Hallo zusammen,
ich heiße Sven und bin 41 ... und aktuell der Verzweiflung nahe.
In erster Linie hat sich das Leben meiner Frau (37) ab dem 01.10. schlagartig verändert. Aber auch wir als Familie leiden unter dieser Situation. An oberster Front ist da diese Sprachlosigkeit - und das In-Sich-Gekehrte.
Meine Frau besuchte am 01.10. diesen Jahres eine große Party mit viel Publikum und Riesenlocation.
Ich befand mich zu dem Zeitpunkt auf einer Fortbildung, die am nächsten Tag (02.10.) erst meine Rückreise gewährte.
Um Mitternacht bekam ich einen Anruf, dass man meine Frau bewusstlos in einem Nebenraum gefunden habe. Sie war bis dato körperlich gesund, soweit fit und lebensfroh. Freunde, die auch auf der Party waren, bestätigten mir, sie habe an diesem Abend kaum Alk. zu sich genommen. Dennoch ging ich von einer leichten Alk. aus. Sie war ja sonst gesund! Wieso also Zusammenbruch?
Gebe zu, ich war ziemlich sauer!
Sie wurde von einem RTW abgeholt und in die nächste Klinik gefahren. Dort wurde sie kurz durchgecheckt, war dann auch wieder wach und ansprechbar, konnte laufen (allerdings taumelig) und man hat sie einige Zeit später frühmorgens entlassen.
Mit derben Erinnerungslücken.
Ich kam Sonntag nach Hause und sie lag aufm Sofa. Die Kinder iwo am Spielen - sie wusste es nicht. Sie sah fertig aus. Ich schimpfte noch mit ihr, weil ich zu viel Alk vermutete, aber sie beteuerte mir (wütend), es wäre nicht so gewesen.
Es vergingen die Tage und sie bekam nachts Albträume. Ihre Fröhlichkeit ist seit diesem Datum gänzlich verschwunden. Ich erkenne sie nicht wieder. Sie selbst grübelt auch Stunde um Stunde, was gewesen sein könnte und was sie noch weiß und was nicht... aber wird dann aggressiv und verkriecht sich.
Kürzlich fiel ihr dann ein, dass sie im RTW kurz wach wurde... und es an/in (?) ihrem Unterleib wehtat. Ich hakte näher nach, aber auch da wurde sie dann wütend.
Leider habe ich herausfinden können/müssen, dass in RTWs keine Kameras angebracht sind, die die Pat filmen.
Lediglich, dass manche Tragen im Rettungsdienst Gurte in Höhe des Unterleibs haben. Womöglich war sie dort zu fest angeschnallt?
Es vergeht kein Moment, wo nicht auch ich grüble, was an diesem Abend ihr Wesen ausgelöscht hat - und es macht mich fertig!
Dabei müsste ich ihr eigtl eine Stütze sein. Aber sie findet auch keine Anhaltspunkte. Und die Freunde bemerkten auf der Party nur, dass sie iwann verschwunden war.
Wir können nichts (be)greifen. Da ist nur der kurze Lichtblick, dass sie vom RTW wusste. Ein ultrakurzer Moment. Erfüllt von Schmerz.
Ich halte das nicht mehr lange aus! Will meine Liebe wiederhaben.
Was kann ich nur tun?
Traurige Grüße,
Sven Kehrst
19.10.2016 22:37 •
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