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Plötzliche Trennung, jetzt gleiche eine Neue

W
Ja, eine große Baustelle ist mein Helfersyndrom und meine ganz starke Aufnahmefähigkeit von Energien, Problemen, Baustellen anderer Menschen.. Hier bin ich bereits in Therapie gewesen und habe sie wieder aufgenommen, als die Trennung kam. Merke, dass sie immer noch eine Baustelle ist, eine große evtl. noch..

Das Gute ist: Ich kann meine Gefühle gar nicht verdrängen oder Kummer mit anderen Menschen versuchen zu beschwichtigen. Ich fühle immer alles durch und durch. Fühlt sich dann immer ganz extrem an, aber es geht vorbei. Das weiß ich aus früheren Beziehungen.
Was es bei dieser schwierig macht: Es war Liebe im Spiel. Und das hatte ich über 8 Jahre nicht mehr. Es ist schwer. Sehr schwer.

10.04.2024 09:18 • x 1 #31


W
Zitat von Sitamun:
Ok, zuerstmal tut es mir sehr leid, dass es dir schlecht geht. Beim lesen dachte ich folgendes: Das wäre mit seinem Umgang mit sich und seiner Realität vermutlich nie was Stabiles geworden. Deswegen auch sein Umgehen mit dir und eurer Beziehung. Was dich betrifft: Warum hast du den Kontakt nicht abgebrochen? So ...

Hier muss ich auch noch einmal was sagen.

Ich verstehe zwar, dass es nicht mein Recht ist, zu sagen, du darfst nicht mit XYZ haben.
Aber wenn meine eine Beziehung beendet und noch etliche liebevolle Gespräche hat, dann darf ich eine Bitte äußern und es ist seine Verantwortung sich nicht wie ein Feigling zu verhalten, sondern zu sagen: Ich kann dir dieses Versprechen nicht geben, weil xyz. Oder: Ich kann dieses Versprechen halten, da es nichts mit ihr zu tun hat. Und dann auch zu dem Wort stehen.
Ich habe ja nicht darum gebeten, dass er die nächsten 6 Monate nicht daten soll. Sondern geäußert, dass es sehr schmerzhaft wäre, wenn es sie ist.

Ich habe ihn auch gefragt, wie er damit okay sein kann, das zu tun und ob er sich bewusst ist, dass sie und ich in dieser Situation verbunden ist. Denn er tut etwas mit ihr, wo ich eine Bedeutung drin habe. Und seine Antwort war, dass es ihm sehr doll bewusst ist und dass er moralisch damit nicht okay ist. Dass es eigentlich der Hauptbestandteil der ganzen Geschichte ist, dass er nicht okay damit ist.

10.04.2024 11:03 • #32


A


Plötzliche Trennung, jetzt gleiche eine Neue

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DieSeherin
Zitat von Wildwoodflower:
Ich habe mittlerweile auch das Gefühl, ich rate nur rum.


ja, das tust du und auch wir hier, können nur spekulieren, wahrscheinliche gründe aufführen, aber eine wirkliche erklärung wirst du nicht bekommen.

weißt du, euch haben tausende von kilometern getrennt, er hat seine baustellen und ist zudem in einem alter, indem wohl kaum ein mensch alleine sein möchte/kann... und vielleicht war er ja willens, deine bitte zu erfüllen, aber sie war da, sie war nett und ihr wart getrennt.

du solltest wirklich versuchen, nicht mehr all diese fragen beantworten zu wollen, sonsern damit leben lernen, dass manche frage halt offen bleiben... und zusehen, dass du dich selber in den fokus deiner überlegungen stellst und nicht mehr ihn.

ey, du hast noch fast 50 jahre vor dir, die du (bei guter führung) mit leben und liebe füllen kannst, mit einer beziehung, die auf augenhöhe ist, auf liebe, respekt, vertrauen und sich nicht zu brauchen basiert, sondern sich einfach nur zu wollen

10.04.2024 11:23 • x 1 #33


W
@DieSeherin Deine Worte haben mich gerade sehr abgeholt. Danke dafür!

10.04.2024 11:31 • x 1 #34


Sitamun
Zitat von Wildwoodflower:
Aber wenn meine eine Beziehung beendet und noch etliche liebevolle Gespräche hat, dann darf ich eine Bitte äußern und es ist seine Verantwortung sich nicht wie ein Feigling zu verhalten, sondern zu sagen: Ich kann dir dieses Versprechen nicht geben, weil xyz. Oder: Ich kann dieses Versprechen halten, da es nichts mit ihr zu tun hat. Und dann auch zu dem Wort stehen.

Natürlich kannst du um alles bitten.

Aber so wie er zu ticken scheint, hat er nicht den Mut um klar zu sein und deine (negativen) Gefühle auszuhalten und deshalb lügt er. Ist so für ihn bequember, als das Drama das auf seine Deutlichkeit unweigerlich folgen würde. Vielleicht macht er das gar nicht mal taktisch, sondern situationsbedingt aus dem Bauch.

Mir scheint, ich weiß es nicht, er redet dir nach dem Mund.

Ansonsten: Die Seherin hat das sehr schön geschrieben. Schau auf dich, nach vorne... Es ist wie es ist.

10.04.2024 11:37 • x 2 #35


Blanca
Zitat von Wildwoodflower:
1 Jahr eine Fernbeziehung

Zitat von Wildwoodflower:
unbeschreibliche Liebe

Zitat von Wildwoodflower:
Da habe ich auch erfahren, dass er mehrere Jahre mit Depressionen zu kämpfen hatte und auch mit. Alk.. Er hatte das bis dahin gut versteckt. Mit den ganzen Geschichten konnte er es aber nicht mehr versteckt halten.

Für Dich hat es sich wie Liebe angefühlt, für ihn mag das durchaus auch zugetroffen haben. Doch schon angesichts der 10.000 km Entfernung dürftet Ihr unterm Strich allenfalls wenige Monate miteinander verbracht haben. So gesehen war Ihr noch mitten in der Kennenlern- und Schmetterlingsphase.

Das durch die Distanz versursachte On-Off hat Deine Sehnsucht noch befeuert. Sie galt aber dem Bild, daß er Dir von sich vermittelt hatte - und in dem wesentliche Puzzleteile (hier: sein Alk.) fehlten.

Zitat von Wildwoodflower:
Dann Ende November bin ich zurück nach Deutschland, eine Woche später hat er sich aus heiterem Himmel getrennt. Er kann das nicht mehr. Das Krasse: Er hat erst einmal paar Tage nach der Trennung wie ein Weltmeister getrunken, aber dann hat es wohl Klick gemacht und er hat sich Therapie gesucht und ist dann 3 Mal die Woche zu AA Meetings gegangen. Aber die Trennung wollte er trotzdem, weil er meinte, er muss seine ganze Energie in sein Wohlbefinden investieren. Die Arbeitskollegin war niemals der Grund (seine Worte).

Vorausgesetzt daß sie stimmt, ist diese seine Begründung nachvollziehbar und somit zu akzeptieren, so traurig das für Dich war.

Aber es geht ja leider noch weiter:
Zitat von Wildwoodflower:
Vor zwei Wochen bin ich wieder nach Deutschland und ein Freund hat ihn und seine Arbeitskollegin morgens im Auto gesehen, Zärtlichkeiten austauschend. Ich bin vom Stuhl gefallen. Habe ihm geschrieben und um ein Gespräch gebeten. Er hat sich Sorgen gemacht, hat direkt angerufen.
Natürlich erst einmal alles verneint. Und dann irgendwann zugegeben. Mir dann gesagt, dass die Trennung nichts mit ihr zu tun hat. Aber er vielleicht einsam war, und sie nett zu ihm war. Mehr konnte er mir nicht sagen.

Daß Du über Dritte herausfinden mußt, daß er längst wieder eine andere hat und vor allem daß er das dann auch abstreitet, ist natürlich ein deutliches Signal, wie wenig Du letztlich über ihn und sein Leben dort weißt.

Zitat von Wildwoodflower:
Wie kann ein Mensch sowas machen?

Alk. und Depressionen können dafür sorgen, daß ein Mensch zwei Gesichter hat, die einander von jetzt auf gleich abwechseln. Das gehört zur Symptomatik dieser Krankheitsbilder und die zu überkommen, ist unendlich schwer. Daher kann ich auch nachvollziehen, daß der Mann sich neben Job, Therapie bzw. AA-Sitzungen nur noch auf sich selbst konzentrieren will, statt sich obendrein noch eine Fernbeziehung zu geben.

Natürlich hätte er Dir das viel eher sagen müssen. Schade, daß er das nicht getan hat. Wir werden wohl auch nie erfahren, wie lange und wie intensiv der Kontakt zur Next bereits war, als Du Dir noch die Mühe machtest, ihm vor Ort beizustehen. Vielleicht tröstet Dich zumindest ein klein wenig der Gedanke, daß er sicher nie vorhatte, Dir gezielt weh zu tun oder Dich in irgendeiner Weise zu demütigen.

Der Alk. und die Depressionen haben aus ihm einen schwachen Menschen gemacht, der wie ein Fähnchen im Wind hängt und sich festzuklammern sucht, wo er noch etwas menschlichen Halt zu finden glaubt. Insofern warst Du für ihn sicher sehr wichtig, aber mit Liebe hat das natürlich wenig zu tun. Über die Entfernung hinweg konnte er das auch relativ gut vor Dir verbergen, ansonsten wären vielleicht auch früher bereits Wolken über Eurer Beziehung aufgezogen.

Es tut mir sehr leid, daß Du so heftig enttäuscht worden bist. Leider ist es so, daß die Liebe auch mit dem Vertrauen wächst, das man in sie investiert. Umso größer der Schmerz, wenn es sich als unangebracht herausstellt. Mit Blick auf seine traurige Gesamtsituation würde ich hier nicht von missbraucht(em Vertrauen) sprechen. Eher schon von zuviel Invest in einen Menschen, der letztlich nicht dem Bild entspricht, das Du Dir von ihm gemacht hattest.

Wärst Du mit stärker angezogener Handbremse durch Eure Beziehung gefahren, wäre es Dir wiederum versagt geblieben, soviel Nähe und Intensität zu spüren. Viele (nicht alle) Menschen erleben sowas - wenn überhaupt - dann nur ein einziges Mal im Leben. Leider gilt das auch für den Trennungsschmerz danach.

Vielleicht tröstet es Dich ein wenig, daß der Tag kommen wird, wo Du aus diesem Loch herausgefunden hast und auf die Zei mit ihm zurückblicken kannst als eine kurze, anfangs wunderschöne, aber letzlich leider zerplatze Romanze, die Du zumindest als spannende Erfahrung in Deinen Memoiren beherbergen kannst. Das Leben wird weitergehen; anders, vielleicht auch eine Weile lang grauer als bisher. Aber es wird auch wieder schöne Begegnungen geben, mit anderen Männern, die hoffentlich weniger vorbelastet und damit beziehungstauglicher sind als Dein Ex.

10.04.2024 11:56 • x 2 #36




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