Liebe Community,
Ich melde mich mal, da ich langsam echt mit meiner Gefühlswelt zerbreche.
Ich bin seit 4 Monaten von meinem Exfreund getrennt, mit dem ich 1 Jahr eine Fernbeziehung geführt habe.
Es war von Anfang an eine unbeschreibliche Liebe. Wir haben beide ziemlich schnell gemerkt, wie besonders sie ist und dass wir auch trotz Fernbeziehung mit 10.000 km zusammen sein wollen. Nach einem halben Jahr hat er auch erste Anzeichen gemacht, dass er auch in Deutschland leben könnte. Die Qualifikationen im Beruf hätte er ja. Nach einem halben Jahr fingen dann die Schicksalsschläge an. Sein Großvater ist gestorben, zu dem hatte er eine sehr enge Beziehung. Dann ist er von der Veranda gestürzt, um im Krankenhaus haben Sie einen Zufallstumor gefunden. Das hat bei ihm eine sehr depressive Episode ausgelöst. Da habe ich auch erfahren, dass er mehrere Jahre mit Depressionen zu kämpfen hatte und auch mit. Alk.. Er hatte das bis dahin gut versteckt. Mit den ganzen Geschichten konnte er es aber nicht mehr versteckt halten.
Die Ärzte haben entschieden eine OP durchzuführen, um den Tumor zu entfernen. Erst nach der OP konnte man sagen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Die Wochen vor der OP war ich nicht da, ich bin erst kurz vor der OP hingereist. In diesen Wochen vor der OP hat er mehr und mehr getrunken. Das war wirklich ganz schlimm.
In dieser Zeit hat er auch mehr mit seinen Arbeitskollegen gemacht (bei einer hatte ich ein ganz komisches Gefühl).
Kurz vor der OP hat er sie auf einer Party geküsst. Hat es mir direkt gebeichtet und ich habe ihm verziehen, weil ich dachte, er ist wegen der OP total neben der Spur.
Die OP ist gut gelaufen, der Tumor war gutartig, wir haben noch einige Wochen zusammen verbracht, er wurde immer emotionaler und sagte mir immer wieder, er muss mit dem Trinken aufhören. Ich muss auch dazu sagen, dass ich ihm immer wieder den Spiegel vorgehalten habe, war unbequem, weil ich ihn immer aufgefordert habe, nicht zu trinken. Sich Meetings zu suchen, etc.
Dann Ende November bin ich zurück nach Deutschland, eine Woche später hat er sich aus heiterem Himmel getrennt. Er kann das nicht mehr. Das Krasse: Er hat erst einmal paar Tage nach der Trennung wie ein Weltmeister getrunken, aber dann hat es wohl Klick gemacht und er hat sich Therapie gesucht und ist dann 3 Mal die Woche zu AA Meetings gegangen. Aber die Trennung wollte er trotzdem, weil er meinte, er muss seine ganze Energie in sein Wohlbefinden investieren. Die Arbeitskollegin war niemals der Grund (seine Worte).
In den nächsten Wochen und Monaten sind wir in Kontakt geblieben, haben 1 Mal im Monat telefoniert. Ich habe ihn immer wieder gefragt, wie es ihm geht und ihn immer wieder gefragt, ob sie der Grund ist. Er hat mir mehrfach gesagt, ja versprochen, dass er nichts mit ihr anfangen würde. etc. Für mich war es bei der Trennung wichtig, dass er versprechen kann, dass die genannten Gründe für die Trennung auch wirklich die wahren sind. Deswegen war es eine Bitte, nicht mit der Frau was anzufangen, mit der er mich betrogen hat. Er hat mir tausende Male versprochen, dass das nicht passieren wird.
Im März war ich wegen der Arbeit in seinem Land, wir haben uns 3 Mal getroffen (platonisch). Alles was er gesagt hat, habe ich ihm geglaubt. Er meinte, dass der Alk. überhand genommen hat, dass er gegen Ende unserer Beziehung die Wut auf sich selbst auch auf mich übertragen hat, weil ich ihm den Spiegel vorgehalten habe. Er meinte, wenn er eine Person (nämlich sich selbst) enttäuscht, dann ist es eine bekannte Sache, aber so enttäuscht er zwei, die Person die er liebt auch. Und das konnte er einfach nicht mehr.
Wieder hat er mir mehrfach versprochen, dass er nichts mit seiner Arbeitskollegin hat.
Vor zwei Wochen bin ich wieder nach Deutschland und ein Freund hat ihn und seine Arbeitskollegin morgens im Auto gesehen, Zärtlichkeiten austauschend. Ich bin vom Stuhl gefallen. Habe ihm geschrieben und um ein Gespräch gebeten. Er hat sich Sorgen gemacht, hat direkt angerufen.
Natürlich erst einmal alles verneint. Und dann irgendwann zugegeben. Mir dann gesagt, dass die Trennung nichts mit ihr zu tun hat. Aber er vielleicht einsam war, und sie nett zu ihm war. Mehr konnte er mir nicht sagen.
Ich bin komplett gelähmt seit ein paar Tagen. Wie kann ein Mensch sowas machen? Ich finde es so unfassbar feige und unmöglich. Und ich weiß nicht, wie ich das verarbeiten kann.
Diese Lügen. Nur Lügen.
Er hat mir die große Liebe vorgegaukelt, ich war unbequem in Bezug auf seine Alk., er hat mich abserviert und vergnügt sich dann genau mit der Person?
Wie geht das?
Ich hoffe auf Eure Eindrücke. Danke.
09.04.2024 15:26 •
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