Liebes Forum,
meine Geschichte beginnt im Januar 2015. Ich, damals 34, hatte über facebook einen sehr netten Mann, 47, kennengelernt. Wir waren zunächst befreundet, trafen uns zum Kaffeetrinken, ins Kino zu gehen etc. Wir beide waren Single und ich erzählte ihm auch davon, dass ich wahrscheinlich irgendwann einmal Kinder möchte. Später verliebten wir uns ineinander und waren dann seit März 2015 ein Paar. Sehr kurz darauf, teilte er mir dann mit, dass er sich habe sterilisieren lassen und keine Kinder mehr bekommen kann und möchte, da er bereits zwei habe. Ich wusste zwar, dass er zwei Kinder hat, aber nicht, dass er es für sich ausschließt, noch welche zu bekommen. Zunächst wollte ich daraufhin die Beziehung beenden, aber ich war mit ihm so glücklich und wollte ihn nicht verlieren. Auch fühlte sich der Kinderwunsch nicht drängend und zwingend an.
Wir führten unsere Beziehung weiter, waren glücklich verliebt, bis er plötzlich aus heiterem Himmel die Beziehung im Juli 2015 per messenger beendete. Es gab noch ein persönliches Trennungsgespräch in dem er mir mitteilte, dass seine Gefühle für eine Beziehung nicht ausreichen würden. Nach zwei Wochen und einen langen Brief von meiner Seite, kam er auf mich zu und meinte, dass ich das Beste sei, was ihm seit langem passiert sei. Die Gefühle, die scheinbar nicht ausreichten, um die Beziehung fortzuführen, waren eher Unsicherheiten und Zweifel bzgl. meines Rauchens, dass er nicht mochte, mein Kinderwunsch etc. die dazu führten, dass er es lieber gleich beenden wollte. Wir vermissten jedoch einander sehr, rauften uns zusammen und hatten bis Anfang 2017 eine glückliche und harmonische Beziehung.
2017 war ein schwieriges Jahr für mich. Unzufrieden mit dem Wohnort, unzufrieden mit dem Job, unzufrieden mit dem Freundeskreis und unzufrieden mit der Beziehung wegen meinem unerfüllten Kinderwunsch. Ich überlegte, wieder in den Norden zurückzugehen und alles hinter mir zu lassen. Ich bewarb mich und schlussendlich klappte es mit einem Job. Es gab in der Zeit viele Gespräche zwischen uns, viele Tränen. Er meinte, dass ich gehen soll und dass er mich nicht aufhalten werde, wenn ich Kinder haben möchte und das er mir nur dazu raten könnte, diese Erfahrung zu machen. Er möchte mir da nicht im Wege stehen. Wir liebten uns immer noch sehr und ich bin dann trotzdem schweren Herzens zurück in den Norden im August 2017. Eigentlich wäre das eine Trennung gewesen, aber irgendwie war es nie eine. Zum Glück, denn ich liebte und vermisste ihn sehr. Stattdessen führten wir plötzlich eine Fernbeziehung. Er besuchte mich, ich besuchte ihn und für mich war nach kürzester Zeit klar, ich will wieder zurück zu ihm in den Süden. Wieder auf Stellensuche hat es dann auch irgendwann geklappt, so dass ich im März 2018 wieder bei ihm war. Nicht direkt in seiner Stadt, aber 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Mir war schon klar, dass ich uns sehr viel zugemutet hatte und dass es nach all dem Zeit brauchte, dass wir uns davon erholen und heilen. Ich habe ihn immer wieder mal gefragt, ob er zufrieden mit uns und unserer Beziehung ist und ob alles ok sei.
Im Sommer 2019 bin ich dann in Absprache mit ihm in die Stadt gezogen, wo ich auch arbeitete, da mich das tägliche Pendeln von über drei Stunden einfach nur fertig gemacht hatte. So führten wir dann seit Juli 2019 eine Wochenendbeziehung. Nach all den Höhen und Tiefen dachte ich bis vor Kurzem, dass endlich Ruhe in unsere Beziehung eingekehrt ist, es keine Dramen mehr gibt und wir einfach nur unsere Beziehung genießen. Ich habe ihn auch ab und zu gefragt, ob alles für ihn passt, wie es ihm geht. Er hat nie etwas Gegenteiliges gesagt. Wir haben die letzten Wochen wegen Feiertage und Wochenende harmonisch verbracht. Und diese Woche schrieb er mir dann plötzlich im Messenger, dass er sich trennen werde. Ich bin aus allen Wolken gefallen und konnte es nicht glauben. Im persönlichen Trennungsgespräch meinte er, dass er mich nicht mehr lieben würde und dass seine Gefühle nicht mehr ausreichten, um die Beziehung weiter fortzuführen. Ich habe mich sehr an 2015 erinnert gefühlt, wo er genau dasselbe zu mir sagte. Ich denke mir aber, dass Gefühle nicht einfach so von heute auf morgen verschwinden. Er konnte oder wollte mir nicht genau sagen, seit wann er so empfinde. Auch konnte er mich nicht sagen, warum sich seine Gefühle so verändert haben. Er hatte die ganze Zeit Tränen in den Augen. Ich bin auch sehr traurig, weil ich ihn liebe, weil ich denke, dass nach all dem was wir zusammen durchgestanden haben es so schade ist, dass es jetzt plötzlich zu Ende geht.
Ich bin traurig und wütend, dass er mir nicht gesagt hat, dass er unzufrieden ist und dass er uns nicht die Möglichkeit gegeben hat, unsere Beziehung zu retten. Wie ist eure Erfahrung? Können Gefühle einfach so von heute auf morgen verschwinden? Seht ihr eine Chance, dass nach einer Kontaktsperre, die wir nun haben. er sich wieder besinnt? ich weiß, dass ich ihm die Jahre über viel zugemutet habe und das sicher an ihm genagt hat, aber wenn ich nicht mal einen Hinweis bekomme, dass es um uns schlecht steht, kann ich schlecht an mir und uns arbeiten. Im Nachhinein gesehen, gab es da schon einige winzige Anzeichen aber immer wenn ich fragte, ob alles in Ordnung sei, meinte er ja. Am Sonntag war er noch bei mir und alles war wie immer und am Mittwoch schreibt er mir morgens über den messenger, dass er sich trennen will. Ich fühle mich so hilflos und verzweifelt.
31.01.2021 12:29 •
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