25

Plötzlicher grundloser Kontaktabbruch

R
Liebe Community,

ich hoffe sehr, dass schon einmal jemand von einer Situation wie meiner gehört hat und mir weiterhelfen kann.

Ende September habe ich (Mitte 30) online einen Mann (Ende 30) kennengelernt. Wir haben uns nach wenigen Tagen persönlich getroffen, uns unfassbar gut verstanden und den halben Tag miteinander verbracht. Wir stellten fest, dass wir über denselben Humor verfügen (sehr selten, bei beiden von uns) und fühlten uns beide sowohl geistig als auch körperlich jeweils sehr stark vom anderen angezogen. Es kam zum ersten Kuss und er wollte mich drei Tage später wiedersehen (früher war nicht möglich, da ich zu meiner Familie gefahren bin).

In den kommenden vier Wochen hatten wir praktisch rund um die Uhr Kontakt und sind uns emotional extrem nah gekommen. Ich war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine zwei Monate Single und wollte mich nicht sofort wieder neu binden, weshalb ich ihn etwas auf Abstand gehalten habe. Wir konnten sehr offen über alles sprechen und er hat immer wieder betont, dass er noch nie so sehr mit einer Frau auf einer Wellenlänge gelegen hätte wie mit mir und dass er mir alle Zeit der Welt geben würde, da er sich bereits jetzt 100%ig sicher sei, dass ich für ihn die Eine wäre.

S. waren wir ebenfalls ein perfektes Match und es gab tatsächlich nicht einen Bereich (Lebensziele etc.), in dem wir nicht deckungsgleich gewesen wären. Unsere Charaktere haben einfach wie zwei Puzzleteilchen zusammengepasst. Mir war die Situation insgeheim etwas suspekt, da ich gar nicht fassen konnte, genau DEN Mann gefunden zu haben, den ich mir wirklich schon immer gewünscht hatte. Ich habe ihm auf seine ganzen Bemühungen, mich zu erobern, immer spielerisch zu verstehen gegeben, dass ich ihn extrem anziehend finde, aber noch nicht 100%ig bereit bin, in eine ernsthafte Beziehung zu starten. Gleichzeitig war für uns beide klar, dass wir uns bereits ineinander verliebt hatten, wobei er bereits viel stärkere Gefühle für mich entwickelt hatte als umgekehrt. Auch das war uns beiden klar und wurde von ihm offen ausgesprochen (nicht vorwurfsvoll, sondern verständnisvoll-feststellend).

Kurz gesagt, die gemeinsame Zeit war ein absoluter Traum. Jeder hat dem anderen genug Freiraum gelassen und wir beide haben einander klargemacht, dass wir jeweils das Leben des anderen bereichern und ein Teil davon sein wollen, aber nicht *das Leben* des anderen. Eine schönere Verbindung zu einem Mann hatte ich inoch nie zuvor (und ich war bereits verheiratet).

Für die Zeit von 29.10.-01.11. hatte er dann einen Kurztrip ins europäische Ausland für uns gebucht und wir beide haben uns wahnsinnig auf die erste längere Zeit miteinander gefreut. Einen Überraschungs-Trip über Silvester hatte er ebenfalls gebucht und sogar eine Woche USA über meinen Geburtstag im Frühjahr. Er hat fast täglich klargestellt, dass es ihm SEHR ernst mit mir sei, er um mich kämpfen würde, weil er mich unbedingt *ganz* für sich gewinnen wolle und absolut langfristig denken würde.

Am 26./27.10. habe ich ihn in seiner Stadt besucht. Am Samstag lernte ich auf seine Veranlassung hin seinen besten Freund und am Abend noch ein paar weitere Bekannte kennen und Sonntag hat er mich überraschend zum Mittagessen zu seiner Familie mitgenommen, da er es nicht mehr erwarten konnte, dass sie mich endlich kennenlernen. Wir haben uns sofort super verstanden und er schien wirklich fest im siebten Himmel angekommen zu sein. Am Abend als ich wieder zu Hause war, wiederholte er immer wieder, wie wunderbar das alles sei mit uns und dass ich solch eine Bereicherung für sein Leben sei, das er sich ohne mich gar nicht mehr vorstellen könne. Er war wirklich glückselig über die Begegnungen am Wochenende und ich habe gemerkt, wie sich auch in mir das Gefühl ausbreitete, dass dieser Mann langfristig in meinem Leben bleiben würde (ohne es jedoch auszusprechen).

Am nächsten Tag, dem 28.10. und somit dem Abend vor dem Abflug kam er, wie zuvor besprochen, nach einem geschäftlichen Termin um 22:00 Uhr zu mir, da meine Wohnung näher am Flughafen liegt und wir am nächsten Morgen von dort aus starten wollten. Den Tag über wirkte er in unseren Telefonaten (er hatte mich einige Male kurz angerufen, da er wenig Zeit hatte, Nachrichten zu schreiben, aber dennoch meine Stimme hören wollte) etwas aufgekratzt und gestresst. Als er bei mir ankam, schien er geschafft zu sein, aber froh, mich zu sehen und wollte noch etwas fernsehen. Da wir um 04:30 Uhr bereits wieder aufstehen mussten, bat ich ihn darum, bald ins Bett gehen zu können. Da dies erst unsere dritte gemeinsame *Nacht* gewesen wäre, hatte ich mir etwas anderes vorgestellt als vor dem Fernseher einzuschlafen.

Auf der Couch kuschelte er sich an mich und bat mich, ihm den Kopf zu kraulen - wollte mir also nahe sein. Als ich ihn nach seinem Tag fragte, war er wenig erzählfreudig und da ich nicht weiter bohren wollte, habe ich ihn fernsehen lassen. Kurz nach 22:30 Uhr ich war bereits seit 04:30 Uhr wach und totmüde fragte ich, ob wir nicht ins Schlafzimmer wechseln wollen. Daraufhin meinte er, dass er noch weiter fernsehen wolle und ich ja ins Bett gehen könne, wenn ich müde sei. Er bräuchte nach der Arbeit ein bis zwei Stunden, um runterzukommen und würde deswegen gerne weiter fernsehen. Da ich keinesfalls alleine ins Bett wollte, blieb ich bei ihm und bin irgendwann auf der Couch eingeschlafen. Als ich kurz nach 23:00 Uhr wieder wach wurde, wiederholte er nochmals, dass ich doch ins Bett gehen solle. Mitkommen wolle er nicht. Das hat mich zugegebenermaßen extrem irritiert. Ich habe mir die Irritation jedoch nicht anmerken lassen, sondern bin aufgestanden, ins Bad und habe ihn anschließend nochmals - sehr freundlich - gefragt, ob er *wirklich* nicht mitkommen wolle. Wir müssten ja nicht sofort schlafen, wenn er nicht müde sei Er meinte jedoch, dass er lieber fernsehen möchte und ich wirklich schlafen gehen solle. Also habe ich mich ins Bett gelegt. Da der Fernseher jedoch sehr laut war und sich in mir eine große Enttäuschung breitmachte, konnte ich nicht einschlafen. Da er auf meine persönliche Ansprache nicht reagiert hatte und ich davon ausging, dass er sein Handy in der Hand hielt, schrieb ich ihm eine Nachricht. Ein kurzer Text, dass ich nicht ganz nachvollziehen könne, weshalb er heute Abend noch zu mir gefahren ist. Und dass es mir, wenn ich gewusst hätte, wie der Abend verläuft, lieber gewesen wäre, er hätte mich erst am nächsten Morgen abgeholt, weil ich dann um 21:30 Uhr, als ich mit Packen fertig war, ins Bett hätte gehen können und morgens fit gewesen wäre.

Auf die Nachricht erfolgte keine Reaktion. Nach einer viertel Stunde bin ich um ca. 23:40 Uhr dann aufgestanden und nochmal ins Wohnzimmer gegangen. Ich sagte zu ihm, wieder in sehr ruhigem Ton, dass das so gerade nicht funktioniere. Dass ich mir gewünscht hätte, dass wir unsere erst dritte gemeinsame Nacht auch *gemeinsam* verbringen und wir doch bereits um 04:30 Uhr, also in weniger als fünf Stunden, bereits wieder aufstehen müssten. Ich sagte ihm, weiterhin in einem sehr lieben Ton, dass ich es schade fände, wenn wir an unserem ersten Tag im Kurzurlaub gleich übermüdet wären und ich es gerade sehr unangenehm finde, alleine in meinem Bett zu liegen während er alleine in meinem Wohnzimmer vor dem Fernseher liegt. Hierauf antwortete er, dass er mir doch aber gesagt hätte, dass er noch fernsehen wolle und deswegen nicht mitkommen würde. Völlig perplex über diese Reaktion bin ich, mittlerweile wirklich *extrem* enttäuscht und sehr ratlos, zurück ins Bett.

Kurz darauf kam er ins Schlafzimmer und meinte, dass er gerade erst meine Nachricht gelesen hätte. Dass es völlig unverständlich sei, dass ich ihm *schreiben* würde, wenn doch im Zimmer nebenan sei und ob er lieber heimfahren oder auf der Couch schlafen solle. Ich war fassungslos. Also antwortete ich ihm, dass ich mir gerade wirklich nicht sicher sei, was jetzt die richtige Reaktion wäre und was ich ihm sagen solle. Er meinte dann Wow. Okay, das macht mir die Entscheidung sehr leicht., machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Schlafzimmer. Ich hörte dann, wie der Fernseher ausging und es draußen geraschelt hat. Also bin ich aufgestanden und habe gesehen, wie er bereits seinen Mantel anhatte und seine Sachen zusammensuchte. Auf meine Frage, was jetzt gerade passiert, antwortete er mir, dass er sich hier jetzt nicht mehr wohlfühle und nach Hause (120km entfernt) fahren würde. Ich war wie paralysiert. Ich habe ihn gefragt, ob er das wirklich ernst meint und ob wir nicht bitte wie Erwachsene darüber sprechen können, was gerade in ihm vorgeht und wie es jetzt zu dieser Situation gekommen ist. Dies verneinte er allerdings und meinte stattdessen, dass er auch gar keine Lust mehr habe, mit mir nach mitzufliegen. Ich könne die Reise ja alleine antreten, schließlich sei bereits alles bezahlt. Er werde jedoch nicht mitfliegen. Daraufhin hat er seine Sachen unter den Arm geklemmt, seinen Koffer genommen und meine Wohnung verlassen. Auf dem Flur habe ich nochmals wiederholt, dass ich gerade überhaupt nicht verstehe, was hier passiert und dass er bitte bleiben soll. Dies wollte er jedoch nicht. Also habe ich ihn gefragt, was das jetzt für uns bedeutet und ob das jetzt alles vorbei sei. Diese Frage bejahte er und meinte, dass das mit uns doch wirklich nicht funktionieren würde. Anschließend verließ er das Haus und fuhr davon. Um 00:07 Uhr.

Ich stand komplett unter Schock. Ehrlich gesagt habe ich darauf gewartet, kurz darauf wieder sein Auto zu hören oder zumindest einen Anruf zu erhalten, in dem er sich erklärt und sagt, dass er am nächsten Morgen wieder pünktlich zur Abfahrt bei mir wäre. Aber es kam kein Anruf und er drehte auch nicht um. Da ich mir zwischenzeitlich große Sorgen um ihn gemacht habe schließlich hat er einen extrem merkwürdigen Eindruck gemacht als er mein Haus verlassen hat, irgendwie verwirrt, definitiv völlig übermüdet und weiß, wie unverantwortlich er sein (sehr hochmotorisiertes) Auto fährt, habe ich *ihn* angerufen. Insgesamt fünfmal, aber er hat keinen Anruf angenommen. Hierdurch vergrößerte sich meine Sorge dann zur Panik, dass er bereits einen Unfall hatte. Dann habe ich ihn auf einmal in WhatsApp online gesehen. Also habe ich ihm eine einzeilige Nachricht geschickt, dass ich mir große Sorgen um ihn mache. Hierauf antwortete er, dass dies unnötig sei und ich ihm jedoch Raum geben solle. Ich war so wahnsinnig vor den Kopf gestoßen und stand immer noch unter Schock. Gleichzeitig wusste ich, dass er (aufgrund der Zeit) noch nicht zu Hause angekommen war. Also habe ich ihm eine abschließende Nachricht geschickt: Ich kann aktuell absolut nicht einordnen, was hier passiert ist und was gerade in dir vorgeht. Aber du wirst deine Gründe haben und ich kann nicht mehr tun, als die Situation jetzt so zu akzeptieren, wie sie ist. Ich wünsche dir wirklich von Herzen alles Gute und dass du die Frau findest, die zu dir passt. Du bist ein toller Mensch und es war schön, dich kennengelernt zu haben. Ganz liebe Grüße an die Kölner nächstes Wochenende und auch an den Rest, wenn du sie wiedersiehst. Ich drück dich.

Hierauf wurde ich überall blockiert. Da ich wusste, dass er noch unterwegs war und dieses Verhalten HÖCHST atypisch und besorgniserregend war, verstärkte sich meine Angst, dass er bewusst oder unbeabsichtigt einen Verkehrsunfall haben könnte. Der letzte Ausweg war für mich, seinem besten Freund und seiner Schwester zu schreiben. Folgende Nachricht schrieb ich seinem besten Freund: Lieber XY, Z. hat heute Nacht in einer einmaligen Situation den Urlaub gecancelt, alles zwischen uns beendet und ist überstürzt nach Hause gefahren aus heiterem Himmel. Anschließend hat er mich überall blockiert. Ich mache mir große Sorgen um ihn, so etwas habe ich in 34 Jahren noch nicht erlebt. Bitte hab ein Auge auf ihn, ich bin mir sicher, dass er gerade einen Freund wie dich brauchen kann was auch immer gerade in ihm vorgeht. Ich werde ihn nicht mehr versuchen zu kontaktieren, da braucht er keine Angst zu haben. Ich bin ihm auch nicht böse, nur sehr, sehr ratlos, was vor ein paar Stunden mit ihm passiert ist. Diese Seite an ihm war mir absolut neu. Ich hoffe sehr, es geht ihm gut. Er war mir in der kurzen Zeit, die wir uns kannten, schon sehr ans Herz gewachsen. Euch beiden alles Liebe. Schade, dass wir uns nur so kurz kannten. Viele Grüße, C.

Der Wortlaut meiner Nachricht an seine Schwester war sehr ähnlich. Mir war lediglich daran gelegen, dass seine zwei engsten Vertrauten wissen, dass er sich gerade in einer Ausnahmesituation befindet und ihm zur Seite stehen können.

Von seinem Freund habe ich keine Antwort erhalten, seine Schwester hat mir sofort sehr besorgt zurückgeschrieben. Wir hatten uns ja am Tag zuvor kennengelernt und bei dieser Gelegenheit hat er ihr noch augenzwinkernd gesagt, dass wir nächstes Jahr an Weihnachten dann noch ein weiteres Baby in unserer Runde hätten. Sie war wirklich schockiert und sagte mir, dass sie niemals mit so etwas gerechnet hätte, da er ihr unter vier Augen immer wieder gesagt hätte, wie ernst es ihm mit mir sei. Sie wollte ihn aber baldmöglichst anrufen.

Im weiteren Verlauf des 29.10. hatten seine Schwester und ich kurz Kontakt. Mittags dann erreichte sie ihn telefonisch und ließ mich hinterher wissen, dass er die Situation exakt so geschildert hatte wie ich. Dass unser Umgang sehr friedlich und unser Ton sehr ruhig gewesen sei. Was Auslöser für sein Verhalten war, hätte er ihr nicht gesagt. Lediglich, dass es zwischen uns aus sei.

Kurz darauf erhielt ich folgende Nachricht, für die er mich ganz kurz entsperrt hatte, von ihm: Hallo. Es geht mir gut. Ich möchte allerdings keinen Kontakt mehr mit dir. Dein Verhalten mit Kontaktaufnahme (inklusive zig Nachrichten) zu [der Schwester] und [dem besten Freund] ist für mich nicht akzeptabel. Ich wünsche dir alles Gute!.

Erneut war ich fassungslos. Ich hatte beiden exakt *eine* Nachricht geschrieben, nicht zig Nachrichten und seine Schwester hatte mir versichert, ihm nichts über unseren weiteren kurzen Austausch gesagt zu haben. Weiter bat sie sodann jedoch um Verständnis, dass sie ihm emotional näherstehen würde als mir und aufgrund des nicht nachvollziehbaren und absolut unangebrachten Verhaltens seinerseits nun extrem aufgewühlt sei und zwischen zwei Stühlen sitzen würde. Deshalb würde sie sich nicht weiter einmischen wollen, was sie ihm bereits gesagt hätte. Hierfür hatte ich allergrößtes Verständnis und dankte ihr trotzdem für die vielen Informationen und die große Unterstützung, die sie für mich bedeutet hatte.

Da ich wusste, dass ich ihn weder telefonisch (was ich auch gar nicht mehr wollte) noch per Textnachricht erreichen konnte, und die Situation jedoch für mich abschließen wollte/musste, schrieb ich ihm folgende kurze E-Mail:

XY,

ich hatte beiden jeweils eine Nachricht geschrieben, weil ich mir riesige Sorgen um dich gemacht habe und wusste, dass sie dich - im Gegensatz zu mir - erreichen können. Du warst völlig übernächtigt und bist nach so einem anstrengenden Tag die ganze Strecke wieder zurückgefahren. Ich hatte einfach wirklich Angst um dich, wie das mit geliebten Menschen, die sich in einer unklaren Situation befinden, oft so ist. Das war der einzige(!) Grund, [bester Freund] bzw. [Schwester] haben dir die zwei Texte sicher gezeigt.

Die Anrufe zuvor waren Ausdruck meiner kompletten Hilflosigkeit in dieser Situation. Ich bin auch nur ein Mensch, der Fehler macht und manchmal einfach nicht mehr weiter weiß.

Du bist mir in dieser wahnsinnig kurzen Zeit unvorstellbar ans Herz gewachsen, das hätte ich so nie für möglich gehalten. Was mich bisher davon abgehalten hat, ganz förmlich den Vertrag zu unterzeichnen, waren viele - mitunter große - Fragezeichen, die ich in Bezug auf dich hatte und noch immer habe. Ich hätte die Zeit im Kurzurlaub gerne genutzt, dich besser kennenzulernen und diese Nebelflecken in Teamarbeit zu klären.

Auch, wenn ich noch immer nicht begreifen kann, was heute Nacht passiert ist, möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut, dass das mit uns auf diese Art so ein jähes Ende gefunden hat.

Ich wünsche dir ebenfalls alles Glück der Welt und bald die *eigene*, tolle Familie, die du verdienst.

Alles Liebe
Deine C.

Auch hierauf erhielt ich keine Reaktion und blieb stattdessen blockiert. Bis heute.

Ich kann mir immer noch nicht erklären, was in diesem Mann vorgegangen ist und weiterhin vorgeht. Seine Schwester sagte, dass es in den vergangenen Jahren bereits 1, 2x zu ähnlichen Situationen, wenn auch extrem abgeschwächt, gekommen sei und er sein Verhalten zwar jedes Mal sofort extrem bereut habe, jedoch lieber leidend einen Schlussstrich gezogen hat zurück zu rudern und sich zu entschuldigen. Sie könne sich zwar nicht vorstellen, dass das letzte Wort zwischen uns schon gesprochen sei, *weil* er eben SO sehr verliebt in mich war, jedoch fürchte sie, dass er auch oder besonders hier nicht aus seiner Haut könne.

Ich habe ihn seit meiner letzten E-Mail nicht mehr kontaktiert und beabsichtige dies auch nicht. Gleichzeitig wünsche ich mir sehr, dass er sich wieder bei mir meldet und die Situation zumindest aufklärt. Ich stehe wirklich immer noch unter vor einem riesengroßen Rätsel. Solch ein ambivalentes Verhalten habe ich noch nie erlebt.

31.10.2019 14:42 • x 1 #1


S
Liebe TE

Es tut mir leid, aber ich kann ihn schon ein bisschen verstehen. Er muss doch nicht zur gleichen Zeit ins Bett wie du. Er hat dir mehrmals gesagt, dass du schlafen gehen sollst und dass er noch Fernsehen möchte. Du hast aber nachgehackt und nachgehackt und nachgehackt. Den Zweck der SMS verstehe ich auch nicht. Und als er dann gegangen ist, noch das Anrufen, Anschreiben, Schwester / Freund anschreiben und und und. Ich denke, es wurde ihm schlicht und einfach zu viel...

31.10.2019 15:30 • x 5 #2


A


Plötzlicher grundloser Kontaktabbruch

x 3


R
Shakur,
selbstverständlich muss er nicht zur selben Zeit ins Bett wie ich!
Allerdings war das erst unsere dritte(!) gemeinsame Nacht. Die habe ich mir wirklich anders vorgestellt. Und ich wäre ihm keinesfalls böse gewesen, wenn er zu Hause geblieben wäre! Er wollte die Nacht allerdings MIT mir verbringen, da habe ich natürlich erwartet, dass das auch umgesetzt wird.

Und ja, die Kurzschlussreaktion an sich verstehe ich! Was mir nicht einleuchtet, ist das Verhalten, nachdem er mal eine Nacht darüber geschlafen hat. Ganz ehrlich - wenn das DIE Frau fürs Leben ist, was er ja Stunden vorher noch gesagt hat, dann kann SO eine Situation doch nicht ernsthaft so etwas auslösen.

Ich hätte die Anrufe umgekehrt absolut verstanden. Hey, wenn ich in SO einem Zustand SO eine Strecke auf mich nehme, ist es für mich selbstverständlich, dass ich den anderen nicht auf heißen Kohlen sitzen lasse. Ich WEISS doch, dass der andere sich Sorgen macht!

31.10.2019 15:33 • #3


L
Auweia.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen : den Mann bist du los.
Meiner Meinung nach hast du da echt einige Grenzen absolut überschritten und ich kann sein Verhalten total verstehen.
Ich hätte nach diesem Verlauf auch die Beine in die Hand genommen.
Schau mal in dich. Du scheinst da echt ein paar Themen zu haben, an denen du arbeiten solltest - und das ist nicht böse gemeint.
Der Mann wollte einfach noch nicht schlafen. Er wollte, wie er ja auch sagte, noch etwas Zeit für sich um runterzukommen. Ich kann deinen Frust darüber ein bisschen verstehen, aber die gemeinsame Zeit hättet ihr dann ja im Urlaub gehabt.
Seine Reaktion ist meiner Meinung nach absolut nachvollziehbar, erst recht nachdem du seine Leute die du gerade erst kennengelernt hast, kontaktiert hast. Himmel.
Der Mann ist erwachsen. Er wird selber entscheiden können wann, wohin und im welchem Zustand er Auto fährt.
Da würde ich auch weglaufen und zwar mit wehenden Fahnen.

Lass den Mann bitte in Ruhe.
Schreib weder ihm noch seiner Schwester oder sonst wem. Das Ding ist durch.

31.10.2019 15:34 • x 3 #4


DieSeherin
puh, da scheinen zwei sehr leidenschaftliche menschen aufeinandergetroffen zu sein

vielleicht war alles einfach zu schnell, zu viel, zu nah, zu... ja, auch zu erwartungsvoll? nur dass die erwartungen dann doch in zu verschiedene richtungen gingen?

31.10.2019 15:40 • x 1 #5


R
Zitat von DieSeherin:
puh, da scheinen zwei sehr leidenschaftliche menschen aufeinandergetroffen zu sein

vielleicht war alles einfach zu schnell, zu viel, zu nah, zu... ja, auch zu erwartungsvoll? nur dass die erwartungen dann doch in zu verschiedene richtungen gingen?


Er hatte mir erst am Vortag noch gesagt, dass ich *seine* Frau sei und er das volle Programm wolle. Sooo weit davon weg waren meine Erwartungen nicht, mir gings nur minimal zu schnell...

31.10.2019 15:42 • #6


S
Zitat:
Shakur,
selbstverständlich muss er nicht zur selben Zeit ins Bett wie ich!
Allerdings war das erst unsere dritte(!) gemeinsame Nacht. Die habe ich mir wirklich anders vorgestellt. Und ich wäre ihm keinesfalls böse gewesen, wenn er zu Hause geblieben wäre! Er wollte die Nacht allerdings MIT mir verbringen, da habe ich natürlich erwartet, dass das auch umgesetzt wird.


Ja aber er wollte einfach noch nicht schlafen! DU hattest andere Vorstellungen und er halt auch! Es war ein langer Tag für ihn, die gemeinsame Zeit hättet ihr im Urlaub gehabt. Du hast ihn allerdings mehrmals aufgefordert, ins Bett zu kommen, als wäre er ein kleiner Junge. Ich kann ihn da verstehen.

Als er ins Auto gestiegen ist, bat er dich um Raum. Den hast du ihm auch nicht gelassen. Übrigens baut man Unfälle gerade dann, wenn man am Telefon ist.

Versuche es aus seiner Sicht zu sehen.

31.10.2019 15:45 • x 2 #7


Solonli
Hm..also ich persönlich finde es jetzt etwas zu einseitig, hier die TE als Buhmann hinzustellen. M.E. hatte sie eben eine Erwartungshaltung, die nicht erfüllt wurde. Das ist halt vermutlich der Fehler an der Geschichte, Erwartungen zu haben ist immer schwierig, da ja jeder anders tickt.

Nichtsdestotrotz, ja sie hat gebohrt bzw. seine Grenzen überschritten, allerdings hat er - finde ich - total überreagiert. Denn wenn es DIE große Liebe wäre, dann gehört mMn auch dazu, sich nach dem Runterkühlen noch einmal zusammen zu setzen. Dann hätte die TE sicherlich auch ein Fehlverhalten Ihrerseits einräumen können, dazu wird Ihr allerdings überhaupt keine Gelegenheit mehr gegeben. Seine krasse Reaktion hat bei ihr einfach ausgelöst, dass sie sich Sorgen machte. Also beide haben hier ihren Teil beigetragen und direkt alles zu cutten, ist finde ich überzogen. Sie wurde nicht ausfällig oder gewalttätig, sie hat eben probiert und er machte direkt dicht.
Allerdings finde ich es sowieso merkwürdig, dass er gleich so heftig Fahrt aufnahm und Dich sozusagen zubombte - das ist immer ein recht auffälliges Verhalten... naja, die Quittung hast Du jetzt, liebe TE.
Am besten hältst Du Dich fern, kommst runter und lebst Dein Leben weiter.

31.10.2019 15:48 • x 1 #8


R
Zitat von Ratlose814:
mir gings nur minimal zu schnell...

Minimal? Das hier war schon Formel 1 mäßig schnell.
Seit 4 Wochen zusammen; drei Trips gebucht; der Familie/Freunden vorgestellt. Und genau so schnell wie es anfing, war es auch zu Ende.

31.10.2019 15:49 • #9


S
Hallo Ratlose,

auwei auwei, da bist du aber gehörig übers Ziel geschossen. Wenn mir bei dritten Übernachtung versucht Vorschriften zu machen und das auch noch mitunter über WA würden bei mir auch die Alarmglocken losgehen. Mit deinem Generve danach, inklusive mit einbeziehen der Familie und Freunde die du gerade mal frisch kennengelernt hast, ist seine Grenze nochmals mehr als deutlich überschritten worden. Wie kommst überhaupt auf die Idee sowas zu tun? Die Sorgen kauft er dir auch sicher nicht ab, würde ich auch nicht.

Hake das Ganze bitte ab, andernfalls meint er noch du bist nicht von der normalen Sorte.

31.10.2019 15:51 • x 1 #10


HeartOfGold
Ich musste gerade mehrmals nachlesen...

Ihr habt euch Ende September kennengelernt... Jetzt ist es gerade Mal Ende Oktober. Also ein Monat ist gerade mal vergangen.
Und es ist so wahnsinnig viel passiert! Das ist objektiv betrachtet wohl leider einfach zu viel... Und kein langsames Angehen... So wahnsinnig früh in der Kennlernphase solche großen Pläne wie Kurztrips, Urlaube und Treffen zu planen, bei denen man die halbe Verwandtschaft und den Freundeskreis kennenlernt, ist leider nicht gut.

Es klingt hart, aber in meinen Augen, habt ihr es einfach komplett überstürzt... Und das ist nicht böse gemeint. Aber da ist einfach zu viel passiert und zu viel voreilig beschlossen worden. Im Grunde kanntet ihr einander ja gar nicht. Drei Treffen und vier Wochen. Das ist im Grunde noch der ganz zerbrechliche Anfang des Datings...

Oft freut man sich tierisch jemanden zu treffen, mit dem Mann offenbar auf einer Wellenlänge ist. Man hat, wie du auch sagst, das Gefühl, dass bei dieser Person alles stimmt! Irgendwie zu schön, um wahr zu sein, oder? Und wenn beide ein wenig so denken, dann kann das Ganze schnell sehr viel Fahrt aufnehmen - und dann knallt es umso mehr, wenn man dann gegen eine Wand fährt... Und das ist nun leider passiert...

Ich lese sehr oft, dass du dir das dritte Treffen, diese besagte Nacht, anders vorgestellt hast. Das merkt man auch, indem du immer und immer wieder nachgehakt hast. Das hat etwas Unterschwelliges von: Ich will jetzt, dass es so läuft wie ich es mir ausgemalt habe! Ich finde, von solchen Vorstellungen sollte man sich etwas lösen... Oder zumindest lernen souverän damit umzugehen, wenn der Partner plötzlich anders reagiert als erwartet.

Für mich liest sich das als wäre da ein extremes Strohfeuer bei euch beiden los gegangen. Ja, seine Reaktion ist komisch und übertrieben. Da stimme ich dir zu.
Aber ich finde deine Aktion ihm eine SMS zu schreiben, wenn er im Nebenzimmer sitzt auch seltsam, was hier aber hauptsächlich am Inhalt liegt... Ich sage es mal unverblümt: Aber diese SMS wirkte leider sehr zickig, auch wenn du es womöglich nicht so meintest...
Es liest sich auch sehr so, als wäre sie der Knackpunkt gewesen, an dem er sich aufgehangen hat... Diese Aktion gefiel ihm offenbar gar nicht...
Und irgendwie sieht man daran auch wieder wie zerbrechlich alles in der Kennenlernphase ist und die Fühler des anderen sehr empfindlich sind...

Auch, dass du aus Verzweiflung seinen Freund und seine Schwester kontaktiert hast... Ich kann dich zwar verstehen, aber dennoch: So etwas macht man ganz einfach nicht. Egal, ob man nun verzweifelt, traurig, wütend oder ernsthaft besorgt ist... Das ist leider einfach ein No-Go.
Und ganz ehrlich, glaube ich auch, dass einfach deine Verzweiflung/Neugierde die Oberhand hatte und das Besorgt-Sein eher als Rechtfertigung für's Kontaktieren diente
Dass du Schwierigkeiten bei der Akzeptanz hast, zeigt sich auch daran, dass du ihn weiter kontaktiert hast (auf anderen Wegen wie E-mail), nachdem er dich (wieder) blockiert hat...

Die Zeit war kurz, aber (leider) einfach deutlich zu intensiv... Ich würde es als kleines Chaos abhaken und hinter mir lassen...

31.10.2019 16:03 • x 2 #11


K
Ich wäre bei der dritten gemeinsamen Übernachtung auch irritiert gewesen, wenn der Mann gedenkt. vor der Glotze einzuschlafen.

Wie dem auch sei. Es hat sich hochgeschaukelt zwischen Euch. Du hast zu oft gefragt. Er hat überreagiert. Auf jeden Fall wäre mit diesem Mann offenbar Drama vorprogrammiert. Ich denke, besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, ist eine Weisheit, die sich hier mal wieder als wahr erweist oder erweisen würde.

Es ist dennoch immer traurig, wenn ein verheißungsvoller Anfang ein jähes Ende nimmt.

31.10.2019 16:04 • x 1 #12


P
Er hat vollkommen überreagiert, anstatt sich mit Dir auf den Urlaub zu freuen vor dem Tv rumhängen - geht gar nicht.
Du hättest ihn nicht bitten sollen zu bleiben.
Ins Auto steigen und tschüss.

An Deiner Stelle wäre ich in den Urlaub geflogen, hätte es mir auf seine Kosten gut gehen lassen und mich nicht mehr gemeldet.

Und mir eine nette Urlaubsbekanntschaft gegönnt als Schmerzensgeld

31.10.2019 16:12 • x 1 #13


E
Dein Enttäuschung über sein Abhängen vor der Glotze, während du wahrscheinlich eine leidenschaftliche Begegnung im Bett erhofft hast, kann ich gut nachvollziehen. Er wird das vielleicht gespürt haben, fühlte den Erwartungsdruck und ahnte, dass klappt heute nicht bei mir. Also schickte er dich einfach mal ins Bett und der Hoffnung, du schläfst brav ein. Kenne ich 1:1, so ein Verhalten.

Dann bist du mit deinen ausführlichen Nachrichten an Freund und Schwester aber wirklich über`s Ziel hinausgeschossen. Das lässt sich mit Sorge um sein Wohlergehen auch nicht begründen.

Und warum wünscht du ihm eine Frau, die zu ihm passt und blablabla? Das ist doch ganz unrealistisch. Er hat dich gerade schwer enttäuscht und kurz vor dem Flug sitzengelassen, dem würde ich doch alles an den Hals wünschen, aber sicher keine Frau, die zu ihm passt und ihn seinen Traum von Familie erfüllt. Kling völlig schwülstig und auch manipulativ. Wo steckst du deine Wut hin?

Jedenfalls, sei froh, dass es mit einem Paukenschlag zu Ende ging und sich diese merkwürdigen Muster nicht in der Beziehung manifestiert hätten, was ich für äußerst wahrscheinlich halte.

Warum bist du eigentlich nicht alleine geflogen?

31.10.2019 16:39 • #14


M
Ich finde es von beiden Seiten übertrieben. Ein Mann, der nach so kurzer Zeit Urlaube bucht und von der großen Liebe spricht, wäre mir sehr suspekt. Ihr kanntet euch doch gar nicht. Wie kann man dann annehmen, dass man es ein Leben lang miteinander aushalten kann? Das ist schon sehr naiv und verklärt und letztlich hat sich an diesem dritten Abend gezeigt, dass es so auch nicht funktionieren kann. Ihr habt schon beim Abendprogramm zu unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen.
Deine Reaktionen waren ebenfalls völlig drüber.

Letztlich ist es aber gut, dass es jetzt schon gekracht hat. Jetzt wisst ihr beide, dass es halt einfach nicht passt und ihr da mächtig viel Illusionen habt walten lassen. Für ihn war es sicher nicht das erste Mal. Wer einmal so überschnell Gas gibt, hat das vorher auch schon getan.

Du kannst für Dich nun nachdenken, warum Du Dich so sehr hast blenden lassen von jemandem, den Du kaum kennst.

31.10.2019 16:44 • x 3 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag