Plötzliche Trennung

Ich hoffe, dass ich nicht einknicke. Aber irgendwie glaube ich auch nicht, dass da noch etwas kommt von seiner Seite.
Aber solche Phasen könnte ich auf Dauer nicht ertragen. Jeder kann sich mal eine Auszeit nehmen. Das habe ich ihm auch letzte Woche gesagt, dass das für mich völlig okay ist, wenn er das braucht. Aber diese fehlenden Gefühle mir gegenüber ist eine andere Sache. Dann würden bei mir zukünftig nur noch die Alarmglocken klingeln wenn die Stimmung kippt. Eine sehr schlechte Basis für eine Partnerschaft finde ich. Es ist in mir etwas kaputt gegangen.
Eigentlich ist es beides bei ihm: Fehlende Empathie, mangelndes Einfühlungsvermögen und Sensibilität.
Alles heraus mit dem Vorschlaghammer ohne Rücksicht auf Verluste.
Habe seine Tochter damals getröstet, als ihr geliebter Opa im Sterben lag. Sie hat zu mir gesagt, dass ihr Papa sie nicht versteht in ihrer Trauer. Natürlich ging es ihm auch nicht gut damit. Allerdings habe ich das Mädchen sehr engagiert erlebt und das war sie auch. Ihr Vater wollte von ihr, dass einfach alles läuft.
Boah, ich habe das Gefühl, dass gerade etwas in mir durchbricht. Gehe nun erstmal eine Runde durch den Wald zum Runterkommen.

Zitat von Emily:

Mir wurde letzte Woche auch gesagt, dass die Gefühle weniger geworden sind, und er eine Auszeit braucht, zwei Monate lang. Auf seine letzte Nachricht hab ich gar nicht mehr geantwortet, wieso auch, was bringt das?

Richtig!
Bloß nicht einknicken!
Wer nicht will, der hat schon.

Nein, ich werde ihn nicht anschreiben oder ähnliches. Auch wenn die Wunden noch lange nicht verheilt sind.
Für mich bedeutet die angebliche Auszeit eine halbherzige Erklärung für die Trennungsabsicht. Immer schön ein letztes Hintertürchen geöffnet lassen. Der Bruch ist da und wird sich auch nicht mehr kitten lassen.

Als er sich von mir getrennt hat, war von einem Tumor noch nicht die Rede. Die Diagnose habe ich erst zwei Tage später bekommen.
Also ich habe da andere Erwartungen an eine Partnerschaft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich, wenn aufrichtige Gefühle vorhanden sind, auch Krankheiten mittragen würde. Das finde ich erschreckend und traurig, wenn sich der Partner dann auf einmal verabschiedet.
Es wäre für mich echt leichter gewesen, jemanden an meiner Seite zu haben und sei es auch nur virtuell.
Ich muss die Trennung verarbeiten und habe gleichzeitig die Angst, dass die Untersuchung sich als bösartig herausstellt.
Es ist echt sch. gerade alles und ich gleite von einer Panikattacke in die nächste.
Dir liebe Elfe wünsche ich gute Erholung im Salzburger Land.

Ja, man muss leider durch vieles alleine durch. Ich denke und hoffe, dass ich irgendwann wieder erkennen kann, dass das Leben auch schöne Seiten zu bieten hat. Bin krank geschrieben und habe viel Zeit zum Nachdenken. Ist einerseits schön, dass man sich die Zeit einteilen kann. Andererseits lenkt das Arbeiten auch ab.
Eins weiß ich für die Zukunft: Sollte ich mich irgendwann nochmal auf eine Partnerschaft einlassen können, wird die Kommunikation in meiner Prioritätenliste an oberster Stelle stehen. Wenn man nie weiß, was hinter der Stirn so vor sich geht, können die schönsten Worte und Liebesbekenntnisse, die ich leider aufgesogen habe wie ein Schwamm, nicht der Wahrheit entsprechen.
Man lernt im Leben wohl nie aus.
Bin froh, dass ich dieses Forum entdeckt habe. Es hilft sehr, dass man nicht alleine da steht mit den ganzen Empfindungen und Schmerzen.