Pötzliche Trennung nach 11 Jahren - bin verzweifelt

Zitat von Amaible:

Dieses Warmwechseln wird für die Weiterentwicklung nie gut sein können, da man nicht reflektieren muss.

Genau - er lernt ja nichts dazu, sondern macht mit der anderen weiter. Denn die findet ja noch alles toll an ihm.
Bis es da dann auch zum Crash kommt.

Danke fürs Hoffnung geben - ich bin sicher, ich schaffe das!

@Lenka Das bin ich auch
Hab Geduld mit dir. Trennungsschmerz tut einfach weh, aber irgendwann hast du es geschafft!

Zitat von Fee-münchen:

Ich brauch mal deine Meinung, Gerne auch von anderen.
Wie handhabst du das mit Dingen die dich erinnern.
Bei mir ist das zum Beispiel kochen… also was ganz alltägliches

Liebe Fee, anfangs konnte ich gar nichts machen, was mich auch nur im entferntesten an ihn erinnerte. Jetzt nach 6 Wochen geht es langsam eher, diese Dinge zu tun. Ich habe ja geschildert, dass ich beim ersten Einkauf bei Rewe und Aldi es fast nicht ausgehalten habe und noch im Markt losgeheult habe. Mittlerweile ist das leichter für mich.

Also - man muss sich, sobald es einem etwas besser geht, mit den Dingen konfrontieren. Zum Beispiel habe ich mir diese Woche endlich mal etwas Warmes gekocht, es tat mir allein schon weh, die Zutaten vorzubereiten - wie wir das eben immer gemeinsam getan haben. Aber wenn es einmal ohne den Partner gemacht wurde und ein zweites und drittes Mal - überlagert sich die Erinnerung. Das merke ich.

Oder- wie Heffalump empfahl, dann eben statt bei Aldi, bei Edeka einzukaufen, also etwas durch was anderes ersetzen. Das ist sehr hilfreich und macht auch ein bisschen Spaß - denn man kann sich sagen, du Ex folgst mir nicht überall hin. Ich kann auch neue Felder auftun.

Es ist ein bisschen wie Angst haben, über eine Brücke zu gehen. Wenn du dich traust und es trotzdem machst, es geschafft hast, dann ist es beim nächsten Mal viel leichter und irgendwann denkst du gar nicht mehr drüber nach, ob du über diese Brücke gehen willst oder nicht. Dann tust du es einfach.

Fühl dich umarmt!
Lenka

Zitat von Fee-münchen:

Gerne auch von anderen.
Wie handhabst du das mit Dingen die dich erinnern.

Überschreiben, überschreiben, überschreiben.

Ich habe ganz bewusst versucht, Erinnerungen zu überschreiben. Und das gelingt auch, mit jedem Mal mehr.
Und neue Rituale, neue Erinnerungen schaffen. Und sei es, einiges zu Hause umzustellen, etwas zu entsorgen, neues zu kaufen. So dass das Zuhause MEINS ist. Und anders, als zu seinen Zeiten. Wenn er an mein zuhause denkt, gibt es das genauso nicht mehr. Es gibt jetzt ein neues Zuhause, das ganz meins ist.

Bei mir ist da zugegebenermaßen auch viel Wut und Trotz, das hilft mir allerdings auch sehr. Ich wollte mein Leben zurückerobern und wieder ganz zu meinem machen.

Das hast du gut gemacht! Hört sich nach ziemlich großen Veränderungen an, finde ich gut.

Ja, und wenn man zusammen gewohnt hat, ist das natürlich viel viel schwieriger.

War gestern Abend auf einer Veranstaltung bei einem politischen Comedian, den ich sehr gern höre. Konnte mich kaum auf das Programm konzentrieren, da ich immer in Gedanken abschweifte zu meinem Thema. Außerdem sah ich die vielen Paare um mich rum, das hat sehr weg getan. Gut, dass mein Sohn dabei war, das hat mich nicht ganz so allein fühlen lassen.

Heute rief mich die Mutter meines Ex an und sagte, dass er und sie sich nur noch anschreien. Keine gute Stimmung mehr.

Er hatte kürzlich ein Haus erworben, dass er jetzt in Eigenregie kernsaniert - darauf stürzt er sich momentan, da kann er schön alles was ihm von mir und unserer Beziehung hochkommt, verdrängen, in die Speißmaschine werfen und zermalmen.
Aktionismus pur - aber wir wissen alle, dass Verdrängtes sich irgendwann an die Oberfläche drückt, und zwar mit Macht!

Heute Tag 46 - Stimmung so lala

Zitat von Lenka:

War gestern Abend auf einer Veranstaltung bei einem politischen Comedian, den ich sehr gern höre.

Sehr gut!
Das ist ein guter Anfang.
Wieder unter die Leute gehen.
Sich ablenken.
Nicht zuhause versauern.
Ich reserviere Tickets für eine LachNacht im Januar mit Freundinnen und freu' mich.

Zitat von Lenka:

Heute rief mich die Mutter meines Ex an und sagte, dass er und sie sich nur noch anschreien. Keine gute Stimmung mehr.

Der Kontakt zur Mutter deines Ex ist nicht gerade hilfreich um Abstand zu bekommen.
Das du Veranstaltungen besuchst ist sogar notwendig, um auch am Leben teilzuhaben, das ist ein guter Schritt für dein Seelenfrieden. Irgendwann wirst du bemerken, dass du bei solchen Veranstaltungen gar nicht mehr an deinen Ex denkst.

Zitat von Eckstein:

Der Kontakt zur Mutter deines Ex ist nicht gerade hilfreich um Abstand zu bekommen.

ich würde sie von mir aus momentan auch nicht kontaktieren. Aber ich drücke sie nicht weg, wenn sie mich anruft.

@Fee-münchen prima - genau so ist es richtig. Neue Duftmarken setzen.

Vermeidung ist nicht gut - wenn man z.B. merkt, man hälts bei Aldi einigermaßen aus, dann klappts das nächste Mal auch ohne Tränen! Sonst hättest du noch lange Angst, dorthin zu gehen!

Zitat von Lenka:

ich würde sie von mir aus momentan auch nicht kontaktieren. Aber ich drücke sie nicht weg, wenn sie mich anruft.

Ja, wenn man ein gutes Verhältnis hat, dann solltest du vorab mit ihr darüber reden, deinen derzeitigen Zustand schildern, sie wird dann auch dafür Verständnis haben.
Aber es freut mich, dass Du kleine Fortschritte machst!