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Plötzlich Verlassen nach 5 1/2 Jahren

M
Dass Liebe mit Liebe beantwortet werden muss... Ich schmelze dahin! Wunderschön!
Wenn man sich liebt, dann soll es doch genauso sein!-Daran ist nichts falsch!
Aber in Deinem Fall ist es dann vielleicht doch so, dass sie wirklich nicht mehr liebt.-Dann kannst Du jemanden mit Liebe zuschütten, und es bringt nichts (mehr).

20.03.2023 22:25 • x 2 #91


M
Aber, dass Du trotzdem nochmal um sie gekämpft hast, ist sehr gut! Dann hast DU wenigstens alles getan, was Du tun konntest!-Es liegt nicht an Dir!

20.03.2023 22:28 • x 1 #92


A


Plötzlich Verlassen nach 5 1/2 Jahren

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Zitat von paul258:
So war es bis Ende Januar. Dann meinte sie auf einmal, für mich aus völlig heiteren Himmel, dass sie nicht weiß, ob das was „sie für mich empfindet noch Liebe ist“. Das war für mich deshalb irre, weil sie noch am Tag vorher zu mir „Ich liebe dich“ gesagt hat.
Wir redeten dann sehr lange, auf ihr (!) Bestreben hin und „als ihr klar wurde was die Trennung für sie heißt“, ruderte sie zurück. Sie meinte, dass sie für „uns“ kämpfen wolle. Und dass sie „Probleme ansprechen wollen würde, mich nicht einfach so vor vollendeten Tatsachen stellen dürfe“. Die nächsten Wochen waren dann auch sehr schön. Wir hatten S., ich habe mich noch mehr reingehängt, aber auch sie wurde zugänglicher und küsste mich viel mehr.

…und dann, auf einmal, am letzten Freitagabend meinte sie zu mir, dass sie doch keine Liebe mehr sieht und es aus sei. Als Grund sagte sie nur erneut „Ich weiß nicht, ich fühle nicht mehr so wie früher“. Das war es.


Es gibt diesen Abschnitt in deinem Eingangspost, der irgendwie untergegangen zu sein scheint.
Denn aus heiterem Himmel ist ihre aktuelle Entscheidung nicht gekommen. Es gab im Januar bereits den Vorläufer.
Vielleicht hast du dies für dich abgehakt, weil es danach wieder lief. Aber für mich ist das sehr deutlich Teil einer Entwicklung, wo sie jetzt konsequenter ist und du nichts mehr zu kämpfen hast. Das war ein letztes aufflammen gewesen.

So ganz ohne Vorwarnung warst du nicht. Hast du nur anders interpretiert.

21.03.2023 00:58 • x 1 #93


paul258
Zitat von Perzet:
Es gibt diesen Abschnitt in deinem Eingangspost, der irgendwie untergegangen zu sein scheint.Denn aus heiterem Himmel ist ihre aktuelle Entscheidung ...


Ja, das wird mir mittlerweile auch alles immer mehr deutlich. Ich habe halt die ganze Zeit gedacht, dass sie mir konkret sagt was ihr Problem sei. Was sie ja durchaus hätte machen können. Aber sie konnte es nicht, warum auch immer.

Dabei liegt es mittlerweile vor mir klar. Ich habe in den letzten Jahren einfach aufgehört zu leben. Ich bin nicht stagniert oder hätte mich gehen lassen. Im Gegenteil, ich habe ja auch an mir gearbeitet. Aber all diese Arbeit war, wenn ich nun ehrlich bin, recht oberflächlich.

Ich bin 34 und hätte schon viel, viel weiter im Leben sein können. Nun ist es so wie es ist und auch ich bin nur ein Produkt meiner Vergangenheit. Und zur Wahrheit gehört auch, dass ich ein Großteil meiner Energie in jemand anderes gesteckt habe. Dafür kann sie aber ja gar nichts, das war mein Irrglaube. Ich hätte stattdessen viel mehr meine Ziele angehen sollen. Da gibt es Sachen die ich seit Jahren mit mir her schleife und eher verwalte, als wirklich löse. Während sie zeitgleich an sich gearbeitet hat und vorankam. Das meint sie sicherlich auch, wenn sie sagte dass sie „Ankommen möchte im Leben“. Wie hätte sie das schaffen können mit mir, wenn ich mich keinen Zentimeter bewege.

Ich gebe mir nun nicht die Schuld. So ist das Leben und zur Wahrheit gehört ja auch, dass auch sie viele Wege erstmal gehen musste und dabei sehr wohl meine Hilfe angenommen hat, wenn nicht gar gebraucht hat. Nur ist sie den letzten Sprung dann doch selber gegangen, während ich weiterhin vor mich hindümpelte.
Das ist nun nicht gut und nicht schlecht. Aber diese Erkenntnis fühlt sich sehr groß an. Vieles wird mir bewusst, was falsch lief in meinem Leben woran ich selber aktiv Schuld habe und mir das nie eingestehen wollte (und damit meine ich nicht diese Beziehung).

Das Gute aber, was mir Hoffnung und Mut gibt ist, dass ich ja mich und meine Veranlagung kenne.
Ich stehe ja nicht bei 0% oder 10%, sondern bei 85% der Strecke. Das ist noch ein Stückchen zu gehen und wird sicher anstrengend, aber ist ja auf jeden Fall meisterbar.

Und wie schon gesagt nehme ich aus der Beziehung mit, dass mein Verständnis von Liebe und Leben etwas verschroben war. Ich dachte wie gesagt immer, dass ich ganz dolle Lieben muss und dann automatisch zurück geliebt werde. Und eine Zeit lang war das auch genauso. Aber dann habe ich eher aufgehört zu leben, während sie gerade anfing richtig zu leben, Probleme zu klären und anzugehen. Das war ein gewaltiges Ungleichgewicht, welches natürlich kippen musste, das ist mir nun klar.

Nicht Liebe bringt Liebe. Liebe bring Leben. Und Leben bringt Liebe. Aber ohne Leben, auch kein Platz für Liebe.

21.03.2023 09:08 • x 5 #94


P
Zitat von paul258:
Nicht Liebe bringt Liebe. Liebe bring Leben. Und Leben bringt Liebe. Aber ohne Leben, auch kein Platz für Liebe.


Ich bin beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der dir Dinge klarer werden.
Und ich bin beeindruckt von dem Ergebnis deiner Überlegungen.
Du wirst einen guten Weg gehen.
Manche Erkenntnisse haben einen hohen Preis. Aber dafür halten sie und man kann auf diese Erkenntnisse bauen und von da aus weitergehen.
Dann kommen die nächsten.
Aber ich denke, es sind gute, konstruktive Erkenntnisse, so wie du rüber kommst und schreibst

21.03.2023 09:28 • x 1 #95


M
Mach' Dich nicht selber fertig bitte ! Du hast getan, was Du konntest. Und wenn Du Dich bemüht, sie nicht betrogen und geschlagen hast, ist das schon sehr viel!-Guck' Dir die stories im Forum an hier!-Da stehen Dir die Haare zu Berge!

21.03.2023 11:30 • x 1 #96


paul258
Ja, ich laufe ziemlich leicht durch das Leben momentan, so verrückt es klingen mag. Und sicherlich wird es wieder Tage geben die mehr Düsterheit in sich tragen. Aber dieser Zwang zum Wandel wird mir gerade das erste Mal seit Jahren richtig bewusst. Ich habe in den letzten drei Tagen mehr erreicht, als in den letzten 6 Monaten. Habe Briefe geschrieben und Sachen angestoßen. Auch weil ich, so blöd es klingen mag, ja nun meine Energie komplett auf mich fokussieren kann. Nicht, dass ich das vorher nicht auch hätte dürfen, aber es war halt einfach nicht so.
Ich habe auch schon erste Konzepte zur Wohnlage bzw. organisiere mir einen Wolf.

Was mir noch schwer fällt ist, sollte es doch mal zu kleinen Gesprächen mit ihr kommen, dass ich nicht in meine alte gewohnte Rolle verfalle. Zum Beispiel sprachen wir gestern ganz knapp über die Wohnungsangelegenheit und erneut wurde mir klar, dass sie da ein leicht unrealistisches Weltbild hat. Also sie will eine spezielle Wohnungsart für sich, in einem speziellen Ort, für einen speziellen Preis – genau das was ALLE gerade wollen in dieser Großstadt. Zumal sie nun nur ein Einkommen hat.. Usw. usf. Es hatte mir richtig in der Zunge gejuckt ihr Tipps zu geben, bzw. das anzusprechen – wie früher halt – aber das konnte ich abstellen. Und spätesten wenn das hier geklärt ist, hat sich das auch von alleine erledigt.

Ich komme mir gerade vor wie ein Skispringer, der mehrere Jahre oben auf der Bank saß und immer Angst hatte herunter zu fahren. Sie stand auch immer daneben und meinte „Keine Angst, alles gut“, obwohl sie doch genervt war davon. Nun hat sie mich aber einfach geschubst und ist gegangen und ich werde immer schneller. Erst Angst, Panik, Wut…nun langsam der Wandel ins Positive. Wichtig ist nun, dass der Absprung gut klappt. Der Umzug usw. Und dann steht dem Rest ja nichts mehr im Wege.

21.03.2023 16:39 • x 1 #97


DieSeherin
Zitat von paul258:
Zum Beispiel sprachen wir gestern ganz knapp über die Wohnungsangelegenheit und erneut wurde mir klar, dass sie da ein leicht unrealistisches Weltbild hat. Also sie will eine spezielle Wohnungsart für sich, in einem speziellen Ort, für einen speziellen Preis – genau das was ALLE gerade wollen in dieser Großstadt.


das kenne ich von meiner tochter - am liebsten eine 3-zimmer-wohnung im glockenbachviertel, sanierter altbau mit balkon für 1.000Euro warm

21.03.2023 16:44 • x 2 #98


paul258
Zitat von DieSeherin:
das kenne ich von meiner tochter - am liebsten eine 3-zimmer-wohnung im glockenbachviertel, sanierter altbau mit balkon für 1.000Euro warm

Ja, so ähnlich ist es hier auch.
Sie hatte vor ca. einen Jahr eine neue Stelle angetreten bei der sie weniger arbeitet, sprich auch bedeutend weniger verdient. Dennoch kann sie sich damit eine gute Wohnung leisten, mehr aber auch nicht. Ergo ist sie nun auf der Suche nach einer Genossenschaftswohnung, weil die ja recht billig sind (meist nur 2/3 vergleichbarer Nachbarwohnungen), aber gleichzeitig soll diese in einer guten Wohngegend liegen. Auf so eine Wohnung wartet man gut und gerne mal Jahre....und nun rate mal in was einer Wohnung ich gerade sitze in der Sekunde in der ich hier diese Buchstaben in den Laptop drücke...

Auch ist es so, dass sie ab Ende März bis Sommer auf Arbeit noch viel mehr gefordert werden wird, was schon seit Monaten klar war. Sprich auch mal WE arbeiten. Bei unserem letzten Umzug habe ich meist diese flexiblen Sachen erledigt (Handwerker, Techniker, Telekom, Rathaus usw.), weil ich das jobtechnisch einfach kann. Gleichzeitig meinte sie ja, dass sie mit ihrer Familie in Klinsch liegt, sprich da fällt diesmal auch Hilfe weg.

Also bitte nicht falsch verstehen, ich meine das in keinster Weise gehässig oder so. Es zeigt mir nur immer mehr, dass diese ganze Idee, mag sie auch lange in ihrem Kopf herumgegeistert sein, im Endeffekte doch spontan war. Es war auch so, dass dieses finale Gespräch von mir aus ging, was mir erst neulich wieder einfiel. Sprich ich hatte ein Anliegen das ich mit ihr besprechen wollte und sie dreht es dann auf einmal in diese Richtung. Und als ich gefragt habe, ob sie auch Schluss gemacht hätte, wenn ich sie nicht zufällig an jenem Tag angesprochen hätte sagte sie Naja, schon, bestimmt morgen oder so..
Naja, kann mir ja nun auch alles egal sein.

21.03.2023 17:54 • #99


M
Ein schönes Bild, das mit dem Skispringer. Wenn man das zu Ende denkt, erkennt man, dass der Sprung, wohin auch immer, unausweichlich ist. Und auch hier wieder - es liegt nicht mehr in Deiner Hand. Dass das finale Gespräch von Dir ausging, deutet allerdings darauf hin, dass der Skispringer das Mädchen gerufen hat, damit es ihn schubst. Bewusst oder unbewusst - hast Du mal darüber nachgedacht, ob die Trennung in gewisser Weise vielleicht von Dir (selbst) ausgegangen ist?-Dass Du unbewusst darauf hingearbeitet hast? Unbewusste Selbstsabotage sozusagen? Hier wurde mal in einem anderen Thread darüber gesprochen, dass jemand in einer Therapie festgestellt hat, dass er nicht speziell an der Partnerin, sondern an der (schönen) Zeit mit ihr gehangen hat und sich deshalb so extrem schwer tat mit der Trennung.-Und das ist ja vollkommen berechtigt und nachvollziehbar! Man trennt sich nicht nur von einem Partner, sondern auch von einem unter Umständen wunderschönen Lebensabschnitt, der somit endet und in der Form nie wieder kommen wird.

21.03.2023 18:25 • x 1 #100


paul258
Zitat von Multiversum:
hast Du mal darüber nachgedacht, ob die Trennung in gewisser Weise vielleicht von Dir (selbst) ausgegangen ist?-Dass Du unbewusst darauf hingearbeitet hast? Unbewusste Selbstsabotage sozusagen?

Das ist ein echt interessanter Gedankengang und Stand heute kann ich da gar nicht ganz ehrlich darauf antworten.
Einerseits war der Schock, die Wut, die Verzweiflung ja echt und das schlimmste was ich in meinem Leben bisher erlebt habe. Und sie ist ja auch noch weiterhin da, blitzt immer mal wieder auf. So ist es ja nicht!
Auf der anderen Seite…ich weiß es wirklich nicht.

21.03.2023 19:56 • #101


paul258
Irgendwie...
Ich hatte ihr zum Beginn unserer Beziehung ein Kuscheltier gekauft. Das hat sie wirklich sehr geliebt. Wir haben uns sogar ein Scherz daraus gemacht, dass wir fast täglich Bilder davon verschickt haben via Handy, einmal sogar ein Foto auf ein T-Shirt gedruckt.

Jeder macht hier so seins und das geht auch. Und dann habe ich vorhin gesehen, dass sie dieses T-Shirt mit dem Kuscheltier zum Schlafen angezogen hat, als wäre es das natürlichste der Welt. Auch das Kuscheltier als solches liegt wohl auch bei ihr im Bett, genau wie vorher. Gleichzeitig ist sie aber komplett neutral zu mir. Also nicht gemein, aber auch nicht nett. Irgendwie fühlt sich das mega verrückt an.

Jetzt ging sie halt wortlos paar Mal an mir vorbei und legte sich ohne was zu sagen schlafen...und liegt dann mit dem Kuscheltier, dass sie in unserer Beziehung fast täglich mit mir interagiert hat da im Bett und schläft ruhig.

Also ich hoffe es wurde verständlich was ich meine. Die Abgekühltheit finde ich momentan noch am schlimmsten. Das fühlt sich irgendwie...weiß nicht an.

Mir ist schon klar, dass sie das nicht vor meinen Augen wegwirft. Aber im Gegenteil, ihr Leben läuft halt einfach exakt so weiter wie vorher bloß dass sie nicht mit mir agiert. Auch wenn sie die Teile ihres Lebens, die von mir dort hereingebracht wurden, ganz normal weiter nutzt.

21.03.2023 22:31 • #102


M
Tja, wer weiß schon, was ein anderer Mensch denkt und was in ihm vor sich geht !? Das mit dem Kuscheltier und dem Kuscheltier-t-shirt, erinnert mich zuerst an typische Psychothriller, wo schwer Gestörte agieren, deren reden und handeln nicht zusammen passt.
Andererseits könnte es auch sein, dass sie diese Dinge weiterhin benutzt, aus blanker Gewohnheit ohne JEGLICHE Emotion und eben nichts mehr Sentimentales damit verbindet.- Und wenn man betrachtet, wie sie sich sonst verhält - wortkarg, gleichgültig, würde ich auf Letzteres schließen.

22.03.2023 11:48 • x 2 #103


DieSeherin
Zitat von Multiversum:
Andererseits könnte es auch sein, dass sie diese Dinge weiterhin benutzt, aus blanker Gewohnheit ohne JEGLICHE Emotion und eben nichts mehr Sentimentales damit verbindet.

so wäre das vermutlich bei mir. es gibt manche sachen, die mir mein mann geschenkt hat, die zwar irgendwie romantisch sind, aber irgendwann dann als selbstverständlich in den alltag wandern.

22.03.2023 12:35 • x 2 #104


P
Für dich, Paul, ist es verständlicherweise leicht spooky, wie sie agiert. Denn für dich hat sich das Blatt von jetzt auf sofort vollständig gewendet und du musst dich mit massiver Veränderung deiner gesamten Situation beschäftigen.

Bei ihr ist es anders herum. Für sie ist es eine Entwicklung, wie sie ihre Gefühle interpretiert. Sie scheint in erster Linie mit sich selber beschäftigt zu sein. Und das würde ein wenig erklären, warum sie nicht weiter gedacht hat und die Konsequenzen nicht betrachtet. Sie schaut nur, wie ihre Gefühle sich verändern, ob es i h r besser geht, wenn Schluss ist oder nicht.
Da du bisher im Großen und Ganzen alles mitgemacht hast, ist ihr bis jetzt nicht wirklich klar, dass ihre Experimente bzgl ihrer Wahrnehmung ihrer Gefühle handfeste und konkrete Konsequenzen haben werden.

22.03.2023 12:37 • x 3 #105


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