GUTEN MORGEN FRÖHLICHE STADT!
Dieses Wochenende ist ein sehr denkwürdiges.
Am Freitag vor einem Jahr bin in meine Wohnung gezogen.
Die letzten Tage vor meinem Umzug, die Nacht davor, der Umzugstag und die Tage danach waren für mich sehr, sehr einschneidend.
Sie haben sich in meine Seele förmlich eingebrannt.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass alles so tief gespeichert ist, dass es nie verblassen wird.
Ich denke jedoch, dass es für mich besser wäre, wenn es das, zumindest zum Teil, täte.
Vieles davon war einfach grausam.
Es gibt aber auch einges, was ich garnicht vergessen möchte.
Am Tag vor dem Umzug, bis in die Nacht hinein und umittelbar nach dem Umzug wurde ich hier von vielen lieben Menschen so intensiv begleitet, ja förmlich betreut, dass es ein grosses Geschenk war und ist.
Ich fühle es noch körperlich, wie es mir ging, als ich nachts (22/23h) in der Garage noch Dinge zusammentrug, die am nächsten Morgen mitsollten. Es war um 0°, Graupel fiel vom Himmel, ich war durchgefroren, war einsam, heulte in einer Tour, hatte Angst und war schlichtweg komplett verzweifelt und überfordert.
Und wo war Herr Sittich? Na ja, jedenfalls nicht vor Ort, um mir evtl. doch noch etwas zu helfen bei den schweren Sachen.
Nein, er war bei seiner Uschi!
Dann gabs da ja noch die Nummer mit dem verlorenen 3.Schlüssel.
Verzweifelter konnte man nicht sein.
Genau hier bei euch fand ich Trost, Hilfe, wo ich doch nochmal schauen sollte. Vielleicht ein kleines Löchlein in der Jackentasche und in den Saum gerutscht, usw. Unglaublich empathisch, lieb und rücksichtsvoll. Ich wurde beruhigt dahingehend, dass der Schlüssel nicht fortsein kann, da er ja kurz zuvor noch da war. Ich solle doch auf das Tageslicht warten.
Und dann kam der Rat, ich glaube von @gorchfock, ich solle jetzt sofort aufhören zu suchen, mich unter die heisse Dusche stellen und versuchen noch etwas zu schlafen.
Das tat ich dann auch, genau so! Duschen, versuchen zu schlafen.
Herr Sittich kam morgens um 6h, um auch ja nichts zu verpassen. Hatte vermutlich Angst, dass ich seinen Kaffeevollautomaten mitnehme.
Es war grostek, wie er sich benommen hat. Selbst die Männer vom Umzugsunternehmen fragten mich irritiert was ist denn mit dem los?
Sie kannten uns ja von unserem Umzug 1 3/4 Jahre vorher.
Der Schlüssel fand sich natürlich wieder. War mir beim Räumen in der Garage aus den eiskalten Fingern gerutscht.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an diese Zeit........
Als ich dann Stunden später in meiner Wohnung war, wurde ich von euch weiter unterstützt. Es war wirklich IMMER jemand für mich da. Auch in den Folgetagen war ich nie wirklich alleine.
Dafür ist eigentlich jeder Dank zu klein. Ich versuche es dennoch nochmals: DANKE
Was mich allerdings noch immer traurig macht ist die Tatsache, dass ich überhaupt in diese Situation gekommen bin, eure Hilfe zu benötigen.
Aber gut, das ist ein anderes Thema.
Wie gehts mir heute?
Die Abstände, in denen ich hier poste, sind inzwischen schon recht gross geworden. Es passiert halt nicht mehr soviel, was interessant sein könnte.
Bin ich in meinem neuen Leben angekommen?
hmmmmm...... mal mehr mal weniger.
Es fühlt sich häufig noch so an, dass es ein Leben ist, was ich nicht wollte.
Oft kann ich es aber auch gut annehmen, bin gut beschäftigt, habe oft etwas vor und bin oft froh, wenn ich alleine bin. Das kann ich nämlich ganz gu: Alleinsein (nicht einsam)
Ich habe einige neue Freunde, besser gesagt Freundinnen, hinzugewonnen. Das hätte ich mir vorher garnicht vorstellen können, dass ich Single-Frauen kennenlerne, denn bis dahin waren es immer Paare.
Tja, so ging es Schritt für Schritt weiter, mit vielen Tiefs, aber auch vielen Hochs und es wird langsam besser.
Was Herr Sittich heute macht, weiss ich nicht. Ich habe, glaube ich, zuletzt im April etwas von ihm gehört.
Ob er mit seiner Uschi noch zusammen ist, weiss ich auch nicht. Eine Freundin hat ihn ihm Juni oder Juli mit ihr zusammen in unserem Einkaufscenter gesehen. Platonische Freundin, Geliebte, Verlobte: ich weiss es nicht.
Und was ich durch einen ganz lieben Menschen gelernt habe mich zu fragen hilft es mir, das zu wissen?
Nein, muss ich ehrlicherweise sagen. Es ändert nichts!
Auch wenn ich wüsste, dass er Schiffbruch erlitten hat, würde das mein kleines Ego streicheln, aber ändern, wirklich ändern würde es nichts (Danke A.)
Ein Zurück wäre für mich absolut nicht möglich.
Ja, so sitze ich nun hier und schaue in eine noch immer ungewisse Zukunft. Allerdings habe ich eine Zukunft, das sah auch schonmal anders aus.
So, das soll es für heute mal wieder gewesen sein.
Klingt vielleicht alles etwas sentimental, kann es aber auch sein, wenn man auf eine so schwere Zeit zurückblickt.
Habt noch einen schönen Sonntag und bis bald
liebe Grüsse
Babs
12.01.2020 11:45 •
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