Plötzlicher Kontaktabbruch nach Fernbeziehung

Zitat von djculture2001:

War dir nicht zu jeder Sekunde und in jedem Moment bewusst, dass dies absolut nur emotionales Sodbrennen verursacht?

Seit einigen Wochen ja, darum habe ich mich auch zurückgezogen und geschaut, was das mit mir macht.

Zitat von djculture2001:

Gab es wirklich Momente, in denen du dir eine Beziehung auf Augenhöhe vorstellen konntest?

Natürlich gab es die und zwar immer wieder, aber eben typisch für einen vermeidend unsicheren Typ eben dieses Distanz-Nähe Muster, was extremst bei ihr ausgeprägt ist. Ihre Erkrankungen aufgrund Kindheit/Jugend verstärken dies natürlich noch gewaltig, aber: dies war mir zu keinem Zeitpunkt bekannt bis ich Mitte Juni das Gutachten lesen durfte von ihr.

@Blattfee danke für deine ehrliche Einschätzung. Du hattest auch gelesen, dass sie ihre Freundin erfunden hat? Falls nicht, siehe Seite 6

Ich stehe leider auf einer langen Warteliste bei einem Therapeuten, mit dem ich ein sehr gutes und intensives Erstgespräch hatte und ja, ich kenne diese Baustelle bei mir leider nur zu gut.
Es ist nicht so, als dass ich nicht wüsste, das dies keine Basis für irgendeine Art von Beziehung auf Dauer ist, selbst ein reales Wiedersehen halte ich vom Verstand her von ihrer Seite für unmöglich, selbst mit einer Therapie bei ihr, sollte sie diese jemals machen und ernsthaft arbeiten wollen. Leider!

Diese Mir reichts Mentalität, bzw. diese Aussage bekam sie letzten Freitag per Nachricht von mir und seitdem gehts mir auch ehrlich gesagt besser, das war dringend nötig.
Ich denke auch, dass sie zwar ein Thema in der Therapie sein wird, aber eben nicht das Hauptthema, denn dafür war da auch zu wenig Verbindung, das sehe ich absolut genauso. Inzwischen habe ich das Gefühl, sie war nur das Symptom eine viel tiefer sitzenden Problematik bei mir und daran will und werde ich arbeiten, weil ich es einfach leid bin.

Ich möchte euch noch ein kurzes Update geben, weil ich gerade emotional etwas überfordert bin und ehrlich gesagt erstaunt bin, was dies mit mir gerade macht.

Vor 12 Tagen hatte ich ihr eine sehr deutliche Nachricht als Abschluss für mich geschrieben, in der ich ihr sagte, wie respektlos und anstandslos ich ihr Verhalten mir gegenüber finde und dass ich ihre Worte als leere Hülsen empfinde, was sie auch zweifelsohne ja waren (sonst wäre da lang mehr draus geworden). Hatte ihr auch gesagt, dass sich die Geschichte für mich erledigt hat, weil ich mich nicht so behandeln lassen will und ich hoffe, dass sie eines Tages versteht, was sie für mich war/ich für sie getan habe.

Gestern Abend kam dann, völlig unerwartet (noch mal Danke an @Blattfee für die Warnung) eine Nachricht: Du hast ja keine Ahnung. Aber danke für das Statement. Das hilft mir sehr. Alles Gute für dich

Ich habe dann nachgefragt, wobei es ihr bitte helfen würde und ob sie es nicht so sehen würde, das ihr Verhalten verletzend wäre und ich sie nicht verstehe.
Es kam dann u.a. die Antwort, die mich extrem hart traf (warum eigentlich?!): ich hätte absolut keine Ahnung, wenn ich ihr Verhalten als Respekt- und Anstandslos bezeichnen würde und es würde ihr insofern helfen, dass mein Statement sie in ihrer Entscheidung, die sie mir zuletzt kommuniziert habe, nur noch sicherer ist.

Wenn ich ehrlich bin, war dies genau das Gegenteil davon, aber das zeigt mir und das weiß ich sehr genau, wie toxisch diese Beziehung ist, wenn mich so etwas so trifft. Dennoch bin ich gerade total durcheinander, konnte auch schlecht schlafen und es kamen immer mehr Fragen im Kopf auf, die ich nicht beantworten kann.
Auch wenn ich genau weiß, dass es zu 99% nie eine Beziehung zwischen uns geben kann, so verletzt es mich doch recht tief und ich würde diese Sache gern mit ihr klären. Hatte ihr danach noch was dazu geschrieben, aber wieder hat sie es nicht gelesen.. weiß Gott, wann sie es tut und genau das ist das Problem: dieses Verhalten hält mich im Orbit, sie verweigert mir ja jede Chance es einmal richtig klar zu kriegen und dann abschließen zu können und das ist für mich respektlos oder sehe ich das falsch? Was ist es dann?

Noch mal: ich weiß, dass es nicht gesund ist, ich arbeite daran und es ist verdammt schwer, damit abzuschließen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendwann einmal eine halbwegs gesunde Beziehung daraus werden könnte, weil sie zu 95% immer wieder in dieses Muster fällt und dann der sch. wieder losgeht, darum geht es auch gar nicht mehr.

Zitat von Lebenskünstler:

sie verweigert mir ja jede Chance es einmal richtig klar zu kriegen und dann abschließen zu können und das ist für mich respektlos oder sehe ich das falsch? Was ist es dann?

Mit Null Kontakt wirst du besser abschließen können, als mit dem, was du gerade tust. Die Antworten werden später egal sein, aber wenn du dich jetzt daran festhält, wirst du auch nicht loslassen können. Man muss einfach akzeptieren lernen, dass nicht alles beantwortet wird und damit leben. Und dann irgendwann merkt man, dass die Antworten vollkommen egal sind, ist nur ein Aufhänger, en Grund weiter zu machen.

Zitat von Lebenskünstler:

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendwann einmal eine halbwegs gesunde Beziehung daraus werden könnte, weil

Allein schon dass du daran denkst, zeigt, dass du noch lange nicht losgelassen hast, überhaupt nicht.

Zitat von alleswirdbesser:

Allein schon dass du daran denkst, zeigt, dass du noch lange nicht losgelassen hast, überhaupt nicht.

Ich denke da nur unterbewusst dran, das merke ich, weil ich immer mehr von ihrer Borderline-Persönlichkeit zu spüren kriege, was mir ehrlich gesagt etwas Angst macht. Hätte nicht gedacht, dass sich das plötzlich so extrem zeigt.

Zitat von alleswirdbesser:

Mit Null Kontakt wirst du besser abschließen können, als mit dem, was du gerade tust.

Ich fühle inzwischen, dass es wirklich der besser Weg sein wird und mich komplett zu entfernen, es bringt einfach nichts, da die Manipulation durch sie einfach zu extrem ist. Hab mich gestern Abend noch mal explizit mit dem Thema beschäftigt und da vieles gefunden, was zu ihr passt und das hat mir geholfen, ihr Verhalten einzuordnen.

Zitat von Lebenskünstler:

weil ich immer mehr von ihrer Borderline-Persönlichkeit zu spüren kriege, was mir ehrlich gesagt etwas Angst macht. Hätte nicht gedacht, dass sich das plötzlich so extrem zeigt.

Warum tangiert dich das noch? Sie muss damit leben, du nicht.

@Lebenskünstler

Diesen Abschluss muss sie dir aber auch nicht geben. Es ist dein Bedürfnis und ja man kann das schon verstehen, aber du musst lernen, mit solchen Dingen umzugehen.

Lass deine Wut Mal ordentlich raus in dem du einem Sandsack bearbeitest. Alles rauslassen tut gut und dann geht es dir besser. Es ist auch OK nach 7 Monaten so zu fühlen, besonders weil du Gefühle für sie hast. Ihr Verhalten ist auch nicht in Ordnung, da gibt es auch keine zwei Meinungen wie ich finde. Man kann einen Menschen nicht emotional binden und dann einfach so links liegen lassen, so etwas macht man einfach nicht.

Sie hätte nach dem ersten Mal schon den Schlussstrich ziehen müssen und die vielleicht auch, denn dann hättest du dir all das ersparen können.

Was lernst du also daraus? Ich würde daraus lernen, dass wenn eine Frau nach 2 Monaten sagt sie hat keine Gefühle für mich, ich dann nicht weiter vorangehe, sondern mich abseile um mich neu zu ordnen. Du meintest ja auch, dass da noch keine Gefühle im Spiel waren und es war zu dem Zeitpunkt ein 50/50 Spiel um ehrlich zu sein.

Also wenn deine Aussage stimmt, wovon ich jetzt ausgehe. Dir muss doch da bewusst gewesen sein, dass es nicht klappen könnte oder hast du einfach gedacht die verliebt sich sowieso in mich? Kann es sein das dein Ego da extrem getroffen ist? Eine Frau will dich nicht oder besser hat keine Gefühle entwickelt und das macht dich jetzt auch fertig?

Wenn ja, dann solltest du dieses Problem mal an gehen. Es ist nicht gesund zu denken dass man der beste und tollste ist und jede Frau sich sofort in dich verliebt nur wenn man dich besser kennenlernt oder mal genießen durfte.

Da gehört halt so viel dazu und von 10 Fällen wird es 7 mal scheitern, weil es so viele Dinge gibt die nicht passen. So ist auch unsere Gesellschaft geworden, die haben wir so gemacht über die Jahrhunderte.

Nach 2 Monaten sollte man definitiv wissen in welche Richtung das geht und daran hast du zu arbeiten um so etwas besser zu erkennen. Sowohl von deiner Seite aus, wie von der Seite der Frau aus. Jemand der dich toll findet, Interesse an dir hat, wird sich bei dir melden, will dich sehen und zeigt dir das mit Zuneigung etc... und will nicht nur die schnelle Nummer und etwas Spaß.

Aus solchen Situationen zu lernen ist das Stichwort und leider machen es so wenig Menschen, weil ihr eigenes Ego zu oft im Weg steht

So, ich hatte heute morgen um 8 Uhr eh einen Termin bei meinem Therapeuten und dann haben wir das mal eingeschoben, dafür bin ich ihm extrem dankbar, dass er da so offen arbeitet und ich verstehe jetzt einiges besser.

Nach dem Gespräch weiß ich nun, dass dieses Verhalten durch ihre Borderline erzeugt wird, auch welche Auswirkungen das auf unsere Beziehung hat/hatte und warum sie eine aggressive Nachricht wollte, bzw. wie das alles zusammenhängt. Er hat mir auch genau erklären können, warum sie in all der Zeit so gehandelt hat und es war für mich in jeder Sekunde nachvollziehbar und hat mir extrem geholfen Licht in die Sache zu bringen, so dass ich sie besser einordnen kann.
Er hat mir auch erklären können, dass sie wohl ihre Freundin erschaffen hat, damit ihre Manipulation glaubwürdiger, bzw. besser umsetzbar ist, was ebenfalls absolut Sinn macht. Das erklärt auch, warum J mich dazu drängte ihr genauso die Brocken mal vor die Füße zu werfen, wie A das macht, denn sei nimmt ja auch keine Rücksicht (sinngemäß). Da ich bis dato noch nie mit Borderlinern zu tun hatte und auch erst seit Mitte Juni von dieser Diagnose weiß, konnte ich es vorher leider nur falsch auffassen. Umso dankbarer bin ich, dass ich heute morgen dieses Gespräch hatte.

Für mich wurde aber auch klar, was das für mich bedeutet und dass es keinerlei Zukunft in jedwedem Kontakt geben kann und wird. Unreflektiert kann sowas nicht funktionieren, so sehr man das auch möchte. Wie andere schon sagten, selbst wenn sie eines Tages eine Therapie macht, wird es Jahre dauern, bis überhaupt einmal ein merklicher Fortschritt für sie eintritt und das ist eben nicht meine Baustelle und so etwas kann man nicht leisten und diesen Anspruch habe ich auch keinesfalls an mich.
Er gab mir auch eine Broschüre zu dem Thema mit, die mir auch noch hilft, Dinge nachzuvollziehen und für mich abzuschließen, was ich echt gut fand.

Ich habe sie blockiert und den Verlauf gelöscht, es tat weh, aber es ist besser so für mich. Es reißt einfach zu viel auf, wenn man sich ständig damit beschäftigen will und jetzt sehe ich auch, wo die Baustellen sind und ich weiß, dass mich in dem konkreten Fall keine direkte Schuld trifft, wie auch?
Mein Therapeut sagte auch, dass dies zu meinem Schutz besser ist, das Bordis i.d.R. sehr oft nach einer Zeit auf allen möglichen und unmöglichen Wegen versuchen werden, den Bezugspartner wieder zu kontaktieren, sobald der aktuelle Bezug (ihr Untermieter mit schwangerer Freundin), wegbricht. Sehe ich nach den 50 Minuten Gespräch auch absolut genauso und fühle es auch so.

Zitat von Heffalump:

Frauen in deinem Alter spielen anders, aber sind die Dir auch ne Nummer zu groß,

Das ist so nicht richtig. Ich habe durchaus auch Dates und auch Beziehungen mit Frauen meines Alters gehabt und die waren durchaus erfüllt und längerfristig.

Zitat von Chrome:

Dir muss doch da bewusst gewesen sein, dass es nicht klappen könnte oder hast du einfach gedacht die verliebt sich sowieso in mich?

Das ist absolut nicht der Fall, würde jetzt aber auch zu weit gehen, das auszuführen. Ich kann dazu nur sagen, dass es 4 Jahre absolut loser Kontakt war und leider erst seit 01/24 so intensiv wurde, dass sich da was verändert hat. Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst, was sich hinter der Fassade verbirgt und sie mir zu der Zeit die Diagnose genannt, wäre für mich vieles nachvollziehbarer gewesen und ich hätte mich nie in der Form eingelassen, das ist sicher.

Zitat von DieSeherin:

gut, dass dir die erklärungen deines therapeuten weiterhelfen - ansonsten muss nämlich (fast) jeder unfreiwillig getrennte damit leben lernen, dass es fragen gibt, die einem einfach niemals beantwortet werden... dass man das selber für sich abhaken muss!

Das Problem ist nicht, dass ich mit einer Trennung nicht umgehen kann, so ist es nicht. Für mich war das gesamte Verhalten der letzten Monate ein kompletter Widerspruch in sich, der sich jetzt durch die Diagnose und das Gespräch aufgelöst und für mich geklärt hat. Ich weiß, es klingt komisch, aber es war mir wichtig zu verstehen, was dahinter steckt und jetzt, wo ich mich eingehender damit befasst habe, machen 95% der Dinge bei ihr plötzlich Sinn, passen zusammen und ich kann damit abschließen/umgehen.
Das hier niemals unter solchen Bedingungen mehr wird, steht außer Frage, das ist mir völlig klar.