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Poeten Ecke - Geschriebenes von uns

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Schmolenke hatte tagelang überlegt,ob er einen Fernseher kaufen solle. Alle Menschen hatten solch einen Apparat.Schmolenke besaß ein Radio.In all den Jahren hatte er nie das Bedürfnis gehabt bewegte Bilder anzuschauen. Er ging am frühen Nachmittag in ein sehr großes Geschäft. Viele junge Leute wuselten in den Gängen hin und her. Es sah für ihn so aus,als ob man in diesem Markt alles,wirklich alles kaufen konnte. Ein schier endloses Sortiment hatten die Mitarbeiter in diesem Kaufladen ausgestellt. Dann sah er die Fernseher.Hunderte waren nebeneinander aufgereiht wie Dominosteine.Sie sahen alle gleich aus,nur in der Preisgestaltung und in der äußeren Größe schienen sich die Geräte zu unterscheiden. Schmolenke kniff die Augen zusammen. Es gab allerlei verschiedene Bilder,mal waren es Tiere die übereinander herfielen,dann wieder Menschen die sich prügelten und anschrien.Er sah nur die verzerrten Gesichter. Eine Frau versuchte auf einen Berg aus Müll zu klettern. Ein Dinosaurier kam und fraß die Frau auf. Schmolenke hatte zum letzten Mal 1969 auf einen Bildschirm gestarrt. Er stand damals neben seinem Vater und sah,wie Menschen auf dem Mond landeten. Die Bilder hatte er nie vergessen. Schnell verließ er das Geschäft um sich Zwiebeln und Knoblauch zu kaufen.

17.02.2019 22:01 • #166


K
Dorschleber und Zwiebeln halten jung. Schmolenke wunderte sich über derartige Aussagen. Um sich herum sah er Siechtum und Gebrechen in seiner reinsten Form. Nachbarn die noch vor einem Jahr munter mit dem Rasenmäher im Anschlag über ihr Grundstück schritten,bewegten sich nun wie in Zeitlupe.Oder verschwanden von heute auf morgen ganz; Schmolenke hatte einige Parameter für sich ertastet. Wenn Kinder und Enkel mehr als einmal pro Woche zu Besuch bei den Nachbarn erschienen , waren diese innerhalb der nächsten Wochen entweder tot oder ins Altenheim verfrachtet. Zufall?Das war traurig, machte ihm jedoch Mut sich nicht kampflos dem Verfall hinzugeben. Ich lebe noch dachte er,ich lebe noch.

18.02.2019 07:57 • #167


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Poeten Ecke - Geschriebenes von uns

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Spülkasten defekt,Kühlschrank kaputt,Durchlauferhitzer weigerte sich warmes Wasser zu bereiten; Schmolenke dachte darüber nach,wie es wäre wenn er einen Koffer packen würde um anschließend zum Bahnhof zu fahren,dort am Schalter einen Fahrschein nach Italien zu kaufen um all das was ihn gerade aufregte hinter sich zu lassen. Ustrud würde sicher erst in zwei bis drei Wochen bemerken das er weg wäre.Schmolenke ging ins Bad und sah sich im Spiegel an.Die Farbe seiner Haut erinnerte ihn an Kamelkotze. Seine Haare waren ein Strafgericht. Müde Augen blickten ihn an. Er ging ins Wohnzimmer und machte sich eine Flasche Weißwein auf. Nur ein Rausch macht das erträglich sang er leise vor sich hin und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche. Danach schlief er ein.Er träumte sich in eine grausame Geschichte hinein.Irgendwo an einem Strand lag er allein herum.Ein kalter Wind pfiff ihm um die Ohren. Er wollte aufstehen,aber es gelang ihm nicht.Der Wind wurde immer stärker und mit ihm kamen Menschen und Sachen herangeflogen.Die Menschen schlugen wie Granaten dicht neben ihm ein .Ein Buch traf ihn am Oberschenkel. Es tat höllisch weh. Eine Windhose näherte sich mit einem tiefen Grollen. Mit einem Schrei wachte Schmolenke auf.

21.02.2019 08:06 • #168


K
Schmolenke hatte sich ein neues Hobby zugelegt.Er trank eine Flasche Champagner sehr schnell aus und ging dann mit großen Schritten richtung Innenstadt. Dort pöbelte er wahllos Leute an. Einige der Angepöbelten lächelten, andere schauten finster drein und drohten ihm Prügel an. Meist gelang es ihm ohne Blessuren die Szenerie zu verlassen. Nur einmal hatte er sich komplett verschätzt.Er rief einer jungen Frau etwas unflätiges hinterher.Die Frau drehte sich um und schlug ihm mit voller Wucht eins auf die Nase. Er hörte es noch laut knacken und dann sprudelte ein warmer Blutstrahl aus Schmolenkes Nase. Volltreffer hörte er sich noch summen, bevor er umfiel und es dunkel um ihn herum wurde. Im Krankenhaus wachte er wieder auf und fühlte sich elend.

27.02.2019 21:06 • #169


K
Schmolenke war zu einer Austellungseröffnung einer 85 Jahre alten Künstlerin geladen.Wer immer sich diese Gemeinheit ausgedacht hatte,er würde es bereuen.Schmolenke hatte sich über ein altes mit Flecken übersätes Hemd einen nach Keller riechenden lindgrüner Pullunder gezogen. Auf der ehemals weißen Hose waren Urin,Blut und andere Flecken eingedickt. Er stieg ohne Socken in zwei ausgelatschte Kunstlederstiefeletten.Noch mit Knoblauch im Mund betrat er die Austellungsräume. Niemand sah in an oder wunderte sich. Es waren sehr viele Menschen anwesend. An den Wänden hingen Bilder die aussahen,als ob ein 5 Jähriger nach Genuss einer Flasche Dadeldu mit Farbe und Pinsel hantiert hätte. Was für ein Müll dachte Schmolenke . Neben ihm stand eine jüngere Frau und betrachtete ein Bild. Früher wären solche Schinken gleich in die Mülltonne gewanderte sagte Schmolenke und musterte die Frau. Ich denke nicht,entgegnete diese und drehte sich weg.Hunger,Durst dachte Schmolenke und sucht den Raum nach einem Buffet ab.Vergebens. Es gab tatsächlich nur quatschende Leute und diese unsäglichen Bilder.Leise fluchend verließ er die Ausstellung nicht ohne der Malerin zweihundertfünfzig Stunden Malunterricht zu wünschen. War das die Vorhölle gewesen? Er wußte s nicht.

01.03.2019 13:24 • #170


J
Ich hab geliebt,
Hab dich geliebt!
Und nun bist Du verschwunden.
Was bleibt? Ein fader Nachgeschmack!
Geschlagen tiefe Wunden
Und abgeplatzt der alte Lack.

Ich hab geliebt,
Hab dich geliebt!
Warum hast Du so gelogen?
Deine Worte - ohne Wert-
Kaum gesprochen, schon verflogen,
Im Nu ins Gegenteil verkehrt.


Ich hab geliebt,
Hab dich geliebt!
Ich hab dir blind vertraut!
Ein Fehler war's im Nachhinein!
Hätt' ich nur richtig hingeschaut,
So wär ich heute nicht allein!

Ich hab geliebt,
Hab dich geliebt!
Doch Du bist weggegangen.
Ein andrer Mann umarmt dich nun
Und stillt jetzt Dein Verlangen.
Was kann ich da noch tun?

01.03.2019 23:05 • x 2 #171


K
Wenn die Tage länger werden und die Sonne an Kraft gewinnt,ist die warme Jahreszeit nicht mehr weit entfernt. Schmolenke las diesen Satz,den irgendein Verkäufer in der Biobude seines Vetrauens an die Kasse geklebt hatte zweimal hintereinander.Was sollte ihm das sagen? Er war in die Bude gegangen um Dadeldu und Würstchen zu völlig absurden Preisen zu erstehen. Er wollte nicht irgendwelche Weisheiten lesen, die ein Aushilfsverkäufer aus einem Konfuziusbuch ausgeschnitten hatte,(womöglich aus der Bibliothek geklaut) und dann im Wahn an die Kasse geklebt um andere zu belehren oder zu verunsichern.Schmolenke schwor sich diesen Laden nie wieder zu betreten.Doch wo sollte er Dadeldu und Würstchen in dieser Qualität kaufen? Betrübt ging er nach Haus und ließ sich ein Bad ein.

07.03.2019 18:03 • x 2 #172


K
Schmolenke hatte es schon länger geahnt.Je freundlicher er Leuten gegenüber wurde,desto heftiger traten diese nach ihm,bildlich gesprochen. Damit war nun Schluss.Wie Travis Bickle in Taxidriver fing Schmolenke an zu trainieren. Klimmzüge,Liegestütz,Sit Ups. Er übte den Stockkampf und lernte sich zu wehren. Doch gegen wen? Den blöden Bibliothekar, der nie machte ,was er sollte?Den Bäckereiverkäufer der ihm altes Brot verkaufte? Den Nachbarn ,der immer am frühen Morgen staubsaugte? Erschöpft ließ sich Schmolenke ins Sofa sinken und nahm sich ein neu erworbenes Buch vor. Es hieß,nichts wird so, wie es mal war! Ein echter Schmöker.

12.03.2019 15:21 • x 1 #173


K
Es regnete und stürmte an diesem Morgen. Schmolenke war aufgestanden um sich einen Kaffee zu brühen. Er sah aus dem Fenster während der Kaffee entstand. Auf dem Nachbargrund war vieles umgekippt. Eine Bank,Fahrräder,Kinderspielzeug,ein Grill. Er verstand nicht warum Menschen all diese Dinge anhäuften.In seinem Garten gab es Rasen,Pflanzen und einen Kirschbaum. Manchmal rannte eine Maus umher. In der Nacht hatte Schmolenke von Menschen geträumt die schon vor langer Zeit gestorben waren. Freunde seiner Großeltern,die immer mal wieder zu Besuch kamen.Schmolenkes Großeltern besuchten hingegen nie jemanden. Schmolenke fragte sich an diesem Morgen,ob diese Menschen auch an ihn dachten. Er trank den Kaffee und legte sich wieder ins Bett.Das war für ihn das schönste.Nirgendwo hinzu müssen,wenn das Wetter so unangenehm war.

13.03.2019 07:57 • #174


Waldfee47
Gedanken an meine Kinder

Er war noch so klein... Du schon etwas größer..
ich musste damals gehen.. ich wollte nicht...
nun sind Jahre vergangen..
ihr Beiden seid Jugendliche.

Jugendliche, die damals von ihrer Mama verlassen wurden..
die sich damit arrangiert haben... sich arrangieren mussten..
ihr geht euren Weg... und das ist gut so..

und da ist eine Mama..
eine Mama, die damals gehen musste.. euch zurücklassen musste..
und die nun, nach Jahren der Abpanzerung der Gefühle plötzlich mit dem Schmerz da steht...

nie mehr seid ihr klein.. nie mehr ist es so wie damals..
Jahre sind verloren, die nicht wieder zu bringen sind..
die Entfremdung ging so schnell...

mit einem Mal ist der Schmerz da..
dass es so war, wie es war..
dass wir als Familie keinen anderen Weg fanden..

Lauter Flash-Backs, lauter Trigger..
an jeder Ecke..
die Pixie-Bücher, die ich neulich den Besuchs-Kindern vorlas...

danach öffneten sich die Schleusen, die immer verschlossen waren um den Schmerz nicht
spüren zu müssen..
den Schmerz, eine Mama ohne Kinder sein zu müssen...

Nun muss ich aufsammeln, was noch aufzusammeln ist...
und muss mich damit arrangieren, dass ihr nicht mehr der Kleine und die Größere seid..

Der Kleine ist viel größer als ich, hat aber immer noch Angst im Dunkeln und kann alleine nicht einschlafen..
die Größere ist fast erwachsen und im Inneren so alt wie damals...

Die Trennungsschmerzen einer Mutter...
die private Gründe hat, dass es so war wie es war und dass es so ist, wie es ist...

Ich glaube an Gott und die Kraft der Liebe und daran,
dass wir wieder zusammenfinden..

Was ich gelernt habe:
Manchmal gibt es Situationen, da muss man seine Gefühle abspalten um seelisch überleben zu können...
und dann kommt der Zeitpunkt, da bricht alles auf...

Ich liebe Euch und vermisse Euch jeden Tag und jede Minute.

Eure Mama

14.03.2019 13:30 • x 5 #175


Babs54
Liebe @Waldfee47 das tut mir so leid, das zu lesen.
Ich wünsche dir von Herzen, dass deine Kids es lernen zu verstehen und dir verzeihen.
Du hattest deine Gründe und hast die Entscheidung getroffen, die zu dem Zeitpunkt die richtige war.
Alles Liebe wünsche ich dir

14.03.2019 13:43 • x 1 #176


K
Schmolenke hatte sich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen einen Pizzabringdienst anzurufen um sich Nahrung ins Haus kommen zulassen. Schon während des Bestellvorgangs war ihm mulmig geworden. Die Stimme am anderen Ende der Leitung fragte bei jedem Detail welchs Schmolenke auf dem teigfladen haben wollte mehrmals nach. Knoblauch, Zwiebel, Peperoni,Maracuja, Fahrradoil,Kapern,Wurst,Bitterschokolade...jedes Wort musste Schmolenke wiederholen.Als er aufgelegt hatte,war er erschöpft und der Hunger schien verflogen. Halbe Stunde hatte die Stimme noch gesagt; Aber auch nach einer Stunde hatte es niemand geschafft an Schmolenkes Gartentür zu stehen und zu klingeln.Schmolenke aß bereits Reste aus der Speisekammer als es tatsächlich klingelte. Schmolenke ging zum Gartentor und wollte gerade öffnen als ein kleiner freundlicher Mann sagte: bitte Verzeihung,Pizzaofen kaputt,aber habe ich Salat und eine Flasche Wein für sie,GRATIS! Schmolenke nahm Salat und Wein an sich,gab dem Mann 2 Euro Trinkgeld und ging greinend zurück ins Haus. Den Salat ließ er unbeachtet stehen,viel lieber öffnete er den Wein.Ein Tag wie ein Wurstbrot dachte er.

14.03.2019 18:23 • x 1 #177


K
Hauptsache man is´gesund und die Frau hat Arbeit.Das schien das Lebensmotto von Ulf Prazutke, dem Freund und Mentor in Schmolenkes früher Jugend zu sein. Prazutke ging keiner geregelten Tätigkeit nach. Im Sommer trieb er vormittags Sport um dann am Nachmittag am örtlichen Baggersee der Bräunung seines Leibes zu fröhnen. Schmolenke hatte vormittags lästige Schulbesuche zu absolvieren um dann ab Mittag mit seinem neuen Rennrad ebenfalls am See aufzutauchen. Prazutke fuhr meist in einem weißen Mercedes 280/8 Coupe vor,über das sich dann im Laufe des Nachmittags eine feine Staubschicht legte. Wenn dann der gemeinsame Aufbruch stattfand, hatte Schmolenke zwei Möglichkeiten,entweder aufs Rennrad um dann verschwitzt im Roxy anzukommen,oder im Daimler Coupe mit Musik anzurauschen,was aber dazu führte, das er spät nachts nochmals zum See musste,sein Rad abholen. Prazutke weigerte sich nämlich das Fahrrad im Auto mitzunehmen.Sieht ungut aus,wenn was aus dem Kofferraum hängtwar seine lapidare Auskunft.Im Roxy angekommen wurde es dann immer lustig und meist auch sehr laut.Nach dem dritten Getränk hatte Schmolenke große Erinnerungslücken was dazu führte das er meist nach Hause torkelte und ins ungemachte Bett fiel. Ein traumloser Schlaf endete oft mit dem Weckruf von Schmolenkes Mutter, Aufstehen es ist schon halb Acht! Müde und ohne Frühstück ging Schmolenke an solchen Tagen in die verhasste Schule um lange Stunden aus dem Fenster zu schauen. Die Lehrer taten so,als gäbe es ihn nicht . Er bekam nie Briefe nach Hause,fuhr auf keine Klassenfahrt mit,redete wenig. Ein fast unsichtbarer Junge der nicht wußte was er in diesem Gebäude das Schule genannt wurde,verloren hatte. Heute viele Jahre später ,dachte er an diesen Satz von Ulf Prazutke.Der hatte immer Freundinnen gehabt die ihn aushielten ,obwohl er sie geringschätzig behandelte.Aber das schien den Frauen damals nicht wichtig zu sein. Viel Später hatte er erfahren,das Prazutke von einer Freundin vergiftet worden war.Zwei Wochen hatte er im Krankenhaus mit dem Tod gerungen und schließlich verloren. Ein Eifersuchtsdrama. Was wohl aus dem Coupe geworden ist fragte sich Schmolenke und ging in den Garten um die Pflanzen zu giessen.

27.03.2019 08:27 • #178


B
Es pochte leise,
klopfte sacht,
da hab ich zornig aufgemacht.
Ich fragte rau :
Was willst Du hier ?
und leise sprachs:
Ich will zu Dir !
Zu mir ?
So wend den Schuh,
ich kann Dich nicht brauchen,
wer bist denn Du ?
Da ging es
und sah traurig zurück
und sagte leise :
Ich war das Glück.

unbekannt

27.03.2019 08:36 • #179


M
Liebe Leidensgenoss(inn)en,

ich habe eine Empfehlung für euch: Herzkälte Liebeskummer - Gedichte und Gedanken eines gebrochenen Herzens (Autorin: Esther Finke). Gibt es bei Amazon als e-book für 1Euro.


Das hat mir total geholfen, es sind auch Gedichte über Liebeskummer...

Haltet durch!

28.03.2019 23:03 • x 1 #180


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