Plötzliche Trennung ohne Vorwarnung nach 15 Jahren

Zitat von James2024:

Wie hoch stehen die Chancen das mir dies zugesprochen wird?

Das wird dir hier keiner beantworten können, da es sehr spezifische Faktoren berücksichtigt werden.

Verstehe auch das Anliegen nicht. Anstatt offen ins Wechselmodel zu starten, beschäftigst du dich damit dein Kind zu dir holen zu wollen. Warum?

Zitat von James2024:

doch wer weiß was da in Zukunft noch kommen wird und vor allem, wie das Kind mit dieser neuen Umgebung und Situation klar kommt.

Wir haben unseren Kindern deutlich kommuniziert, dass wenn sie mit dem Wechselmodel nicht klar kommen, wir gemeinsam andere Lösungen finden.

Ich habe keine Ahnung wie das da rechtlich aussieht, aber ich frage mich, warum (und vor allem ob!) du das wirklich möchtest. Das Kind sollte doch im besten Fall von beiden Elternteile gleichermaßen etwas haben. Hier gibt es eine Userin die arbeitet genau in diesem Bereich. Ich kann sie gerne auf den Thread aufmerksam machen, wenn du das möchtest.
Aber an deiner Stelle würde ich mir das genau überlegen. Damit sind in meinen Augen jede Menge negativer Aspekte verbunden.
Deine Ex wird das als absolute Kriegserklärung auffassen. Die Fronten bezüglich aller anderen zu klärenden Besitzverhältnisse dürften dann schwer einvernehmlich zu klären sein. Du hast so gut wie gar keine Zeit mehr für dich alleine (neue Beziehung quasi unmöglich oder nur stark eingeschränkt). Dein Kind wird deutlich mehr Zeit in Kita und Hort verbringen als bisher. Der erzieherische Einfluss der Mutter fehlt fast vollständig. Die Mutter ist dann für das Kind irgendwann die gute Laune Mama mit der man nur Spaß hat. Der ganze Ärger und Alltag konzentriert sich auf dich. Vor allem warum sollte irgendein Amt oder Gericht der Mutter quasi das Sorgerecht absprechen, wenn nichts vorgefallen ist. Es ist EUER Kind und nicht deines oder ihres. Wenn du irgendwann einen normalen Umgang untereinander möchtest, würde ich dir schon alleine von dem Versuch absolut abraten. Ihr seid durch das Kind miteinander verbunden, egal wie du das jetzt findest. Und es werden noch unzählige Situationen folgen dir ihr bestenfalls zusammen mit dem Kind verbringt (Geburtstage, Weihnachten, Jugendweihen, schulische Dinge usw.)... willst du da wirklich diese dauerhaft verfeindete Atmospäre schaffen, weil du jetzt das Kind praktisch für dich alleine willst?

Zitat von James2024:

Angenommen ich würde mein Kind gerne bei mir behalten wollen und von dem angestrebten Wechselmodell 50/50 absehen.
Wie hoch stehen die Chancen das mir dies zugesprochen wird?

Null.

Zitat von James2024:

Wir wissen alle nicht wie sich die neue Situation auf das Kind auswirkt, speziell wenn dann auch noch ein anderer Typ dazu kommt.

Klar muss man behutsam sein. Gerade was dann auch eine eventuelle neue Bezugsperson im Leben betrifft. Aber es ist auch eine Chance. Ihr habt die Gelegenheit, dem Kind beizubringen, daß man Konflikte auch vernünftig lösen kann. Das beide trotzdem gleichermaßen für das Kind da sind. Deine Ex sollte dem Kind genügend Zeit geben um sich an die Situation zu gewöhnen, bevor da ein neuer Mann präsentiert wird. Da bin ich voll bei dir. Aber Kinder verkraften auch deutlich mehr als man ihnen zutraut. Wenn ihr souverän mit den neuen Umständen umgeht, sieht auch das Kind wie es laufen kann und gewöhnt sich dran. Ist alles nur mit Streit und Theater verbunden werden die Kinder natürlich ebenso verunsichert und haben später dann vielleicht hausgemachte Probleme mit ihren eigenen erlernten Beziehungsmustern. Trau eurer Tochter etwas zu und begleitet sie gemeinsam durch die neue Situation.

Zitat von James2024:

Vielleicht denke ich da schon wieder zwei Schritte zu weit.

Vorbereitet sein schadet nicht, aber (verständliche) Wut und Enttäuschung ist eben auch kein guter Ratgeber. Lasst Ruhe einkehren und dann bekommt ihr das hin.

PS: Danke für die Blumen.

@James2024 Es geht doch aber auch nicht darum, wer das Heim verlassen hat. Dann hätte ich quasi das Recht auf meine Kinder auch verspielt. Eure Paarbeziehung ist nun einmal gescheitert. Jetzt heißt es dem Kind die Möglichkeit zu bieten, beide Eltern behalten zu können.

Mein Sohn hat mich im ersten Monat angebrüllt, wie Sch... das alles ist. Ständig die Sachen rechts nach links zu schleppen, denn alles hat man ja doch nicht doppelt.

Alle müssen erstmal in der Situation ankommen. Dann sucht man als Eltern Kompromisse, um es den Kids zu erleichtern. Die gibt es auch meist, wenn man mal wirklich drüber nachdenkt. Z.B. gibt es eine Möglichkeit den Kontakt zu den Freunden zu ermöglichen auch wenn sie bei der Mutter ist? Ich fahre meine Tochter recht häufig zu ihrer Freundin, die beim Papa um die Ecke wohnt.

Nicht zu vergessen, es herrscht auch ganz viel Unsicherheit bei Kindern nach einer Trennung. Das lässt mit der Zeit nach, wenn es gut begleitet wird.

Zitat von James2024:

Wir wissen alle nicht wie sich die neue Situation auf das Kind auswirkt, speziell wenn dann auch noch ein anderer Typ dazu kommt.

Gerade im Wechselmodell hat man die Möglichkeit es gut zu trennen. Mein Ex trifft seine neue Freundin in der Woche, wo die Kinder bei mir sind. Schnittpunkte gibt es derzeit nur, wenn es von den Kindern auch gewollt ist. Finde ich eine sehr gute Lösung, denn die Kinder entscheiden.

Zitat von Dudo:

ich habe es erlebt, meine LG ist immer hinter mir gestanden und ich hätte es ihr nicht verübelt zu gehen.

Zitat von Dudo:

die wird es nicht geben, spätestens wenn der Verlassene eine neue Beziehung eingeht ist Feuer am Dach, da werden Anschuldigungen gestellt die es nie gegeben hat, da werden alle institutionen Belogen und die Kinder von einem Gutachter zum anderen Geschliffen, mit hilfe des JA.

Das sind deine persönlichen Erfahrungen und diese haben keine Allgemeingültigkeit.