Ich glaube man muss sich auch, bei allen angeblich tieferen Gefühlen,
die man gegenseitig, womöglich augenscheinlich parallel in seiner Beziehung hatte,
vergegenwärtigen, dass man in dem anderen Menschen nie drinsteckt.
Im übertragenen Sinne.
Man kann sich schlicht und ergreifend auch täuschen,
was die Tiefe und Ehrlichkeit der Gefühle des Partners angeht.
Ich will hier damit nicht das große Misstrauen ausrufen,
aber ich bezweifele bei meiner Ex deutlichst, dass die in unserer Sache jemals
emotional und Herzmässig richtig drin war.
Warum? Weil die Aggression, Wut und Abwehr in einer Art am Ende waren,
da habe ich mich schon gefragt, gerade jetzt nachdem alles vorbei ist,
wieso in dieser Heftigkeit?
Das kommt mir wahnsinnig abstrakt vor.
Gerade surreal, was passiert ist.
Wir können uns und unsere Gefühle einbringen.
Waren sie ehrlich und wir haben in unserem Rahmen agiert,
brauch es keine Vorwürfe. Warum?
Wir können unseren Schlafrhythmus kontrollieren, wann wir essen,
Sport machen und vieles andere. Nur den Menschen nicht. Und wir sehen nicht
in denjenigen hinein.
Kein Mensch weiß, wann der Ex oder die Ex gegen uns innerlich gesammelt hat.
Eine Entscheidung, dieser Virus in ihm/ihr, gegen uns gereift ist.
Erst war es was kleines. Dann wurde es größer.
Sicherlich auch durch Umstände befeuert.
Aber auch hier bringt es nichts, sich an die eigenen Fehler oder Momente zu erinnern.
Das tun wir doch nur, weil wir verlassen worden sind.
Hat der oder die Ex keine Fehler gemacht? Doch! Und nicht zu knapp.
Womöglich hätte das auch für das von uns ausgesprochene Ende einer Beziehung gereicht.
Aber wir taten es nicht. Die Beweggründe können vielschichtig sein.
Verlustangst..die Probleme nicht als Probleme gesehen...Kämpfernatur...
langer Atem. Liebe schafft das...usw.
Jeder wächst anders auf. Und wird geprägt. Und jeder führt Beziehungen anders.
Bringt ein Urvertrauen mit und was in der einen Beziehung Probleme sind, #
die für einen Beziehungspartner völlig fürs Scheitern reichen,
sind in einer anderen neuen Beziehung...ein Klacks. Da wird darüber fast gelacht,
weil die beiden Menschen dann in einer anderen Sprache sprechen..
und das garnicht mal der Rede wert ist.
Man weiß nie, letztlich, was man auch beim Ex-Partner getriggert hat.
Auch er oder sie ist nur Skla. seiner eigenen Erfahrungen.
Manchmal hilft es wirklich dem ganzen eine Überschrift zu geben und das Blatt zu wenden.
Man kommt sich so passiv vor...verlassen WERDEN.
Werdet aktiv. Bleibt in Bewegung.
Und kreisende Gedanken, die sowieso zu nichts führen, nehmen euch nur Lebenszeit
von der Uhr runter mit einem Menschen, der es offensichtlich nicht wert war/ist.
Mit was Menschen generell schwer klarkommen, ist Endgültigkeit.
Wie der Tod. Die Gefühle liegen nahe beieinander.
Einen Arbeitsvertrag für einen Job, unterschreibt man zwar und bindet sich,
kann ihn aber wieder kündigen. Und damit Dinge ändern.
Dabei können wir auch im Beziehungsfall Dinge ändern.
Uns. bzw. daran wachsen, als Summe der Erfahrungen.
Schwacher Trost, ich weiß. Aber wenn man ehrlich ist,
lief auch in unseren letzten Beziehungen nicht alles geradeaus.
Auch für uns. Waren wir wirklich zufrieden? Alles super?
Klar ist es das nicht immer. Aber jetzt kann man noch modifizieren.
Es ist eine Chance. Und lasst den Verstand sprechen.
Nach allem was jetzt bei jedem von uns war..
es KANN doch garnicht mehr funktionieren. Es ist durchtrieben.
Das Gefühl, wie es mal war, unbelastet, wird es nie nie wieder geben mit diesem Menschen.
Die Leinwand ist nicht mehr leer. Sie ist leider voll gekritzelt mit Ungutem.
Also...Papier abreissen...neu bemalen.
31.01.2017 08:42 •
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