Ich war vorhin auf Arbeit, deshalb nur dieser komische Halbbeitrag.
Zitat von Lumba: Aber das vor ihr rechtfertigen zieht sich wie ein roter Faden durch diesen Strang.
Ja, das mit den Rechtfertigen bekomme ich ja selber mit und stört mich ja selber. Das meinte ich ja mit dem Beitrag davor. Irgendjemand schrieb hier relativ früh mal „Dein Verstand ist weiter als deine Gefühle.“. Das trifft es halt.
Ich hatte mich ja auch nicht bei ihr gemeldet, weil ich unbedingt mit ihr schreiben wollte, oder wissen wollte wie es ihr geht, sondern weil es mir an den Tag wirklich das erste mal seit zwei Monaten richtig gut ging. Ich bin wortwörtlich pfeiffend durch die Straßen gelaufen und dann endete es so. Es halt mich halt sehr sauer gemacht, dass sie einfach nicht gut sein lassen kann und ich weiß, dass sie ja genau weiß, was sie da tut, wenn sie einen meiner Kumpel sowas schreibt usw. Weiß nicht wie ich es formulieren soll. Zwei Monate hörte ich nur „Geh weg!“, „Zieh aus!“, „Wann bist du weg?!“. Dann habe ich all das gemacht und getan, habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, was echt eine enorme Arbeit war – und dann denke ich „Yeah, endlich alles geschafft, frei!“….und dann ist sie dennoch präsent Das hat mich einfach so wütend gemacht. Und wie schon geschrieben: Ich weiß ja, dass das alles nichts bringt. Das ist mir ja mittlerweile auch sehr klar.
Und so blöd es klingt: Das war auch der letzte Punkt wo sie irgend einen „Einfluss“ auf mich hatte. Damit ist nun alles weg, was sich auch irgendwie befreiend anfühlt.
Zitat von Toni12: Dass du dich bei ihr meldest, find ich, war zu erwarten. Die Trennung hat dich so gekränkt, dass du noch voll in der Wut steckst und so ist es schwierig loszulassen
Ja, aber die Kränkung kam ja erst dann im Laufe des sinnlosen Gesprächs. Im nachhinein finde ich, dass es ja auch etwas aussagt, dass sie dieses Gespräch überhaupt geführt hat. Wie es hier schon hieß: Ich hab mich perfekt als Punching Ball hingestellt. Weil, wenn es wirklich so schlimm gewesen wäre, hätte sie mich ja gleich geblockt und fertig. So konnte sie noch etwas Dampf ablassen.
Zitat von Lumba: Sie spiegelt ihm seine Angst, nicht auszureichen.
Da mag sehr viel wahres dran sein.
Dieses Gefühl „Nicht gut genug zu sein“, ist ja eins meiner Hauptthemen im Leben. Dieses „Nicht geliebt werden“. Ich mein, nicht umsonst bin ich ja solange in Therapie.
Was ich nur meinte: ich weiß das ja alles und wenn ich so rational darüber nachdenke leuchtet mir das alles ein. Nur wenn ich im Affekt wie von der Spinne gebissen aufspringe, dann fehlt mir dieses rationale, dann fühle ich mich verletzt. Und ich finde, dass man auch nicht vergessen darf, dass sie ja nicht irgendjemand ist, oder eine Bekannte. Sie war über JAHRE meine absolut wichtigste Bezugsperson, über lange Strecke sogar die einzige. Wir haben mindestens 6 ½ Tage die Woche aufeinander gehockt, über alles geredet, kannten keine Grenzen. Ich weiß, dass das nun nicht mehr der Mensch ist von damals. Aber das ist das was ich mit Affekt meine: Vor 3 Monaten hätte ich jeden für verrückt erklärt, der mir gesagt hätte, dass wir uns mal Trennen. Das klingt auch für mich heute komplett komisch, aber so war meine Denke und nicht für Kurz, sondern für Jahre!
Das meine ich ja auch mit, wenn hier steht „Was willst du von der denn?!“ – ja, das weiß ich. Nur vor 3 Monaten war diese Beziehung mein Leben. (Ja, ich weiß, dass war Teil des Problems. Aber so war es nun mal). Dieses Switch ist halt nicht so einfach und ich glaube auch ganz stark, dass die räumliche Trennung mir da sehr viel hilft, was ich ja bereits jetzt schon merke. Es ist ja nicht gelogen, wenn ich schreibe, dass es mir gut geht. Die ersten 2-3 Tage waren hart, ja. Aber mittlerweile entwickle ich hier Routinen und genieße vieles. Also genau der Neuanfang wie erhofft.
Das ich sie übrigens noch „liebe“ ist kompletter Unfug, tut mir Leid das so direkt zu sagen. Ich kenne ja wohl meine Gefühle und kann sagen, dass dem wirklich nicht so ist. Es ist eher wie eine alte schlechte Gewohnheit, von mir aus das Rauchen. Ich weiß dass es schlecht ist, ich weiß dass es mir nur besser geht, wenn ich davon wegkomme, ich merke dass es mir besser geht, wenn ich weit weg davon bin. Aber irgendwo im Hirn ist ein Fleck der Gewohnheit, der sich wundert was los ist das trifft es. Aber Liebe wirklich nicht.
Zitat von CocosPool: So krampfhaft wie sie ihm immer wieder versucht was einzureden glaube ich das sie sich selbst so sieht.
Wie schon einmal vermutet, glaube ich auch, dass da viel dran ist. Es ist halt einfach auffällig, dass ganz, ganz viel, was sie mir vorwirft und im Kontext null Sinn ergibt, lustigerweise genau das ist, was sie meinte, dass sie es sich immer selber vorwirft. Also die These finde ich nicht so unrealistisch.
Zitat von Lumba: Wer bist Du wenn Du nichts tust?
Ja, die Frage finde ich auch etwas sehr…ungenau. Aber ich glaube zu wissen was du meinst. Ich versuche es mal kurz zu halten.
Ich bin jemand, der leider oft kämpfen musste. Darauf bin ich nicht stolz, aber ich sehe auch nicht ein es zu verheimlichen. Mir wurde oft gesagt, dass ich empathisch bin, manchmal ganz witzig, oft wohl auch unsicher, was aber auch seine Gründe hat. Ich würde niemals von mir behaupten perfekt zu sein, oder gar immer Recht zu haben. Ich gebe Fehler zu. Das Leben hat es so gewollt, dass ich im Vergleich zu anderen vielleicht mehr alleine bin (keine Familie usw.), aber auch dass sehe ich nicht als „Strafe“, sondern als einfach Gegeben an.
Mein Problem war bisher, dass ich oft jemanden in einer Partnerschaft gesucht habe, der mir ein Zuhause gibt. Dabei habe ich völlig vergessen, dass ich ja vor allem selber für das Zuhause zuständig bin. (Etwas, was ich hier schon auf den ersten Seiten schrieb). Ich bin ein sehr rationaler und vor allem sehr moralischer Mensch. Vielleicht manchmal sogar zu moralisch.
Ich muss mich wieder auf meine Stärken berufen, die ich ja kenne. Ich kann ein ganzes Universum in mir schaffen und muss wieder verstehen, dass ich das alleine kann, weil ich dafür die Kraft habe. Gleichzeitig, im Gegenteil zu früher, muss ich erkennen, dass das nicht heißt alleine durch die Welt zu reisen. Man kann auf sich schauen und gleichzeitig mit anderen lachen. Etwas was ich erst leider sehr spät im Leben gelernt habe, weil ich das Gefühl habe oft im Leben verraten zu sein. Mögen es Familie sein, Freunde oder Partnerschaften. Und genau deshalb bin ich anfangs dieser Trennung so steil gegangen und genau deshalb triggern mich manche Punkte leider noch so. Wie schon oft geschrieben: Es ist nicht die Trennung, die schlimm ist, sondern ich fühle mich wirklich verraten, weil mir diese Frau ja noch Ende Januar was von Familie gründen erzählt hat und wir ja extra vor 2 Jahren in eine große Wohnung gezogen sind, weil „wir Kinder wollten“.
Mittlerweile habe ich erkannt, dass egal was ist in der Welt, man immer am Ende alleine auf sich schauen muss. Das habe ich leider oft viel zu lange vergessen und nicht beherzigt, was wiederum diese kaputte Dynamik in der Beziehung angefeuert hat.
Jedenfalls weiß ich, dass ich jemand bin, der es wert ist geliebt zu werden. Und wenn es erstmal nur von mir selber ist.