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Plötzliche Trennung ohne Vorwarnung nach 15 Jahren

Birkai
Zitat von James2024:
Mein großes Problem ist nur, das ich schon allein bei dem Gedanken daran, einen Tag ohne mein Kind zu sein, so traurig ja vielleicht sogar schon depressiv werde

Auch für dich wird es ein Lernprozess werden. Die ersten Wochen ohne meine Kinder waren echt gruselig. Mittlerweile mag ich die Zeit alleine nicht mehr missen. Klar steckt man gerne für seine Familie zurück. Wenn man gezwungen wird, sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren, sieht man irgendwann auch Vorteile darin. Ich war im letzten Jahr so viele mit Freunden unterwegs, auf Konzerten, Veranstaltungen und Dienstreisen. Das hatte ich davor 14 Jahren nicht mehr und gemerkt, dass es mir total viel Freude bereitet.

Es sind alles Gedanken in deinem Kopf und die kannst du auch ändern. Mache dir eine Liste von Dingen, die du in der Woche ohne dein Kind machen kannst und willst.

16.01.2025 12:59 • x 3 #226


J
@Dudo
das wird ja auch bald passieren

16.01.2025 13:01 • #227


A


Plötzliche Trennung ohne Vorwarnung nach 15 Jahren

x 3


J
Bin jetzt leider wieder an einem absoluten Tiefpunkt angekommen. Die letzten gemeinsamen Tage stehen nun bevor und in mir ist eine riesige Angst sowie eine tiefe Trauer über diesen Verlust von meinem Kind, so als ob (in mir) etwas gestorben wäre. Es tut mir so unheimlich weh, das ich bei jedem mal wenn ich mein Kind umarme/verabschiede, die Tränen nicht zurückhalten kann. Ich weiß das mir das ganze noch so zusetzen wird und mich in ein richtig tiefes Loch zieht. Es macht mich einfach fertig.
Wie SIE damit zurecht kommt und auch noch glücklich dabei ist, das ist mir total unverständlich.

20.01.2025 14:21 • x 4 #228


F
@James2024
Zitat von James2024:
Bin jetzt leider wieder an einem absoluten Tiefpunkt angekommen. Die letzten gemeinsamen Tage stehen nun bevor und in mir ist eine riesige Angst sowie eine tiefe Trauer über diesen Verlust von meinem Kind, so als ob (in mir) etwas gestorben wäre. Es tut mir so unheimlich weh, das ich bei jedem mal wenn ich mein Kind umarme/verabschiede, die Tränen nicht zurückhalten kann. Ich weiß das mir das ganze noch so zusetzen wird und mich in ein richtig tiefes Loch zieht. Es macht mich einfach fertig.

Ich kann dich so gut verstehen
Mir ging es ganz genau so ... und geht es auch jetzt noch so. Vor allem an den Tagen, an denen ich meine Tochter abgeben muss.
Ein kleiner Vorteil ist, dass wir den Wechseltag auf Freitag gelegt haben. Das heißt, ich bringe meine Tochter morgens zum Schulbus und meine Frau holt sie nachmittags ab. Dadurch sind meine Tochter und ich durch Schule und Arbeit abgelenkt, so dass die Trennung nicht ganz so schwer fällt.
Dafür ist aber der Donnerstagabend immer sehr, sehr schwer

Zugegeben, anfangs war das wirklich brutal schwer. Was mir allerdings wirklich geholfen hat ist, dass meine Tochter, die erste Woche, als meine Frau ausgezogen ist, bei mir war. So habe ich nicht beide auf einmal verloren ... wobei ich sagen muss, dass ich froh war, dass meine Frau weg war und ich sie nicht mehr ständig sehen musste.
Zudem haben mich die ersten Wochen meine Familie und Freunde extrem gut aufgefangen und unterstützt. Das tun sie immer noch. Aber nicht mehr so häufig. Anfangs war ich wirklich keinen einzigen Tag/Abend allein.

Jetzt nutze ich die freie Zeit für mich. Treibe Sport, treffe Freunde, schaue Filme oder putze auch ganz banal einfach mal das Haus. Das macht's oftmals leichter und vor allem der Sport auch richtig Spaß ... das soll aber nicht heißen, dass ich meine Tochter nicht jeden Tag wie verrückt vermisse. Ich merke, dass es einfacher wird ... allerdings nur ganz, ganz langsam...

Zitat von James2024:
Wie SIE damit zurecht kommt und auch noch glücklich dabei ist, das ist mir total unverständlich.

Auch hier ist's bei mir 1:1 das Gleiche. Und ich kann's auch überhaupt nicht verstehen.

Da meine Frau direkt mit ihrem Affären-Mann zusammengezogen ist, ist sie die Woche ohne Tochter ja zumindest nicht allein. Beziehungsweise ist sie ja vielleicht sogar froh, dass sie dann die Zweisamkeit mit ihrer großen Liebe genießen kann...

20.01.2025 16:11 • x 3 #229


J
@frisco
Also mir geht es momentan absolut nicht gut. Ich bin so tief traurig über das ganze das ich momentan nicht mal mehr die einfachsten Dinge hinbekomme. Ich habe sonst immer gerne für uns gekocht, doch jetzt fällt mir nicht im geringsten ein was ich für mich allein zubereiten soll. Lohnt sich ja gar nicht.
Zu dem ganzen emotionalen Schmerz kommen jetzt auch körperliche Symptome hinzu wie Herzrasen, Schlaflosigkeit uvm.
Ich liebe meine Tochter so sehr, das ich keinen Tag auf sie verzichten kann, nur leider soll meine Zukunft nun (ungewollt) so aussehen.

29.01.2025 09:43 • x 1 #230


J
Nun bin ich am absoluten Tiefpunkt angekommen. Mir fehlt meine Familie, mein Alltag, meine Verpflichtungen, aber vor allem mein Kind. Ich komme von der Arbeit und es ist still, kein Kind was mir in die Arme fällt und sich freut das ich wieder da bin, mir erzählt was im Kindergarten war usw., Abends das zu Bett gehen Ritual, die Gewissheit das es dem Kind gut geht und ich jederzeit bei dem Kind einschlafen und wieder aufwachen kann.
All das was vorher ganz normal war, alles ist vorbei und wird nicht mehr so wie es war.
Das ist für mich wirklich das schlimmste. Jetzt kommt das Wochenende, die Zeit die man immer gemeinsam verbracht hat, was unternommen hat und sich über das erlebte gefreut hat auch wenn es nur einfache Dinge waren.
Für mich ist das wirklich ein unheimlicher Verlust und leider kann ich nichts dagegen tun. Die Entscheidung wurde mir einfach genommen, ohne Rücksicht auf all das was lange gut und wichtig war.

07.02.2025 12:55 • #231


DieSeherin
Zitat von James2024:
Für mich ist das wirklich ein unheimlicher Verlust und leider kann ich nichts dagegen tun.


nein, dagegen kannst du auch nichts tun... aber du wirst ihn akzeptieren und dann anfangen neue rituale mit seinem kind aufzubauen, eine ganz neue nähe zu ihm zu entwickeln, eure zweisamkeit zu nutzen!

07.02.2025 13:07 • #232


B
Zitat von James2024:
Nun bin ich am absoluten Tiefpunkt angekommen. Mir fehlt meine Familie, mein Alltag, meine Verpflichtungen, aber vor allem mein Kind.

Da kann ich dich gut verstehen, mir geht es genauso. Was mir hilft: Ablenkung! Ich gehe gerne Mountainbiken, Wandern.
Kannst du dich auch überwinden, sowas zu machen? Laufen ist ja nicht so deins, aber es würde dich auspowern und die Gedanken laufen ein bisschen weg. Ich gehe da gerne ans Limit, dann denke ich nicht so dran. Danach fühl ich mich besser.
Zitat von James2024:
Jetzt kommt das Wochenende, die Zeit die man immer gemeinsam verbracht hat, was unternommen hat und sich über das erlebte gefreut hat auch wenn es nur einfache Dinge waren.

Ich hasse auch, zur Zeit, das Wochenende alleine. Wenn die Kids da sind ist immer was los.
Aber es kommt hoffentlich bald der Frühling. Raus in die Natur.
Wenn du dein Kind hast, schaffe neue Rituale. Unternehme was als kleine Familie und erinnere dich an die Erlebnisse, wie ihr z.B.: zusammen viel gelacht habt.
Vielleicht meldest dich mal bei Spontacts an. Ist eine App wo du mit anderen Leuten z.B.: auch kochen oder kegeln gehen kannst. Ich nutze die App für verschieden Sportliche Aktivitäten und hab da schon ein paar nette Leute kennen gelernt. Die meisten haben das selbe Problem wie wir.
Zitat von James2024:
Die Entscheidung wurde mir einfach genommen, ohne Rücksicht auf all das was lange gut und wichtig war.

Jo, das ist das gemeine und man kann nichts machen, außer es irgendwann akzeptieren.

08.02.2025 09:55 • x 1 #233


J
@Bodu
Das Problem ist bei mir die fehlende Motivation solche Dinge (alleine) zu tun. Radfahren, Spazieren usw. sind alles Dinge die wir als Familie gemacht haben. Kochen kommt mir grad gar nicht in den Sinn obwohl ich das immer gerne gemacht habe weil es mir für uns Wert war.. neue Leute kennenlernen da tu ich mich generell schwer, somit fallen solche Apps raus. Mein Mittelpunkt war immer Frau und Kind, mehr hab ich nicht gebraucht. Freunde hab ich auch und es ist gut mit denen zu reden, aber die ersetzen mir natürlich nicht das was mir am meisten fehlt.

09.02.2025 21:05 • x 2 #234


F
@James2024, ich verstehe dich so gut
Mir ging's/geht's ganz genauso wie dir. Wir haben alles als Familie gemeinsam gemacht, Ausflüge, Radfahren, Filmabende etc. Da fällt es verdammt schwer, dass man das jetzt alleine machen soll. Und ehrlich gesagt, konnte ich mich dazu auch noch nicht aufraffen. Für mich alleine zu kochen erscheint mir auch noch komplett sinnlos. Generell alleine zu Abend zu essen ist für mich reine Nahrungsaufnahme und nicht wie früher ein Familien-Event an dem wir alle gemeinsam am Tisch gesessen sind und geredet und gelacht haben.

Das einzige, was ich alleine mache ist spazieren gehen. Das hilft mir beim Nachdenken. Aber ich habe es auch schon so gemacht, dass ich das spazieren gehen mit Telefonieren mit Freunden oder Familie verbunden habe. Dann geht man nicht so alleine. Ich bin aber auch schon mit Freunden eine Runde spazieren gegangen und wir haben geredet, das ist auch sehr schön.

Generell versuch ich aktuell viel mit Freunden zu unternehmen; also z.B. Tennis oder Billard spielen. Ich tue mir mit neuen Kontakten auch schwer. Daher versuche ich gerade meine bestehenden Freundschaften wieder zu intensivieren. Diese habe ich nämlich zugegebenermaßen in den letzten Jahren ein wenig schleifen lassen. Mir ging's nämlich genauso wie dir, dass für mich unsere Familie alles war und mir das auch genügt hat. Aber meine Freunde sind echt klasse und unternehmen wirklich gerne was mit wir. Du wirst schon sehen, deine Freunde freuen sich auch, wenn sie dich jetzt wieder mehr sehen werden.

In der Woche, in der ich alleine bin, versuche ich generell sehr viel zu machen. Ich arbeite viel und bin abends entweder unterwegs bei Freunden oder Familie oder treibe Sport. Ziel ist es rauszukommen, mich abzulenken, auf andere Gedanken zu kommen, mich geistig und körperlich so auszupowern, dass ich gar keine Zeit für schlechte Gedanken habe. Das funktioniert mal besser und mal schlechter.

Natürlich kann das deine Familie nicht ersetzen. Und es ist schrecklich, wenn dein Kind nicht bei dir ist. Das ist auch ein Thema mit dem ich gerade ganz groß kämpfe. Aber ich fange an, auch andere Sachen wieder zu genießen ... langsam, ganz langsam. Aber viele, unter anderem hier im Forum, haben mir schon gesagt, dass das seine Zeit dauert. Das ist ganz normal. Aber mit der Zeit wird's besser. Und darauf baue ich...

10.02.2025 10:52 • x 3 #235


J
Momentan ist es nicht nur die Trauer und der Schmerz der mich belastet, nein es ist auch so ein gesellschaftliches Thema das an mir nagt. Durch die gescheiterte Ehe fühle ich mich irgendwie wie ein Looser. Also wenn ich mich bspw. geschäftlich irgendwo vorstellen musste, dann habe ich mit Freude und Stolz gesagt das ich Frau und Kind habe, verheiratet bin und entsprechend lang in der Beziehung bin. Ist ja auch was worauf man stolz sein kann.
So und nun bin ich (zukünftig) geschieden, alleinerziehend, Partnerlos und das in einem Alter in dem man eigentlich fest im Leben steht.

14.02.2025 14:02 • x 2 #236


Fee-münchen
@James2024 du schämst dich?

14.02.2025 14:11 • x 1 #237


DieSeherin
Zitat von James2024:
Durch die gescheiterte Ehe fühle ich mich irgendwie wie ein Looser.


na, dann herzlich willkommen in einer welt, in der fast 50% looser wegen einer gescheiterten ehe sind - dazu kommen natürlich noch all die anderen looser...

14.02.2025 14:21 • x 2 #238


J
@Fee-münchen
ja irgendwie schon. ich weiß das heutzutage jede zweite Ehe zerbricht, aber für mich hatte es eben eine Bedeutung und in meinem Freundeskreis sind alle (noch) verheiratet, haben Kinder etc.
Wie gesagt es hat mich eben irgendwo Stolz gemacht all das erreicht zu haben. Vorher hatte ich keine langen Beziehungen oder nur so kurze Bekanntschaften Da war ich auch noch jünger und es war mir egal. Nur jetzt ist das Mindset einfach anders.

14.02.2025 14:41 • x 1 #239


M
Zitat von James2024:
dann habe ich mit Freude und Stolz gesagt das ich Frau und Kind habe, verheiratet bin und entsprechend lang in der Beziehung bin. Ist ja auch was worauf man stolz sein kann.


Und jetzt kannst du mit Stolz, Freude und Selbstbewusstsein sagen, dass du als alleinerziehender Vater eines 6 jährigen Kindes fest im Leben stehst.

14.02.2025 15:37 • #240


A


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