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Probleme mit emotionaler Nähe

L
Hallo!

Ich möchte kurz meine Geschichte erzählen:

Wir lernten uns vor 2 Jahren via Onlinedating kennen. Wir verstanden uns auf anhieb. Wir konnten über alles reden, wir teilten die gleich Werte und Anschauungen, hatten ähnliche Interessen und auch optisch war alles super. Er war aufmerksam, zuverlässig und ich hatte das Gefühl bei ihm kann ich ganz ich sein. Wir verliebten uns und wurden ein Paar.
Ich war davor lange Single und meine letzte Beziehung endete wegen Betrug und Lügen. Dementsprechend viel es mir schwer zu vertrauen. Ich war 6 Jahre mehr oder weniger Single. Ich datet zwar viel aber konnte mich doch nie ganz einlassen.
Mit ihm fühlte ich mich seit Ewigkeiten wieder sicher. Er hörte mir zu, ging auf mich ein und umgedreht tat ich es ihm gleich.
Er kam auch aus einer schlimmen Beziehung in der er betrogen wurde.

Er hat einen kleinen Sohn, den ich nach einiger Zeit kennenlernte und mit dem ich mich sehr gut verstand.
Am ersten Valentinstag jedoch viel mir etwas auf, was mich stutzig machte. Wir waren erst seit ein paar Monaten zusammen, frisch verliebt und er erzählte, er wolle den tag mit mir verbringen. Dann ging sein Auto kaputt und musst in die Werkstatt und ich, die sich freute über seine Pläne, fuhr zu ihm. Machte ehr Feierabend, kaufte Kuchen und ein kleines Geschenk und freute mich auf einen schönen, ersten Valentinstag zusammen. Als ich seine Wohnung betrat, saß er da. Es war unordentlich, er hatte nichts vorbereitet, keine Aufmerksamkeiten, nichts. Er tat gar nicht mehr dergleichen. Mit meinen Geschenken war er total überfordert. Ich war vor den Kopf gestoßen und verstand die Welt nicht mehr und war richtig enttäuscht.
Valentinstag ist für mich nicht super wichtig aber frisch verliebt eben ein schöner Anlass um die Liebe zu feiern. und er hatte mir ja von seinen Plänen für diesen tag erzählt., umso überraschter war ich nun, dass er nichts von alledem vorbereitet hatte.

Ich sprach das ganze einige Zeit später an und er erzählte, er halte nichts vom Valentinstag. man sollte sich auch so immer mal kleine Aufmerksamkeiten machen. Das tat er dann auch (brachte Blumen mit und ein gerahmtes Foto von uns beiden usw).

Ok, dachte ich mir. Wer weis.
Dann kam unser erster Urlaub. Ich freute mich wie verrückt. Wir machten einen 2wöchigen Roadtrip.
Als wir losfuhren war er total distanziert. Er schien gestresst. Abends im Bett zog er sich zurück, schlief sofort ein. Kein kuscheln, kein S**. Nach ein paar Tagen kamen wir am Meer an und ich war total runter mit den Nerven. Ich verstand die Welt nicht mehr. Irgendwann brach ich in Tränen aus und teilte ihm meine Gefühllage mit. Er war total geschockt und entschuldigte sich für sein Verhalten. Er meinte, er hätte noch nie einen so großen Urlaub mit einer Frau gemacht und es überfordere ihn. Danach besserte sich sein Verhalten und wir hatten einen schönen Urlaub.

Er erzählte, dass er viele schlechte Beziehungen hatte und eine sehr schlimme Kindheit.

Nach dem Urlaub kamen mir sehr viele Zweifel. Ich war hin und hergerissen. Ich entschied mich aber bei ihm zu bleiben, denn im Grunde genommen ist er ein toller Mensch mit einem großen Herzen und den richtigen Überzeugungen.

Im Laufe unserer Beziehung kamen wir aber immer wieder an solche Punkte. Er machte dicht. Lies mich nicht an sich ran. Er stellte seinen Sohn über mich. Ich sollte mich anpassen. Ich wurde immer unzufriedener, es gab immer öfter Streit. Die Streits wurden immer schlimmer. Ich konnte gar nicht mehr mit ihm reden, er war total auf Abwehr und ich hatte das Gefühl, er betrachtet mich wirklich als Feind. Ich kann das Gefühl schlecht in Worte fassen. Es war als würde ich gegen eine Mauer rennen. Ich rufe und rufe aber niemand hört mich.

Nach den Streits hatten wir immer wieder Phasen in denen wir darüber geredet haben. Ich habe ihm meine Gefühle genauso beschrieben und gefragt, warum das so ist. Ob er Angst vor irgendetwas hat oder was wir gemeinsam tun können um das zu ändern. Er verwies immer wieder auf seine schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit, das er nicht mehr so viel geben will weil es eh nie klappt usw. Das sein Kind an erster Stelle steht. Das er seinem Kind nicht das gleiche antun will wie sein Vater, der seine Partnerinnen seinen Kindern immer vorgezogen hat.
Ich verstehe das alles, aber ich sagte ihm auch das ich das doch gar nicht möchte. Ich möchte nicht, das er sein Kind vernachlässigt oder alles für mich aufgibt. Aber ich möchte teil seines Lebens sein. Nicht nur ein Nebendarsteller. Teilweise sagte ich sogar, ich fühle mich wie eine Freundschaft+. Nice to have aber eben doch nichts für ein gemeinsames Leben. Ich bin nicht verantwortlich für seine schlimme Vergangenheit.
Er wollte mit mir zusammenziehen. Ich sollte zu ihm in den Ort ziehen (wir wohnen 1h auseinander) und er wollte mit mir sein Leben verbringen. Vielleicht noch ein Kind.
Ich lehnte ab. Ich kann nicht. Nicht mit dieser Angst, das er jederzeit wieder so einen Kälteanfall bekommt und ich dann dort sitze und alles hier aufgegeben habe.

Zwischendruch hatten wir natürlich auch gute Zeiten. Wir unternahmen viel zusammen, auch gemeinsam mit seinem Kind. Es war immer schön. Er war dann auch liebevoll, wir hatten schönen S**, kuschelten und waren ein richtig tolles Team aber dann gab es halt auch die andere Seite. Vorallem Urlaube waren schwierig weil er die ersten Tage immer super gestresst und distanziert war. Lies ich ihm dann seine Zeit wurde es besser aber an mir hinterließ das Spuren. Es fühlte sich nie richtig sicher an.

Nun hatten wir wieder schlimmen streit und ich zog die Reisleine und beendete die Beziehung. Es war furchtbar aber ich hielt es einfach nicht mehr aus immer hinten anstehen zu müssen.
Einen tag später, rief er mich an und weinte. Er war völlig am Ende. Unter Tränen laß er mir eine 15minuten lange Liste vor, die er in der Nacht geschrieben hatte, auf der Stand was er alles ändern wird. er sagte, er sehe ein, das er mich mit seinem Verhalten sehr verletzt hat, das er merkt, das er irgendein Problem hat und daran arbeiten will, das er sich mir öffnen möchte und das es falsch war, mich nicht auf die gleiche Ebene wie sein Kind zu stellen sondern immer misstrauisch zu sein. Er sei sich mir sicher gewesen, er verstehe nicht wie er so wenig handeln konnte. das wäre ein großer fehler, denn ich wäre das Beste was ihm je passiert ist und er wolle mich auf keinen fall verlieren. Er liebt mich von ganzem herzen.

Ich war total überfordert. Ich war super traurig mit der Trennung, war mir aber auch bewusst, dass ich SO nicht leben möchte. So eine Beziehung möchte ich nicht führen. Wir waren 2 Jahre zusammen. Ich hatte oft Zweifel eben wegen dem o.g. Verhaltensweisen aber ich bin immer geblieben weil ich auch spürte, dass da was ist. Das er mich liebt auch wenn er es oft nicht zeigt. Er gab sich immer Mühe, nach klärenden Gesprächen wirklich daran zuarbeiten. Er hat es aber nie ganz geschafft bzw. hat er lange nicht verstanden was ich meinte. Er spricht nicht viel über seine Kindheit bzw kann er sich an vieles nicht erinnern. Ich denke das war wirklich traumatisch. Von seiner Schwester weiß ich einiges darüber und ich war schockiert, wie sch. manche Eltern sind. Ich habe ihn jetzt zum ersten mal weinen sehen.

Tja. Ich weis nicht was ich tun soll. Ich liebe ihn aber ich hatte immer das Gefühl, unsere Gefühle füreinander sind maximal abgebremst von seiner Seite weil er mehr nicht erträgt. Er versucht stets die Kontrolle darüber zu haben.
Er sagt, er hat das erkannt und will es ändern aber ich frage mich wie das gehen soll.
Eine traumatische Kindheit kann man natürlich überwinden aber das geht nicht mal eben so hopplahopp.
Irgendwie würde ich ihm gern noch eine Chance geben aber ich habe solche Angst wieder so dazustehen wie zuvor. Dass wir noch mehr streiten und unsere Liebe damit ganz verloren geht.

Ich habe ihm gesagt, das ich erstmal Ruhe brauche um alles zu bedenken und meine Gefühle zu ordnen.

Vielleicht hat ja jemand einen Rat oder ähnliche Erfahrungen. Danke fürs Lesen.

Gestern 10:57 • x 2 #1


Limette
Hallo!
Kannst Du nochmal genauer beschreiben, was da passiert ist?
Zitat von La_Li_Lu:
Nun hatten wir wieder schlimmen streit und ich zog die Reisleine und beendete die Beziehung. Es war furchtbar aber ich hielt es einfach nicht mehr aus immer hinten anstehen zu müssen.

Die Ausgangsbasis wäre ja gar nicht so schlecht: Du klingst sehr reflektiert und auch er ist gewissermaßen zugänglich, in dem Punkt, was sein eigenes Problem ist.
Es wirkt so, als behielte er die Kontrolle, in dem er, bevor du ihm zu nah kommst, das Kind zwischen Euch schiebt? Oder wie würdest Du das beschreiben?
Kann es sein, dass sein Problem direkt in dein eigenes greift? Du fühlst dich anscheinend auch recht schnell ungewollt?
Könnte das vielleicht ein Thema für eine Paartherapie sein?

Wie schaut denn Euer Kontakt aktuell aus? Du hast ja die Beziehung beendet? Zum ersten Mal oder kam das schon mal vor?

Gestern 12:25 • x 2 #2


A


Probleme mit emotionaler Nähe

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Aline_8
Es liest sich für mich wie eine Anziehung zwischen einem Verlustängstlichem Teil (Du) und einem bindungsängstlichen Teil (ihm).

Ich bin in ner ähnlichen Rolle wie dein Ex.
Ich kenne dieses Druckgefühl, das entsteht, wenn es zu viel Nähe gibt

Gestern 12:34 • x 4 #3


DieSeherin
puh... ich glaube ja irgendwie nicht (mehr) daran, dass jemand, den man immer und immer wieder gebeten hat, etwas für die beziehung zu tun, dann plötzlich doch absolut bereit ist. dass der große knall als weckruf das ganze dann nachhaltig ändert!?

wie alt bist du denn @La_Li_Lu ? möchtest du irgendwann kinder? eine familie?

Gestern 13:15 • x 4 #4


L
@Limette
Hallo Limette, danke für deine Antwort.
Der Streit war eigentlich wegen einer Nichtigkeit - einem ungemachten Bett. Er ist ziemlich chaotisch und seine Wohnung sieht oft dementsprechend aus. Wenn ich nicht da bin, darf sein Kind mit bei ihm im Bett schlafen. Wenn ich dann komme schläft es im eigenen Zimmer aber das Schlafzimmer von meinem Freund ist dann voller Spielsachen, Wäsche die noch nicht gefaltet ist usw. und das liegt alles auf dem Bett rum. Er hat kein Problem dann so, da drin zu schlafen aber ich. Darüber haben wir auch schon mehrfach gesprochen und ich bat ihn, das vorher n bissl aufzuräumen weil ich mich unwohlfühle in so einem Chaos. Das tat er aber wieder nicht. Dementsprechend war ich dann genervt, was ihn wiederum genervt hat und dann gings los.

Ich werfe ihm vor nicht auf meine Bedürfnisse einzugehen. Ich weis, ein Partner ist nicht ausschließlich zur Bedürfnisbefriedigung da, aber ich hab halt oft das Gefühl, es ist ihm sch. egal. Entweder ich mach's selbst oder ich finde mich damit ab. Generell bin ich ein sehr selbstständiger Mensch aber das sind so Kleinigkeiten, wo ich mir dann echt blöd vorkomme. Er zum Beispiel hat an meiner Wohnung bemängelt, dass es im Schlafzimmer kein Rollo gibt und es ihm zu hell ist. Ich liebe es wenn ich von der Sonne geweckt werde, er nicht. Er hat sich mehrfach beschwert und um ihm zu zeigen, das er mir wichtig ist und ich das ernst nehme, hab ich ein Rollo gekauft. Allerdings hab ich es nicht angebaut weil ich keine Bohrmaschine habe. Ich habe ihn gebeten, dass er das macht. Nichts ist passiert. Das Rollo steht in der Ecke und verstaubt und auf einmal kann man auch bei Helligkeit schlafen.
Anderes Beispiel. Ich hatte ne OP und war eine Woche im KH. Er versprach mir sich um meine Katze zu kümmern und dann auch um mich. Ich konnte mich nicht richtig bewegen und brauchte Hilfe mein Einkauf und eigentlich bei allen möglichen Sachen. Nichts davon setzte er um. Einmal in den 7 Tagen hat er mich im KH besucht, danach 1 Mal zuhause und er war einmal einkaufen weil ich ihn gebettelt hab. Seine Begründung: das Kind, seine Schwester, dies das jenes. Die OP war lange geplant. Er hätte es also einrichten können.

Ich weiß wie banal das klingt aber das sind für mich Sachen, da frag ich mich wie ernst er es wirklich meint. Wie soll denn ein gemeinsames Leben funktionieren wenn ich mich noch nicht mal bei Krankheit auf ihn verlassen kann?

Solche Sachen haben sich summiert mit der Zeit und mittlerweile reagiere ich total heftig darauf. Deswegen auch der Streit mit dem Bett. Weil ich mir vorkomme als sei ich ihm nicht wichtig.
Ich will ja keine Geschenke oder tägliche Liebesbekundungen, nur ein bisschen das Gefühl ihm wichtig zu sein.

Ja, du hast wahrscheinlich Recht das ich schnell das Gefühl des nicht-gewollt-seins habe. das hängt mit meiner Kindheit zusammen, das weiß ich ich ich versuche daran zu arbeiten. Es ist jetzt aber auch nicht mega übertrieben vorhanden, denke ich.

Ja manchmal schiebt er das Kind zwischen uns. Wenn er richtig wütend ist im Streit, sagt er immer wieder, dass er sein Kind niemals hinter mich stellt. Das es immer als erstes kommt und er mich nie vorziehen wird. Und beim letzten Mal meinte er auch, ich würde ihm Dinge einreden und ihn manipulieren und ihn komplett ändern wollen.
Das hat sehr weh getan. Ich will auf keinen Fall, das er das Kind wegen mir vernachlässigt oder weniger Kontakt hat. um Gottes willen! mir ist es selbst wichtig, dass das alles gut passt weil ich als Kind auch unschöne Erfahrungen nach der Trennung meiner Eltern mit neuen Partnern machen musste. Und das Kind und ich, wir mögen uns ja auch. Manchmal passe ich auch auf wenn mein Freund mal länger arbeiten musste. Ich mag den Kleinen.
und ganz sicher möchte ich ihn nicht grundlegend ändern oder manipulieren.
Ich möchte nur auch gesehen werden und einen Platz bei ihm einnehmen.

Mit solchen Aktionen wie oben beschrieben, bringt er halt immer wieder nen Cut rein. Ich denke alles ist gut, freu mich und bäm .. nope. Mauer hoch.
Ist auch so im Bett. Bereit ich was vor, zieh was hübsches an und plane einen schönen Abend wird das jedesmal von ihm unterbunden. Ich zieh schon gar keine schöne Unterwäsche mehr an weil kommt dann eh nicht zum Einsatz.
Nur wenn ich nichts mache und ihn kommen lasse, dann gehts los. Das meine ich mit Kontrolle. Fühlt sich an als müsse er das Gefühl haben die Fäden in der Hand zu halt um Nähe zuzulassen. Nur unter seinen Bedingungen.

Gestern 13:18 • x 3 #5


L
@Aline_8
Naja ich weis nicht. Wenn dann bin ich nicht typisch verlustängstlich, glaub ich.
Ich klammere mich nicht an einen Partner. Bin ehr autonom und brauche auch nicht 24/7 gemeinsame Zeit. Ich mach auch gern mal mein Ding und gehe Hobbys nach oder treff Freunde. Er ja auch und er sagt auch, das gefällt ihm gut. Mir auch. Weil ich das Gefühl hab nicht eingeschränkt zu werden und frei ich zu sein. Aber n bissl Nähe und Zugehörigkeit möchte ich in einer Beziehung schon spüren. Sonst brauch ich halt auch keine führen.

Gestern 13:19 • x 4 #6


L
@DieSeherin
Ich bin Mitte 30.
Nein, eigene Kinder möchte ich nicht aber gern eine erfüllende Partnerschaft in der man füreinander da ist und jeder trotzdem seine Freiheiten hat.

Tja, das ist die Frage ob man daran glauben kann. Ich weis es nicht.

Gestern 13:20 • x 3 #7


Aline_8
Zitat von La_Li_Lu:
Bin ehr autonom und brauche auch nicht 24/7 gemeinsame Zeit. Ich mach auch gern mal mein Ding und gehe Hobbys nach oder treff Freunde


Darum geht's aber ja nicht.
Nur schließt du halt von dir auf ihn und das führt zwangsläufig zu Problemen. Du bist am Ende enttäuscht, weil du ne bestimmte Erwartungshaltung hast.
(Siehe Valentinstag)
Und natürlich sollte sein Kind an erster Stelle stehen. Auch vor der Partnerin. Alles andere wäre sehr strange.

Gestern 13:22 • x 2 #8


Limette
Zitat von La_Li_Lu:

Ich weiß wie banal das klingt aber das sind für mich Sachen, da frag ich mich wie ernst er es wirklich meint. Wie soll denn ein gemeinsames Leben funktionieren wenn ich mich noch nicht mal bei Krankheit auf ihn verlassen kann?

klingt ganz und gar nicht banal – ich finde das unmöglich von ihm
Zitat von La_Li_Lu:
Weil ich mir vorkomme als sei ich ihm nicht wichtig.

Verständlich, dass Du das Gefühl hast. Das pflegt er ja geradezu aktiv.

Da gibt es wohl eine Art Verweigerung bei ihm, Beziehungsstandards oder einfache Anforderungen, wirklich Selbstverständlichkeiten zu erfüllen. Stattdessen gibt er Dir das Gefühl einer Selbstverständlichkeit.

Wie guckst Du denn aktuell auf Euch? Bist Du richtig getrennt? Du schreibst in einem Forum. Ist das mehr Auskotzen oder erhoffst Du Hilfe?

Gestern 13:27 • x 2 #9


L
@Aline_8
Hm ja stimmt. Ne Erwartungshaltung ist da. Ich weis aber nicht wie ich die abstellen soll? Also.. ich denk mir dann wozu ich eine Beziehung habe, wenn ich mich emotional nie fallen lassen kann weil er immer was sagt und dann ganz anders handelt. Ich weis nicht.
Valentinstag hat er ja mit angefangen. Das war ursprünglich seine Idee ...

Ja natürlich soll das Kind an erster Stelle stehen! Aber wenn er mit mir zusammen leben will, dann hätte ich halt auch gern ein gewisses Mitspracherecht wie das Leben verläuft. Damit meine ich nicht Umgangszeit oder Erziehung vom Kind, sondern so n Zugehörigkeitsgefühl, weist du?

Gestern 13:29 • x 3 #10


DieSeherin
Zitat von La_Li_Lu:
Tja, das ist die Frage ob man daran glauben kann. Ich weis es nicht.


das klingt jetzt viel härter, als ich es meine, aber der kerle weiß doch schon länger, dass er ganz schön kaputt ist und ist seiner verantwortung sich selber (und seinem sohn) gegenüber bisher noch nicht nachgekommen. und jetzt kommt das große geheule und beteuerungen... hmmm...

ich würde wohl mein herz in die hand nehmen und lieber jetzt leiden und dann nach vorne schauen, als eine unbestimmte zeit der zitterpartie mitmachen.

Gestern 13:30 • x 4 #11


M
Zitat von La_Li_Lu:
Hallo! Ich möchte kurz meine Geschichte erzählen: Wir lernten uns vor 2 Jahren via Onlinedating kennen. Wir verstanden uns auf anhieb. Wir konnten ...

ich beglückwünsche dich spontan aus dem Bauch heraus für deine Klarheit und dass du die Trennung ausgesprochen hast!
du darfst deiner Wahrnehmung trauen!
du hast keine starke Priorität, er pflegt geflissentlich seine Neurosen und wenn's eng wird, tritt halt sein Verlassenheitstrauma auf den Plan und plötzlich kämpft er, wo man ihn zuvor egozentrisch schlafend fand.
jaja, alles traumabedingt. aber das ist sein Trauma, seine ausbleibende Genesung, sein fehlender Menschenverstand und offenbar muss er diese Erfahrung machen.
du kannst nicht (mehr) seine Therapeutin spielen.
ich denke, eine Beziehung von 2 Jahren sollte vor allem noch viel Leichtigkeit haben.
die ist bei euch weg.

Gestern 13:33 • x 6 #12


Zyndy
@La_Li_Lu
Du sprichst mir aus der Seele und einiges kommt mir, mehr als vertraut vor. Danke das du dein Erleben und deine Gefühle teilst. Es gibt mir, in meiner Situation In,- und Output
Ich finde es obendrein beindruckend, dass du erstmal die Reisleine ziehst und ziehen kannst, weil es eben an die Substanz geht.
Ich meld mich sicher zu einem anderen Zeitpunkt wieder. Ich bin jüngst durch ähnliche Erleben, noch sehr Verloren aber Klar.
Hab einen Termin bei meiner Therapeutin bekommen und bin unterwegs.

Gestern 13:35 • x 2 #13


L
Zitat von Limette:
klingt ganz und gar nicht banal – ich finde das unmöglich von ihm Verständlich, dass Du das Gefühl hast. Das pflegt er ja geradezu aktiv. Da gibt es wohl eine Art Verweigerung bei ihm, Beziehungsstandards oder einfache Anforderungen, wirklich Selbstverständlichkeiten zu erfüllen. Stattdessen gibt er Dir das ...

Alles ist noch ganz frisch. Vor 3 Tagen bin ich gegangen. Abends rief er an und hat dann erst richtig realisiert, dass ich es ernst meine und Schluss ist. Wir haben uns davor noch nie getrennt.
Am nächsten tag hat er Abends nochmal angerufen und geweint. Er sagt, er weint seitdem letzten Anruf wo ich klar gestellt habe wie es aussieht. Ich habe ihm gesagt, ich möchte meine Ruhe und wir können in ein paar Tagen nochmal reden.
Das ist der Stand. Also es ist Schluss aber dieses emotionale Gespräch hat mich schon berührt und mich nachdenklich gemacht. Ich vermisse ihn auch sehr. Andererseits habe ich auch Gedanken wie @die_seherin.

Ich erhoffe mir hier wohl beides- auskotzen und Hilfe, die für mich richtige Entscheidung zu treffen.

In ihm ist eine Verweigerung. Ganz genauso ist es. Die Frage ist nur, ob er die wirklich fallen lässt wenn wir es nochmal versuchen. Mein Herz wünscht sich das sehr. Aber mein Verstand sagt mir was anderes.

Gestern 13:42 • x 4 #14


FrauDrachin
Hey @La_Li_Lu ,

ich finde es echt schwierig, dir hier etwas zu raten.
Das sind natürlich riesige Herausforderungen und ich denke, dir ist absolut kein Vorwurf zu machen, wenn du damit nicht umgehen kannst, und bei deinem Schlussmachen bleibst.
Übrigens sehr großen Respekt, wie du dich Sache gehandelt hast, und dann auch letztlich deine Konsequenzen gezogen hast. Bitte behalte dir diesen gesunden Eigensinn bei, egal wie du dich entscheidest.

Ich meine aber auch von seiner Seite aus zu merken, dass er sich große Mühe gibt, die Kiste ans laufen zu bekommen und zu halten. Das sind tatsächlich schon mal gute Voraussetzungen.

Auch gute Voraussetzungen sind, dass du selber durchaus eigenständig bist, keinen unbedingten Kinderwunsch hast, und ihm somit überdurchschnittlich viel Freiraum einräumen könntest. Außerdem liest es sich für mich so, als hättest du sehr gute Kommunikationsskills.

Jetzt ist die Frage, ob und wenn ja wie ihr dauerhaft, friedlich und ohne Drama zusammenleben könnt.
Ich denke, wenn deine Vermutung stimmt, dass der Hund in seiner Vergangenheit begraben ist, dass ich dann darauf bestehen würde, dass er sich das mit jemand professionellem anschaut.
Und dann schaut ihr euch das ganze, ebenfalls am besten mit jemand professionellem zusammen an.

Wichtig fände ich auf Anhieb von deiner Seite aus, dass du die Kälteeinbrüche nicht persönlich nimmst. Es scheint ja mehr mit ihm als mit dir zu tun zu haben. Und dann scheint es mir wichtig, dass ihr beide über die Sachen frühzeitiger redet, bevor du mit den Nerven runter bist.

Gestern 13:43 • x 3 #15


A


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