommt und ich dann dort sitze und alles hier aufgegeben habe.
Zwischendruch hatten wir natürlich auch gute Zeiten. Wir unternahmen viel zusammen, auch gemeinsam mit seinem Kind. Es war immer schön. Er war dann auch liebevoll, wir hatten schönen S**, kuschelten und waren ein richtig tolles Team aber dann gab es halt auch die andere Seite. Vorallem Urlaube waren schwierig weil er die ersten Tage immer super gestresst und distanziert war. Lies ich ihm dann seine Zeit wurde es besser aber an mir hinterließ das Spuren. Es fühlte sich nie richtig sicher an.
Nun hatten wir wieder schlimmen streit und ich zog die Reisleine und beendete die Beziehung. Es war furchtbar aber ich hielt es einfach nicht mehr aus immer hinten anstehen zu müssen.
Einen tag später, rief er mich an und weinte. Er war völlig am Ende. Unter Tränen laß er mir eine 15minuten lange Liste vor, die er in der Nacht geschrieben hatte, auf der Stand was er alles ändern wird. er sagte, er sehe ein, das er mich mit seinem Verhalten sehr verletzt hat, das er merkt, das er irgendein Problem hat und daran arbeiten will, das er sich mir öffnen möchte und das es falsch war, mich nicht auf die gleiche Ebene wie sein Kind zu stellen sondern immer misstrauisch zu sein. Er sei sich mir sicher gewesen, er verstehe nicht wie er so wenig handeln konnte. das wäre ein großer fehler, denn ich wäre das Beste was ihm je passiert ist und er wolle mich auf keinen fall verlieren. Er liebt mich von ganzem herzen.
Ich war total überfordert. Ich war super traurig mit der Trennung, war mir aber auch bewusst, dass ich SO nicht leben möchte. So eine Beziehung möchte ich nicht führen. Wir waren 2 Jahre zusammen. Ich hatte oft Zweifel eben wegen dem o.g. Verhaltensweisen aber ich bin immer geblieben weil ich auch spürte, dass da was ist. Das er mich liebt auch wenn er es oft nicht zeigt. Er gab sich immer Mühe, nach klärenden Gesprächen wirklich daran zuarbeiten. Er hat es aber nie ganz geschafft bzw. hat er lange nicht verstanden was ich meinte. Er spricht nicht viel über seine Kindheit bzw kann er sich an vieles nicht erinnern. Ich denke das war wirklich traumatisch. Von seiner Schwester weiß ich einiges darüber und ich war schockiert, wie sch. manche Eltern sind. Ich habe ihn jetzt zum ersten mal weinen sehen.
Tja. Ich weis nicht was ich tun soll. Ich liebe ihn aber ich hatte immer das Gefühl, unsere Gefühle füreinander sind maximal abgebremst von seiner Seite weil er mehr nicht erträgt. Er versucht stets die Kontrolle darüber zu haben.
Er sagt, er hat das erkannt und will es ändern aber ich frage mich wie das gehen soll.
Eine traumatische Kindheit kann man natürlich überwinden aber das geht nicht mal eben so hopplahopp.
Irgendwie würde ich ihm gern noch eine Chance geben aber ich habe solche Angst wieder so dazustehen wie zuvor. Dass wir noch mehr streiten und unsere Liebe damit ganz verloren geht.
Ich habe ihm gesagt, das ich erstmal Ruhe brauche um alles zu bedenken und meine Gefühle zu ordnen.
Vielleicht hat ja jemand einen Rat oder ähnliche Erfahrungen. Danke fürs Lesen.
Gestern 10:57 •
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