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Plötzlich Verlassen nach 5 1/2 Jahren

L
Zitat von paul258:
Das war so ca. vor 3 Stunden und seitdem grüble ich, ob ich irgendwas falsch gemacht habe und habe auch mit einen Kumpel telofoniert. Aber ich wüsste nicht was ich anders hätte machen können.

Ganz genau. Was hättest Du tun sollen? Lügen? Warum?

Nein, alles schon in Ordnung so und dass sie das nach Monanten noch nicht wusste, ist ja nicht Deine Schuld. Die Mutter Deiner Ex, ihr Problem.
Nicht Dein Zirkus, nicht Deine Affen.

14.06.2023 04:53 • x 4 #601


D
Zitat von paul258:
Das trifft es dann doch ganz gut. Und ja. Ich sage ihr Es ist schwierig eine Wohnung hier zu finden., sie ignoriert das…und Wochen später sagt sie „Es ist schwierig Wohnungen hier zu finden! “ Ich sage „Glaubst du wirklich meine Kumpels, die ich seit 20 Jahren kenne, werden ...

Ich habe nut eine Frage, du bist ausgezogen, sie hat null Rücksicht auf dich genommen. Warum tust du dir da irgendeinen Kontakt noch an? Gut, das mit der Mutter war nicht zu vermeiden, aber ich würde da ab jetzt komplett grey rock gehen. Es ist vorbei, warum noch reden? Oder hab ich das falsch verstanden?

14.06.2023 07:39 • x 1 #602


A


Plötzlich Verlassen nach 5 1/2 Jahren

x 3


CocosPool
Zitat von Dauerverliebt:
Es ist vorbei, warum noch reden? Oder hab ich das falsch verstanden?

Er meinte wohl das er seine Ex darüber in Kenntnis gesetzt hätte das die Mutter angerufen hat und es jetzt weiß.
Er aber keine Kontaktmöglichkeit hat.

Gut so @paul258 oder meinst du nicht da wären wieder Vorwürfe gekommen?
Die Mutter hat sicher schon alle Pferde scheu gemacht und sie weiß es.

14.06.2023 07:49 • x 1 #603


paul258
Zitat von Dauerverliebt:
Ich habe nut eine Frage, du bist ausgezogen, sie hat null Rücksicht auf dich genommen. Warum tust du dir da irgendeinen Kontakt noch an? Gut, das ...


Öhm, also ja, ist hier im Thread wohl etwas durcheinander gekommen.
Also faktisch war es so:
Ich bin am 17.05 ausgezogen und hatte ja dann 1-2 Tage an denen ich komplett down war. Da schrieb sie mir ein paar Nachrichten in denen sie einen wohlwollend Ton hatte, aber im Grunde mir im langen Texten erklären wollte, dass alles meine Schuld sei. Da hatte sie mich ja in einen Nerv getroffen und wir schrieben kurz hin und her. (wie hier schon weit und breit erörtert: das war ein Fehler, ja)

Dann gab es eine Woche später die Aktion, dass sie meinen Kumpel Kontaktiert hatte, weil sie ja auch mit ihm befreundet sein usw. Ich Depp hatte ihr ja dann aus Affekt und wirklicher Wut, weil ich dachte ich habe nun endlich mal Ruhe vor ihr, zumal hier alles besser wurde/wird, geschrieben, dass sie sich aus mein Leben raushalten soll.

Dann die Nummer mit der Stromrechnung bei der ich die Hälfte von ihr brauchte (und mit Blick auf dem Konto war das auch gut so ), ich sie aber nie erreichen konnte, weil sie mich überall geblockt hat.

Und gestern hat die Mutter hier angerufen.

Also ja, ich weiß selber dass das viel zu viel ist. Aber die Realität ist auch, dass es eine Veränderung gab. Während ich in den ersten Tagen mit ihr normal geschrieben habe, kam ich gestern gar nicht auf die Idee darauf sie zu kontaktieren!

Und man muss auch ehrlich sein, dass sie auch ihren Anteil trägt.
Sie schrieb mir als erstes hier halbe Romane direkt nach meinen Auszug wie blöd ich bin - und ich war dann wirklich blöd und habe geantwortet.

Sie hat meine Kumpel kontaktiert, von dem sie wusste dass ich im engen Kontakt mit ihm stehe und er mir das erzählen wird.

Sie hat auf meine Schreiben mit der Stromrechnung absichtlich nicht reagiert. Sie gab ja zu, dass sie meine zwei E-Mails und die Nachricht von einen gemeinsamen Freund bekommen hat - und wollte ja dann dennoch völlig sinnloser Weise, dass ich das zum vierten Mal per Post schicke.

Und die Nummer mit der Mutter gestern war ja wirklich nicht von mir gewollt. Und ich kenne die Mutter: die hätte hier niemals angerufen, wenn sie bescheid gewusst hätte und meine Ex wusste gleichzeitig dass der Tag kommen wird an dem das passiert. Darüber haben sie und ich schon vor 10 Wochen gesprochen, aber kein Plan was die da machen (, interessiert mich auch nicht).

14.06.2023 08:02 • x 2 #604


D
@paul258
Ok, danke für die Zusammenfassung. Ich hoffewirklich, dass du jetzt Ruhe hast. Lass die Blockierung drin und wenn das Geld vom Strom nicht eingeht frag einfach Rechnung stellen mit Zahlungsziel, geht auch als Privatperson. Dann mahnen und die Mahnung an ein InkassoBüro verkaufen. Die nehmen zwar bis zu 20% aber dann kannst du dich zurückziehen und die Show genießen.

14.06.2023 08:09 • x 1 #605


paul258
Zitat von CocosPool:
Er meinte wohl das er seine Ex darüber in Kenntnis gesetzt hätte das die Mutter angerufen hat und es jetzt weiß. Er aber keine Kontaktmöglichkeit ...


Ja, das war auch eher hypothetisch gemeint. Ich habe nichts geschrieben...aber selbst, wenn ich gewollt hätte, hätte ich ja nichts machen können, weil sie mich ja überall blockiert hat usw.

Darum kann ich mir dahingehend auch keine Vorwürfe machen (, auch wenn die Formulierung etwas unpassend ist). Ich meine, ich kenne ja die Familie und die Mutter und es ist ja niemanden was geholfen, wenn sich da eine 65 jährige in den Schlaf weint - klingt absurd, aber das wird echt so sein. Nicht weil ich so toll bin , sondern weil sie so ein verschrobenes Bild von Großfamilien, Enkelkinder usw hat.
Das wird ja auch der Grund sein warum sie dee gesamte Rest der Familie, ihr Ehemann, ihr Sohn, Nichte usw. angelogen haben. Und es ist ja wirklich vielsagend dass sie gestern nur zwei Fragen gestellt hat: Warum? und Will sie überhaupt Kinder? Sie ist ja schon 37? ( da schwingt mit eh sie wieder jemanden kennengelernt usw.).

Aber wie ihr schon alle meintet: nicht meine Affen. (Und lustig dass dieses nicht über Probleme reden offensichtlich eine Familien Tradition ist...)

@Dauerverliebt

Ja, Geld kam ja dann bei mir an, daher alles gut.

14.06.2023 08:12 • #606


Kabr
Eeeyyy paul altes Haus

Hast sehr gut reagiert. Die Trennung nicht verheimlichen. Offen, neutral und freundlich ohne böses Blut kommunizieren. Super gelöst.

Denk dran, falls deine Ex das mitbekommt und sich dann bei dir beschweren will - bloß nicht rechtfertigen. Du hast alles richtig gemacht. Ihr Problem, wenn sie das immer noch nicht kommuniziert hat.
Vielleicht ist es auch ein wenig verständlich, wenn ihre Mum, so wie du beschreibst, ein wenig übergriffig ist. Dann wollte sie sich den Konsequenzen nicht stellen.
Also menschlich nachvollziehbar. Aber total unnötig.

Aber jetzt ists egal, die Sache ist raus

14.06.2023 11:44 • x 4 #607


Bücherfreundin
Zitat von Kabr:
Dann wollte sie sich den Konsequenzen nicht stellen.

Das wäre ja nicht das erste Mal

14.06.2023 11:59 • x 3 #608


paul258
Zitat von Kabr:
Dann wollte sie sich den Konsequenzen nicht stellen.


Ja, ich denke auch, dass es das sein wird. Aber wenn man es objektiv betrachtet (und als Befangener fällt mir das vielleicht schwer), ist es aber auch wirklich ein Unding von ihr. Also ich finde, dass es trotz allem Streit usw. ja gewisse Grundsätze geben sollte an die man sich zu halten hat bei einer Trennung. Und einer wäre z.B. Monate nach der Trennung nicht einfach so absichtlich in Kauf zu nehmen, dass die eigene enge Verwandtschaft den Ex Partner kontaktieren muss und dieser dann die Trennung erklären soll – die ich selber ja eingeleitet habe usw. Also irgendwie ist das unfair – ich hoffe man versteht was ich meine. Am Ende war es mir egal und die Situation ging ja doch „recht einfach“ vom Tisch. Aber richtig ist es nicht.

Andererseits was habe ich von jemand erwartet, der mir die Schlüssel wegnimmt, mir mein zustehendes Geld nicht gibt und mit Keramik wirft

Zitat von paul258:
Dazu vielleicht später mal mehr.


So langsam habe ich mich hier echt eingewohnt. Ich hatte auch schon den ersten Besuch einer Freundin hier, kann gut durchschlafen und mich gut beschäftigen/Hobbys nachgehen.

Momentan merke ich aber eine Ambivalenz in meinen Gefühlen. Einerseits habe ich dieses gute Gefühl, so wie jetzt gerade. Es ist 7:30, ich sitze hier am Küchentisch mit dampfenden Kaffee, es ist nichts zu hören außer der Wald, der frische Luft spendet. Und wie oben geschrieben vergehen die Tage gut und freudvoll.

Gleichzeitig habe ich manchmal/selten Gefühle, die ich schwer erklären kann. Am besten ist es, was absurd klingen mag, mit Träume die ich in letzter Zeit öfters habe. Ich träume oft, dass ich irgendwo bin, bei einer Großveranstaltung, oder irgendwas Schwieriges unternehme (Bergsteigen z.B.) und mich dann auf auf jemanden verlassen muss. Oft ist es direkt meine Ex, aber nicht immer. Jedenfalls ist es immer so im Laufe des Traums, dass sie dann einfach weg ist und ich doof dastehe.

Das spiegelt irgendwie auch sehr gut das Gefühl wieder und das war auch das, was ich hier über Monate immer wieder versucht habe zu erklären, wobei es dann hieß „Du liebst sie noch!“. Mit Nichten!

Es ist eher so ein Gefühl des…“Verrats“? Also ich habe in mir all die Erinnerungen, all die Aufopferungen. Dass ich hier vier mal umgezogen bin in sechs Jahren, immer nur weil sie es so wollte. Es kann ja mal jeder an seine letzten sechs Sommer zurückdenken und nun vorstellen wie das ist, wenn man 2-3 Monate damit verbringt von Wohnung zu suchen, über Umzug, Decke streichen, Termine machen, Möbel aufbauen usw. Und das war ja nur die Begleitmusik. Ansonsten war es ja wirklich dieses ständige „Was kann ich tun, damit es ihr bessergeht?!“ – was ja mein Grundproblem war, ich weiß. Aber es war ja nun mal so und das über JAHRE. Ich könnte hier ganze Romane darüber schreiben, was ich für diesen Menschen getan habe, wie viele STUNDEN UM STUNDEN ich ihr zugehört habe, mein Leben aktiv eingeschränkt habe dämlicher Weise. Ob es war, dass ich Freundschaften eingeschränkt habe, Hobbys aufgegeben, Bücher weggeworfen – die Liste wäre lang.

Und das all das nun damit endet, dass es so läuft wie es gelaufen ist, fühlt sich irgendwie…ich weiß nicht an. Ich bin ja nicht mal besonders wütend, weil es mir ja nun gut geht und ich ja nicht dumm bin und weiß, dass ich nun all die Zeit, Energie usw. für mich habe und dass das ein enormes Reservoir an Kraft ist. Es ist nur irgendwie so schwer zu greifen, dass ich so über Jahre gelebt habe (was falsch war!) und das alles nun damit geendet ist, dass sie einfach sagte „Ja, ne, ich habe keine Gefühle mehr“ und ich ALLES aufgeben muss was ich mir in den letzten Jahren aufgebaut habe und nun wieder bei 0 Anfange, mit Mitte 30 hier in der Einraumwohnung sitze.

Wenn ich mit ihr darüber gesprochen habe meinte sie immer Ich habe dich ja nicht gezwungen mit mir zusammen zu sein, womit sie natürlich Recht hat. Nur lässt sich sowas im Nachhinein immer schön sagen und ich finde es irgendwie verrückt, dass dieser eine kurze Satz nun Rechtfertigung für all die enorme Menge am Lebenszeit sein soll.

Also ich hoffe es wird verständlich was ich meine. Ich denke, dass diese Gefühle nun erst kommen, weil ja vorher während des Kontakts permanent Panikmodus war. Und wie gesagt geht es mir deshalb auch nicht schlecht, es zieht mich nicht mal besonders herunter. Mir fällt es nur auf, dass es manchmal über mir schwappt und ich da sitze und denke „…was war das da eigentlich gerade?!“.
Ja, komisch jedenfalls.

Ansonsten kam nichts mehr wegen dem Anruf, was sehr gut ist!

16.06.2023 06:48 • x 1 #609


CocosPool
@paul258
Ich denke der Grund wieso du so grübelst ist das du denkst: Warum hat SIE...

Aber in Wirklichkeit eigentlich fühlst du: Warum habe ICH....
Das so lang mitgemacht und nicht mehr an mich gedacht.
Du fängst an über dich selbst nachzudenken, aber dein Gehirn bringst gerade nicht so in die Reihe das zu unterscheiden.

16.06.2023 08:39 • x 3 #610


CocosPool
Wäre zumindest meine Vermutung.

16.06.2023 08:39 • x 1 #611


P
@paul258
bist du schon ab und zu an dem Punkt angekommen, dass du froh bist, die Dramenqueens los zu sein?

Ok, damit entfällt ein großteil deiner Lebensaufgabe(Rettung und ausgleichen anderer).

Vielleicht hast du schon den ersten Abstand, dich zu freuen, dein Leben wieder zurück zu erhalten.

16.06.2023 11:25 • x 1 #612


Winza
Vielleicht verarbeitest du in deinen Träumen das, was du mit ihr erlebt hast.
Also die Situationen und Gefühle von Enttäuschung.

16.06.2023 14:58 • x 2 #613


paul258
Zitat von CocosPool:
Aber in Wirklichkeit eigentlich fühlst du: Warum habe ICH....
Das so lang mitgemacht und nicht mehr an mich gedacht.
Du fängst an über dich selbst nachzudenken, aber dein Gehirn bringst gerade nicht so in die Reihe das zu unterscheiden.


Ja, da wird etwas dran sein. Also ich mache mir keine Vorwürfe, weil ich die Vergangenheit ja nicht ändern kann. Allerdings denke ich auch, dass ich viel aus der Nummer lernen werde.
Lustiger Weise hatte ich erst vor paar Tagen die Situation: Auf Arbeit verstehe ich mich sehr gut mit einer (Single) Kollegin und wir schreiben auch ab und an privat. Irgendwann wurde es etwas deeper und sie fing an so zu erzählen, dass sie ja so Probleme mit ihrer Mutter hat und auch ein, zwei Sachen wo ich nüchtern betrachtet eher denke „Naja, selber Schuld“ – dennoch habe ich mir selber zuschauen können wie ich da lange und tief mit ihr Gesprochen habe und sogar sowas aufflackerte wie „Ach, sie scheint mich zu mögen“ - bis plötzlich, als hätte jemand auf die Pause Taste gedrückt ich innehielt und mir dachte „HALT STOP! NICHT NOCH MAL!“ haha, war echt so.

Also wir verstehen uns weiterhin gut und alles okay. Aber war lustig mich selbst zu beobachten in der Situation.
Mein Bedarf an komplizierten Menschen, die ich „retten muss“ ist erstmal gedeckt und ich konzentriere mich auf mich selbst.

Zitat von Perzet:
bist du schon ab und zu an dem Punkt angekommen, dass du froh bist, die Dramenqueens los zu sein?


Tatsächlich schon längst, ja

Ich mein, all die „negativen Gefühle“ die ich hatte und noch ab und an habe, sind ja niemals so gewesen, dass ich dachte „Ich vermisse SIE so sehr“. Ich habe ja recht schnell erkannt, dass hier einiges nicht richtig und fair läuft und selbst im ersten Beitrag schriebe ich ja schon, dass ich die Trennung als solches akzeptieren kann. Es war nur immer das Wie (dazu unten nochmal mehr).

Zitat von Winza:
Vielleicht verarbeitest du in deinen Träumen das, was du mit ihr erlebt hast.
Also die Situationen und Gefühle von Enttäuschung.


Ja, ganz offensichtlich.
Ich habe natürlich viel nachgedacht und ich versuche es mal so zu erklären:

Aufgrund meiner Vergangenheit ist es ja so, dass ich über kein wahres „Netzwerk“ verfüge was sich etwa Familie nennt, oder dergleichen. Da ist einfach nichts. Ich finde es immer schade und schwierig Menschen zu erklären, weil viele natürlich auch mit ihrer Familie Probleme haben, oder man sich nicht ausstehen kann, was weiß ich. Es ist aber etwas komplett anderes, wenn da einfach niemand ist. Keiner der zum Geburtstag anruft, niemand mit dem man Weihnachten verbringt, keinen den man mal in schlimmen Stunden anrufen kann. Nichts.
Das soll kein Gejammer sein, ich habe mich damit ganz gut arrangiert. Ich versuche nur zu erklären.

Also sucht man sich Ersatz. Bildet eine eigene Familie, wenn man so will. Und genau das taten meine Ex und ich ja. Wir haben z.B. vor zwei Jahren eine Wohnung abgelehnt, weil sie nur Zwei Zimmer hatte und was wäre denn, wenn wir mal ein Kind bekommen? Wir haben in den letzten Jahren wirklich JEDEN TAG in Kontakt gestanden – jeden. Seit wir zusammengewohnt haben, haben wir uns auch jeden Tag gesehen. Über Jahre hinweg. Die Ausnahmen kann ich an zwei Händen abzählen.

Und jetzt könnte man ja meinen „Ja, gut, ihr habt euch erdrückt“, „Ihr hattet euch nichts mehr zu sagen.“ – aber das ist ja das verrückte an der Geschichte: Das Gegenteil war der Fall. Am Tag vor der Trennung z.B. haben wir ein sehr langes Gespräch über ihre Arbeit geführt. Ich habe sie aufgebaut, wollte für sie da sein. Am Tag der Trennung selbst habe ich noch Mittagessen gekocht (wie immer alleine).
Selbst wenn sie das ja alles schon seit Monaten im Kopf hatte – was ja so war – verstehe ich einfach nicht wie das alles so hat ablaufen können. Was dachte sie denn, als ich wir am Abend vor der Trennung gekuschelt haben? Was dachte sie denn als sie mich in der Küche hat kochen hören? „Heute sage ich es ihn – aber erst warte ich mal die Fischstäbchen ab.“ ?

Oder all das was war. Ich möchte nicht zu privat werden, aber da waren echt schlimme Sachen dabei in schlimmen Zeiten und wir waren immer füreinander da. Wie Seelenpartner halt. Wir brauchten einander nur anschauen und wussten was der andere dachte.

Oder wie wir einander geholfen haben. Ohne zu spezifisch zu werden, aber ich habe ihr beruflich sehr, sehr geholfen Aufgaben zu erledigen, die sie (rein objektiv) selber nicht in der Lage war.

Oder alleine die Geschenke, das entgegenkommen. Die Zeit!

Das zähle ich alles nicht auf um zu sagen „Deshalb muss sie bei mir bleiben!“, nein. Man darf sich immer trennen und heute weiß ich sogar, dass die Trennung richtig war, wenn ich auch sicherlich andere Gründe nennen würde als sie

Ich meine damit eher dieser große blinde Flecke, der wohl für immer da sein wird, dass es mir schwer fällt zu begreifen warum es so abgelaufen ist wie es ist. Wie schon hundertmal geschrieben: Ich habe ihr ja nichts getan. Alles wurde gerade besser und besser in unser beider Leben.
Es hat mich halt wirklich komplett panisch von einer Sekunde auf die nächste erwischt. (Ja, mittlerweile weiß ich, dass ich da Anzeichen hätte sehen könne/müssen – aber so war es aber nun mal nicht). Es fühlte sich an, als wenn ich von jetzt auf gleich meine gesamte Existenz verliere – was es ja auch irgendwie war. Genau deshalb ja auch diese Panik am Anfang, dass ich halt obdachlos werde. Weil ich eben niemanden habe zu den ich gehen könnte (klar Freunde, aber ich denke es wird klar was ich meine).

Und vor allem halt dieser Schock, dass sie das ja auch alles weiß, aber es ihr komplett egal war. Im Gegenteil, sie das ja sogar noch gegen mich verwendet hat. Kann sich ja jeder mal vorstellen wie sich das anfühlt, wenn man jahrelang mit jemanden zusammen ist, alles ist normal, Alltag und plötzlich sagt der Partner „Du, ich möchte dass du ausziehst und das wird hier nichts mehr.“ Und eh man verstanden hat was überhaupt los ist fängt der eben noch „geliebte“ Partner (und wichtige Teil deines Lebens) an dich zu beleidigen, dir Steine in den Weg zu legen und ist wie von einem Dämon besessen. Von jetzt auf gleich. Und du stehst halt da und weißt nicht wohin mit dir und dein Leben und der einzige Mensch, den du über Jahre hattest, den du komplett vertraut hast, der bis vor 20 Sekunden noch Teil deines Lebens und vor allem deiner Zukunft war! - steht im Türrahmen und schreit dich an, dass du abhauen sollst und ihm ist es ja komplett egal was aus dir wird. Und du selbst verstehst gar nicht was los ist, weil bis vor 2 Minuten hieß es ja noch alles ist gut, vorgestern hieß es noch Ich liebe dich. und vor einer Woche sagte die gleiche Person Ich möchte mit dir alt werden.

Ich weiß nicht. Es ist noch immer schwer in Worte zu fassen was ich meine. Das ist aber jedenfalls der Punkt den ich meine, wenn ich sage, dass mir nicht das Was (die Trennung) noch Gedanken bereitet, sondern das Wie.

Aber ich will nicht negativ enden. Das gute wiederum – und das nehme ich mit ins neue Leben – ist ja, dass mir die Welt gezeigt hat, dass es weitergeht. Dass ich doch Freunde habe auf die ich mich verlassen kann. Dass sich die Welt weiterdreht. Dass schönes Wetter ist. Dass ich auch oft mal Glück haben kann. Und vor allem, dass nun mehr denn je alles bei mir liegt. Das kann man als Hürde sehen (man ist alleine, „niemanden“ hilft einen). Man kann es aber auch als komplette Freiheit sehen, weil ich nun eben nicht mehr jeden Tag Stundenlange Diskussionen führen muss. Nicht mehr mich zurücknehmen muss, sondern nur noch auf mich schauen kann und aus mein Leben das formen kann, was ich für mich als das beste halte. Und das ist natürlich ein ziemlich gutes Gefühl.

18.06.2023 10:24 • x 5 #614


paul258
Mir ist mal wieder danach etwas zu Schreiben. Mein momentanes Leben ist echt merkwürdig. Es fühlt sich an, als wenn ich zwei Personen wäre.

Einerseits denke ich sehr viel über das Vergangene nach. Vermutlich, weil ich nun endlich mal sowas wie Ruhe habe. Es gibt so viel was mich dann aber richtig wütend macht, so wütend, dass ich spüre wie mein Puls steigt. Wenn ich mir die ganze Sache so rückwirkend anschaue wird mir immer mehr klar, dass ich es ja war, der permanent gemacht hat. Sie hat sich getrennt und ich musste ihr erklären was das überhaupt bedeutet, weil sie ja einfach so weitermachen wollte „und gegen Weihnachten rum ausziehen“. Ich musste mir dann eine Wohnung suchen, ich musste dann Unmengen an Geld ausgeben und das alles wuppen, ich lag dann hier wortwörtlich auf den Fußboden usw. etc.
Und was war mit ihr? Sie lebte ihr Leben einfach chillig weiter wie bisher. Nun hat sie halt die Wohnung etwas umdekoriert und ansonsten ist alles wie gehabt – nur dass ich halt nicht mehr da bin. Das fühlt sich irgendwie…ich weiß nicht an.

Darum mal eine Frage, wenn jemand hierauf antworten möchte, die mich wirklich seit längeren beschäftigt: Wird sie überhaupt irgendwie,irgendwann mal ein Gefühl des „Vermissens“ (oder was weiß ich) empfinden können?

Ich weiß die Frage liest sich so, als würde ich mir Hoffnungen machen, oder weiß ich, aber mit Nichten! Nichts liegt mir ferner und ich bin heute sogar froh, dass diese Beziehung vorbei ist.
Ich finde es nur für mich menschlich irgendwie so unfassbar schwer nachzuvollziehen. Also, ich weiß, sie hat früher abgeschlossen usw., aber wie geht das denn, dass Menschen sich dermaßen abkühlen können? Also wie kann man eine Beziehung ganz normal führen, niemals den Mund aufmachen (, selbst auf Nachfragen), mit dem anderen Zeit verbringen, reden, Geheimnise teilen, zusammen lachen, küssen, rumalbern noch 30 Minuten vor der Trennung, so wie halt die Jahre davor auch jeden Tag... und dann „Lass mal trennen“ – und dann einfach halt ohne die Person grinsend durch die Welt laufen. Nach ca. 6 Jahren.

Das finde ich irgendwie noch so schwer zu begreifen. Und es regt mich auf, dass ich darüber nachdenke! Ich weiß es klingt unfassbar dumm, aber ich glaube es würde mir bessergehen, wenn ich wüsste, dass ihr das wenigstens nicht einfach so egal war/ist, womit ich nicht die Beziehung meine! Sondern einfach die Zeit, die man zusammen als zwei Menschen verbracht hat. Nennt es von mir aus Freundschaft. Wenn ich wüsste, dass sie das nicht einfach wie den Müll von gestern einfach weggeworfen hat und halt alles egal ist was war.

Andererseits habe ich mich in den letzten Tagen sehr mit dem Thema beschäftigt. Viel gelesen und Podcasts gehört. Ich bin dabei mein Leben echt auf gute Bahnen zu bringen, ernähre mich wieder gesund, mache Sport, treffe Freunde, lache viel, lese viel. Genau deshalb nerven mich diese immer wiederkommenden Gedanken wie oben erwähnt so enorm, weil ich sie nicht abstellen kann und sie mich immer wieder zurück ziehen.
Dabei geht es mir objektiv gesehen so gut wie lange nicht. Die Wohnung ist top, ich fühle mich fit wie lange nicht, ich versuche was aus mir zu machen, versuche auf Leute zuzugehen, auf Arbeit läuft alles super, ich habe sogar schon 2-3 Flirts hinter mir – eigentlich könnte es gerade nicht besser laufen.

Ich vermute der Auslöser war: Ich war letzten Samstag auf der Geburtstagsfeier von einem Kumpel. Erst auf den Weg hin ist mir eingefallen, dass er in der Nähe meiner alten Wohnung wohnt, ich also daran vorbeikomme. Es war das erste mal seit meinem Auszug, dass ich dort in der Gegend war. Und so war es auch und als ich da lang lief sah ich, dass sie wohl zu Hause sein musste (Fenster auf) und da kickte es gleich wieder völlig in mir rein. Dieses Unverständnis dafür für all das was sie getan hat und wie sie nach alldem auch noch grinsend durch die Welt laufen kann und weiter lebt, als wäre halt nichts gewesen. Auf dem Rückweg bin ich extra einen Umweg gegangen.

Also bitte nicht falsch verstehen! Ich habe 0,00 Motivationen mit diesem Menschen in Kontakt zu kommen! Ich bleibe bei der Kontaktsperre und selbst wenn sie sich melden würde wüsste ich nicht mal ob ich überhaupt reagieren würde. Ich weiß, dass die Trennung gut und richtig war und vor allem längerfristig der beste Weg für mich war und es mir sogar seitdem ziemlich gut ergangen ist – und dass alles Weitere auch in meiner Hand liegt noch besser zu werden. Das weiß ich alles und das sind keine Sonntagsreden – das fühle ich wirklich so.
Nur bekomme ich diese nagenden Gedanken nicht weg. Es waren halt immerhin 6 Jahre und ich habe in der Zeit (viel zu) viel gegeben. Es war Teil meines Lebens und Teil ihres Lebens. Ich laufe durch die Stadt und sehe überall Knotenpunkte. Erinnerungen. Aber ich akzeptiere es und versuche voran zu kommen, weil ich auch sehe wie gut mir das gelingt…dennoch kann ich dann einfach nicht fassen wie egal ihr das wohl alles ist und war. Sie muss doch die gleichen Gedanken und Erinnerungen haben, wenn sie an gewissen Orten ist usw. Aber irgendwie wirkt es so als hätte sie das einfach alles abgeschüttelt und einfach mal die letzten 6 Jahre aus ihren Gehirn gelöscht.

Tut mir Leid, wenn das hier so wirr klingt, aber so sind meine Gedanken gerade…

26.06.2023 13:33 • x 3 #615


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