Zitat von Lumba: Deshalb sage ich Dir: Wut ist ein Zeichen von Hilflosigkeit. Und dieses Gefühl zuzulassen und anzuerkennen, hat mir geholfen. Ich war so wütend, weil ich meinte alles getan zu haben und wie wird es mir gedankt....
Exakt das ist es!
Vielleicht ist es doch ganz gut mal kurz auszuholen, damit klar wird was ich meine. Früher habe ich es absichtlich nicht so sehr gemacht aus Privatsphäre Gründe, aber mittlerweile liest hier ja sowieso nur noch „der harte Kern“ mit
Wie schon einmal angedeutet hatte ich keine tolle Kindheit. Mein Vater war recht früh weg und ich wuchs bei meiner Mutter auf, immer Geldmangel, sie starke Alk.. Während meine Kumpels feiern gingen habe ich den Haushalt gemacht mit 18. So ging das im Grunde mein ganzes Jugend Leben lang. Mit 19 bin ich dann ausgezogen und hatte einfach Glück eine gute Wohnung zu bekommen über Freunde. Niemand hat mich unterstützt, ich habe alle alleine gestemmt. Ich habe mir Stück für Stück eine Existenz aufgebaut, habe gejobbt, war über Jahre jeden Freitag und Samstag bis 01-02 Uhr arbeiten. Habe viel entbehrt. Das einzige was ich mir gegönnt habe waren ab und an Bücher. So baute ich mir eine Sammlung von ca. 1.700 Büchern auf. Dennoch: Niemals Urlaub, oft rote Zahlen.
Irgendwann lernte ich dann meine Ex kennen. Von Tag eins an war ich immer ehrlich zu ihr, was ich bis zum Ende durchgezogen habe. Ihr ging es ab und an auch nicht gut und ich hätte Berge versetzt, damit es ihr bessergeht. Zwei Tage nachdem wir zusammen kam gab ich ihr den Schlüssel für meine Wohnung. Ich arbeitete noch mehr, rieb mich noch mehr auf, damit wir zusammen schöne Zeiten haben können.
Dann war es ihre Idee, dass wir zusammenziehen. Ich gab meine Wohnung in einer Top Lage auf – der Vermieter hielt mich für verrückt, als ich kündigte – und weil „wir ja kein Platz haben“ reduzierte ich meine Büchersammlung um locker 1.000 Bücher. Alles Bücher die ich über 10 Jahre zusammen gesammelt hatte. Ich organisierte den Umzug, weil sie oft einfach labil und „müde“ war. Kaum sind wir zusammen gezogen, ging der Ärger weiter. Die Nachbarn seien ja so schlimm usw. Ende vom Lied: Nach 2 Jahren ziehen wir wieder um. Wieder stehe ich da und mache alles.
Von meiner alten Wohnung ist mittlerweile kaum noch was übrig (Möbel usw.), weil sie für ihre Wohnung neuere Sachen gekauft hatte, bevor wir zusammen zogen. Sprich: Meine Küche war 10 Jahre alt, ihre 2. Das gleiche mit Waschmaschine, Kleiderschrank usw.
In all der Zeit haben wir uns auch gestritten, ja und auch nicht selten vielleicht. Aber ich blieb dabei: Ich war immer ehrlich. Immer treu. Immer respektvoll. Bin immer auf sie zugegangen. Habe so oft zurückgesteckt. Nicht um den Frieden zu halten, sondern weil ich ernsthaft wollte, dass es ihr gut geht. Mag es auch noch so dämlich gewesen sein. So habe ich z.B. einige Freundschaften zu Frauen wegen/für sie auslaufen lassen.
Alles was ich je von ihr verlangt habe war dass sie ehrlich ist. Das, wenn sie Probleme sieht, die mit mir bespricht. Wie erwachsene Menschen das halt tun sollten. Weil unser beider Leben mittlerweile sehr eng miteinander verwoben war. Es würde für alles ein Weg geben, selbst wenn das die Trennung bedeuten würde, aber man würde das gesittet und respektvoll machen.
Das halbe Jahr vor der Trennung war im Grunde das erste mal in meinem Leben, dass es mir richtig gut ging. Alles war sicher, alles war schön. Sie hat mir dass ja auch exakt so gespiegelt. Alles lief endlich mal gut. Das erste mal überhaupt in meinem Leben fühlte ich mich sicher.
Und dann kam die Trennung und es war alles das komplette Gegenteil. Sie beleidigte mich, meine Freunde, meine Familie, sie bestahl mich, nahm mir Geld weg. Warf mich aus meiner Wohnung, mein Leben. Einfach so, von heute auf morgen. Einfach so, wie ein Fingerschnipp. Am Morgen um 10 Uhr noch geküsst und alles gut – 3 Stunden später „wann ziehst du aus?“.
Alles was ich in den Jahren davor getan habe. Jedes gesprochene Wort – nichts war mehr wert.
Das ist auch der Grund warum ich immer so getriggert reagiere, wenn mir Leute sagen „Vergiss sie doch einfach“ – WEIL ES DARUM gar nicht geht.
Mittlerweile weiß ich, dass diese Trennung richtig war. Vielleicht sogar zu spät, wer weiß. Ich will mit dieser Frau nichts mehr zu tun haben, hege aber auch keinen Groll gegen sie, dass sie nicht mit mir alt werden will. Alles gut, so gesehen wünsche ich ihr alles Gute. Soll sie jemanden finden und glücklich werden und das meine ich aus vollsten Herzen!
Nur – und das ist der Punkt der mich so unfassbar wütend macht – ist das ja nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass ich mir über JAHRE etwas aufgebaut habe und zwar ganz alleine. Ich habe keine Eltern, Familie, Menschen die mir Geld schenken. Ich habe mir alles hart erarbeitet und ich weiß was das bedeutet. Und dann läuft das mit der Trennung einfach so ab, dass mir ALLES genommen wurde. ALLES. Das macht mich wütend. „Denk nicht drüber nach“ hat damit nichts zu tun.
Ich bin Mitte 30 und wohne in einer Wohnung ohne Spüle und Herd. Dabei habe ich eine Küche. Ich hatte auch mehrere Wohnungen. Ich habe tausende von tausenden Euros in den letzten Jahren ausgegeben und Stunden über Stunden gearbeitet – und dennoch stehe ich nun da und fange wieder bei Null an….und sie sitzt einfach weiter in der Wohnung, als wenn nichts passiert wäre. Nur das ich halt weg bin.
Ich weiß das klingt gleich sehr infantil, aber ich finde es wirklich krass, dass „das einfach so geht“. Und sie versteht noch nicht einmal was ich meine, als ich versucht hatte ihr es zu erklären. Sie meinte genau das gleiche im Grunde, wenn sie sagte „Ich kann dazu nichts mehr sagen“, oder früher „Du hast Liebeskummer“ - NEIN! Ich bin einfach nur wütend, weil man mir mein Leben geklaut hat. Weil alles was ich hatte weg ist. Und der jemand der es geklaut hat sieht sich sogar noch als Opfer – das ist alles so verrückt und ja – das macht mich noch oft sehr, sehr, sehr, sehr wütend.
Ich weiß, dass die Zeit das heilen wird und in ein paar Monaten werde ich da ganz anders drüber denken können. Aber jetzt ist es oft so, dass ich hier aufstehe mit Rückenschmerzen vom Schlafsofa, oder auf mein leeres Konto schaue, oder mir mein Essen auf dem Campingkocher mache und mir dann denke „Eigentlich hattest du mal ein schönes Leben, das du dir eigenständig hart erarbeitet hast...aber jemand anders hat gesagt, dass du es nicht mehr hast.“.
Ich hatte das schon einmal geschrieben. Es kann sich ja wirklich jeder mal versuchen hineinzuversetzen, wenn er denkt alles ist gut, alles ist schön, die Person mit der man sein Leben teilt, sagt einem Sätze wie „Ich freu mich mit dir alt zu werden “ und dann ist einfach mal ein ganz normaler Dienstagabend – und alles ist weg. Was du dir über JAHRE mühselig aufgebaut hast und immer alles dafür getan hast, dass es da bleibt bzw. daran gearbeitet, dass alles gut bleibt. Der Partner, der beste Freund, die Zukunftsvision, deine Wohnung, all das was du dir über Jahre aufgebaut hast, Teil des Freundeskreises, andere Menschen, deine Einrichtung, dein Bett, dein Schrank, einfach alles. Und du sollst bitte innerhalb von 2-3 Tagen mit ohne Geld abhauen und halt schauen was ist - „Es ist mir egal ob du obdachlos wirst“, sagte sie. - Denk nicht drüber nach.
Das wollte ich mal geschrieben haben.
Zitat von CocosPool: Aber irgendwann wird der Punkt kommen an dem auch das dir sch. egal sein wird.
Halte einfach durch, du hast bis jetzt alles toll gemeistert, also wieso nicht auch das?
Hab einfach Geduld
Ja, das weiß ich und ich bin fest überzeugt davon, dass dieser Tag kommen wird.
Nur noch etwas: Überall wird mir geraten Abstand zu halten, was ich ja auch machen will. Sie selbst will ja im Grunde auch Abstand, sonst hätte sie mich nicht überall blockiert usw.
Was ich aber nicht verstehe ist warum sie dann gleichzeitig parallel Kontakt zu meinem Freundeskreis aufrecht erhält, bzw. es versucht.
Ich war gestern mal wieder bei meinem einen guten Kumpel mit dem sie ja auch gut konnte. Er erzählte mir, dass sie ihm im Laufe des Sommers 3 (!) Postkarten geschrieben hat. Eine davon war eine Geburtstagskarte. Das war also nach meinem Auszug. Ich weiß von anderen auch, dass sie sie via Instagram angechattet hat und einfach so tat als sei sie weiterhin normal mit ihnen „befreundet“. Alles Kontakte von mir.
Ich mein, das ist doch verrückt. Einerseits blockiert sie mich überall, geht ohne Verabschiedung weg, wenn wir uns mal auf der Straße sehen – und zeitgleich legt sie sich ins Zeug um Menschen, die offensichtlich mit mir was zu tun haben, gutes Spiel zu machen. Was soll das denn?!
Einerseits versuche ich abzuschließen und weiter zu leben, was eh schon schwierig ist, weil sie mich unnötig in so eine bescheidene Situation gebracht hat wie oben beschrieben. Und zeitgleich lebt sie halt einfach lustig weiter und hängt in meinem Orbit ab, weil sie zu faul ist sich selber Freunde zu suchen. Wie soll ich denn da „abschließen“, wenn ich mich mal mit Freunden treffe und sie immer wieder Thema ist und es wirkt auch nicht so, als wenn sie das jemals ändern wollen würde.
Auch hier: Sie behauptet einfach überall, dass ich halt Liebeskummer hätte und wir deshalb keinen Kontakt hätten. Kein Wort dazu, dass sie mir Geld und Möbel gestohlen hat und dass ich deshalb nicht gut auf sie zu sprechen bin. Das ist alles so verrückt….